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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1888
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- 1888-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1888
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- Deutsch
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fortlaufenden Publikationen,sowie durch denKatalog der graphischen Jahresausstellung in Wien 1886 von Oskar Berggruen ver treten war — den Bildcrcyclus »die schöne Melusine, nach Zeichnungen von Prof. W. Hecht, Text von Hans Grasberger«, ausgestellt. Dieser Cyclus ist das letzte große Werk »des letzten Romantikers«, in welchem der Künstler, wie Führich von dem ver storbenen Freunde erzählt, »die Geschichte der neuern Kunst nach all' ihren Zweigen in unbewußter Umdichtung wiedergegeben hat.« Von Führich selbst sahen wir »die Vvlksbilder nach biblischen Zeichnungen« (Leipzig, A. Dürr; Reproduktion von Römmler und Jonas in Dresden). Tiefe schönen Bilder: »Die heilige Nacht«, »Ihrer ist das Himmelreich«, »Emmaus«, »Am Weihnachts abend«, »Selig sind die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden«, sind in der That wegen ihrer Größe und Ausführung und der Tiefe und Kraft der Komposition zu Volksbildern in des Wortes bester Bedeutung bestimmt. Bei der Erwähnung der ansgestellt gewesenen archäo logischen Publikationen: »Denkmäler griechischer und römischer Skulptur in historischer Anordnung, unter Leitung von Heinrich Brunn herausgegcben von Friedrich Bruckmann« (München, Bruck- manns Verlag); »Sammlung Saburoff, Kunstdenkmäler ans Grie chenland, herausgegeben von Adolf Furtwängler«, 149 Tafeln (Berlin, Asher); »Atlas der griechischen Kunstmythologie, heraus- gcgeben von I. Overbeck 5. Lieferung: Apollon« (Leipzig, W. Engelmann); die »Wiener Brunnenreliefs aus Palazzo Grimani, von Theodor Schreiber« (Leipzig, Seemann): »Römische Mosaiken aus Trier und dessen Umgegend, gezeichnet und erläutert von I. M von Wilmowsky« (Trier, Lintz) können wir uns einigen, uns sich aufdrängenden Erwägungen nicht verschließen. Sie betreffen die technische Herstellung der Ver vielfältigung und die Frage, auf welchem Wege das Ziel einer guten und getreuen, kunstgeschichtlich brauchbaren Publikation am sichersten zn erreichen sei. Die Thatsachen beweisen zur Genüge, daß man auch hier in den meisten Fällen mit Hilfe der mechanischen Reproduktion die schönsten Erfolge erzielt hat; die Photographie mit ihren verwandten Zweigen entspricht auch am meisten den Anforderungen, die der Kunstgelehrte zn stellen berechtigt ist. Es braucht an dieser Stelle nicht näher aus geführt zu werden, daß eine stilistisch getreue Wiedergabe Pla stischer Werke mit all ihren Feinheiten und Eigentümlichkeiten — und auf diese hat eine kunstgeschichtliche Würdigung doch ent schieden Nachdruck zn legen — erst die Errungenschaft des letzten Jahrzehntes ist. So hart es auch klingen mag, so ist cs doch unsere feste Überzeugung, daß bei dem gegenwärtig vervollkommnet«!: Stande der photographischen Methoden mit einer Vervielfältigung durch Künstlerhand wenig gedient ist, weil diese sich in den wenigsten Fällen ihrer Individualität zu eniäußern vermag. Das in jeder Beziehung großartige Unternehmen der Bruckmannschen Verlagsanstalt verkörpert die Ideale, die man au eine, kunst geschichtlich jeder Anforderung genügende Publikation stellen kann. In bunten Lichtdrucken (Albert Frisch in Berlin hatte eine, zahlreiche, sehr schöne Blätter enthaltende Mappe ausgestellt), die, wegen der Wiedergabe der koloristischen Eigentümlichkeiten der Kunstwerke, eine große Zukunft vor sich haben und der Wissen schaft außerordentliche Dienste zu leisten bestimmt sind, ist so Aus gezeichnetes geleistet worden, daß man die mechanische Repro duktion oftvonder durch Künstlerhand entstandenennicht unterscheiden kann. Bei den »Römischen Mosaiken« möchten wir, obwol die Originale einer primitiven Technik angehören, den Wunsch und die Hoffnung aussprechen, daß nicht nur die Wissenschaft an der schönen Publikation Interesse finde, sondern daß auch das Kunst gewerbe die Kompositionen für ihre Zwecke verwenden möge. Auch die Faksimilierung des Holzschnittes ist in ein neues Stadium eingetreten. Einen ungemeinen Reiz wegen seines ge schichtlichen Interesses gewährten die großen