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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.08.1865
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1865-08-07
- Erscheinungsdatum
- 07.08.1865
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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1728 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. ^ 97,7. August. gelassene mit 2010 Thlr., wahrend er zu diesem Zwecke vom Bör- senverein nur 1500 Thlr. empfing, also mit5I0Thlr. mehr, und zahlte an Gehilfen-Nichtmitglicder, 30 an der Zahl, überdies 1377 Thlr. In Betracht dieser Thatsache ist es zu verwundern, daß der Vorstand des Unterstützungs-Vereins nicht schon früher um Er höhung der jährlichen Summe von 1500 Thlr. bei der General versammlung des Börsenvereins angetragen hat, da die Mittel desselben dies wohl hinreichend zulasten möchten. Der Bericht erstatter ist gewiß, daß er im Sinne der Majorität der General versammlung spricht, wenn er meint, daß ein solcher Antrag von derselben freudig genehmigt werden würde, sobald sich die Ver sammlung von dem Stande der Sache naher informirt haben wird, was durch die „einleitenden Mittheilungen" aus das leich teste und klarste geschehen kann. Es folgt nun auf Seite 5 und 6 der „Miktheilungen" ein meist wörtlicher Abdruck eines Theiles des diesjährigen Jahres berichts über das Jahr 1864 des Unterstützungs-Vereins. Er enthält die Klage über die zu große Jnanspruchmchme des Ver eins durch Hilfesuchende. Die Zahl der letzteren ist seit 1862 bis 1864 von 89 auf 107 und 120 gestiegen, und der Durchschnitt der dargereichten Unterstützung ist anerkcnnenswerther Weise für die Familie und den Kopf dennoch 54 bis 55 Thlr. geblieben. Es werden die Gründe dieser Steigerung zu finden gesucht in der Ausdehnung des Buchhändlerverbandes und in der sich immer mehr Verwischenden Grenzlinie zwischen Buchhandel und andern Geschäften, und cs wird geradezu ausgesprochen: „Unsere Mit tel entsprechen solcher Ausdehnung des Verbandes nicht mehr." Es wird ferner das Heilmittel angedeutet, was ein doppeltes sei: inmal Heranziehung derer, die noch nichtMitglieder sind — etwa -wei Drittel der Prinzipale und ein Viertel der Gehilfen gehör ten erst dem Vereine an —, und Anstreben der Erhöhung des Durchschnitts-Jahresbeitrages der Prinzipale, der jetzt 2^ Thlr. ^r. Kopf sei, da bei weitem die meisten nur 2 und 1 Thlr. bei- steuertenund nur einzelne Beiträge von 50, 25, 10, 8, 6, 4Thlr. darunter sich befänden, auf den Durchschnittssatz von 4—5 Thlr., der den Jahreszinsen des in den Statuten h. 3. festgesetzten Beitrags von 100 Thlr. für ein immerwährendes Mitglied gleich kommen würde. Das zweite noch wichtigere Heilmittel sei aber das, was 6. der Statuten schon angibt, daß zwar Nichtmitglieder und deren Hinterbliebene im Allgemeinen unterstützt werden können, daß aber die Mitglieder und deren Hinterbliebene den Vorzug or den Nichtm itgliedern rc. haben sollen. Der Auszug fährt in Bezug hierauf wörtlich folgendermaßen fort: „DerVerein unterstütztstatutenmäßig nicht nur seineMitglie- der, sondern auch dem Buchhandel angehörende Nichtmitg lie ber und deren Hinterbliebene, wenn auch nach §. 6. der Statuten die Mitglieder den Vorzug vor denNichtmitgliedern haben. Der Verein brauchte in früheren Jahren hieran nicht mit aller Strenge festzuhalten und vertheilte im Laufe des Jahres seine Mittel, sofern sie reichlicher vorhanden waren, ohne Unter schied an Nichtmitglieder, gleichwie an Mitglieder. So ist es denn gekommen, daß von der ganzen seit dem Bestehen des Ver eins an Unterstützungen verausgabten Summe von 54,695 Thlr. nahe an zwei Drittel derselben: 35,776 Thlr. an Nichtmitglie- der gezahlt worden sind. „Ein gleiches Verhältniß findet bei der im Jahre 1864 ge zahlten Unterstützungssumme, ebenso bei den bereits pro 1865 bewilligten fortlaufenden Unterstützungen statt. „Wenn der Verein auch selbstverständlich