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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1892-08-18
- Erscheinungsdatum
- 18.08.1892
- Sprache
- Deutsch
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4840 Nichtamtlicher Teil. 191, 18. August 1892. Gegenteil beweist). Jedoch alle hatten die Ueberzeugung, daß uns keine geschäftliche Benachteiligung widerfährt, wenn wir mit unserer -allgemein beliebten Ware-, die auf großen Ausstellungen sich so leicht in die Rocktaschen der Passanten verliert oder in sehr »angegriffenem« Zustande nach Hause zurückkommt, ein wenig abseits von dem hin und her wogenden Gedränge des großen Industrie - Palastes Unterkommen finden. Mit anderen Worten, sie glauben, daß das Publikum, welches dem Buchgewerbe Nutzen bringt, uns finden wird, umsomehr als unser dortiges Heim in unmittelbarer Nähe des Ausstellungspalastes der Kunst in lieblichster Umgebung liegt, und meinen, baß die Handhabung der Ordnung, der äußeren Pflege und der Aussicht dort eine ver hältnismäßig leichte sein wird, so daß dem Publikum ohne Gefahr eine gewisse, nicht gut zu versagende Freiheit gewährt werden kann. Sicherlich wird die ganze Ausstellung, in einem abge schlossenen schönen und sehr gut belichteten Raum, einen würdigen, seiner Bedeutung entsprechenden Eindruck machen, der in dem großen Jndustricgebäude nicht so leicht zu erzielen gewesen wäre. Wenn das Repräsentationshaus des Deutschen Reiches dazu aus ersehen wurde, recht eigentlich die Erzeugnisse des deutschen Kultur- und Geisteslebens in seiner greifbaren Form zu repräsen tieren, so kann das deutsche Buchgewerbe wohl damit zu frieden seinl Es wird nicht fehlen, daß das Gebäude selbst die Aufmerk samkeit auf sich lenkt. Es ist teils massiv, teils mittels Holz architektur in spätgotischem, stellenweise an die deutsche Ftüh- renaissance sich anlehnenden, mitunter auch an die Profanbauten in Hildesheim erinnernden Stile ausgeführt, lieber dem großen Eingangsporlal erhebt sich bis zu 54 Meter Höhe ein reich ornamentierter, mit vier großen Figuren geschmückter Uhr-Turm. Aus der Rückseite des Hauses, dem Portal entgegengesetzt, springt eine im gotischen Stile gebaute, durch gemalte Fenster belichtete Kapelle 10 Meter aus dem Gebäudekörper hervor, der, durchweg (vielleicht mitunter etwas sehr reich) mit Türmchen, Erkern, Giebeln und Dachreitern geschmückt, ein ziemliches Quadrat von ungefähr 40 Meter Länge und Breite bildet. Den bei weitem größten Teil des, zwei Stockwerke hohen Parterre-Raumes, nimmt das Buchgewerbe ein. Gleich beim Eintritt in das, mittels einer Freitreppe zugängliche Saal Portal hat man einen Durchblick bis an das Ende der Kapelle, die für eine Ausstellung von kirchlichem Schmuck bestimmt ist und mit ihrer Empore einen schönen Abschluß der etwa 45 Meter langen Durchsicht gewährt. Der für die buchgewerbliche Ausstellung bestimmte Raum mißt 638 Quadratmeter Bodenfläche und zerfällt in zwei ver schiedenartig gegliederte Säle, deren Höhe 12 Meter beträgt. Unter den, den rechten Saalraum aus drei Seiten umgebenden, 3—4 Meter tiefen Galerien, sowie unter einem, die Mitte des Hauses durchschneidenden und die beiden Säle zu einem Ganzen vereinigenden Säulengang fällt die Höhe jedoch auf 5 s/, Meter. Der Säulengang ist in der erwähnten Höhe von einem flachen Dach überdeckt, über welches die zwei inneren Wände der beiden Säle hervorragen. Diese sind mit je einer Fensterreihe versehen, welche in Verbindung mit den vielen, teils hoch, teils niedrig angebrachten Fenstern der anderen Umfassungsmauern eine so vortreffliche Belichtung hervorbringt, wie es wohl im eigent lichen Ausstellungsgebäude nicht so gar oft angetroffen werden wird. Durch Vergleich mit zwei, den meisten Lesern des Börsen blattes wohlbekannten Räumen kann man sich leicht eine Vor stellung von dem Umfang der Lokalitäten machen. Der große Festsaal im Buchhäudlerhause zu Leipzig umfaßt 482 