Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.03.1914
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- 1914-03-06
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Redaktioneller Teil. 54, 6. März 1914. Persüimliiachrichteli. Gestorben: am 18. Februar plötzlich und unerwartet im Alter von 58 Jahren Herr Josef Dunkelb erg in Coblenz, früherer In haber, in letzter Zeit Prokurist der Firma F. Hölscher N a ch f. I. Dunkelb erg in Coblenz. Georg Kopp f. — Der Kardinal-Fürstbischof vr. Kopp ist am 4. März in Troppan im 77. Lebensjahre gestorben. Als Oberhirt der Diözese Breslau entfaltete Fürstbischof vr. Kopp eine umfassende und fruchtbare Tätigkeit. Um die Heranbildung eines priesterlichen Nach wuchses zu sichern, gründete er Knabenseminare in Glogau und Glei- witz, errichtete einen Neubau für das Breslauer Konvikt und schuf auch ein solches in Freiwaldau. Große Aufmerksamkeit widmete er der Erziehung der Jugend und sorgte namentlich für den Religions-Unter richt der Kinder. Nicht minder eifrig war er auf sozialem Gebiete tätig, was die zahlreichen, mit seiner Unterstützung gegründeten katholi schen Arbeiter- und Arbeiterinnenvereine, wie nicht minder mehrere mit seiner Beihilfe errichtete Krankenhäuser beweisen. Auch auf Wissenschaft und Kunst erstreckte sich das Interesse des nun verbliche nen Kirchenfürsten. So unterstützte er mit namhaften Beiträgen die von Kehr besorgte Herausgabe der päpstlichen Urkunden, das von Wilpert hcransgegebene große Katakombenwerk und die Editionen der Archidiakonats-Visitations-Berichte. SpreWal. Kreditverhältnisse im Buchhandel. (Vgl. Nr. 39, 50 u. 53.) Die Redaktion hat dem Zitat aus der »Allgemeinen Rundschau« (München) eine treffende Bemerkung angefügt. Das ewige Gejammer über die unwürdigen Kreditverhältnisse im Sortimentsbuchhandel wirkt nachgerade kindlich und nicht weniger die Mittel und Mittelchen, die von geschäftskundigen »Freunden« dem kranken Sortimenter unter der Maske der Selbstlosigkeit in die Hand gedrückt werden, nicht etwa damit er sie selbst einnähme, sondern um sie den bösen Kunden zu empfehlen, die sich gar nicht krank fühlen. Wer ist denn in Wirklichkeit an der Pumpwirtschaft im Sortiment schuld? Die Kundschaft? Der Mittelstand pumpt heute weniger als je. Aber in keinem Geschäft wird einem das Anschreibenlassen so leicht gemacht wie in den Buchhandlungen. Welches Konfektions-, Mode- oder Schuhgeschäft läßt sich denn überhaupt noch darauf ein, Waren ohne Bezahlung zu liefern? Haben die etwa keine Konkur renz? Freilich, Ausnahmen sind im Sortiment nicht zu vermeiden, zumal wenn es sich um gute, wohlbekannte Kundschaft handelt, aber das Gegenteil scheint der Fall zu sein: der Barverkauf bildet die Ausnahme. Warum gehen die Rechnungsbeträge so langsam ein? Weil in den meisten Fällen die Rechnungen zu spät hinausgchen. Anstatt pünkt lich zum Quartalsanfang die Rechnungen zu verschicken, wo auch der Beamte sein Gehalt bekommen hat, wartet der Sortimenter, bis über das verfügbare Geld anderweitig disponiert ist. Bei einem mir be kannten Sortimenter in einer rheinischen Großstadt war ich neulich zufällig Zeuge, wie er seine Januar-Rechnungen ausschrieb und aus schreiben ließ. Acht Tage vor Karneval! Mitte Februar! In einer- rheinischen Großstadt! Organisation, Organisation! Sonst geht es dem Buchhandel wie dem Handwerk, das früher auch einen goldenen Boden hatte, mangels jeder Organisation aber elendiglich zugrunde geht. Ich meine aber nicht die Organisation, wie sie der Börsenvcrcin, die Kreis- und Orts vereine usw. verkörpern und nach der man so gern und so lant ruft — nein, i n n e r e, B e t r i e b s - O r g a n i s a t i o n! Der Börsenvcrcin kann hier nicht helfen, die Kreis- und Ortsvereine auch nicht, ebenso wenig jede andere Art von »Zusammenschluß«. Selbsthilfe! In Iioe. 8i§no vinees! Und, um mit dem Herrn Kollegen in Königstein zu sprechen: Arbeiten —. —t. Pflichtexemplare. Nach dem Preßgcsetz und verschiedenen Obcrpräsidialverfügungcn muß von jeder erscheinenden Druckschrift je ein »Pflichtexemplar« der Kgl. Bibliothek in Berlin und außerdem der zuständigen Universitäts bibliothek abgelicfert werden. Besonders großen Wert legt nun die Universitätsbibliothek in M. neuerdings gerade auf die neuen Auf lagen, auch wenn diese gänzlich unverändert sind. Da die unentgeltliche Hergabe von Büchern selbstredend für jeden Verleger eine erhebliche Steuer ist, die noch drückender wird, wenn von jeder neuen Auflage ein Exemplar verlangt wird, fragt es sich, ob auch die Hergabe solcher unveränderten Auflagen wirklich für die Bibliothek so wertvoll ist, daß sie diese so rigoros verlangt. Besonders bei