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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1892-08-01
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1892
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- Deutsch
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176, 1. August 18S2. Nichtamtlicher Teil. 4515 Zahl der Aspiranten, welche aus »ehrlicher« Ueberzeugung mit jenem Dutzend schwimmen möchten, eine verschwindend geringe. Mit einer nicht ganz ungeschickten Dialektik sucht nämlich die Firma Mayer L Müller für sich und die von ihr geleitete »breite« Gegenströmung die »Ehrlichkeit« in Anspruch zu nehmen, während sie der vom Börsenvereins-Vorstand geleiteten »schmalen« — muß man wohl sagen — Strömung bedenklichen Mangel an Ehr- und Anstandsgefühl vorwirft. Indem zuerst dem Vor stande die moralische Verantwortlichkeit für diesen angeblichen Mangel aufgebürdet wird, entladet sich demnächst der ganze Zorn, Haß und Ingrimm der Herren Mayer L Müller gegen die »Denunzianten«, denen »niedrige Gesinnung«, »verächt liches Auflauern«, - »Spionage«, »Verleumdung« u. s. w. nach gesagt wird, welche Eigenschaften und Anschuldigungen in dem Sprüchlein gipfele »der größte Lump im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant«. Man sieht, die Herren MayerL Müller verfügen über einen reichen Wortschatz von Schmeichel- und Kosenamen. Und gegen wen sind alle diese Kraftworte ge schleudert? Ja, wenn man sich darüber klar wird, wer mut maßlich gemeint ist, dann zeigen sich verwandte Züge mit jener bekannten Tierfabel vom Wolf und Lamm. Das Lamm soll, nach des Wolfes maßgebender Meinung, dem Wolf das Wasser trüben, aus dem er sausen will, das Lamm verkümmert dem unschuldigen Wolf Futter und Nahrung auf jede Weise; so haben es die Vorfahren des Lammes in Rachgier und Bosheit von jeher schon getrieben. Deshalb heult der Wolf in gutem Rechte das Lamm an und will es mit Haut und Haaren fressen. — Wer gemeint ist? Nun einerseits wohl diejenigen Ver leger, welchen es mit Fug und Recht nicht einerlei ist, daß ihre Verlagswerke unter dem Preise ausgeboten und verkauft werden — allerdings eine beschränkte Auffassung der Gewerbefreiheit nach Ansicht der Firma Mayer L Müller — und anderseits diejenigen Sortimenter, welche, in Abwehr gegen räuberische Ein- und Angriffe der Wölfe, sich mit jenen Verlegern ver binden, oder von diesen dazu aufgefordert werden, um all' die Täuschungen und Schleichwege, Vorspiegelungen und Fingierungen aufzudecken, welche mit mancherlei Helfershelfern dazu dienen müssen, um freie Gewerbtreibende zu zwingen, ihre Erzeugnisse an solche Leute zu liefern, an die sie kraft der Gewerbefreiheit ihre Erzeugnisse eben nicht verkaufen und gelangen lassen wollen. Ganz merkwürdige Verpuppungen sind durch diese Bemühungen schon bloßgelegt worden, zum Beispiel rein fingierte Firmen in Amerika — Amerika ist bekanntlich groß und weit von hier — entlassene Polizeischreiber, Händler mit alten Kleidern und Möbeln, selbst Vertreterinnen des schönen Geschlechts u. s. w., die sämtlich buchhändlerisches Gewand haben anlegen müssen zur größeren Ehre der Gewerbefreiheit im Sinne der Herren Mayer L Müller und Genossen. Wenn aber entschlossene Verleger und Sortimenter, unter Hintansetzung großer Opfer an Zeit und Geld, Hand in Hand gehen, um die von einer überwältigenden Mehrheit beschlossenen Satzungen durchzu- sühren und aufrechtzuerhalten, dann treiben sie »Spionage und verächtliches Denunciantentum«, weil ssie eine andere Auffassung der Gewerbefreiheit haben und bethätigen, als die Herren Mayer L Müller und Genossen. Nun, wir hoffen, daß diese thatkräftigen Männer, womit hier in erster Linie die Mitglieder des Börsenvereins - Vor standes und dann die eben erwähnte» Verleger und Sorti menter gemeint sind, in ihren der Gesamtheit des Buchhandels ersprießlichen Bestrebungen sich durch die Anzapfungen der Firma Mayer L Müller nicht beirren lassen; wir sind gewiß, daß die Verdächtigungen der Firma Mayer L Müller diese Männer in der Achtung ihrer Berufsgenossen nicht nur nicht herabsetzen, sondern nur höher emporheben werden. Denn jenes Wort am Schluß der Frankfurter Versammlung 1887: »Von jetzt an ist die Konkurrenz im Bnchhandel nur noch insoweit zulässig, als dadurch nicht die Interessen der Gesamt heit geschädigt werden!