Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1867
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1867-04-29
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1867
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18670429
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-186704298
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18670429
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1867
- Monat1867-04
- Tag1867-04-29
- Monat1867-04
- Jahr1867
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
.n 97, 29. April. Nichtamtlicher Theil. 1075 Nichtamtlicher Tcheil. Adolf Bonnier. Dcr Buchhandel, und besonders der schwedische, hat einen großen und schmerzlichen Verlust durch den am 31. März d. I. plötzlich erfolgten Tod Adolf Bonnier's erlitten. Die hohe und allseitig! Achtung, die er genoß, macht es uns zu einer heiligen Pflicht, dem Dahingeschiedenen diese Zeilen zu widmen. Adolf Bonnier wurde am 3. Mai 1806 in Kopenhagen ge boren. Sein Valer, Gerhard Bonnier, von einer nach Deutschland ausgcwanderten französischen Familie abstammend, war zuerst Sprach lehrer in Kopenhagen, gründete aber später eine Buchhandlung, die in den Jahren 1810—1820 nicht ohne Bedeutung war. In diesem Geschäfte erhielt Adolf seine erste buchhändlerische Bildung und blieb in demselben bis zum 21. Jahre. Der Wir kungskreis war zu klein zur Enlfaltung seiner Thäligkeit, weshalb er sich nach Schweden wandte. 1827 kam Adolf Bonnier nach Golhen- burg und gründete dort eine Buchhandlung, die sich bald eines solchen Erfolges erfreute, daß er sechs Jahre später ein zweites Geschäft in Stockholm etablirle und das Gothcnburger Geschäft als Filiale bei behielt. Gleichzeitig errichtete er ein drittes Geschäft in Wenersborg, das jedoch bald bei dem Brande eines Theiles der Stadl wieder ge schlossen wurde. Das Stockholmer Geschäft begann in einem kleinen, unansehnlichen Locale und in sehr bescheidenen Dimensionen, jetzt ist es das bedeutendste in der vortheilhaftestc» Lage der Stadt. Zur Zeit der Gründung des Geschäftes stand dcr ausländische Buchhandel auf einer höchst niedrigen Stufe, ein ausländisches Buch war eine Seltenheit. Die Gelehrten in Stockholm und Upsala, sowie die öffentlichen Institute und Bibliotheken bezogen ihren Bedarf von Greifswald. Diesem Ucbelstande hat Adolf Bonnier zuerst abge holfen. Er reiste 1833 zum ersten Male nach Leipzig und später auch nach Paris, so daß also ihm hauptsächlich dcr deutsche, französische und englische Buchhandel die geregelte Verbindung mit Schweden und die Verbreitung europäischer Literatur im Lande zu verdanken hat. Die Errichtung von Commanditen in den Provinzen haben zum größeren Bedarf- ausländischer Literatur sehr viel beigctragen und jetzt findet sich in einem großen Theile der Provinzstädte ein kleines Lager ausländischer Literatur. 1849 etablirte Bonnier eine Filiale in der Universitätsstadt Upsala, der jetzt einer seiner zahlreichen Zöglinge Vorsicht und die in den letzten Jahren einen bedeutenden Aufschwung genommen hat. Aus der großen Anzahl Buchhändler, die aus der Schule des Ver storbene» hervorgegangen, wollen wir nur die dem Auslände be kannten hervorhebe»: seine zwei Brüder Albert, jetzt Buchdruckereibe- sitzcr und Verleger in Stockholm, und David Felir in Gothenburg, Samson L Wallin, PH. Meyer, gest. 1861, und Ludwig Josephs»», jetzt Intendant des König!. Theaters in Stockholm. Als Verleger hat Adolf Bonnier eine ganz bedeutende Thätig- keit entwickelt, in allen Fächern der Literatur, so daß mit Recht be hauptet werden kann, daß sein Verlagsgeschäft eines der größten Schwedens geworden ist. König Oscar l. ernannte ihn zum Hof-Buchhändler und das aka demische Consistorium in Upsala zum Universitäts-Buchhändler; im Jahre 1864 wurde ihm vom König von Dänemark die goldene Verdienstmedaille verliehen. Er war einer der Stifter und sehr Ihä- tigcs Mitglied des schwedischen Verlegervereins. Sein Charakter war im höchste» Grade edel und rein, hilfreich mit Rath und Thal gegen Jeden, der sich an ihn wandte, oft sogar mit Hintansetzung seiner eigenen Person; sein unermüdlicher Fleiß und seine Recht schaffenheit machten es möglich, das mit kleinen Mitteln begonnene Geschäft zu dem Umfange zu bringen, in dem er es hinterlafsen hat. Adolf Bonnier war ein liebevoller Gatte und Vater (sein einziger, noch minderjähriger Sohn ist bestimmt, später das Geschäft zu über nehmen) und ein Freund in des Wortes ausgedehntester Bedeutung gegen seine Untergebenen. Durch seine Reisen aus dem Kontinent war er einem großen Theile der College» persönlich bekannt und das Andenken an den Dahingeschicdenen wird sicher lange sortlcben in denen, die ihm näher standen und seine seltenen Vorzüge kannten. Eine Erwiderung aus die zwei Artikel „Deutsch-amerikanischer Sortimentshandcl" in Nr. 61 und 65 d. Bl. wird in meiner zweiten, vor etlichen Wo chen schon angekündigten Broschüre folgen. Ich habe gern gesehen, daß sich endlich Jemand die Mühe ge nommen , den zweiten meiner Aussätze zu bespreche». Nachdem ich nahezu 1000 Eremplare vertheilt, hatte ich gehofft, daß erfahrene und einsichtsvolle Männer meine Angaben einer aufmerksamen und eingehenden Prüfung unterwerfen und dann ihre Meinung aus- drücken würden. Ich wünschte womöglich eines Richtigeren und Besseren belehrt zu werden, und fahre auch jetzt noch fort zu hoffen, daß viele Andere ihre von den meinigen abweichende» Ansichten mir privatim oder — im Interesse Aller — durch bas Börsenblatt mit- theilen. Ich bitte speciell darum, und will nun auch die Herausgabe meiner zweiten Broschüre noch einige Wochen anstehcn lassen. Inzwischen werden aber denkende und ihren Vorthcil richtig berechnende Verleger, die ihre Artikel in Amerika kräftig verbreitet zu sehen wünschen, sich durch Aufsätze wie die obenerwähnten, deren schwache Seilen sich so unversteckl darbietcn, nicht irre machen lassen. New-Bork, 6. April 1867. E. Steiger. Miscellcn. Die diesjährige Generalversammlung des Süd deutschen Buebhändler»ercins wird Montag den 17. Juni in Stuttgart stattsinden und sodann am folgenden Tage die Ab rechnung ihre» Anfang nehmen. Wer Abrechnung und Zahlung nicht selbst oder durch einen mit einer Vollmacht versehenen Gehilfen, sondern durch seinen Commissionär ec. vornehmen lassen will, hat nach einer Bekanntmachung von dem Ausschuß des Stutt garter Buchhändlervereins Gelder und Zahlungslisten, letz tere in iluplo, so abzusenden, daß sie diesmal wegen des dazwischen fallenden Pfingstfestes spätestens am 6. Juni (zwölf Tage vor dem Anfang der Abrechnung) in Stuttgart eintreffen. Die Commis- stonäre haben diese Frist zur präcisen Erledigung der Vorarbeiten durchaus nothwendig, wie denselben auch eine vorgängige Nachricht höchst wünschcnswerth sei, ob man die Abrechnung selbst oder mittelst des Cvmmissionärs erledigen werde. Die Ausbezahlung verspäteter Listen würde, nach den bisherigen Erfahrungen, erst im Laufe des Juli statlfinde», weil die Abrechnung der Commissionäre unter sich, die Rcpartition der Eingänge, die Buchungen, die Anzeige dcr bei der Abrechnung selbst geleisteten Zahlungen :c. großen Zeitaufwand in Anspruch nehmen, während cs doch aus erheblichen Giünden in Jedermanns Interesse liege, in der Abr cchnu ngs w oche zu be zahlen. Die Jahresberechnungen der Journale. —-In Nr.'87 des Börsenblattes klagt ein Sortimenter über die „Unbilligkeit" mancher Verleger, Journale bei Expedition des 1. Heftes complet berechnet baar nachzunehmen. Er sügt hinzu, daß Journale wie „Allgemeine Bauzeitung", „Annalen der Physik" vom Sortimenter in Jahrcsrcchnung gestellt werden „müßten" (?) re., und bemerkt, 163*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder