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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.08.1889
- Strukturtyp
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- 1889-08-14
- Erscheinungsdatum
- 14.08.1889
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- Deutsch
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188, 14. August 1889. Nichtamtlicher Teil. 4111 richtung besteht in einer Schuhrolle, welche eine der Auftrage walze entgegengesetzte Drehrichtnng besitzt. R. Arnold und Emil Arnold in Leipzig-Plagwitz haben sich unter Nr. 47 939 ein neues Verfahren zur Herstellung von Tonplatten für den Buntdruck patentieren lassen. Das Verfahren bezweckt hauptsächlich die Erzielung des Photographie- Jmitationsdrucks mit Benutzung vorhandener Holzschnitte oder sonstiger Platten. Diese Platten werden auf präpariertes, zum Schaben geeignetes Papier übertragen und vor Uebertragung des Abdrucks auf Stein oder Zink fertig gemacht Laut Patent Nr. 47 942 erfand N. Brings in Freiburg i. B. ein Verfahren zum Ueberdruck auf Stein- oder Zink platten, welches den Uebelstand beseitigen soll, daß die Ab drücke dem Original nie gleichkommen, weil man sich hierzu einer fett- und harzreichen Farbe bedient, und der Stein nach dem Abziehen des Bildes eine derartige Behandlungsweise erfährt, daß seine Striche auch dann zu gründe gehen müssen, wenn sie richtig auf den Stein abgezogen worden sind. Brings stellt den Umdruck mit der gewöhnlichen Druckfarbe her, wäscht dann den Stein mit einer Fett und Harz enthaltenden Lösung und geht dann zum Netzen über. Die Ueberdrucke sollen viel schärfer sein und dem Aetzen auch mit starker Säure vortrefflich widerstehen. Auch kann man den Umdruck von beliebigen Druckplatten (Kupfer- platten, Holzstöcken) machen, da derselbe mit gewöhnlicher Druck farbe hergestellt wird. Th. Reiner in Leipzig erhielt unter Nr. 46710 ein Patent auf künstliche lithographische Druckplatten als Ersatz für Stein-, Zink- oder Kalksiuterplatten. Die Platten bestehen aus einer Mischung von kieselsaurem Kali, chlorsaurer Magnesia, Kalciumkarbonat, Schlämmkreide, Magnesiumkarbonat, Braunstein, Glycerin und Oxalsäure. Diese Stoffe werden mit Wasser zu einem festen Brei verrieben, auf Metallplatten übertragen, ge trocknet und endlich geschliffen. Die Platte wird dann genau wie ein lithographischer Stein behandelt, nur daß bei Auftragung eines anderen Negativs die vorhergehende Lithographie nicht dnrch Abschleisen, sondern durch Abwaschen mit Benzin und Sprit entfernt wird. Man braucht die Platten nur anzufeuchten, und sic eignen sich angeblich ebensowohl zur Lithographie wie zum Umdruck und zur Autographie. Zur Frage des gestrichenen Papiers für den Jllustra- tionsdrnck bringt die »Papier-Zeitung« ein Schreiben von A. Wohlfeld in Magdeburg, in welchem dieser darüber klagt, daß er bisher kein deutsches derartiges Erzeugnis habe finden können, welches allen Anforderungen entsprochen hätte. Die deutschen Papiere dieser Art seien weiter nichts als mit einer sehr dünnen Schicht belegte Matt-Glacös. Bei de» amerikanischen sei dagegen der zwar auch dünne Anstrich mit dem Papier inniger verbun den, so daß er nicht bricht, wenn man das Papier falzt. Was den Druck auf solchem Papier anlange, so werde ein im Trocken druck geübter Drucker ihn leichter ausführen, als ein Maschinen meister, der mit feuchtem Papier zu arbeiten pflegt. Das ge strichene Papier eigne sich besonders für lichte, seine Holzschnitte nnd für Aetzungen. Das Papier dürfe man aber nicht einmal feuchter Luft aussetzen. Die deutschen Nachahmungen des ame rikanischen gestrichenen Papiers seien weniger zu empfehlen, als unsere alten, gut satinierten Jllustrationspapiere, auf welchen man dieselbe Wirkung erzielen könne, sobald es sich um schwere Holzschnitte handle. Ben hier erwähnten üblen Geruch des Papiers der »lievus äos ckoux monckos« anlangend, bemerkt die »Papier zeitung« nach vorgenommener Untersuchung, der Geruch rühre von ungenügend aufgeschlossenem und ausgewaschenem Sulfitstoff her, von dem das Papier neben 50°/g Holzschliff