Tafeln mit Hans Tirols Holzschnitt: Die Belehnung Königs Ferdinand I. mit den österreichischen Erblanden durch Kaiser Karl V., herausgegeben von vr. A. Essenwein (Frankfurt, Heinrich Keller). Der 1536 zuerst erschienene Schnitt — dessen Original zu den städtischen Kunstsammlungen im Germanischen Museum zu Nürnberg gehört — ist aus >8 Blättern zusammengesetzt; die Darstellungen sind meist den Festlichkeiten, dir bei jenem historischen Akte gefeiert wurden, entnommen. Das liebenswürdige Entgegenkommen des Verlegers wird es dem Buchgewerbemuseum möglich machen, die Tafeln dieses merkwürdigen Bildes als Ganzes vorzuführeu. Das von demselben Autor herausgegebene »Mittelalterliche Haus buch, Bilderhandschrift des fünfzehnten Jahrhunderts, mit Text und faksimilierten Abbildungen« (Frankfurt, Heinrich Keller) hat einen kulturgeschichtlich ganz besonderen Wert. Das aus 63 Perga mentblättern bestehende Original, gegenwärtig im Besitze des fürstlichen Hauses von Waldburg-Wolfegg, stellt in getreuen, durch den Kupferstecher Petersen faksimilierten Nachbildungen das technische Wissen und Kö neu nach ihrem Standpunkte zu Ende des fünfzehnten Jahrhunderts dar, in der That eine ebenso genußreiche wie wissenschaftlich bedeutende kulturhistorische Quelle, deren Wert dadurch, daß der Künstler der Bilder bisher nicht zu ermitteln gewesen, keine Beeinträchtigung erfährt Gegen ständlich verwandt sind zwei recht hübsch ausgcstattete kultur geschichtliche Neudrucke: »Talhoffers Fechtbuch aus dem Jahre 1467, herausgegeben von Gustav Herzsill«, 268 Tafeln in Licht druck« (Prag, Calve) und »Ningerkunst, sünff und achtzig Stücke zu ehren kurfürstlichen Gnaden zu Sachsen rc. durch Fabian von Auerswalv zugericht 1539 « (Berlin, Wasmuth). Bei der »Kulturgeschichte Schlesiens von einst bis heute«, »Historische Skizzen, 34 Friesbilder nach Zeichnungen von Emil Steiner« (Berlin, Zenker)' ist jedenfalls der Verleger für die äußere Ausstattung zu loben. Von den architektonischen Publikationen nennen wir die »Dorische Polychromie, Untersuchung über die Anwendung der Farbe auf dem dorischen Tempel von L. Fenzer«. 8 Tafeln in Farbendruck mit Text > Berlin, Asher) wegen des Interesses, das sich in neuester Zeit an den Gegenstand knüpft, der in einer großen Reihe von Einzeluutersnchungeu Anlaß zu einer prin zipiellen Streitfrage geworden ist, an erster Stelle. Wir haben es hier nicht mit der auf Grund eines gelehrten, philologisch- archäologischen Apparates aufgebauten Theorie zu thun, sondern mit der Arbeit eines phantasiereichen Künstlers, die alle neueren aus den Mouumentep selbst sich ergebenden Beobachtungen be rücksichtigt. Die vorzüglich kolorierten Tafeln mit ihren schönen perspektivischen Aufrissen geben auch dem, welcher der Streit frage ferner steht, einen Begriff von ihren wesentlichsten Punkten In den »Postbauten des Deutschen Reichs, mit Genehmigung und Unterstützung des Reichspostamtes. Lichtdrucke nach Original aufnahmen« (Leipzig, K. F. Pfau) kann man die interessante ver gleichende Beobachtung machen, in welcher Weise eine bestimmte Ausgabe in den verschiedensten Orten aufgefaßt und durchgeführt worden ist; der praktische Architekt wird aus der hübschen Zu sammenstellung jedenfalls den Schluß sich ziehen können, daß auch die Entwürfe für Postbauten nicht ausschließlich von der Phantasie eingegeben sein dürfen, sondern daß sich hier ein ganz besonderer Geschmack, man möchte sagen, eine besondere Stil richtung ausgebildet hat. — In den »Cölncr Neubauten, eine Sammlung der schönsten Fayaden der in der Neuzeit in Cöln ausgeführten Bauten«, 1. Serie, 30 Tafeln. 2. Auflage. (Berlin, Claesen); den»BelgischenNeubauten, herausgegeben von dersooidts osntralo ä'areliitsatars äs UslAigue«. 50 Tafeln mit Text. (Berlin, Claesen), und August Härtels »Moderne Kirchenbauten.« (1. und 2. Lieferung. (Berlin, Wasmuth) sowie in der »Architektur der Gegenwart, herausgegeben von Hugo Licht« (Berlin ebda.) lernen wir in schönen Reproduktionen eine Reihe der hervorragendsten architektonischen Schöpfungen der Neuzeit kennen. Die Behandlung des Stoffes im einzelnen und die Beigabe der Auf- und Grundrisse lassen die genannten Werke mehr für den praktischen Architekten bestimmt erscheinen. Eine wesentlich praktische Bedeutung ist auch
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