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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.07.1889
- Strukturtyp
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- 1889-07-29
- Erscheinungsdatum
- 29.07.1889
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- Deutsch
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3860 Nichtamtlicher Teil. ^ 174, 29. Juli 1889. kämpfe mit dcn Großhändlern der Centralplätze entwickelt hatte. Durch die im Jahre 1887 unternommenen Schritte der sämtlichen deutschen Buchhändler wurde versucht, diese Gefahr zu beseitigen und durch gemein same Gcschäftsnormen auch dcn kleineren Geschäften die fernere Möglich keit der Existenz zu gewährleisten. In weiten Kreisen wurden diese Schritte beifällig beurteilt und ihre Berechtigung anerkannt. Darum war auch die Mehrzahl der größeren Bücherkäufer, nämlich Bibliotheken und Behörden bereit, die Bewegung zu unterstützen und auf den bisher beanspruchten Rabatt zu verzichten: nur für kurze Zahlungsfrist sollten noch 5 Prozent Skonto beibehalten werden und dies auch nicht bei Zeitschriften, Liefcrungswerken u. dergl. m. In dem Sinne verfügten das königliche sächsische Staatsministcrium und das großherzvglich badische Ministerium des Innern für alle unterstellten Behörden und Bibliotheken. Das königlich preußische Staatsministerium hat dagegen abgelehnt, diese Rabatt-Reduktion zu genehmigen.*) Sofort haben die Berliner Buchhändler und nach ihnen die Leipziger die alte Praxis wieder ausge nommen, und das ganze mit so unendlicher Mühe über Deutschland aus- gebreitetc Werk der Vereinigung ist wieder in Frage gestellt. Zunächst halten die Bezirke noch zusammen und suchen ihr Werk aufrecht zu erhalten, so auch hier bislang noch mit gutem Erfolge — hoffentlich gelingt es ihnen, cs Wieder zu befestigen. — Im Interesse des Buchhandels halten wir ferner eine Abänderung des Portos für die Drucksachen dringend erforderlich. Jetzt kosten 50 g- — 3 o), 51 S ^ 10 A Dazwischen muß eine Stufe von 51 —100 x für 5 ^ Porto eingelegt werden. Der deutsche Buchdrucker-Verein und die Handclsgärtner sind bereits in demselben Sinne vorstellig geworden, aber vom Reichstage abschlägig beschicken, eine Abweisung, die schwer zu be greifen ist. Dem Buchhandel würde damit die Versendung von Tausen den, ja Millionen von Katalogen, Broschüren, Zeitungs-Nummern rc. erleichtert; aber auch der gesamte Handelsstand, der Kätaloge u. dergl. versendet, ist dabei interessiert. Die Neuerung würde sich mit größter Leichtigkeit in dcn Rahmen des Bestehenden einstigen und voraussichtlich die Wirkung haben, daß die Versendung in der betreffenden Kategorie sich so weit vermehrte, daß die Postverwaltung davon keinen Ausfall, sondern einen größeren Reinertrag zu verzeichnen hätte, wie das mit solchen Verkehrs-Erleichterungen fast immer der Fall gewesen ist.» Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Verzeichnis; der neu erschienenen und neu aufgelegten Bücher, Land karten rc. 1889. I. Hrsg. u. Verl, von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig. 182. Fortsetzung. 8". OXXV11, 584 S. Preis 4 geh. 4 ^ 60 H. 8obIaxrvort-Ls.taIoA. Von Oarl Ovoi-A u. Leopold 08t. 1883— 1887. 8. u. 9. List. xr. 8°. 8. 289—368. (OeoZraplus — Hessen). Hannover 1889, kr. Oruse's LuebbandlunA (Ost L Oeorg). Oentraldlatt kur Libliotbelcsrvessn. 8rsA. v. 0. AartrviA. VI. dabrx. 1889. 