Neuauflagen von Bolksschnlbüchern usw., die meist nur ein genauer Abdruck von Platten sind, müßte diese Pflicht der Abgabe u. E. eingeschränkt werden, zumal die bctr. Bibliothek stets über Raummangel klagt. Interessant wäre es, zu erfahren, wie in anderen Städten die Universitätsbibliotheken betr. Neuauflagen verfahren. — Die Arbeitszeit in Verlagsbuchhandlungen. <Vgl. Nr. 48.) In den Verlagsbuchhandlungen Groß-Berlins hat sich die durch gehende (sog. »englische«) Arbeitszeit, vorzugsweise natürlich im Som merhalbjahr, bereits sehr stark eingebürgert, wie ein Blick in das neueste »Hilfsbuch für den Berliner Buchhandel« lehrt. Wie die Ver hältnisse besonders in Groß-Berlin und natürlich auch in anderen Großstädten nun einmal liegen, wo die Angestellten infolge der äußerst ungünstigen Wohnungsverhältnisse in den Zentren gezwungen sind, in den Vororten zu wohnen, die natürlich nur mit Hilfe der ausgedehnten Verkehrsmittel erreicht werden können, ist das Einhalten einer selbst zweistündigen Mittagspause seit langem kaum mehr durchführbar. Der Weg vom Heim zum Geschäft oder umgekehrt erfordert, selbst bei Be nutzung der Verkehrsmittel, im Durchschnitt 24 Stunde, das Mittag essen muß also in Eile eingenommen werden, und dann heißt cs wieder ins Geschäft eilen. Von einem Ausruhen, einer Erholung, die doch eigentlich neben der Sättigung bezweckt ist, kann also nicht die Rede sein; der Angestellte geht abgehetzt und ermattet wieder au die Arbeit, was besonders bei der oft brütenden Mittagshitze im Sommer schwer empfunden wird. Unsere Firma führte vor zwei Jahren im Sommerhalbjahr eine durchgehende Arbeitszeit von 8—4 Uhr zunächst versuchsweise ein. Der Versuch bewährte sich gut, selbst diejenigen, die von dieser Neu einrichtung wenig erbaut waren, wurden bekehrt, und im folgenden Jahre wurde sogar über das eigentliche Sommerhalbjahr hinaus die Einrichtung beibehalten. Ein Panse gibt es dabei nicht, doch ist es der Hausmcisterin gestattet, um die Mittagszeit Kaffee, Kakao nsw. aus zuschenken; die Erfrischungen werden den Angestellten an die Arbeits plätze gebracht. Die mit dieser Neueinrichtung verbundene Verkürzung der Arbeitszeit von 9 auf 8 Stunden fiel in der Praxis kaum ins Ge wicht, denn die Unmöglichkeit der strikten Einhaltung einer zweistün digen Tischzeit, der weitere Zeitverlust, der naturgemäß durch das Bei- seitelegeu und Wiederhcrvorholcn der Arbeit eintritt, das notwendige abwechslungsweise Zutischgehen der einzelnen Herren usw. brachten es mit sich, daß die offiziellen neun Stunden in Wirklichkeit bei weitem nicht voll ausgcnutzt werden konnten. Es hat sich inzwischen ergeben, daß die Angestellten bei der durchlaufenden Arbeitszeit von acht Stun den dieselbe Arbeit, wenn nicht mehr leisten, als bei neunstündiger, geteilter Tätigkeit. Ferner wurde buchmäßig festgestellt, daß sich für das Geschäft durch bedeutende Ersparnisse an Licht und Heizung weitere große Vorteile ergeben. Für den Chef und überhaupt für den gesamten Geschäftsbetrieb ist die durchlaufende Arbeitszeit ferner insofern von sehr wesentlichem Vorteil, als sämtliche Angestellte jederzeit zur Hand sind; bisher war meist gerade der bctr. Herr »zu Tisch«, wenn er von irgend einer Seite gewünscht wurde. Auch für die Lieferanten, Reisenden, Abholer usw. ist dies von Wert. Ferner erreicht die gesamte hinausgehende Post durchweg sämtliche Abendzügc und ist bereits am andern Morgen in den Händen der Empfänger. Dies ist in den meisten Fällen, z. B. bei Jnscrtionsauffordcrnngen, oftmals von ganz besonderer Wichtigkeit. Es hat sich also erwiesen, daß nicht nur das Personal, sondern auch ! die Firma bei dieser Arbeitszeit nicht unwesentliche Vorteile hat. Auch wird gerade die Zeit von 8—4 Uhr allgemein als die zweckentspre chendste empfunden. x. Zeugnis-Fälschung. <Vgl. Nr. 81.) Der Gehilfe Louis Franck aus Wismar war für mich von einer befreundeten Firma in Halle engagiert worden; es handelte sich infolge meiner plötzlichen Erkrankung um sofortigen Antritt. Seine Tätigkeit war so wenig zufriedenstellend, daß ich mich veranlaßt sah, ihn schon nach Ablauf eines Vierteljahres zu entlassen. Das von mir ausgestellte Zeugnis, das nur die Dauer seines Aufenthalts bestätigte, ist von ihm mit anerkennenden Zusätzen versehen worden. Waren i/Mecklbg. Friedrich Cuno in Fa. E. Thaöensche Buchhandlung. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der BSrseuveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhänblerhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktton und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2S (BuchhänblerbaoS). 360
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