Quadrat meter Bodenfläche; der Raum in Chicago, wie erwähnt, 638 Quadratmeter. Demnach ist letzterer gerade so groß, wie der Festsaal mit der Wandelbahn zusammen. Die Höhe des Aus stellungsraumes von 12 Meter überragt das, im Saal des Buchhändlerhauses über den Wandfiguren laufende Gesims, von dem ab die Wölbung der Decke beginnt, um einen Meter. Die geringste Höhe unter den Gallerieen und dem Säulengang ist immer noch um dreiviertel Meter höher als der Saal für die Ausstellung der Jahresneuheiten im Buchhändlerhause. Es handelt sich somit um einen ansehnlichen Raum, wenn dieser auch um etwa 150 Quadratmeter hinter dem von uns gewünschten zurückbleibt. Sollte er nicht ausreichen, so bleibt dem Reichskommissariat noch immer die Verfügung über die drei Gallerieen und einen kleineren Parterre - Raum, uns aber das bestimmte Versprechen des Genannten, über diese Räume nicht zu verfügen, bevor es genau seststeht, wie wir mit dem Raum auskommen. Der Wunsch des Reichs kommissariats ging dahin, die eigentliche Photographie, deren Aufnahme in unsere Gruppe nicht geplant ist, auch in seinem Hause unterzubringen. Wäre der nötige Raum vorhanden, so würde es ja ganz zweckmäßig gewesen sein, daß die Photographie in räumlicher Verbindung mit uns geblieben wäre. Auf alle Fälle werden die photomechanischen, dem Buchgewerbe angehörenden Ver fahren, dazu der Kupferstich, die Radierung und die Chromo lithographie, in größter Ausdehnung in unserer Abteilung vor- gesührt, und zwar erläutert durch eine belehrende technische Separat-Ausstellung der Verfahren. Hierüber Näheres in einem folgenden Artikel. C. B. Lorck. Buchhändler-Verband Hannover- Braunschweig. Die Hamelner Feier des zehnjährigen Bestehens. -Wohlhin und vorwärts aus gut Glück Nach Hameln in die Ratten I- Das War die Parole, unter der am 14. August die Mit glieder des Buchhändler-Verbandes Hannover-Braun- schweig samt ihren Damen dem schönen Hameln zustrebten, um das zehnjährige Stiftungsfest des Verbandes zu begehen. Seiner in liebenswürdiger Weise übernommenen Verpflichtung, für gutes Wetter zu sorgen, kam das Ortskomitee glänzend nach, und so wurde der Genuß des frohen Tages durch nichts getrübt. Etwa 60 Personen, darunter ein reicher Flor von Buchhändler- Gattinnen, Töchtern, Bräuten und Nichten, fanden sich gegen 9 Uhr aus dem Dampfer ein, und nun gings die Weser hinauf zum Ohrberge. Eine Musikkapelle spielte ihre schönsten Weisen und vollendete den harmonischen Eindruck, den die liebliche Weser- landschnft hervorrief. In dem durch seine schönen Anlagen, seltene Gewächse und Bäume bekannten Ohrgarten, unter dem grünen Laubdach dreier mächtigen Linden wurde das ländliche Frühstück eingenommen. Die frohe Stimmung erhöhte sich, als von Herrn Horstmann das übliche Gruppenbild gestellt und mit großer Virtuosität ausgenommen wurde. Nach der Rückfart vereinigte der »Bremer Schlüssel« die Teilnehmer zum Festmahle. Reiche Festgaben und Erinnerungs zeichen, bei denen die Hamelner Ratte — natürlich in der appetitlichsten Form — eine große Rolle spielte, legten ein beredtes Zeugnis ob von der zarten Aufmerksamkeit der dortigen Kollegen. Launige Lieder, Toaste, humoristische Vor träge und eine anregende Unterhaltung wetteiferten mit den guten Speisen, um jenes Gefühl des Behagens hervorzubringen, das einer Festtafel erst die rechte Weihe verleiht. Der Vorsitzende, Herr Kallmeyer, bediente sich seines »Sprachrohrs«, des Herrn Fuendeling, recht oft, und dieser verstand es meisterlich, die fröhliche Stimmung bis zum Schluß der Tafel zu erhalten. Der Damen, des Vor standes, des Ortskomitees, der Prinzipale, der anwesenden Braut paare, des Jungbuchhandels, der von den Herren Chefs in größerer Anzahl zugezogen war, sowie des anwesenden »Ver bandskommissionärs« wurde in meist launiger Weise gedacht; doch fanden auch die Worte, die der letztere, Herr Nauhardt,
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