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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.04.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1897-04-17
- Erscheinungsdatum
- 17.04.1897
- Sprache
- Deutsch
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2892 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 88, 17. April 1897. ments zugesendet und diese Körperschaften ersucht, den ihnen von Nobel zugedachten Auftrag anzunehmen. Da im Nobelschen Testament nähere Bestimmungen über die Bedingungen und die Art der Preisverteilung fehlen, so schlagen die Testa mentsvollstrecker den betreffenden wissenschaftlichen Körper schaften vor, zunächst einige Vertrauensmänner zu ernennen, die gemeinsam mit den Testamentsvollstreckern Verhandlungen führen sollen. Der endgiltige Vorschlag soll sodann dem Kultus ministerium eingereicht werden, das die Genehmigung des Königs »achzusuchen hätte. Ebenso haben die beiden Testamentsvollstrecker dem Storthings-Präsidenten gegenüber in einem Schreiben die Erwartung ausgesprochen, das Storthing werde nun nähere Be stimmungen über die Bedingungen für Verteilung des Preises für Friedensbestrebungen festsetzen und ebenso einige Personen bestimmen, mit denen die Testamentsvollstrecker in der Ange legenheit verhandeln könnten. — Einige Verwandte Nobels haben gegen das Nobelsche Testament Beschwerde cingereicht, aus welcher Veranlassung das Amtsgericht in Karlskoga, in dessen Bezirk die Nobel gehörige Kanonengießerei Bofors gehört, für den 14. d. M. eine außerordentliche Gerichtssitzung anberaumt hatte. Die großartigen und hochherzigen Pläne des Verstorbenen werden hierdurch nicht vereitelt werden. Die zum Besten der Wissenschaft aller Länder verfügbare Summe beläuft sich auf etwa 40 Millionen Mark, deren Zinsen die jährliche Verteilung von einer Million Kronen ermöglichen. Seinen Verwandten hat Nobel Legate von 100000 bis 200000 Kronen vermacht. Den beiden Testamentsvoll streckern hat er für ihre Mühe 100000, beziehungsweise 50000 Kronen ausgesetzt. Nachlaßregelung von Johannes Brahms. — Die Wiener Zeitung enthält folgende amtliche Kundmachung: -Vom k. k. städtisch delegierten Bezirksgerichte Wieden werden alle Erben, Vermächtnisnehmer und Gläubiger des am 3. April 1897 mit Hinterlassung einer letztwilligen Anordnung verstorbenen, IV., Karlsgasse 4, wohnhaft gewesenen Tonkünstlers Or. Johannes Brahms, deutschen Reichsangehörigen und zuständig nach Ham burg, welche österreichische Staatsbürger oder Hierlands sich auf haltende Fremde sind, und welche auf den Nachlaß Anspruch stellen zu können glauben, aufgefordert, ihre Forderungen bis zum 19. Mai 1897 schriftlich oder an diesem Tage, präcise 11 Uhr, Hiergerichts, Bureau IV, protokollarisch so gewiß anzumelden, widrigenfalls der Nachlaß an die auswärtige Gerichtsbehörde oder die von derselben zur Uebernahme gehörig legitimierte Person ausgefolgt werden würde. Wien, am 5. April 1897.- Bücherversteigerung. — Im Hotel DrouSt zu Paris wur den am 8. d. M. die modernen Bücher der Brüder Goncourt versteigert und trugen beinahe 10000 Frcs. ein. Es befanden sich darunter einige seltene Ausgaben der Goncourtschen Bücher auf Luxuspapier, wie die -Kunst des 18. Jahrhunderts-, die 295 Frcs. erzielte, der Roman »8osur kbilowevs-, 335 Frcs , die Kultur studie -Oa Oswrns au clix-buitisivs sitzols-, 550 Frcs. u. a. m. Eine Sammlung der Zeitungsartikel, die im Jahre 1870 dem ver storbenen Jules de Goncourt gewidmet worden waren, wurde für 2305 Frcs. erstanden, eine Gedichtsammlung des phantastischen Grasen de Montesquieu für 455 Frcs., nicht wegen der Gedichte, sondern wegen des Bildnisses des Dichters, einer Originalzeichnung von La Gandara. Das Gleiche gilt wohl von einem Bändchen Gedichte von H. de Regnier, dessen Porträt JacqueS Blanche ge zeichnet hat; es fand Abnehmer zu 205 Frcs. Jubiläumswerk über die österreichische Land- und Forstwirtschaft. — Unter dem Protektorate des früheren Acker bauministers Grafen Julius Falkenhayn bildete sich ein Komitee zur Herausgabe einer die Periode 1848 bis 1898 umfassenden Ge schichte der österreichischen Land- und Forstwirtschaft, die dem Kaiser zur Feier der am 2. Dezember 1898 sich vollziehenden fünfzig jährigen Wiederkehr seiner Thronbesteigung als Huldigungsgade der Land- und Forstwirte Oesterreichs dargebracht werden soll. Die Neue Freie Presse berichtet darüber folgendes nähere: Nachdem Graf Julius Falkenhayn sich genötigt sah, aus Ge sundheitsrücksichten dieses Protektorat niederzulegen, hat der Acker bauminister Graf Johann Ledebur, der schon ursprünglich dem Unternehmen die weitestgehende Förderung zugesagt hatte, diese Ehrenstelle übernommen und die Komiteemitglieder am 2. d. M. zu einer Versammlung