« ist nicht nur an sich das Panier der neuen Aera im Buchhandel, sondern es wird auch in seiner Richtig- und Wichtigkeit für den deutschen Buchhandel immer mehr erkannt und gewürdigt. H., den 27. Juli 1892. Ein Provinzial-Sortimenter mit Lammesnatur. Vermischtes. Zum Schulbüchergcschäft. — In der Sitzung deS österreichi schen Abgeordnetenhauses vom 15. Juli interpellierte der Abge ordnete Dr. Fuß den Minister für Kultus und Unterricht mit folgenden Fragen: 1. Ist eS dem Minister bekannt, daß die Sortiments-Buchhändler für einige wenige Schulbücher-Verleger nahezu umsonst zu arbeiten ge zwungen sind? 2. Ist eS richtig, daß die Verleger infolge der Einflußnahme deS Unterrichts-Ministeriums auf die Preisfeststellung nicht in der Lage sind, den Sortiments-Buchhändlern einen angemessenen Rabatt zu gewähren? 3. Ist der Minister geneigt, durch Verfügungen der durch allzuhäufige Neuauflagen erfolgenden Entwertung großer Schulbücher-Vorräte entgegen zu treten? 4 Gedenkt der Minister der Frage der Verstaatlichung deS gesamten Schuldücher-VerlagS näher zu treten? Die Beantwortung der Interpellation ist noch nicht erfolgt. Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata loge re. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Zur Entwickelung des Verlagsrechts. Geschichte. — Wünsche. Bon Robert Voigtländer, Verlagsbuchhändler. Sonderabdruck aus dem Börsenblatt s. d. deutschen Buchhandel (1892 Nr. 134 u. 137). 8°. 24 S. Leipzig 1892. R. Voigtländer'S Verlag. Die Drucker- und Verleger-^sieben der 6egsn«-art. lllit Voran- stellung einiger viebtigsn ältereu Drueker-8igvsts. (»«sammelt und rnsammengestellt von Raul Iloiellon. Der Reinertrag aus dem Werkellsn ist den buelldändlsrisellen Dilkskasssn rugsdaedt. guer-KI. Xol. 36 ksrt-8. u. XXVIII kakeln. Berlin 1892, ll sieben L Lkopnik. kreis 5 ^ bar. Vorzugspreis dis 1. Loptbr. 1892 1 ^ 50 H bar. Leiters, rum keil seltene IVerks. Lntig. Loroiger Ho. 120 der Buellllandlung D. Luer in Donanrvörtll. 8". 64 8. 1354 8. Lliseellansa. L.ntig. Lnreigsr Ho. 422 von dosspll Laer L 6o. in krankkurt a/LI. 8«. 16 8. H». 2862—3126. Wissensedaktllell-llttsrarisellsr Llonatsbsriebt. lllonatlieke Überstellt aller vielltigsn Xrsellsinungsn des In- und Luslandss. Lus- gegeben von (8ortimentsürma) 1. dabrg. Ho. II. (1. Lngust 1892). 8». 8. 161—176. Redaktion u. Verlag des »riss-litt. Nonatsbsriellts (Rloell L Dissnsr), Berlin 81V. 13. Vsrsellisdenes. Lntig. Xatalog Ho. XOIII (Lgosto parte Ila) von 8ilvio Roeea in Low. KI. 8°. 76 8. 950 Uro. Dsutselle sedöns Dittsratur u. illrs (Isselliellte. UsbersstLuogsn- Lntigu, Xatalog Ho. 7 von IV. 0. Dink's Lntiguariat in kots- dam. 8". 16 8. 738 Xrn. Durae L 6o.'s (Dondon) oriental list. Vol. III. Ho. 7. dulx 1892. 8°. 8. 93-108. Ratender kür 1893. Dagsrkatalog von Raul 8tlskl in Deixrig. gr. 8°. 18 8. Verzeichnis empfehlenswerter Werke aus dem Verlag von I. I. Weber in Leipzig kl. 8°. 40 S. Liport-Iouroal Ho. 61. (vol. VI. 1.) duli 1892. Dsiprig, D. Bedslor. Inllalt: Heus Rrselloinnngon. — Verreiellnis von Ribliotlleksn. (Xorts.) — Xleine Mitteilungen. — Usus Xirmen. Neuer Buchdruckertarif. — DerVorstand und der Tarifausschuß des Deutschen Buchdruckervereins veröffentlichen in Nr. 31 der »Zeit schrift für Deutschlands Buchdrucker- vom 28. Juli d. I. einen neuen allgemeinen deutschen Buchdruckertarif, der vom 1. Oktober d. I. ab gelten soll. Sie erbitten sich zunächst Mitteilungen und Anträge betreffs etwa gewünschter Aenderungen für einzelne Druckorte. Maßgebend für die Arbeit des Tarisausschusses waren demselben die folgenden von der Hauptversammlung des Deutschen Buchdruckervereins angenommenen Ge sichtspunkte : 1) daß die Erhaltung und Durchführung eines allgemeinen Tarifs im Interesse einer gesunden Entwickelung der Konkurrenzverhältnisse dringend notwendig ist und daß es Pflicht eines jeden Buchdruckereibe sitzers sein muß, an dieser, unter den gegebenen Verhältnissen der Prin- zipalschast in höherem Maße zustehenden Ausgabe mitzuwirken; 613'
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