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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1888
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- Deutsch
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Deutsche Rechtschreibung. — Auf dem jüngst in Frankfurt a/M. stattgehabten Deutschen Lehrertag hielt Or. A. Sulzbach-Frankfurt einen Vortrag »über die Notwendigkeit einer entschiedenen und all gemeinen Vereinfachung unserer Rechtschreibung«. Die deutsche Recht schreibung. so führte Redner aus, zeige das Bild der alten deutschen Zerrissenheit; wir schreiben nicht deutsch, sondern preußisch, bayerisch n. s. w. Der Vortragende faßte seine Wünsche in folgende Thesen zusammen: »1) Die deutsche Rechtschreibung bedarf im nationalen Interesse einer einheitlichen Regelung für ganz Deutschland und ini pädago gischen einer dnrchgreisenden Vereinfachung. 2) Die Verschiedenheiten der einzelnen amtlichen Wörterverzeich nisse sind nicht derartig, daß eine Verständigung über eine einheit liche Schreibweise allznschwicrig sein sollte; nur muß man sich von der Vorstellung befreien, als habe die Schreibweise die historische Abstammung unter allen Umständen zu wahren. 3) Eine Regelung der deutschen Rechtschreibung kann nur mit Unterstützung der Regierungen ins Werk gesetzt werden. In jedem deutschen Staate, der im Besitz einer eigenen amtlichen Orthographie ist, sollte von der Regierung eine Kommission von Fachleuten berufen werden, um z» beraten, was im Interesse einer einheitlichen und ver-. cinfachten Orthographie anszugeben oder aufzunehmen sei. Die Resultate der Einzelkommissionen wären dann von einer Central kommission, in welcher die Einzelkommissionen durch Abgeordnete ver treten sein müßten, zu beraten, der dann die schließlich? Festsetzung der Rechtschreibung obläge« Herr Fricke-Hamburg beantragte einen Beschluß dahingehend zu fassen, daß die deutsche Rechtschreibung einer einheitlichen Regelung und einer pädagogische» Vereinfachung bedürfe, sowie daß eine Reichs behörde einzusetzcn sei, welche über die Rechtschreibung wache. Herr Ries-Frankfurt trat für die Sulzbachschen Thesen ein; Herr Be eg er-Leipzig empfahl streng phonetisch zu schreiben; alles andere sei Halbheit. Herr Helmke-Magdeburg schlug vor, eine Körperschaft einzusetzen, welche zunächst die bestehenden Verschiedenheiten beseitigt und dann an die möglichste Vereinfachung der Schreibweise herantritt. Es nahmen noch mehrere Herren zu dem Gegenstand das Won. Die Reden derselben ließen Übereinstimmung im Prinzip, Vereinsachung und Gleichmäßigkeit erkennen; nur über das Wie war man ver schiedener Ansicht. Nach einem Schlußwort des Berichterstatters wurde die erste Sulz- bachsche These angenommen, die zweite abgclehnt. Die dritte These wurde ebenfalls abgelehnt, dagegen wurde eine Resolution des Herrn Schroer Berlin dahingehend, die Lehrervereinigung mit der weiteren Verfolgung dieser Frage zu beauftragen, mit kleiner Majorität an- geuommen. Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschristen, Kata loge rc. sür die Hand- und Hausbibliolhek des Buchhändlers. Wolk's tlleoloAiscllss Vndsnrecuin, «ins ist: Bins nlpbudstiscti null sz-sksmntiscli geordnete Huncibilrliotllell von älteren unä neueren BitternInr-BrsclisinnnAsn aut 6«-in Oebists der Theo logie. Oie Oittsrntnr von 1886—1838 enthaltend. (Rc>. IV. öd. III.) Nit Register der Lehlngrvörter. 8". 125 8. Oeiprig 1888, Oustav Wolk. Rntulog der deutschen technischen Oittsrntur, enthaltend: ldülksvissenschg-stsn, Nnschinenhau, Technologie. Ilernus- gegehen von der TolzTschnischen öuclrhundlung (X 8sz-clel) in Berlin, gr. 8°. IV, 128 8. Berlin 1888. Breis 50 H ord. und netto. Bager-6ntnlog von loseplr Laer L 6o. in BranBIurt n/M. 224. Hlational-Oelronoruie in englischer, trnurösischsr, italienischer und spanischer 8prache. 8". 70 8. 1888. R. B. Rochier in Beiprig. Bager-Verreichnill gebundener Bücher u. Rltlanten. II. Rsise-Oatalog. Reisehandbücher, Bübrsr, harten u. Bläue, gr. 8°. 25 8. Mai 1888. Nauuscrixt kür Buchhändler. Rxport-Iournal. Mai 1888. Inhalt: Reue Rrscheinungsn. — Braurösische Bibliographie des ausserlranrösischen Sprach gebiets. — 2ur Biurvsibung des deutschen Luebbändlerdauses. — Verlagsrechts II. Oie Vereinigten 8taaten von Rordarnerilca. (8cl>luss.) — 8childerungsn berühmter Oesebäktshäuser. IX. (II. Roepli. in Mailand). — Luchgsrverbliche 2ölle IV. (Rumä nien. Bortsetrung). — Rleine Mitteilungen R. B. Roshlers Rntiguarium in Beiprlg. Ratalog Rr. 468. Rsbraica. dudaica. Llttestamsntlicho Oxsgsse. Rssz-riologie. 8°. 