7. Holt. 8°. Leiprix, Otto Harrassondtr. Ivbalt: Die Ledsutuvx cksr iro8ebotti8ebon Llönebe kür dis krbsltunx unä kortpüanrunx der mittölalterliobku IVisssosobakt (mit bs- 8oväersr liüelcsiobt auk die ooeb vorbandsneu iiisebsn Haud- sobrikten in Libliotbelceu des Oovtinents) von IValtbsr 8ctmltre (8eblu8s). — Liblioxrapbis wilitairs belxs, ^nnes 1887 par k. van Ortroz- (8nits). — Osstsrrsiobisoke Ossstrs und Verordnungen über Libliotbelcswesen. — Rsoensionen und Xnreixen. — Xlit- tbeiinngen aus und über Libliotbolcen. — Vormisolits Hotirso. — Heue Lrsobeinungon auk dom Oebists dos Libliotbslcsrvsssns. — ^ntiguariscbo Oatalogs. — kersonaillLodriolrton. — Kino Litte der ltedaictivn d. 0. k. 8. Zur 50jährigen Feier der Erfindung der Photographie. — In der -Chennker-Zeitg.« veröffentlicht Herr I)r. I. Schn auß folgenden kurzen Rückblick auf die bisherige Entwickelung der Photographie in ihre» ersten fünfzig Jahren: »Am 19. August dieses Jahres sind fünfzig Jahre verflossen seit dem Tage, an welchem in der Sitzung der Akademie der Wissen schaften in Paris durch de» berühmten Arago die Erfindung des Dekorationsmalers Daguerre, Lichtbilder in der Oamora odsoura auf Silberplattcn zu erzeugen, veröffentlicht wurde. Die ganze photographische Welt rüstet sich, diesen Tag festlich zu begehen, besonders durch zahlreiche Ausstellungen photographischer Erzeugnisse, wobei auf die Entwickelungs geschichte dieser zu so hoher Bedeutung gelangten Kunst besondere Rück sicht gcncmmen wird. Die ursprünglichen Daguerreschen Lichtbilder sind fast vollständig der Vergessenheit anheimgefallen und gelten nur noch als Rarität. Von bedeutend größerer Tragweite für die Ausbildung der Photo graphie, wie sic jetzt noch besteht, war die zwei Jahre nach Daguerre *) Diese Darstellung der Handelskammer entspricht nicht dem Wort laute des betreffenden hohen Bescheides. Dieser erklärt nur, daß es nicht angängig erscheine, die Unterbehörden anzuweisen, daß sie sich bei Bücherbezügen fortan mit einem geringeren Rabatt begnügen. Red. veröffentlichte patentierte Erfindung Fox Talbots in England, negative Photographieen auf Papier zu erzeugen, welche er Kalotypie nannte. Dieser Weg war, ohne Anwendung des Pressendruckes, der einzige, die Photographieen zu vervielfältigen. Auch in diesem Prozeß ist, wie in dem Daguerres, das Jodsilbcr die eigentliche lichtempfindliche Schicht. Ebenso ist auch das Bild anfangs unsichtbar und muß durch eine reduzierende Substanz entwickelt und sodann fixiert werden. Diese drei Vorgänge: Erzeugung des unsichtbaren Bildes auf einer Schicht von Jodbromsilbcr, Entwickelung desselben und schließlich Uncmpfindlicbmachcn oder Fixieren sind bis heute in allen den unzähligen Negativprozessen dieselben geblieben, sogar das Fixiermittel, das Natriumhhposulfit, wurde bis auf den heutigen Tag bei behalten. Gewechselt haben nur die Träger der lichtempfindlichen Schicht und die Entwickler. Nach Talbots Papierverfahren wurde Eiweiß auf Glas als Bildträger im Negativverfahrcn verwendet (Nispce aus St. Victor, 1847), hierauf wurde zum Kollodium gegriffen (Archer in Eng land, 1851), welches sich lange mit außerordentlichem Erfolg in der photographischen Praxis behauptete, bis es in der Neuzeit, das heißt vor etwa zehn Jahren, überall durch das vorteilhaftere, schon länger bekannte Gelatineverfahren auf Trockcnplatten (Mad)ox, 1871) verdrängt wurde. Anstatt des früher ausschließlich verwendeten Glases als Unterlage der Gclatineschicht wird jetzt vielfach anderes Material, besonders Papier (Eastman) und Celluloid (Carbut) mit Vorteil benutzt. Mit dem Gelatine- verfahren erreicht man die äußerste Empfindlichkeit (Momentphotographie). In chemischer Beziehung ist es interessant, in der Reihenfolge ihrer Ent deckung die entwickelnden Körper für das latente Bild zu überblicken, wie folgt: Gallussäure (auf Albumin und Papier), Eisenvitriol (auf Kollodium), Pycogallussäure (auf Kollodium und Gelatine), Eisenoxalgt und Hydro chinon (auf Gelatine). Die Reihe dieser reduzierenden, richligcr ent wickelnder Körper läßt sich fast ins Endlose fortsetzen, wie die Forschungen der Neuzeit beweisen.» — Zu dem gleichen Gegenstände schreibt die -Nat.