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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1892-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1892
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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40^0 Nichtamtlicher Teil. ,4S 158, 7. Juli 1892. Die Druckschrift -Judcnbordclle». — Das in Berlin zu einem öffentlichen Skandal ausgeartcte Ausbicten der antisemitischen Broschüre -Judcnbordclle-, die inzwischen beschlagnahmt worden ist (vcrgl. Börsenbl. Nr. 152), halte einen Privatmann veranlaßt, sich bcschwerdesührend an den preußischen Minister deS Innern zu wenden. Hierauf ist vom Ersten Staatsanwalt in Berlin folgende Antwort erfolgt: -Der Erste Staatsanwalt bei dem königlichen Landgericht I., Berlin. Berlin, den 29. Juni 1892. Auf Ihre an Seine Excellcnz den Herrn Minister des Innern gerichtete, von demselben an Seine Exccllenz den Herrn Justizministcr übermittelte und von letzterem an mich zur Prüfung und weiteren Veranlassung gelangte Eingabe vom 14. Juni d. I. be nachrichtige ich Sie, daß ich bereits bei dem Erscheinen der Broschüre -Judcn-Bordelle- Anfang dieses Monats mildem königl. Polizei-Präsidium von Amtswegen und wiederholt in Verbindung getreten bin, um gegen die den Thatbcstand des groben Unfugs erfüllende Art und Weise des öffentlichen Ausbietens der genannten Broschüre in geeigneter Weise einzuschrcitcn. Nach einer mir zugcgangenen Nachricht des Herrn Polizei-Präsidenten sind infolge dessen die ihm unterstellten Beamten mit entsprechender Anweisung versehen worden, und es ist auch bereits gegen einzelne Händler wegen Übertretung des tz 360 Nr. 11 des Strafgesetzbuchs Anzeige erstattet worden. Dem Unfug würde am wirk samsten cntgcgengctrctcn werden, wenn das Publikum, welches sich be lästigt fühlt, Veranlassung nehmen wollte, dem nächsten Polizeibcamtcn die betreffenden Uebclthätcr aus der Stelle zu bezeichnen. Drescher.» Inzwischen berichtet die .Nationalzeitung« in ihrer Nummer vom 5. Juli, daß die Schrift noch am 4. Juli in der bisherigen, nur weniger lauten Weise auf öffentlicher Straße angcbotcn worden sei. Da von einer Aushebung der Beschlagnahme bisher nichts verlautet hat, so ist diese Duldung schlechterdings nicht zu erklären. Buchdruckerstreik. — Welche enormen Geldmittel der letzte Buch druckerstreik erfordert hat, läßt sich aus dem jetzt veröffentlichten Rechen schaftsberichte der Berliner Strcikkommission annähernd schätzen. Nach diesem Bericht wurden, allein für Berlin, 384 901 ^ 31 ver ausgabt. Aus dem Antiquariat. — Die Bibliotheken des Historikers Franz von Löher und des Nationalökonomen Johannes AlfonS Renatus von Helserich, beide in München, gingen in den Besitz des Herrn Theo dor Ackermann daselbst über, dessen Antiquariat bereits mit Aufnahme der Kataloge beschäftigt ist. Pcrsonalnachrichten. Rücktritt vom Gcschäftslcben. — Folgende Mitteilung vom 30. Juni entnehmen wir dem «Neuen Görlitzer Anzeiger- und begleiten deren Wiedergabe mit unseren besten Wünschen für die Person des ge ehrten Bcrussgcnoffcn, dem diese Mitteilung gilt, wobei wir auf recht allgemeine Teilnahme im deutschen Buchhandel wohl zuversichtlich rechnen dürfen: -Herr Ottomar Vierling, der Gründer und langjährige Ver leger deS Görlitzer Tageblattes (Nicderschlcsischc Zeitung), zieht sich mit dem morgigen I. Juli von den Berussgcschäften zurück. Man darf bei dem hochgeachteten Manne mit Fug und Recht von einem wohlver dienten Ruhestände sprechen denn er beging bereits am I. April d. I. sein fünfzigjähriges Berussjubiläum, da er vor einem halben Jahr hundert seine buchhändlcrische Laufbahn begann. Seine hiesige Buch handlung (Sortiments- und Verlags - Geschäft) begründete er am 10. März 1855, so daß er am 10. März 1880 — gleichzeitig mit einem frohen Feste innerhalb seiner Familie — sein fünfundzwanzigjähriges Geschäftsjubiläum feiern konnte. Weder von dem einen noch von dem anderen Jubiläum ist seinerzeit etwas in die Oefientlichkcit gedrungen, da dies der schlichten Denk- und Handlungsweise des Jubilars widerstrebte. Das Görlitzer Tageblatt wurde von Herrn Vierling am 1. Oktober 1856 ins Leben gerufen; als Redakteure an demselben fungierten im Laufe der Jahre die Herren Braun, Breithor, vr. Gutbier, I)r. Roltsch (vielen Görlitzern noch in der Erinnerung von der im Stadt- thcater erfolgten Ausführung seines studentischen Lustspiels -Das vier- blättrige Kleeblatt-) und Gcisler. Möge Herrn Vierling, der durch das Vertrauen seiner Mitbürger während einer ganzen Reihe von Wahl perioden in die Stadtverordnetenversammlung, welcher er ununterbrochen seit 1. Januar 1868 angchört, berufen wurde, ein langer und gesegneter Lebensabend beschicken sein! Dies unser Wunsch zum morgigen Tage.» Gestorben: am 4. Juli in Berlin Herr G. Heinrich Simon, seitj 1863 Inhaber der Firma S. Calvarh L Co., an deren Besitz während der Jahre 1872 bis 17. September 1385 auch G. Adolph Simon beteiligt war. Das am 15. Mai 1852 gegründete Geschäft, das sich fast ausschließlich mit Philologie und Naturwissenschaften be schäftigt, hat unter der sachkundigen und umsichtigen Leitung des Ver storbenen einen außerordentlichen Aufschwung genommen und steht als eine der angesehensten Firmen deS deutschen Buchhandels in hohem Ruse. ES umfaßt Verlag, Sortiment und Antiquariat, deren Zusammenwirken innerhalb einer beschränkten wissenschaftlichen Richtung einen großen Geschäftsumsang gezeitigt hat und einen deutlichen Hinweis giebt, welchen Erfolg zielbewußte Arbeit auf beschränktem Wissensgebiete im Buckhandel haben kann. An diesen Erfolgen hat die unermüdliche Thätigkeit des Verstorbenen den erheblichsten Anteil. Sein Andenken wird als das eines hervorragend tüchtigen Mannes im deutschen Buchhandel allezeit ehrenvoll bewahrt bleiben. am 5. Juli in Halle Herr Adolf Kegel, Inhaber von I. Fricke's Sortimcntsbuchhandlung dort, die er im Jahre 1880, zunächst in Teilhaberschaft mit Eugen Strien, übernahm und seit I. Januar 1885 als alleiniger Inhaber leitete. Der Verstorbene hat den überkommenen hochangeschcnen Namen seiner Firma in treuer Arbeit zu erhalten gewußt und seine Handlung zu schönen Er folgen geführt. Seinem Gedächtnis wird der deutsche Buchhandel gern eine ehrenvolle Erinnerung bewahren. Gerichtliche Bekanntmachungen. Konkursverfahren. s27653j In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Buchhändlers Julius Arescher hier ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußvcrzeichnis der bei der Ver leitung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögcnsstücke der Schluß termin auf den 28. Juli 1892, vormittags lü'/s Uhr, vor dem Königlichen Amtsgericht Hierselbst, Zimmer 29, bestimmt. Frankfurt a/M., den 24. Juni 1892. Der GerichtSschrriber des «üuiglichen Amtsgerichts, «bth. IV. Anzcigcdlatt. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Buch- u. Musi kalienhändlers War Jacuvowski hier, Junkcr- straßc Nr. 13/14, ist am 1. Juli 1892, vor mittags 11 Uhr, der Konkurs eröffnet. Ver walter ist der Justiz-Rat Buelowius hier, Magisterstraßc Nr. 1. Anmeldefrist für die Konkursforderungen bis zum 15. August 1892. Erste Gläubigcrversammlung den 21. Juli 1892, vormittags lt Uhr, vor dem Unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 18. Prüfungstcrmin den 8. September 1892. vormittags lv Uhr, im Zimmer Nr. 18. Offener Arrest mit Anzeige- srist bis zum 30. Juli 1892. Königsberg, den I. Juli 1892. Königliches Amtsgericht VII». Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen- s2697lj Vom 1.—30. ckuli stucket ckis Huslisksruug meines Verlage.-, »ussobllessliob In lleiprig statt! Uerliu. 8. Harrer. s27652s Lahr, den I. Juli 1892. ?. ?. Meinen geehrten Herren Kollegen erlaube ich mir hiermit ergebenst mitzuteilen, daß ich unter Heutigem mein hier unter der Firma I. H. Gciger's Buchhandlung seit langen Jahren bestehendes Sortiments-Geschäft an Herrn Carl Veyhelmann aus Ravens burg käuflich abgetreten habe. Derselbe hat mir den Kaufpreis bar be zahlt, und ick bin bereit, für seine Bezüge von den Verlegern für die ersten zwei Jahre Bürg schaft zu übernehmen. Mit der höflichen Bitte an meine geehrten Herren Kollegen, die seit einer langen Reihe von Jahren zwischen uns bestehenden freund lichen Beziehungen nunmehr in gleicher Weise auf meinen Nackfolger, den ich besten« em pfehlen kann, gütigst übertragen zu wollen, zeichne ich Hochachtungsvoll Moritz Schauenburg
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