im Palais des Grasen Johann Harrach in Wien einberufen. An dieser Versammlung beteiligten sich Vertreter der Landcskulturräte und Landwirtschaftsgesellschaften, hervor ragende Großgrundbesitzer und Industrielle, Professoren der Hoch schule für Bodenkultur und andere Fachmänner. Sektionschef Oser begrüßte in Vertretung des Ackerbauministers die Versammlung, die die Herren Graf Johann Harrach zum Präsidenten, Graf Adolph Dubsky zum ersten Vicepräsidenten und Apollinar Ritter v. Ja- worski zum zweiten Vicepräsidenten wählte und den Scktionschef Oe. Leo Ritter v. Herz zuin Generalreferenten bestellte. Es wurden hierauf ein Redaktionskomitee (Obmann Sektionsches Ritter v. Herz, Obmann-Stellvertreter vr. Gustav Ritter v. Wiedersperg), ein Finanzkomitee (Obmann Graf Franz Falkenhayn, Obmann- Stellvertreter Graf Dubsky) und ein Aktionskomitee (Obmann Ritter v. Jaworski, Obmann-Stellvertreter Or. Friedrich Ritsche) gewählt. Es wurde weiter bestimmt, daß die Obmänner und Obmann-Stell vertreter dieser drei Komitees unter dem Vorsitze des Präsidenten, bezw. seines Stellvertreters, den Vollzugsausschuß zur Durchfüh rung des Werkes bilden. Der vom Sektionschef Or. Ritter v. Herz vorgelegte Anlageplan des Werkes fand eine eingehende Besprechung, wurde genehmigt und durchzuführen beschlossen. Der erste Band des Werkes wird die geschichtliche Darstellung der Entwickelung 1. der Agrarverfassung, 2. der agrarischen Verwaltung, 3. des Agrarkredits, 4. des land- und forstwirtschaftlichen Verkehrswesens, 5. der Besteuerung der Land- und Forstwirtschaft während der letzten fünfzig Jahre enthalten Der zweite Band wird der geschicht lichen Darstellung der aus dem Gebiete der Landwirtschaft und der landwirtschaftlichen Jndustrieen innerhalb der letzten fünfzig Jahre erzielten technischen Fortschritte gewidmet sein. Im dritten Bande werden behandelt: 1. die Forstwirtschaft und deren Jndu strieen, 2. der land- und forstwirtschaftliche Unterricht, 3. das land- und forstwirtschaftliche Versuchswesen, 4. die land- und forst wirtschaftliche Statistik, 5. die Maßnahmen zur Verbesserung der Verhältnisse der land- und forstwirtschaftlichen Beamten und Ar beiter, 6. die Jagd, 7. die Fischerei. — Zuschriften, dieses Werk betreffend, sind bis auf weiteres an die Adresse des Sektionschefs, Or. Leo Ritter v. Herz, Wien, XIII, Auhofstraße Nr. 6, zu richten. Geschäftsjubiläum. — Die Buchhandlung I. F. Meier in Segeberg, die zu Ostern 1847 gegründet worden ist, kann in diesen Tagen aus ein fünfzigjähriges Bestehen zurückblicken. Zu diesem Jubiläum sprechen wir dem gegenwärtigen Inhaber der geachteten Handlung unsere aufrichtigen Glückwünsche aus. Sprechsaal. Neue Mittel zur Hebung des Vücherabsatzes. (Vergl. Nr. 51, 76, 81 u. 82 d. Bl., auch 78.) V. In Bezug auf die Aeußerungen des Herrn A. St., Leipzig, in Nr. 82 des Börsenblattes haben wir Folgendes zu erwidern: Herr St. ist mit einigen Anderen für ein »Literaturblatt-, aus- gestattet mit Kritiken, Unterhaltungsstoff u. s. w. — Unser Offcrten- blatt ist ein reines Anzeigeblatt, Büchertitel mit oder ohne Er läuterungen zur Erklärung des Inhalts. Ein Blatt wie das erstere ist nur mit hohen Kosten herzu, stellen, da Lesestoff, gute Kritiken rc., Geld und Raum kosten. Diese Art von Blättern sind auch durchaus nicht neu, denn uns liegen vor: 1) Nachrichten über Bücher, Kunstsachen, Landkarten und Musi kalien, Leipzig. 2) Mittheilungen aus dem Buch- und Kunsthandel, Berlin. 3) Rundschau für Bücherfreunde, Leipzig. 4) Neue Armee-Litteratur und Offertenzeitung, Leipzig. 5) Allgemeine Literar. Rundschau, Berlin. 6) Literar. Mittheilungen, Rundschau auf dem Büchermärkte, Frankfurt a. M. Wieviel davon noch existieren, wissen wir nicht; einzelne davon sind bestimmt eingegangen. Herr A. St. ist aber entschieden im Irrtum, wenn er sich durch die Bemerkung in dem Hannemann- schen Rundschreiben: -Idee und Ausführung sind gesetzlich ge schützt- zu dem Glauben verleiten ließ, diese Idee sei neu. M. Hannemann bietet das Blatt ja sehr billig an, 60 H für 100 Exemplare; aber wir haben, trotz redlichen Bemühens, nirgends den Preis für die Anzeigen finden können — da liegt der Hase im Pfeffer! Wenn die Verleger das Blatt durch teure Anzeigen erhalten sollen, dann dürste die Enttäuschung groß werden. Daß dies nicht zu verlangen ist und daß die Verleger keiner neuen Zeitung bedürfen, um ihren Anzeige-Etat abermals zu vergrößern, das leuchtete uns von vornherein ein. Deshalb beschränkten wir uns auf Anzeigen mit erläuterndem Text, nach dem Belieben des Verlegers und zu dem allerbilligsten Preise. Ob das Publikum sich nun an solche regelmäßig erscheinenden Anzeigen leichter gewöhnen wird, als an
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