-Zeitg.» -Gegenüber der noch viel verbreiteten irrtümlichen Anschauung, daß die Photographie nichts weiter sei, als ein billiges Mittel zur Erlangung eines Porträts, wird es sich die von der »Deutschen Gesellschaft von Freunden der Photographie» vorbereitete, am 19. August in Berlin zu eröffnende photographische Jubiläums-Ausstellung zur Hauptaufgabe machen, die wahrhaft vielseitige Anwendung, welche die Photographie gegenwärtig in Kunst, Wissenschaft, Industrie und Militärwesen findet, zu zeigen. Wie wenige wissen, daß das Geldpapier, welches sie in der Tasche tragen, unter Mitwirkung der Photographie entstanden ist, oder daß der bekannte Andreesche Atlas nur dadurch so billig geliefert werden konnte, daß die Photographie den Stecher ersetzte; sehr zahlreiche Bilder unserer illu strierten Journale verdanken ihre Entstehung der Photographie, nicht etwa, indem der Zeichner nach Photographieen gearbeitet hat, sondern indem ohne Hilfe des letzteren das Lichtbild durch Aetzung in einen Buchdruckblock umgewandelt wurde. So viele lachen über die Illustrationen des »Ulk» und ahnen nicht, daß auch diese durch photographische Hochätzung herge stellt sind. Wenn unsere Schuljugend jetzt so billige Atlanten, so billige illustrierte Werke für den Anschauungsunterricht erhält, so verdankt sie cs nur der Mitwirkung der Photographie, welche ein fast ebenso wichtiges Külturclemcnt geworden ist wie die Buchdruckerkunst. — Welche großartige Rolle sic aber im Kunstlebcn spielt, wo sie die Meisterwerke der Malerei und die kunstgewerblichen Musterstücke unserer Museen mit Blitzesschnelle in treuer Kopie auch dem Unbemittelten zugänglich macht, dürfte auch in weiten Kreisen bekannt und gewürdigt sein. — Es besteht die Absicht, auf der Ausstellung einige der wichtigsten photographischen Vervielfältigungs- Verfahren praktisch dem Publikum vorzuführen.» Personalnachrichten. Titel-Verleihung. — Herrn Carl Baur in Blaubeuren, In haber der dortigen Mangold'schen Buchhandlung und Verleger des Blattes -Der Blaumann», ist von Sr. Majestät dem König von Württemberg aus Anlaß des Allerhöchsten Regierungs-Jubiläums der Hofratstitel ver liehen worden. Gestorben: Am 21. Juli in der Wiener Landes-Jrrcnanstalt nach nahezu ein jährigem Siechtum Herr Albert Last, der Inhaber des bekannte» Wiener Litteratur Institutes E. Last. Als Sohn eines Advokaten auf Rügen geboren, kam er im Jahre 1845 nach der Kaiserstadt an der Donau und trat 1849 in die Leih bibliothek seines Onkels Jasper ein, welches Geschäft später, nachdem er sich mit Elise Jasper vermählt, durch Ankauf in seine Hände gelangte. Nunmehr begann eine Zeit rastloser Thätigkeit, durch die es ihm, trotzdem der Boden in Wien nicht gerade günstig zu nennen war, in kurzer Zeit gelang, seine Bibliothek aus kleinen Anfängen zu dem Institute von heute zu entwickeln. Last war in den litterarischen Kreisen Wiens eine bekannte und beliebte Persönlichkeit, der es sich zur ganz besonderen Aus gabe machte, junge» aufstrebenden Talenten mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln die Wege zu ebnen. Als gründlicher Litteraturkenner und Mann von gesundem Urteil und gutem Geschmack las er oft ganze Nächte hindurch die eingclaufenen Neuigkeiten, um sich ein Urteil über Wert oder Unwert eines Romans zu bilden und unnachsichtlich hielt er seinen; Institute alles jcrn, was ihm als unreif und wertlos erschien.
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