Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1865

1154 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 66. 24. Mai. lich in Deutschland erscheinenden Schriften war 1814: 2529, 1830: 5920, 1846 erreichte sie ihre höchste Höhe mit 11,086, dann siel sie bis 8497 im Jahr 1849, ist aber nachher wieder ge stiegen, so daß man 9564 im Jahre 1864 zahlte. Dresden, 20.Mai. Am 13. ds. tagte der Verein deut- scherVerlegerzumSchutzegegenunerlaubteVcrviel- faltigungen im großen Börsensaale zuLeipzig. Der Procura- träger desHausesHanns Hanfstaengl in Dresden, Hr.J.Dreß- ler, eröffnete die Sitzung und beantragte nach Begrüßung der Anwesenden die Constituirung des Vereins mit dem Hauptsitze Leipzig, provisorische Annahme der Statuten und Ausfertigung einer Eingabe beim Deutschen Bunde. Die Versammlung war jedoch nicht der Erwartung, schon so bestimmte Vorlagen zu er halten, und betrachtete sich deshalb in Rücksicht auf die ihr ge gönnte kurze Frist zu unvorbereitet für wichtigere Beschlüsse. Deshalb einigte man sich unter Vorsitz des Hrn. Osw. Weigel dahin, daß eine Commission in Leipzig zusammentrete, welche sich bis auf Weiteres dieses so wichtigen Gegenstandes annehme, die Statuten prüfen und sich mit dem Börsenvorstande ins Ein vernehmen setzen möge, um bei der königl. sächsischen Regierung geeignete Schritte beim Deutschen Bunde zu beantragen. Nach dem zumZeichen allgemeiner Anerkennung der in dieserSache ge brachten Opfer seitens der Brüder Ha n fsta e ngl in Dresden und München sich die ganze Versammlung einmüthig von ihren Sitzen erhob, erging an den Berichterstatter das Ansuchen: ins besondere Hrn. Hanns Hanfstaengl in Dresden Namens der Versammlung zu bitten, auch fernerhin seine thatige Teil nahme der Sache widmen zu wollen, da deren Behandlung in keine besserenHände gelegt werden könne, was von dem Bericht erstatter in Aussicht gestellt wurde. Die gewählte Commission be steht aus den Herren K.F. Köhler, HermannRost und Al- brecht Wigand, und ist denselben dasRecht der Verstärkungs wahl zugestanden. Berlin, 21. Mai. Gestern wurde in den Buchhandlungen hier der in Zürich erschienene siebente Band der ,,Tagebücher von Varnhagen v. Ense", herausgegeben von seiner Nichte Ludmilla Assing, gesucht und in Beschlag genommen. Der sie- benteBand umfaßt das Jahr 1850 bisOlmütz und enthält man cherlei Pikantes. Aus Veranlassung der Wiedereinführung der regelmäßigen Sonntagsarbeit in den Berliner Buchdruckereien hat der Berliner Buchdruckergehilfenverein folgende Resolution an genommen: In Erwägung: I) daß körperliche wie geistige Erholung nach an gestrengter sechstägiger Arbeit für jeden Arbeiter dringendes Bedürfniß ist; 2) daß eine durch nichts, als den nothdürftigen Schlaf unterbro chene Berufsthätigkeit die zur Arbeit erforderliche Kraft schwächt und den Arbeiter von jedem höhern, sittlichen Streben fern hält und zu demselben unfähig macht; 3) daß der Lohn der fechstägigen Arbeit dem Arbeiter ein Auskommen gewähren muß, und erfahrungsmäßig sich die Lage des Arbeiters bei siebentägiger um nichts besser gestaltet; 4) daß die Einführung der Sonntagsarbeit als Concurrenzmittel als durchaus verwerflich zu erachten; 5) daß der ,,freie" Arbeiter weder hinter den Sclaven der Völker des Alterthums, noch hinter denen der Jetztzeit zurückstehcn kann und will; erklärt der Berliner Buchdruckergehilfen verein die Einführung der Sonntagsarbeit für eine die materielle und geistige Wohlfahrt schädigende, vom sittlichen Standpunkt durchaus zu verwerfende Einrichtung und fordert unter Berufung auf frühere, in diesem Sinne stattgehabte Bestrebungen alle Arbeitervereine, sowie alle wohlwollenden Arbeitgeber auf, ähnliche Kundgebungen zu veröf fentlichen und der Unsitte der Sonntagsarbeit in den Werkstätten nach Kräften entgegenzuwirken. In der bayrischen Abgeordnetenkammer wurde vomStaats- minister der Justiz ein Gesetzentwurf in Betreff der Urheber rechte an literarischenErzeugnissenundan denWecken der Kunst eingebracht. Derselbe stützt sich auf die Uebereinkunft, welche Frankreich und Preußen beim Abschlüsse des Handelsvertrags ge troffen, folglich auch mit denZollvereinsverträgen in Wirksamkeit zu treten hat. Wie der französische Boniteur berichtet, so hat die franzö sische Regierung nun auch mitWücttemberg und Frankfurt lite rarische Verträge abgeschlossen. Von der Londoner kook Soeiot^ wird von Bunyan's be rühmtem „?il§rim ?ro§i-688" eineAusgabe fürEinen Perl ny vorbereitet, die nicht allein den vollständigen Text enthalten soll, sondernauchnoch eine Lebensskizzevon demVerfasscr, Bibcl- stcllen und ein Titelbild, Bunyan im Gefängnisse darstellend. Die erste Ausgabe wird in einer Million gedruckt und an den Han del nur inPartien vonmindestens hundertExemplarenabgegeben. Durch's ganze Land, dies ist der erklärte Entschluß der genann ten Gesellschaft, soll das treffliche Buch in dieHände eines jeden Sonntagsschülers kommen. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. Englische Literatur. eiutir'2 L'2 5. Olotli 3! 8. 6 d. Ouxrnixri, IVI. L., tbe con8cript: s tale ok tbe frenck >vsr o5I8I3. ?ost 8. London, 8mitk L k. Olotk 6 5. 3? 5^6 6. onlion, ( bspman >ear8 a mis8ionLr^ in Aealand. Uev. 1. Oolemau. 1>ost 8. 1-ondon, ^lisbet. 6lotk 7 s. 6 d. U. Olotk 24 8^ 3. IVlarob, 1865. 8. London, IVIurr»)'. Olotk 7 8. 6 d. 7^8.^d^ ^ Aulme. k->al 8. London, »ardwiolre. Iie8. 3 V0I8. ?o«t 8. London, IVIscmillLN. Olotlr 31 8. 6 d. Uev. 6., Vaektinz; round tbe west ok Ln^land. 8. London, Hurst L II. (llotk 15 8. covnr, kri^and Ute in Ital^: 2 kistor^ of öourbonist 3 Vo>8. 8. London, Hurst k ü. OIotW 28 8. 2, ok nomxi« eorns, trom tke osrliest period to tke ex- 1,ondon, 8mitk L L. Olotk 31 ». 6 d. Uurs't L- li.Oolotb^31^^o V"^"