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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.08.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-08-22
- Erscheinungsdatum
- 22.08.1887
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- Deutsch
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4128 Nichtamtlicher Teil. ^-° 193, 22 August 1887. seitens des Kreisvereins durch jährliche Zahlung eines Beitrages von 5 ^ Zu Punkt 6 und 7 der Tagesordnung sind seitens der Herren Strauß-Bonn und Voigtländer jr.-Kreuznach Anträge gestellt, dahin lautend, den Vorstand oder auch eine, »Vereinsausschuß« zu benennende Kommission zu beauftragen, »die Revision unserer Kreisvereins-Satzungen auf Grund der neuen Börsenvereins- Satzungeu vorzunehmeu und der nächsten Generalversammlung zur Genehmigung vorzulegen.« Außerdem: »den Entwurf der Satzungen des Börsenvereins eingehend zu prüfen und Abänderungsvorschläge selbständig in der bevorstehenden Hauptversammlung des Börsen vereins zu beantragen.« Diese Anträge werden einstimmig angenommen. Herr B. Theissing-Münster erstattet hieraus Bericht über den Stand der Vereinskasse Die zu Rechnungsprüfern ernannten Herren Felix Bagel und H. Krumm erklären den Rechnungs-Abschluß für durchaus übereinstimmend mit den Belägen, worauf dem Herrn Kassierer die übliche Entlastung erteilt wird. Aus der Rechnunqsvorlage ergiebt sich, daß der Stand der Kasse kein sehr günstiger ist, hervorgernfen durch die in der Rabaltbcwegnng verbrauchten großen Mittel. Die Generalversammlung genehmigt einstimmig die beantragten Vorschläge, um die Kassenverhältnisse aufzubessern. Der Jahresbeitrag wird auf Antrag des Düsseldorfer Lokalvereins für das jetzt angetretene Vereinsjahr auf 5 ^ festgesetzt. Dagegen wird der Antrag des Herrn Faßbender-Elberfeld: »Der Rheinisch-Westfälische Kreisverein wolle dem Gesamtbuch buchhandel die Bitte aussprechen, seine Mitglieder aber dringend veranlassen, alle Briefstücke, Fakturen u. s. w. nicht anders als in 8" einrichten und Herstellen zu wollen« nach kurzer Beratung dem Elberfeld-Barmer Lokalverein zur Prüfung überwiesen. Zu Punkt 13 der Tagesordnung erklären zu allseitigem, leb haftem Bedauern der Versammlung die Herren Voigtländer sen. und Eduard H. Mayer, daß sie eine Wiederwahl nicht annehmen könnten. Nachdem in beredten Worten der großen Verdienste der beiden langjährigen Vorstandsmitglieder gedacht worden, beschließt die Generalversammlung aus Antrag des Herrn Strauß-Bonn ein stimmig und durch Erheben von den Sitzen: die Herren Voigt länder sen. und Ed. H. Mayer zu Ehrenmitgliedern des Vor standes zu ernennen. Nahezu einstimmig wurden sodann gewählt: a. in den Vor stand die Herren: B. Hartmann und Emil Strauß; 1>. zu Stell vertretern die Herren: W. Deiters-Düsseldorf, Heinr. Schö- ningh-Münster, O. Uhlig-Dortmund und Rob. Voigt länder jun.-Kreuznach. Zum Vorsitzenden wählt sodann der Vorstand unter sich, an Stelle des Herrn Voigtländer sen., Herrn M Jacobi-Aachen. Nachdem demnächst noch, unter Zustimmung des anwesenden Herrn Jac. Lintz, als Ort der nächstjährigen Generalversammlung die Stadt Trier bestimmt ist, wird die Versammlung geschlossen. Der Festausschuß des Elberfeld-Barmer Lokalvereins hatte es sich nicht nehmen lassen, den überaus zahlreich erschienenen Kollegen auch frohe Stunden der Erholung zu bereiten. Ein Festmahl in den schönen Räumen der hochgelegenen »neuen Hardt« schloß sich an die drei ständigen Verhandlungen und zauberte schnell allgemeinen Frohsinn herbei. Unter den zahlreichen Toasten erregte namentlich der auf den Senior der Tafelrunde. Herrn Vvigtländer, die allgemeinste Begeisterung; hatte doch der verehrte Vorsitzende eigens seine Kur in Wiesbaden unterbrochen, um zum letzten Male »die Würde des Amtes zu üben«. Viele, zum Teil mit köstlichem Humor verfaßte Lieder würzten das Mahl, dem sich eine schöne Rundfahrt über die Höhen und durch die Wälder der malerisch gelegenen Schwesterstädte und eine unendliche Bowle im »Weidenhof« anschloß. Ein kleiner Kreis »Übriggebliebener« benutzte das herrliche Sommerwetter des folgenden Montags zu einem Ausflug in die reizende Umgebung Elberfelds. Teils zu Wagen, teils zu Fuß wurden schöne Aussichtspunkte und mächtiger Hochwald besucht, und als, nach einem belebten Mittagsmahle im Zoologischen Garten, am Nachmittage auch noch einige Elberselder Kolleginnen erschienen, um den Kreis der Kol legen zu verschönern, da hatte die Feststimmung ihren Höhepunkt erreicht. Lebhaften Dank ernteten die rastlosen und unermüdlich für die Unterhaltung der Gäste sorgenden Festordner — und allen wurde am Abend der Abschied schwer. Möchte auch diese Generalversammlung der innig verbün deten Rheinländer und Westfalen dazu beigetragen haben, das Verständnis für die Zusammengehörigkeit der Kollegen und für die energische Durchführung ihrer gemeinsamen Interessen zu stärken. Das wünscht aufrichtig Aachen, Bonn, Elberfeld, Köln, Münster, im August 1887. Der Vorstand. M. Jacobi. F. X. Bachem. B. Hartmann. Emil Strauß. Beruh. Theissing. Zum Entwürfe der »Satzungen« des Börsenvcreins. Mit diesem Entwürfe ist die seit einem Jahrzehnt andauernde Bewegung im deutschen Buchhandel in ein neues Stadium ge treten; der Börsenverein stellt sich mit seinem ganzen autori tativen Gewicht in den Dienst der Strömung, welche den Laden preis überall zur Geltung bringen will. Man darf gespannt darauf sein, ob dieser Versuch gelingen wird. Bei der Bekämpfung der »Schleuderei« konnte der Vorstand des Börsenvereins bisher wohl darauf rechnen, bei allen Wohl meinenden Unterstützung zu finden; denn dabei handelte cs sich um Beseitigung gemeinschädlicher Auswüchse. Wenn aber der Vorstand des Börsenvereins jetzt dem Andrängen einiger rührigen Gruppen im Buchhandel Folge giebt und den Versuch unternimmt, den Rabatt überhaupt abzuschafsen, wenn er auch vorläufig nur dem bis dahin als solide angesehenen Rabatt Beschränkungen auferlegt, so erscheint es uns doch sehr zweifelhaft, ob er bei diesem Schritte eine ausreichende Majorität zu seiner Unterstützung findet. Denn man kann sehr wohl ein Feind der »Schleuderei«, d. h. der unsoliden Geschäftsgebarung sein, ohne deshalb den »Rabatt« zu verwerfen. Der Leser soll hier nicht aufs neue mit einer ausführlichen Darlegung der Sache gelangweilt werden, aber konstatieren wollen wir doch an dieser Stelle, daß mit den neuen »Satzungen« eine ganz neue Perspektive eröffnet wird. Man beschränkt sich nicht mehr wie bisher auf die Bekämpfung der Schleuderei, sondern greift von Amtswegen ein in die Handelsfreiheit aller jener Ge schäfte, welche den soliden Rabatt als ein durchaus gesundes, die Kauflust des Publikums förderndes Mittel des Absatzes ansehen. Wir würden es für bedenklich halten, wenn in Frankfurt die bezüglichen Paragraphen des Entwurfs wirklich durchgehen sollten; denn wir sind der Überzeugung, daß dann der Börsenverein schweren Kämpfen seiner Mitglieder untereinander entgegensetzen muß, bei denen die autoritative Macht des Vereins starke Prüfungen zu bestehen haben wird. Und nun noch eine Frage: weshalb wird eine so wichtige Generalversammlung wie die, welche demnächst über die Statuten entscheiden soll, zum ersten Male seit der Begründung des Börsen- vercins nicht in Leipzig abgehalten? Leipzig ist mit seiner aus den Mitteln des Vereins und der sächsischen Regierung geschaffenen Buchhändlerbörse, mit seinem großartig entwickelten Kommissions wesen unsere gegebene natürliche Heimat, an der wir alle mit Liebe und Vertrauen hängen. Es wäre interessant zu wissen, was den Vorstand in diesem Falle für Frankfurt und gegen Leipzig sich zu entschließen bestimmt hat.*) *) Anm. d Red. Wie wir erfahren, waren folgende Gründe für die Wahl Frankfurts maßgebend: Die nächste Ostermesse wird infolge der Festlichkeiten, welche die Einweihung des neuen Buchhäiidlcrhauses mit sich bringt, weder die rechte Stimmung noch die nötige Zeit zur Erledigung einer so wichtigen Sache wie die Statutenrevision gewähren; ganz abgesehen davon, daß eine etwaige Ablehnung der Vorlage des Außerordentlichen Ausschusses unmittelbar vor der Einweihung des neuen Hauses die Feststimmuug recht empfindlich würde beeinträchtigen können. Man entschloß sich also zu einer außerordentlichen Haupt versammlung noch in diesem Jahre; und da war es denn doch wohl ein Gebot der Billigkeit, den zahlreichen Süddeutschen, Schweizern und überhaupt den fernab von Leipzig Wohnenden, welche schon im vorigen Frühjahr nach Leipzig gekommen waren, nicht im gleichen Jahre »och eine zweite Reise dorthin zuzumuten, sondern einen zentraler gelegenen Punkt zu wählen. Überdies war es der Wunsch verschiedener Leip ziger Mitglieder, daß gerade diese Hauptversammlung nicht in Leipzig stattfinden möge, damit — welches auch das Ergebnis derselben sein würde — die Klage über eine Majorisicrung durch Leipzig nicht erhoben werden könne.
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