Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1892-08-01
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1892
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18920801
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189208015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18920801
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1892
- Monat1892-08
- Tag1892-08-01
- Monat1892-08
- Jahr1892
-
4509
-
4510
-
4511
-
4512
-
4513
-
4514
-
4515
-
4516
-
4517
-
4518
-
4519
-
4520
-
4521
-
4522
-
4523
-
4524
-
4525
-
4526
-
4527
-
4528
-
4529
-
4530
-
4531
-
4532
-
4533
-
4534
-
4535
-
4536
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2) daß die Grundpositionen des bisher giltigen Tarifs den gegen wärtigen Lebcnsverhältnissen entsprechen und eine Abändemng derselben nicht geboten erscheint, daß dagegen eine anderweite Festsetzung der Lehr- lingSskala, eine Ermäßigung des Minimums für neu ausgelernte, weniger leistungsfähige und für kleinere im Konkurrenzbewerb nicht in Frage kommende Druckorte, sowie Verschiedenorts eine anderweite zwischen Prinzipalen und Gehilfen der betreffenden Orte zu vereinbarende Rege lung der Lokalzuschläge, in Rücksicht auf die innerhalb des Geltungsbe reichs des Tarifs verschiedenartigen maßgebenden Verhältnisse notwendig und durchführbar erscheint: 3) daß der nach dem so gestalteten Tarif arbeitenden Gehilfenschaft auch fernerhin die Möglichkeit zu einer späteren Mitwirkung an dem weiteren Ausbau des Tarifs offen zu lassen ist. Vom russischen Buchhandel. — Dem Leipziger Tageblatt wird Von seinem St. Petersburger Handelsberichterstatter u. a folgendes mitgcteilt, was wir hier wiedergeben, ohne irgend welche Verantwortung für die Richtigkeit aller dieser Angaben zu übernehmen: -Die mustcrgiltige Organisation deS deutschen Buchhandels hat bei den einsichtsvolleren russischen Verlegern schon längst das Bestreben wachgerufen, eine ähnliche Organisation auch in Rußland zu schaffen, wo der Buchhandel, selbst in den beiden Residenzen, noch in den Kinder schuhen steckt. Das größere Publikum hat kaum irgend welche Mög lichkeit. zu erfahren, was in dem einen oder anderen Litteraturzweige erschienen ist, die Buchhändler selbst sind, wenn nicht gerade Werke der bekanntesten Autoren verlangt werden, in der größten Verlegenheit, von wo sie das Werk beschaffen sollen, falls man ihnen nicht zugleich sagen kann, wo es erschienen ist. Die Verleger selbst begnügen sich in der Regel, ihre Verlagswerke ein paar größeren Buchhandlungen zum Vertrieb zu übergeben und allenfalls das Erscheinen des Buches in einer oder der anderen Zeitung zu annoncieren. Die Bestrebungen, hier Besserung zu schaffen, sind bislang von keinem besonderen Erfolge begleitet gewesen. Es hat sich zwar in Petersburg ein Verein russischer Buchhändler und Verleger gebildet, derselbe zählt aber gegenwärtig nur 46 Mitglieder (die Hälfte in Petersburg, die andere Hälfte auswärts), und dabei halten sich die größten Firmen sowohl Petersburgs wie Mos kaus fern. Das Organ der Gesellschaft, -Der Bücher-Bote- kann nur mit einem Defizit herausgcgeben werden, trotzdem der Redakteur und die Mitarbeiter unentgeltlich arbeiten- Das Gefühl der Solidarität und Jnteressen-Gemeinschaft ist eben zur Zeit unter den russischen Buch händlern noch nicht vorhanden.» Ausstellung. — Eine allgemeine Fischerei-Ausstellung wird in den Tagen vom 27. August bis 7. September d. I. in Nürnberg statt