die seit Jahren an Alte, Kranke, Wittw en und Waisen gewährten fort laufenden Unterstützungen bei deren fortlaufender Hilfsbcdürftig- keit um deshalb nicht suspendiren wird,weil dicUnterstühten oder deren verstorbene Versorger nicht Mitglieder des Vereins waren, so wird der Verein doch fortan, wo schon im April 1865 seine Eaffe gänzlich erschöpft ist, den im Statut ausgesprochenen Grund satz mit voller Bestimmtheit festhalten müssen : mit den Mit teln des Vereins zunächst Diejenigen zu bedenken, welche dem Verein dauernd als Mitglieder ange hören oderangehörten; und ist deshalb genöthigt: Ge suche von Nichtmitgliedern stets bis zum Schluß des Jahres zur ückzu legen, um denselben dann erst, je nach den noch vorhandenen Mitteln, zu entsprechen. „Wenn es auf der einen Seite zur Unmöglichkeit wird, die unterstützende Thätigkeit eines w e se n t li ch auf die Jahres beiträge seiner Mitglieder fundirten Vereins gleich wohl auf die Nzchtmitglieder auszudehnen, so ist es auf der an dern Seite allen Angehörenden des Buchhandels so leicht ge macht, Mitglied des Vereins zu werden, daß der vor stehend ausgesprochene fortan festzuhaltcnde Grundsatz in jeder Beziehung gerechtfertigt ist." Die Zusammenstellungen auf den folgenden Seiten 7—11 geben nun das eigentliche Bild der bisherigen Thätigkeit des Vereins, allerdings nur durch kalte, aber dennoch überführende Zahlen. Seite 7 enthält die Generalübersicht der Einnahmen und Ausgaben des Vereins in einer höchst übersichtlichen und klaren 25zeiligen Zahlenreihe. Mir einem Blick kann man übersehen die Einnahmen und Ausgaben jeden Jahres auf einer Seite und das jährliche Wachsen des Vereins ; zwei. Minuten genügen, sich ein bestimmtes und klares Bild darüber zu machen. Die Unkosten durch 29 Jahre waren 1600 Thlr., also pr. Jahr durchschnittlich noch nicht 59Thlr., oder ein weniges mehr als 2U derGesammt- einnahme. Ein billiger verwaltetes Institut gibt es wohl kaum. Die Uebersicht würde eine vollkommene genannt werden können, wenn vor der Linie der Unterstützungen auch noch die Anzahl der Unterstützten pr.Jahr und hinter derselben die Durchschnitts summe, die auf den Kopf, resp. die Familie siel, angegeben wäre, ein Desiderium, das sich später vielleicht nachholen läßt. Seite 8 zeigt die Rekapitulation des Geleisteten seit Beginn des Vereins: Beiträge der Mitglieder 37,980 Thlr., wovon 30,100 durch Prinzipale, 7880 durch Gehilfen aufgebracht; an Unterstützungen 54,700 Thlr., davon 35,700 Thlr. an Nicht mitglieder, die nie für den Verein etwas leisteten, und nur 19,000 Thlr. an Mitglieder. Welches schreiende Mißverhältnis was durch die darauf folgende Specisicalion der Kategorien der Mitglieder und Nichtmitglieder in wirklich erschreckender Weise klargelegt wird! Hier vermag der Berichterstatter gegen den Vorstand den Tadel nicht zu unterdrücken, daß er diesem Unwesen nicht schon eher gesteuert hat. Es ist recht schön, human sein, man darf aber deshalb gegen den Näherstehenden nicht inhuman werden, was hier geschehen ist. Ja cs war dies Verfahren nicht allein ungerecht gegen die Mitglieder, sondern es war auch schäd lich für den Verein selbst, denn entschieden würden viel mehr als Mitglieder beigerreten sein, hätten die Nichrmitglieder gewußt, daß sie im Falle der Nolh entweder gar nichts bekommen konnten, oder erst dann berücksichtigt werden würden, wenn die Mitglieder gehörig berücksichtigt waren und dann noch Mittel sich bereit fän den. Oder wenn dies auch nicht der Fall gewesen wäre, so hätte doch den Mitgliedern ein viel höherer Durchschnittssatz als 54 Thlr. zufließen können. Eine derartige Humanität hatte ihren Sinn in den ersten 10 Jahren des Bestehens des Vereins, wo l derselbe noch unbekannt war, und wo noch viele Hinterbliebene von Buchhändlergenoffen lebten, die vor dem Gründungsjahre des Vereins, 1836, gestorben waren; aber nachher, also nach dem
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