Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.07.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-07-18
- Erscheinungsdatum
- 18.07.1888
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18880718
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188807181
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18880718
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-18
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
3603 164, 18. Juli 1888. Nichtamtlicher Teil. hat die Photographie ihn dieser Thätigkeit ganz enthoben; aus den fünfziger Jahren aber müssen wir das große Unternehmen Rudolph Weigels, die Holzschnitte berühmter Meister in treuen Kopieen der Originalformschnitte bon neueren Künstlern, erwähnen, es präsentiert sich als ein Prachtwerk im besten Sinne des Wortes und entsprang wohl bei Weigel auch dem Gedanken der Förderung des modernen Holzschnitts, wie denn die Samm lung u. a. Blätter in der so wirkungsvollen, nur leider längst nicht mehr üblichen Manier des Olrür obsour aufweist; die von Kaulbach und Kreling herausgegebenen Nachschnitte Dürerscher Originalholzschnitte stellen sich Weigels Werk ebenbürtig zur Seite. Zur Beendigung unserer Uebersicht erübrigt es uns nur noch, diejenigen Werke zu erwähnen, welche sich aller eben er wähnten Verfahren bedienten und dadurch, daß sie nicht aus schließlich einem Verfahren den Vorzug gaben, sondern verschiedene anwendeten, die schönsten Erfolge erzielten; denn sie dursten so ein jedes dem Original anpassen, welches seiner Natur nach ihm am nächsten verwandt war. Da nennen wir denn, abgesehen von Otleys Faksimiles, an erster Stelle Weigel und Zestermanns An fänge der Druckkunst in Bild und Schrift, für die eine ganze Anzahl erlesener Künstler ihre beste Kraft einsetzte. Lödel, Unger, Krause besorgten den Kupferstich, Flegel den Holzschnitt, F. A. Hauptvogel das Kolorit, und ihrem Zusammenwirken verdankt denn auch das Werk seinen glänzenden Erfolg. Auch Heberles Bilderhefte (mit Lithographieen von I. C. Baum, Stichen von Osterwald) gehören hierher, wie noch manches andere. Zum zweiten Teil unseres Themas übergehend, müssen wir uns zuerst nun im Anschluß an die soeben besprochenen Verviel fältigungsmanieren zu deren unterscheidenden Merkmalen wenden, und da begegnen wir leider einer Frage, deren Lösung wir, wir gestehen es offen, nicht gewachsen sind. So betrübend diese Er kenntnis nun auch ist, so wird uns jeder Einsichtige gewiß zu geben sich in derselben Verlegenheit zu befinden; selbst derjenige, der durch langjährige Hebung die vertrauteste Bekanntschaft mit allen Verfahren des Stiches, Druckes und der Photographie ge macht hat, wird die Frage nach genauen, zweifellosen Kennzeichen nicht präzis beantworten können; ist es doch einem unserer ersten Schriftsteller auf diesem Gebiet, Wessely, in seinem Handbuch durchaus nicht gelungen. Das Kapitel, in welchem er die unter scheidenden Merkmale bespricht, wird kaum einem Anfänger oder Laien, und für solche ist doch sein Buch geschrieben, wirklich Auf schluß geben können; denn außer den inneren Kennzeichen, welche bei Photvmechanischer Reproduktion also einmal ganz in Wegfall kommen, ist es stets der »Plattenrand«, welchen er als Hauptkenn zeichen immer und immer wieder betont. Gerade aber dieser kann bei zweifellosen Kupferstichen fehlen, die Mode der ver gangenen Zeit Kupferstiche scharf zu beschneiden, womöglich und, wenn einer erscheint, immer bis an den Stichrand, und das so geschändete Blatt auf llntersatzblätter zu pappen, hat uns Tausende der schönsten Stiche ohne dieses Merkmal bewahrt, während es sich hingegen neuerdings bei Kunstblättern findet, die nicht Kupfer stiche sind; so weist z. B. die Photogravüre einen sehr entschiedenen Plattenrand auf; ja es liegt uns ein Blatt vor, eine Photographie nach einem Gemälde Ribustinis, der man die ganze äußere Er scheinung des Kupferstichs gegeben hat: chinesisches Papier als Umrandung und einen deutlich eingepreßten Plattenrand, — wo bleibt dieser da in seiner Eigenschaft als charakteristisches Kenn zeichen? Die Schwierigkeit ist eben sehr groß, zumal bei Unter scheidung der photomechanischen Verfahren, und wenn wir auch im Verfolg unserer Darstellung noch dieses oder jenes Merkmal werden angeben können, so sind sie doch nicht genügend, und man wird stets auf das allein maßgebende Urteil des Technikers an gewiesen sein. Es wäre darum auch sehr zu wünschen, es nähme sich einmal ein solcher der Sache an und gäbe zu Nutz und Frommen aller dabei Interessierten eine Liste unzweifelhafter äußerer Kennzeichen, denn nur solche können bei der Frage »echt oder