lOo/g enthalte. In den »Mittheilungen aus den K. Versuchsanstalten« erörtert I)r. Herzberg wiederum die Frage des stockfleckigen Papiers und bekennt sich zu der Ansicht, daß die Pilzkeime aus der Lust aus das mit unreinem Wasser hergestelllen, in feuchten Räumen aufbewahrte Papier gelangen, wo sie einen geeigneten Nährboden finden. Die Pilzbildung zu verhindern, genüge der Zusatz von 40 kA Zinkchloridlösung auf etwa 100 000 lc§ Papier; die Lösung soll tropfenweise und regelmäßig in die Stoffbütte ge langen. Sie schädige weder den Leim noch den Färbprozeß. Wir kommen zu den Patenten aus dem Gebiete der Papier fabrikation. Bei dem Holzschleifer mit hydraulischem Druck von E. Blum in Zürich (No. 46535) wird durch eine besondere Anordnung verhindert, daß die unvermeidlichen Erschütterungen der Preßplatte und der Zahnstange auf den Kolben zurückwirken. Unter No. 47 976 erhielten Jung L Lindig in Freiberg ein Patent auf eine innere Schutzdecke für Kocher. Die Decke soll die Korrosion der bei der Sulfit-Zellstoff-Fabrikation verwendeten Kocher, Röhren und Ventile verhüten. Zu dem Zwecke wird an den Stellen, die mit der Sulfitlauge in Berührung kommen, eine Schicht von Kalcium-Eisensilicat und Kalcium-Silicat erzeugt, und zwar mit oder ohne gleichzeitige Anwendung eines aus Kalcium-Monosulfit und Wasserglas be stehenden Cementes. Die Risse in der Kalciumschicht aber, welche sich etwa bilden, werden dadurch unschädlich gemacht, daß der Kocher in den Stromkreis einer Dynamomaschine eingeschaltet wird. Der Strom elektrolysiert die freigewordenen Eisenflächen und schützt sie dadurch vor der Einwirkung der Lauge. Das Verziehen der Pappen beim Trocknen soll die F. Adler in Neudorf patentierte Vorrichtung verhindern (No. 46718). Sie besteht im wesentlichen aus Latten, welche zusammen geschlagen einen Schlitz bilden, in welchen die Pappe einge hängt wird. Gegenstand des Sachsenröder L Böhm in Barmen- Rittershausen unter Nr. 47 077 erteilten Zusatzpatentes bildet eine Erweiterung ihres Verfahrens zur Herstellung von Per gamentpapier. Dieses wird nicht mehr mit Gewebe in dem Augenblicke vereinigt, wo es das Pergamentierbad verläßt, son dern mit Papier oder losen Fasern, pulverförmigen Stoffen, welche auf das Papier gestreut werden, worauf sie sich unter dem Druck der Walzen mit dem Papier innig vereinigen. — Anderseits erfand, laut Schweizerischem Patent Nr. 813, L. F. Dobler in Paris ein pergamentartiges Gewebe, welches beim Schreiben, Drucken, Malen und Tuschen verwendet werden kann. Das Er zeugnis besteht aus einem Gewebe, welches einseitig oder beider seitig mit einer Papierlage bedeckt wird. Die innige Verbindung der Lagen mit dem Stoffe bewirkt eine in Wasser unlöslich ge machte Gelatinelösung. Das Papier ist also gegen Feuchtigkeit unempfindlich; es verzieht sich angeblich nicht und besitzt eine höhere Festigkeit als die besten Papiersorten. Aus dem Gebiete der Buchbinderei sind zwei neue Patente zu erwähnen. Bei der Papierschneidemaschine von L. Carrer in Düsseldorf (Nr. 47146) bewegt sich das Messer nicht, wie üblich, in schräger Richtung von oben nach unten, sondern beschreibt eine Zickzacklinie. Dies in Ergänzung der Notiz in der Rund schau Nr. 6. V. Hemmerle in Freiburg in Br. erhielt unter 48015 ein Patent auf ein Werkzeug zum Abschrägen der Kanten an Pappe. Dasselbe ist überall anwendbar, wo an einem weichen, schneidbaren Material Kanten entweder ganz oder teil weise abgeschrägt werden sollen. Wir hatten inzwischen Gelegenheit, den in der Rundschau Nr. 6 erwähnten Briefordner von F. Soennecken in Bonn einer eingehenden Prüfung in Bezug auf seine Brauchbarkeit zu unterziehen. Das Briefordnen nach dessen System macht aller dings ziemlich viel Arbeit, jedoch weniger als mit den sonstigen derartigen beweglichen Einbänden. Dafür sind aber die Schrift stücke so übersichtlich geordnet und so fest mit dem Deckel verbunden, daß das Durchblättern derselben kaum mehr Mühe macht, als das Durchblättern eines gebundenen Buchs. Der Erfinder liefert 567»
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