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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.09.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1892-09-12
- Erscheinungsdatum
- 12.09.1892
- Sprache
- Deutsch
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212, 12, September 18S2. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 5305 reproduziert; in dem zweiten Teil sind die Wandmalereien von FranxoiS Boucher nach photographischen Aufnahmen an Ort und Stelle in Licht druck wiedergcgeben. Neue Bücher, Zeitschriften, Gelcgenheitsschristen, Kata loge re. für die Hand- u. Hausbibliothek des Buchhändlers. Llablau, übsr krsisborecbonog äsr Ducbäruckurbsiteo. Vortrag, xsdaltsn am 29. Oet. 1871 ru Draulekurt a. Ll. bei äsr DrünäunA äss ülaiolcrsises äes äeutscksn Lucbäruclcer-Vereins von L. ül. Iln- veräväsrter Heuäruck. 1892. 8", 26 8. Dranktort a. Ll., lllablau L IVuläsckmiät. kreis 50 H. Llov atsbsricüt.Liblio^r apIiisober,über neu erscbisoeoe 8cbul- uiiä Doiversitätsscbrikten (Dissertationso, kro^rumwablurnälull^sn Habilitationsschriften etc.). Heraus^, von äsr Zentralstelle Kr Dissertationen unä kro^ramme von Onstav koch iu DsixriZ. III, labr^,, dir. 12, 8spteinber 1892. 8". 8. 125—140. IwipÄA, Oastav kocir. 6sscbicbts, Xrchäoloxis, Oenealu^ie, lleraläik etc. ka^er-Hatalo^ I^o. 116 vow 8ckIosrviA - Dolstsiniscden Hutiquariat (IVeiss L Ooräos) in Lisi. 8". 66 8. ülittksilnnxso aus äsm antiqaariscbso kückerla^er von k. krsiss- leben's dlacbk. (6. Retti^) in 8trassknrA (LIsass) 1892, Ho. 7. 8sptswbsr. 8". 18 8. 460 Uro. Vermischtes, Zotige. - LstaloZ dio, 2 von llulius Lopps's LnchhanälnnA in I7oräbLossn. 8". 34 8. 1199 Uro. Weltausstellung in Chicago. — Der nächstjährige preußische Etat wird, wie verlautet, auch eine Summe für die Weltausstellung in Chicago aufwciscn. Die nordamerikanische Regierung soll großen Wert daraus gelegt haben, daß die Ausstellungsabteilung, welche sich aus das Unterrichtsfach bezieht, von der preußischenUnterrichtsverwaltung be schickt werde, weil das preußische Unterrichtswescn als mustergültig an gesehen werde und wie in der alten, so auch in der neuen Welt bekannt zu werden verdiene. Der Kultusminister ist denn auch geneigt, mit statistischen Zusammenstellungen, graphischen Darstellungen, Lehrbücher kollektionen u. s. w. die Ausstellung zu beschicken. Die in den Etat einzustellende Summe soll die Kosten dieser Beschickung decken. Buchdrucker-Taris. — Der Vorstand des deutschen Buchdrucker- Vereins hat, dem Vorgang einer großen Anzahl anderer Korporationen folgend, die für den 12. September in Aussicht genommene Sitzung des Tarifausschusscs, welche endgültig über den am 1. Oktober d. I. einzu- sührcnden Tarif beraten sollte, angesichts der herrschenden Cholcragesahr vertagt und fordert nun die Mitglieder auf, den bisherigen Tarif bis zum 3l. Dezember 1892 in Geltung zu belassen und durchzuführen. Bücher-Steuer. — Als Kuriosum teilen wir mit, daß der »Berchtesgadener Anzeiger- sich in einem Artikel gegen die neue Militär vorlage folgenden »Vorschlag zur Güte- leistet: -Wir regen eine Steuer aus Bücher an. Wenn der Deutsche seinen Glauben hat, so braucht er nur seine Bibel und sein Gesangbuch. Durch das Unterbleiben atheistischer Bücher kann ein großer Teil der Anschaffung der Kompensationssumme von den 80 Millionen (der Militärvorlage) bereit gestellt werden.- — Mehr Licht! Gasexplosion. — In der Buchhandlung von Richard Hein rich in Berlin, Dorothcenstr. 8, verursachte letzten Donnerstag gegen Mittag eine Gasexplosion erheblichen Schaden. Daselbst war ein Gasarbcitcr mit Ausbesserungsarbeitcn beschäftigt gewesen, hatte aber dabei die Leitung nicht ordnungsmäßig verschlossen, so daß sich alsbald ein Gasgeruch bemerkbar machte. AlsnunderLaufburschcdemGeruchenachgingundmitcinembrcnncn» den Streichholz die Ausströmungsstelle aussuchen wollte, erfolgte plötz lich eine Explosion, welche die Schaufenster des Ladens zertrümmerte und im Innern eine arge Verwüstung anrichtete. Der Laufbursche wurde dabei ziemlich schwer verletzt. Ä Vermächtnis. — Vor einigen Tagen ist in Stuttgart der älteste der drei Brüder Hallberger, von denen zwei, Eduard und Carl, als Leiter des berühmten Hallbcrger'schen Geschäfts sich im Buchhandel einen ruhmvollen Namen erworben haben, Herr Obertribunalrat Fritz Hall berger seinen im Tode vorausgegangcnen Brüdern gefolgt. Und wie wir im Jahre 1890 bei dem Tode des jüngsten Bruders, Carl von Hallbcrgcr, von der großherzigen Gesinnung des Verstorbenen, der eine große Summe verschiedenen Wohlthätigkeitsanstalten ausgesctzt hatte, be