unecht« ausschlagend sein. Unser einziger Vorgänger Endel nun rechnet in seinein Ka pitel von der Fälschung auch Nachdrucke und Nachstiche zu der selben, während wir von diesen glauben abstrahieren zu können. Wie schon einmal erwähnt, geben die Bibliographien so genaue Aufschlüsse über diese, kennzeichnen die oft sehr unwesentlichen Unterschiede so scharf, daß jeder Sammler sich da Rats erholen und vor Betrug schützen kann. Bei einem Faksimile dagegen liegt die Sache wesentlich anders, und hier eben beklagen wir das Fehlen der Kennzeichen. Die Reproduktion mit den Mitteln der photomechanischen Technik ist so vollkommen, daß textliche Unterschiede vom Original ausgeschlossen sind, und das Papier? Die weißen und die Vorsatzblätter der Inkunabeln liefern davon in allen Formaten, und würde es sich um die Beschaffung größerer Mengen handeln, so liefert die heutige Industrie so täuschende Papiere von allen Altersstufen, vom vermoderten Briefpapier bis zum ansgegrabcncn Seyppelschcn Papyrus, daß es auch da keine Schwierigkeiten gäbe, und umsoweniger, als die Kenntnis der Wasserzeichen noch zu wenig fortgeschritten ist, um Anhaltspunkte zu gewähren; die Hoffnung, es werde jemand für die Inkunabeln, wäre es auch nur einmal für einen kleinen Kreitz derselben, das leisten, was Hausmann für die Dürerpapiere gethan, wird wohl noch lange ein frommer Wunsch bleiben. (Schluß folgt.) Bermischtcs. Ein Geschenk. — Ein nachträgliches Festgeschenk zur Weihe seines neuen Hauses erhielt der Börsenverein vor einigen Tagen in Gestalt eines mächtigen Foliobandes, dessen Rückenpressung den Titel trägt. »Die Tagespresse im Königreich Sachsen. April 1888.» Der Band, von welchem gleichzeitig drei Exemplare angcferiigt wurden, — das erste für Seine Majestät König Albert von Sachsen zu Allerhöchstdessen Geburts tage (23. April), das zweite sür den Börsenverein der Deutschen Buch händler, während das dritte im Archiv des Vereins »Sächsische Provinzial presse« verbleibt, welcher den Gedanken angeregt und ausgeführt hat und welcher auch der freundliche Schenkgeber ist, — bildet ein hochinteressantes Buch. Der kräftige Einband umsaßt eine Sammlung von 250 Zeitungen des Königreichs Sachsen aus dem Gebiete der Tages- und Lokalpresse, sämtlich mit dem Datum des 22. oder 23. April d. I. So glücklich der Gedanke einer solchen Sammlung ist, so liebens würdig war es, mit ihn, — bei ungefährem Zusammentreffen des Datums — der Weihe des Deutschen Buchhändlerhauscs in Leipzig zu gedenken, und wie wir bei der Grundsteinlegung, altem Gebrauche folgend, die Zeitungen des Tages in den Stein geschlossen haben, so wollen wir auch den zum Geburtstage des fertigen Hauses empfangenen Zeitungsstosf treulich be wahren zu einer sicheren Grundlage sür den Geschichtschreiber späterer Jahrhunderte. Wir lassen im nachstehenden die Vorbemerkung des interessanten Buches folgen, um unseren Lesern ein recht ausführliches Bild zu geben: Vorbemerkung. Wenn der Zeitungsschreiber — und sei er auch auf einem be scheidenen Platze wirkend — irgend ein Zeitungsblatt zur Hand be kommt, so bildet er sogleich aus dem Blatte sich ein Urteil über Herausgeber, Erscheinungsort re. Er loeiß ja, wenn er die Spalten des Blattes übersieht, sofort die mit demselben verbundenen Leiden und Freuden, die größere oder geringere Mühseligkeit, die der Er scheinungsort, Verbreitungskreis rc. dem Kollegen aufbürdet, an dem Maßstabe eigener Erfahrungen zu schätzen. Ein Bild der gesamten sächsischen Tages- und Lokalpresse (also mit Ausschluß der periodischen Fach- und belletristischen Zeitschriften) in einem Bande zu geben, hat den Unterzeichneten längst vorgeschwebt, wurde aber zum festen Beschluß, als im April dss. Jhrs. dem Sachsen lande zwei Ehrentage nahten: der sechzigste Geburtstag Sr. Majestät unseres hochverehrten Königs und Landesherrn, sowie die Fcstfeier der Weihe des neuen Deutschen Bnchhändlerhauses. Beiden hochfestlichen Tagen soll diese Sammlung als eine beschei dene, in ihrer Art aber doch wohl gerechtfertigte Festgabe angepaßt sein. Sr. Majestät unserm allergnädigsten König, unter dessen milder Regierung mit der Förderung der allgemeinen Bildung auch die Tagespresse einen erfreulichen Aufschwung genommen hat, sei das eine Exemplar ehrerbietigst dargebracht. Dem deutschen Buchhandel, der in unserem Sachsenlande seinen festen, nunmehr unverrückbar gewordenen Heimsitz hat, sei das zweite Exemplar für seine umfassende Bibliothek gewidmet. Ein drittes Exemplar soll im Archiv unserer »Sächsischen Provinzial presse», welchem Verband zur Zeit nahe an fünfzig Zeitungen der 491»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder