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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1892-09-19
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1892
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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5470 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. /V 218, 19. September 1892. Po st wesen. — In letzter Zeit ist bei Ersatzleistungen für Nach nahmesendungen wiederholt die Wahrnehmung gemacht worden, daß die Absender in dem Irrtum besangen gewesen sind, der angegebene Nach- nahmebctrag, welcher in der Regel den Wert der Sache für den Absender darstellt, schließe zugleich eine Wertangabe in sich und sichere den letzteren vor jedem etwa entstehenden Schaden. Diese Ansicht ist aber eine irrige; die Postverwaltung haftet im Fall einer Beschädigung oder eines Verlustes einer Nachnahmesendung außer dem Ersatz für die bctr. Sendung nach den für die Postsendungen ohne Nachnahme gütigen Sätzen nur dafür, daß die Sendung nicht ohne Einziehung des Nachnahmebetrages an den Empfänger ausgehändigt wird. Für Paketsendungcn ohne Wertangabe erhält der Absender aber für den Fall eines Verlustes nur 3 ^ für jedes halbe Kilogramm und für gewöhnliche Briessendungen gar keine Ent schädigung. Im Hinblick auf die Gefahr eines Verlustes, welche bei der Beförderung wertvoller Gegenstände insbesondere mittels gewöhn licher Nachnahmebriefe besteht, und mit Rücksicht auf den Schaden, der dem Absender im Falle des Verlustes oder einer Beraubung erwächst, kann nicht dringend genug empfohlen werden, wertvolle Nachnahme sendungen unter Wertangabe oder als Einschreibsendung zu befördern. (Lpzg- Ztg.) — Eine Karte von Postkartcn-Karton, im Format gleich den deutschen Reichspostkarten, auf der einen Seite nur mit Marke und Adresse, nicht aber mit dem Worte: »Postkarte- versehen, ist nach einer Entscheidung der obersten Postbehörde nicht als Postkarte anzusehcn. Sie gilt vielmehr als Brief und kostet, da sie nur mit 5 H frankiert ist, 15 H Strafporto. Von der Chicagoer Weltausstellung. — Die Besitzer der Illrwtrstsä Iwnäon Hsvvs beabsichtigen auf der Chicagoer Ausstellung ein Haus zu erbauen, das eine getreue Kopie von Shakespeares Ge burtshaus zu Stratford vn Avon sein wird. Es soll eine vollständige Druckerei enthalten und eine amerikanische Ausgabe des großen Londoner Blattes soll daselbst gedruckt werden. — Die Nationale Vereinigung amerikanischer Redakteure will bei Gelegenheit der Weltausstellung eine gemeinschaftliche Durchquerung Amerikas veranstalten, die aus 2l Tage berechnet ist, und an welcher sich, wie erwartet wird, 800 bis IVOO Per sonen beteiligen werden. Freie Buchhändler-Vereinigung »Alte Hallenser- in Leipzig. — Am 1. und 2. Oktober d.J. gedenken die -Alten Hallenser in Leipzig ihr zehntes Stiftungsfest zu begehen. Die Feier wird ein geleitet am Sonnabend, den 1. Oktober, abends Vzd Uhr in -Wiegners Gcsellschastshaus«, Schulstraße 14, durch ein Bankett mit Damen (ohne gemeinsames Nachtessen), verbunden mit Begrüßung der Gäste, Festspiel (»Tiro oder- Die Gründung des ersten Buchhandlungs-Gehilfen-Vercins-), sowie weiteren theatralischen und musikalischen Vorführungen, dem sich Sonntag, den 2. Oktober, früh 11 Uhr, ein Frühschoppen im Vereins- lokal »Restaurant zum Wintergarten- und nachmittags 2 Uhr eine Fest tafel mit darauf folgendem Tänzchen in -Wiegners Gcsellschaftshaus- anschließen. Anmeldungen zur Teilnahme sind bis Montag, den 26. September an Herrn H. Wittrin in Leipzig einzusenden. Wir wünschen dem Vereine eine recht rege und allgemeine Teilnahme seiner vielen Freunde und Gönner an dem so hübsch angeordncten Feste. » Sprechsaal. ^ Sortimeuterarbeit ohne Nutzen. n. In meinem im Börscnblatte Nr. 215 abgedruckten Artikel »Sortimenter- Arbeit ohne Nutzen- ist der Preis einzelner Hefte der im Verlage von Mcinhold L Söhne in Dresden erscheinenden stenographischen Unterrichts briefe von H. Krieg fälschlich mit 1 ^ statt mit 40 ^ angegeben worden. Dieser Fehler — selbstverständlich ein Schreibfehler meinerseits — ist für den Zweck meines Eingesandts gar nicht von Bedeutung. Dagegen sind meine Angaben, 1. daß den Abonnenten der Stenograph. Lesebibliothck durch Hinweis am Kopfe jeder Nummer der direkte Bezug geradezu empfohlen wird, und 2. daß das direkt bestellende Publikum die Stenogr. Lesebibliothek billiger erhält, als sie dem Buchhändler bei Bezug aus dem üblichen Wege berechnet wird, in der Erwiderung in keiner Weise widerlegt worden. Und wenn sich Herr Oberrcgierungsrat Professor Krieg bereit erklärt, von seinen Unterrichtstaseln nebst Lesebuch für den Buchhandel Abzüge ohne Preisangabe Herstellen zu lassen, so kann ich darin einen Vorteil für den Buchhandel nicht erblicken. Wenn das Publikum beim Sortimenter höhere Preise bezahlen muß, als beim direkten Bezüge von der Verlagsstelle, so wird dadurch das Ansehen des Sortimentsbuch handels indirekt untergraben. Da Herr ObcrregierungsratPros. Krieg durch seine Schriften den Bezug auch seiner sonstigen Publikationen zu empfehlen pflegt, glaubte ich, meine Erfahrungen zur Sprache bringen zu sollen. Wenn eine Aenderung in den Bezugsbedingungen der angegebenen Schriften des Herrn Krieg, wie aus seiner Erwiderung hcrvorgcht, nicht beabsichtigt oder nicht möglich ist, so mag denn der Sortimentsbuchhandel die Nutzanwendung auS meinem Eingesandt in Nr. 215 des Börsenblattes und der ihr ge wordenen Erwiderung selbst ziehen. Leipzig. Paul Beyer. »Eingeschriebene« oder freie »Hilfslasse«. (Vcrgl. Börsenbl. 