69 8. Bsixrig 1888. Kundenrabatt. — Als Beispiel, wie dringend notwendig die Ein haltung scster Preise in jedem Handelszweige ist und wie gemein gefährlich eine Abweichung von diesem ersten Gebote sich erweist, ander seits wie leicht der einzelne zum Schaden der Gesamtheit dem Verlangen nach sogenanntem Kundenrabatt ganz unnötigerweise nachgiebt, in der hörichten Besorgnis eine Kundschaft zu verlieren, die ihm nach Be willigung eines hohen Rabatts doch kaum noch besonders wertvoll sein kann, sec folgende kleine Mitteilung der »Kölnischen Vvlkszeitung« aus Soest hier wiedergegeben: »Soest, 21. Mai. Aus Anregung des Herrn Justizrat Hennecke, Mitglied der Etats-Kommission, war das Verlangen an die hiesigen Zeitungen gestellt worden, Rabatt für städtische Inserate zu geben. Während der »Anzeiger« unter dem Drucke solcher Forderung sich zur Gewährung von 162/g tzg entschlossen hatte, lehnte das »Kreis blatt« dies ab. In der Stadlverordneten-Sitznng behauptete nun Herr J.-R. Hennecke seinen Standpunkt, während von anderer Seite betont wurde, daß die Blätter durch kostenfreien Abdruck zahlreicher städtischer Bekanntmachungen Opfer bringen, und cs nicht üblich sei, daß von seiten der Stadt auch von andern Gewerbetreibenden Rabatt verlangt werde. Fast einstimmig wurde beschlossen, jene an die Blätter erfolgte Aufforderung bezüglich des Rabaltgebens als nicht geschehen zu betrachten « Ausstellung. — In Köln wird in den Tagen vom 4. August bis 9. September dieses Jahres eine unter dem allerhöchsten Protektorate Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Augusta stehende internatio nale Gartenbau-Ausstellung, veranstaltet von der dortigen Gartenbau- Gesellschaft »Flora«, stattfinden. In dem uns vorliegenden Programm ist auch der Gortenliileratnr eine weile Berücksichtigung zu teil ge worden, und cs sind hierfür folgende Preise ausgesetzt: n) sür Werke, betrcffcnd gärtnerische Hilfswissenschaften (8 bronzene Medaillen); h) sür Werke über Landschaftsgärtnerei (2 Ehrendiplome, 3 bronzene Medaillen); c) sür Werke über Pslanzcnkullur, Obst- und Gemüsebau, sowie über Pflanzenkrankheitcn und Mittel gegen diese. (5 Ehrendiplome, 1 silberne Medaille sMittel gegen die Reblausj, 28 bronzene Medaillen); d) sür Werke über Pomologie (2 Ehrendiplome, 4 bronzene Medaillen); s) für gärtnerische Zeitschriften (5 Ehrendiplome, 4 bronzene Me daillen); k) für Bienenlitteratur (2 Ehrendiplome, 4 bronzene Medaillen). Wie uns mitgeteilt wird, wird die Firma Paul Neubncr die Aufstellung übernehmen. Vom Bibliothekwesen. — Wie wir erfahren, ist die hinterlasscne wertvolle Bibliothek des in Strahburg verstorbenen berühmten Pflanzen physiologen Professor de Vary in den Besitz des botanischen Instituts der Universität Slraßbnrg übergegangen. Osntli nlkilntt kür Li blioklislrsrvsssn. IlrsA. von 0. Bs.rt.rviA. V. InlrrA. 6. Bekt. Inni 1888. Inlra.1t:: OnksnIisrA oder Basier? von R. Wz-ss. — II. Raclrlsss 2U Weller: Oie ersten dsutselrsn 2eitnng;en, von X. Bsz-er. (8clr1n6.) — kscensionsn und RnreiAen. — MittlrsilnnZen aus und über Lilrliotlrslrsn. — Verrnisellte Rotiren. — Reue Bir- scllsinnnAen auk dein Oebiets des Bidliotlrslcsrvssens. — Rnti- Ansrisells Ratalo^e. — Bersonalnaclrriclrten. Deutsche Buchhändler-Akademie. Herausg. v. Herm. Weißbach. V. Band. 4. Hest. Inhalt: Theodor Storm. Von H. Eckardt. — G. E. Lessing und I. I. Ct>. Bode als Buchhändler. Von Rich. Jul. George. — Vom englischen Buchhandel. Ein Rückblick aus einige hervor ragendere Literarische Erscheinungen und bnchhändlerische Ereig nisse des Jahres 1887. Von Ed. Ackermann. —- Zwei Verleger- Briese an einen säumigen Autor. Mitgeteilt von Or. Ad. Kohut. — Zwanglose Rundschau. Personalnachrichten. ff Friedrich Vieweg. — Von geschätzter Seite wird uns in Er gänzung und teilweiser Berichtigung unserer Nachricht vom Ableben des Heirn Friedrich Vieweg in Paris folgendes mitgetcilt. Das Geschäft, von Bosiangc in Paris gcgründct, ging im Jahre 1837 durch Kauf an die Herren Brockhaus L Avenarius über. Herr Vieweg arbeitete in demselben als erster Gehilfe in der deutschen Ab teilung. Im Jahre 1844 erst übernahm Or. A. Frank diese Firma käuflich und sührte sie unter seinem Namen weiter. Vieweg ward dann erst Prokurist, bis er >857 das Geschäft sür eigene Rechnung übernahm. Am 5. Mai 1887 ging es an seinen Sohn Emile über, mit dem sich Herr Emile Bouillon associierte. Schreiber dieses hat von 1841—44 (Oktober) dort unter Avenarius gearbeitet, teils in der sranzösischen, teils in der deutschen Abteilung und Friedrich Vieweg sehr gut Persönlich gekannt. Er muß als hoher Achtziger gestorben sein, denn er war schon 1842 ein Vierziger. Am 1. Juli 1844, noch während der Anwesenheit des Schreibers dieser Zeile», geschah die Übernahme durch Or. Albert Frank.
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