finden. Uebcr die ihr zugchendc einschlägige Litteratur wird die dortige Joh. Phil. Raw'schc Buchhandlung einen Katalog veröffentlichen und gleichzeitig den Verkauf dieser Bücher in der Ausstellung betreiben. Ausstellungen. — In Lima findet vom 12. Oktober bis 31. De zember d. I., zur 40vjährigen Feier der Entdeckung Amerikas, eine von der Stadtgcmeindc veranstaltete Landesausstellung statt, zu deren fünfter Gruppe (Unterrichtswcsen) ausländische Erzeugnisse zugelassen werden. Dieselben sind im August und September einzuliescrn beim: 8enor krs- sicksnto äs virsotorio äs Is. Lrposioioo us.eions.1, Lima, Peru. Eine Platzmietc wird nicht erhoben. — Im Anschluß an die nationale Kunstausstellung, die im Sep tember d. I. in Barcelona stattfindet, ist die Zulassung einer inter nationalen Abteilung für Kunstreproduktionen der Zeit bis 1815 beschlossen worden. Von jeder Nachbildung wird nur ein Exemplar zu gelassen, bei welchem außerdem der Ort des Originals anzugeben ist. Die auszustellenden Gegenstände sind bis 1. September an den Sekretär der Ausstellung (kslais des Leaux-^its, Paseo de Pujades) in Barcelona zu senden, der auf Verlangen weitere Auskünfte erteilt. (Export-Journal.) Sozialdemokratische Bestrebungen. — Me sehr wir recht hatten, vor dem sozialdemokratischen Leipziger -Verein der Markthelfer allcrBranchen»zu warnen, der sich bemüht die Buchhändler-Markthclfcr Leipzigs mit der sozialdemokratischen Lehre zu -beglücken- (vgl. Börsen blatt Nr. 161), beweist die nachfolgende Erörterung, die wir aus dem Leipziger sozialdemokratischen Blatte -Der Wähler- hier wiedcrgeben. Dieses Blatt wendet sich zunächst gegen die Anzeige des alten Vereins der Buchhändler-Markthelfcr in Nr. 161 d. Bl., eine Aufklärung, deren thatsächliche Unterlage in einer Erwiderung inNr. 167 d. Bl. nicht geleugnet werden konnte. Aus dem Ton der Behandlung dieser Angelegenheit im -Wähler- werden die Leipziger Herren Prinzipale hoffentlich rechtzeitig erkennen, wessen sie sich von ihren Markthelfcrn zu versehen haben würden, wenn eS dem neuen Verein noch weiter gelingen sollte, unter den jüngeren Elementen der Buchhändler-Markthelfer Schule zu machen. Das genannte Blatt schreibt: -Wenn es irgend eines Beweises noch bedurft hätte, daß die Gründung des -Vereins der Markthelfcr aller Branchen- geradezu eine Notwendigkeit war, die obige nichtswürdige Publikation des -Vereins der Buchhändlcr-Markthclfer- erbrächte ihn aufs schlagendste. Wir müssen gestehen, wir waren sprachlos vor Erstaunen, mit welch niedrigen Mitteln ein Verein im Bewußtsein seines eigenen Un wertes den jüngeren Verein, der wenigstens sich Mühe giebt, die ihm gegebenen Aufgaben zur Lösung zu bringen, zu bekämpfen sich nicht scheut. Die Gründer des neuen Vereins wußten zu gut, aus welchem Holze die Leiter des alten geschnitzt waren. Wahnsinn wäre cs deshalb gewesen, hätten sie die Absicht gehabt, den alten Verein als -Stamm- für die junge Pflanze zu nehmen. Dieser -Stamm ist morsch und nicht tragfähig. Nun, da der junge Baum seine Zweige weiter und weiter verbreitet, kommt häßliche Mißgunst, um ihm den Boden abzugraben. Daß sich die traurige, unfähige und knechtsselige Gesellschaft an die Arbeitgeber wendet, ist nicht weiter verwunderlich. Eine Frechheit sondergleichen aber ist es, daß sie dabei im Gegensätze zu den -sozialdemokratischen- Markthelfern durch ihre betonte »Liebe zur ehrlichen Arbeit- sich einzuschmeicheln sucht. In Bezug auf Erfüllung