209, 212 und 215.) IV. Nochmals muß ich in Sachen des-Allgemcinen Gehilfcn-V er- band eS- das Wort nehmen und zwar hauptsächlich infolge deS im Börsen blatt Nr. 209 veröffentlichten Brieses von Herrn —x —r. Einige Un- genauigkcitcn darin drücken mir die Feder in die Hand. Der Herr Ver fasser dieses Briefes scheint, wenn ich mich so ausdrücken darf, nicht ganz aus dem Lausenden zu sein in Verbandsangclegenheiten. Daß der Ver band vor der Alternative steht »Sein oder Nichtsein-, bezweifle ich, es giebt noch Auswege.*) Wenn er sich jetzt schon nicht mehr unter das *),Diese hier näher auszuführen, gestattet nicht der Raum; Inter essenten bitte ich, die einschlägigen Artikel im -Leipziger Correspondcnz- blatt- Nr. 18—24 zu lesen. Gesetz stellt, ist das meiner Meinung nach, die von vielen geteilt wird, vorteilhafter; denn daß die -eingeschriebenen Hilfskassen- ganz beseitigt werden, scheint mir nur eine Frage der Zeit zu sein, umsomehr, als der weitaus überwiegende Teil dieser Kassen sozialdemokratische Tendenzen haben. Sodann rechnet Herr —x — r nicht genug mit der Thatsache, daß die Mitgliederzahl des Verbandes seit Jahren ab nimmt, und daß die Abgehcnden keineswegs Nichtversicherungspflichtigc im Sinne des Gesetzes sind, sondern Versicherungspflichtige, also jüngere Herren. Auch daß die älteren Herren die Krankenkasse im Verhältnis stärker in Anspruch nehmen, als die jüngeren, ist wohl nicht erwiesen, im Gegenteile, in meiner Praxis als Vertrauensmann habe ich stets die andere Erfahrung gemacht. Im weiteren kommt der Herr Ver fasser auf den -Idealismus- und die »Opferwilligkeit- der -jungen Standes- genossen-zusprechen,-denen csderVerband zu dankenhabe,daß er so schön und -verheißungsvoll- herangereift sei und daß selbe ein Recht hätten, der Vorteile des Verbandes teilhaftig zu werden und zu bleiben und ihre -Wünsche und Hoffnungen in Erfüllung gehen zu sehen- rc. Ja! diese damals jungen und opferwilligen Standesgenossen, das sind jetzt die älteren Mitglieder; sie allerdings haben den Verband hoch gebracht und gehalten und werden ihn auch Hallen, so lange als möglich. Die wirk lich jungen Standesgenossen, die mit Interesse dabei sind, sind zu zählen. Das Recht, die Vorteile des Verbandes zu genießen, hat natürlich jeder, aber die Hälfte der Mitglieder bezieht sich dieses Rechtes von selbst. In den Abstimmungen der heurigen Hauptversammlung waren von rund 2200 Stimmen 1300 vertreten! (im Jahre 1890 sogar nur etwas über 1000!) Also die Hälfte der Mitglieder verhält sich den brennenden Fragen der Jetztzeit gegenüber gänzlich apathisch und ganz gewiß stellen zu dieser Hälfte die -jungen Standesgenoffen- das Haupt kontingent. Und von diesen 1300 Stimmen haben ca. 1100 Stimmen gegen die fernere Unterstellung unter das Gesetz gestimmt und ganz gewiß nicht unüberlegt. Wenn den jüngeren, versicherungspflichtigen Herren so viel daran liegen würde, daß der Verband in seiner jetzigen Gestalt erhalten bliebe, so müßte sich dies ja ganz entschieden bei der Ab stimmung bemerkbar gemacht haben. Der Verband hat immer unter diesem Jndiffercntismus der Mehrzahl der Mitglieder gelitten und den Namen Allgemeiner Buchhandlungs - Gehilfen - Verband hat er ! nur insofern mit Recht getragen, als jeder Gehilfe Mitglied werden kann, aber der Zahl der Mitglieder nach kann er darauf keinen Anspruch er heben. Am Ausrütteln des Ganzen und des Einzelnen hat es nie ge fehlt, cs sind Rundschreiben über Rundschreiben versandt worden, es sind überall und jederzeit Versammlungen über Versammlungen gehalten worden, aber -wenn der Bauer nicht will, kannst du ihn nicht zwingen-. An diesem »laisas? Lire» krankt der Verband und wird daran vielleicht auch einmal zu Grunde gehen, wenigstens in seiner jetzigen Gestalt; aber nicht den Mitgliedern und Gönnern wird man dann einen Vorwurf machen können, sondern den Nichtmitgliedern und — dem Gesetz. Wie könnte der Verband dastehen, wenn dieser Jndifferenlismus, der vom menschlichen Standpunkte aus gar nicht zu begreifen ist, nicht wäre; 10 000 und mehr Mitglieder wären mit Leichtigkeit zu haben und dann, ja dann könnten uns andere Gewerkschaften um den Verband beneiden!
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