richten konnten (vergl. Bbl. 1890, Nr. 68), so melden auch jetzt die Tages blätter, daß der verstorbene Herr Obcrtribunalrat Fritz Hallberger der Stadt Stuttgart ein Legat in Höhe von einer Million Mark, außerdem Legate an Vereine, Verwandte und Bekannte in Höhe von mehr als 100000 ^ vermacht hat. Die Stiftung soll zu Ehren der Brüder des Verstorbenen, Eduard und Carl, Begründer der illustrierten Zeitschrist -lieber Land und Meer-, den Namen -Hallberger-Stiftung- führen. Personalnachrichten. Austritt aus dem Geschäft. — Herr Peter Bachmann aus Mainz, bisheriger Teilhaber der Straßburger Zweigniederlassung (Agentur von B. Herder) der weltberühmten Herder'schcn Verlagshand lung in Freiburg, ist am 1. Juli d. I. nach 25jähriger eifriger und hingcbender Thätigkeit aus dem Geschäfte ausgetreten, um sich ins Privatleben zurückzuziehen. Gestorben: Herr Moritz Eckardt in Hamburg, Mitbesitzer der seit zehn Jahren bestehenden angesehenen Hamburger Firma Eckardt L Meßtorfs. 4- Sprechsaal. Was ist unsittliche Litteratur? (Vergl. Nr. 200, 203 u. 209.) V. Die Auslassung des Herrn 8. in Nr. 200 dieses Blattes scheint mir wenig zur Definition des Begriffes -Unsittliche Litteratur« bcizutragcn; der Brennpunkt der allenthalben zu Tage tretenden Bestrebung, diesem Krebsschaden cntgcgenzutretcn, liegt in einem viel enger gezogenen Kreise, als Herr 8. annimmt. Wirklich wissenschaftliche Erörterungen können nie unsittlich sein; Angriffe auf Rcligionsgescllschaften und deren Dogmen, sowie auf die soziale Ordnung können, wenn sie den wissenschaftlichen Standpunkt verlassen, unanständig, gemein, aber wohl nicht unsittlich genannt werden. Mit solchen sich zu befassen ist Geschmackssache, jedoch cs wird kein vernünftiger, ehrenhafter Buchhändler, fo lange er sich als Diener des allgemeinen Publikums bekennt und nicht gerade nur eine streng abgegrenzte Spezialität betreibt, eine Bestellung aus irgend ein wissenschaftliches Werk zurückweiscn, auch wenn dessen Richtung nicht nach seinem eigenen Geschmack oder seiner Ucberzeugung wäre. Was wir verteidigen wollen, sind unsre guten Sitten, wie sie schon zu Tacitus' Zeiten dem deutschen Volke eigentümlich waren, und wie sic bis in die neueste Zeit in der deutschen Familie gepflegt werden: die Reinheit des Jünglings und der Jungfrau, des Gatten und der Gattin; was wir bekämpfen wollen ist alles, was diesem Nationalgut Abbruch lhut, vom Gröbsten bis zum Raffiniertesten, also alles, was zur Wollust anreizt, obscönc Bilder, Darstellungen aller Art, Romane und Theaterstücke, Dichtungen mit dem beliebten Thema der lächerlichen Ehe, mit der Verherrlichung des Ehebruchs und der wilden Che, nament lich wenn sie in dem geborgten Kostüm der -Belehrung-, der -Sitten bilder- scheinheilig austreten. Neurmndfünszigster Jahrgang. Einzig in diesem, mit dem Gebiete der Gesamtlitteratur verglichen, so engen Kreise liegt die gesuchte Definition und die praktische Lösung der Frage. R. V. S. VI. In Nr. 203 des Börsenblattes berichtet Herr E. Rentzel über die verschiedenartige Kritik, die eine von ihm verlegte Novellen-Sammlung in der Presse erfahren hat, und knüpft daran eine Polemik gegen unser Unternehmen, das Thema -der Buchhandel und die unsittliche Litteratur- einer ausführlichen Besprechung zu unterziehen, einer Besprechung, zu der wir uns recht viel thatsächliches Material von den deutschen Buch händlern erbaten und wiederholt erbitten. Es überrascht uns sehr, daß Herr Rentzel unser Buch schon ängstlich abwehrt, noch che cs geschrieben ist; wir können ihm versichern, daß uns die Schwierigkeiten der Schei dung des Sittlichen und Unsittlichen sehr wohl bekannt sind und daß wir nichts weniger Vorhaben, als uns zu Sittenrichtern über die deutschen Buchhändler auszuwerscn. Das Thema -Buchhandel und unsittliche Litteratur- muß behandelt werden und wird auch von Nichtfachgenosscn öfters behandelt. Jedem gewissenhaften Buchhändler muß daran liegen, zu einer klaren Stellung gegenüber der leider vorhandenen bedenklichen Litteratur zu gelangen; und allen muß daran liegen, daß der Buchhändler immer weniger mit der Verbreitung schädlicher Bücher zu thun habe. Ebenso sehr muß uns aber auch daran liegen, Ucbcrgriffe der Polizei gegen anständige Buch händler energisch abzuwehrcn und dem großen Publikum klar zu legen, daß cs ganz andere Faktoren sind, die die Herstellung und den Verschleiß bedenklicher Litteratur hervorgerufen haben als die geschäftliche Initiative des guten Buchhandels. Ob wir zur Besserung viel oder wenig oder nichts beitragen werden, 722
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