der Berufspflicht nimmt cs jeder -sozialdemokratische« Markthelfer mit jenen Speichelleckern getrost auf. Tief bedauerlich aber bleibt es, daß in der Metropole des deutschen Buchhandels es in diesem Berufe noch -Arbeiter- giebt, die so wenig Selbstbewußtsein besitzen, wie sie in ihrer -Aufklärung- Verraten. Sicher ist, daß der Erfolg ihres Machwerks ein dem beabsichtigten entgegengesetzter sein wird. Wer nur noch einen Funken von Ehrgefühl besitzt, wird sich abwenden von solch schäbiger Kampfcsweise. — Daß die Redaktion des -Börsenblatt- die obige Denunziation benutzt und aus eigene Faust noch eine gemeine Ver dächtigung gegen den -Verein der Markthelfcr aller Branchen- vom Stapel läßt, ist nach den bekannten Vorgängen beim Buchdruckcrstrcik nur zu erklärlich. Das sozialistcnfresserische Blatt schreibt: . . . .- Sprechsaal. Zum autiquarischen Verkehr! (Vgl. Börsenbl. Nr. 173.) Der Verfasser (—n) des obigen Artikels in Nr. 173 d. BI. wird kaum die Mehrheit der Antiquare auf seiner Seite finden; denn er rüttelt an einem alten Handelsgcbrauch, der eben so alt wie der Handel selber ist. -Bieten und unterbieten- machen eben den Handel aus. Selbst das vornehmste Handelshaus wird nichts dabei finden, wenn einer seiner Abnehmer gelegentlich schreiben würde: »Die Ware ist mir zu teuer, für den und den Preis wäre ich aber Käufer-, Nicht anders kann cs im antiquarischen Verkehre sein, nur daß man sich hier einiger Kürze befleißigt und einfach schreibt: -Erbitte wenn für rc.- Nebcnbci bemerkt ist dies ja bei uns nickt Usus und geschieht nur in Fällen, wo es jedenfalls begründet erscheint. In vielen Ge schäften fällt die Arbeit des Offerierend — nachdem der Chef oder sein Vertreter die betreffenden Bücher im Börsenblatt angestrichen — einem jüngeren Mitarbeiter zu, der sie nach Weisung — 15°/, Abzug von dem angcsetzten Verkaufspreise — schablonenhaft erledigt. Indem ich nun den Versuch mache, den äußersten Preis zu erzielen, wende ich mich an den Shes als die letzte Instanz und in ungezählten Fällen habe ich Erfolg gehabt. Es sind auch Zettel mit lakonischer Kürze: -Nur wie offeriert- (vielleicht vom Herrn Verfasser) zurückgckommen; auf manchen habe ich auch ein -bedaurc- gelesen; in diesen Fällen ist eben aus dem Geschäft nichts geworden. Der Herr Einsender übersieht, daß eine große Zahl der Geschäfte überhaupt nicht zu stände kommt, weil alle eingcgangencn Angebote zu teuer waren. Ist es da nicht ein Gebot der Klugheit, wenn ich ver suche, da und dort eine Preisreduzierung zu erzielen, und ist das -unan ständig-? Dieses Recht kann ich mir durch die Empfindlichkeit einzelner Firmen nicht verkümmern lassen und stecke, wenn es ohne sie nun ein mal nicht abgcht, lieber eine unverdiente Grobheit ein! Noch ein dritter Gesichtspunkt kommt in Betracht. In Fällen, die nicht selten sind, wo eS sich darum handelt, mehrere Exemplare eines und desselben Buches antiquarisch aufzutreiben, wird cs ohne Unter bieten kaum abgehcn, wenn anders ich für jedes Exemplar nicht einen be sonderen Preis anstellen will. Das Publikum würde letzteres jedenfalls nicht begreifen, auch das nicht, wenn es etwa heute für ein schlechtes Exemplar 20 ^ mehr zahlen müßte, als gestern für ein leidlich gutes. Darum, meine ich, soll man niemand von seiner Gepflogenheit ab bringen, so lange er keine anderen Verstöße macht, alS gelegentlich eine kleine Preisunterbietung. 8t.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht