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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-09-19
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1887
- Sprache
- Deutsch
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Kollegen verantworten kann, zur außerordentlichen Hauptversammlung vom 26. September in Franksurt nicht zu erscheinen! Neue Druckprobcn, auSgcsührt in den verschiedenen Methoden der chemischen Reproductionstechnik von C. Anger er L Göschl, k. k. Hof-Photogr., Kunstanstalt in Wien. In dem vorzüglich ansgestattcten, 32 vollseitige Illustrationen enthaltenden Hcstc findet man Proben der verschiedenen chemigraphischen und photochemigraphischen Verfahren, wie sie eben in der feit langer Zeit rühmlich bekannten Anstalt ausgeübt werden. Die Unterschrift unter den Bildern giebt bei jedem Falle an, welcher Art die Vorlage war und mit welchen Hilfsmitteln die Reproduktion ausgeführt wurde. Wer sich der mangelhaften, wenig versprechenden Leistungen der Zinkätzung, welche man noch vor etwa acht Jahren zu sehen bekam, entsinnt, wird beim Betrachten dieses Heftes zugestehen müssen, daß ans diesem Gebiete innerhalb kurzer Zeit Bedeutendes erreicht worden ist. Von der bloßen Chemigraphie, d. h. der direkten Übertragung der Zeichnung auf Zink, möchten wir sogar behaupten, daß dieselbe hier an den Grenzen ihrer Leistungskraft angelangt ist. Man betrachte in vorliegendem Hefte nur Drucke wie das Porträt des Kaisers oder des Kronprinzen von Österreich oder die Reproduktion des Stahlstichs (Damenporträt) u. s. w. — steht hier wohl noch eine weitere Vervoll kommnung der Technik zu erwarten? Die Vervielfältigung durch Autotypie wird in der leidigen Halb tonunterbrechung, so lange die Einrichtung unserer Buchdruckpressen die selbe noch erfordert, stets eine Hauptschwterigkeit finden. Namentlich bei der Wiedergabe von Porträts wirkt die gleichmäßige, auch die Lichtpartiecn nicht verschonende Schraffierung oft recht störend. Dennoch giebt es Fälle genug, wo es weniger auf den künstlerischen Vortrag als aus die genaue Wiedergabe des Bildes ankommt; dann ist die Autotypie an ihrem Platze und jeder anderen Technik entschieden vor zuziehen. Die Angerer L Göschl'schen Autotypieen haben ihren eignen Charakter, man erkennt sie unter denjenigen verschiedener Abkunft sehr bald heraus. Abgesehen von der äußerst sorgfältigen Ausführung, be sitzen sie eine angenehme Weichheit, welche sehr an Lichtdruck erinnert. Wird dem Bilde ein entsprechender Ton untergedruckt, so ist die Wirkung noch viel täuschender (vergl. Blatt 7, Damenporträt). Vorzüglich sind auch die Effekte, die sich mittels des von der Anstalt eingeführten patentierten Ton- oder Rasterpapiers erzielen lassen (Blatt 8, 13 u. s. w.) Das Großartigste ist jedoch durch das Angerer L Göschl'sche Verfahren der Photochromogravhie (typographischer Farbendruck), von welcher das letzte Blatt eine Probe liefert, erreicht worden. Die Nachahmung des Aquarells ist hier vollständig gelungen und zwar mit nur sieben Platten, wo die Lithographie deren mindestens dreizehn nötig gehabt hätte. Was wir in dem schönen Heste ungern vermissen, ist eine kurze Erklärung der verschiedenen Versahren und eine Anleitung, welches derselben in jedem einzelnen Falle zu wählen ist. Wir sind überzeugt, daß diese Zugabe vielen Verlegern willkommen sein und der verdienst vollen Anstalt manche zeitraubende Auskunft ersparen würde. H. Schnauß. Vermischtes. Nene Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata- oge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Vdrslllnroli kür den Lueli-, Haust-, Nusilralisubaudel unck vsr- rvuudts OesoliüktsrvsiAS der österrsieliisoli-auAarisolisu Nouurvlds. Nit eiusiu ^ulmuZs: Ostsrr.-uuAurisoliss AsitauZs- ^drellliuoli. Nsruas^s^slisu vou Noritr ksrlss. 1887. (22. dubr^.) Nit dem Bildnisse von IVilbeliu Briolr. 8°. 247 8. ^Vien, Noritr Berles. Beb. 5 20 H uo dar. Nuturus Novitutes. LidlioArapdis neuer BrsoireinanAen aller Bänder auk äsru Belaste der NuturASselnebts nncl der exaetsn lVisssnselmkten. BeraasAeAsden von k. Briedländsr L 8odn in Berlin. Natural Ilistorz' Nervs. LidlioArapdie Bist ok ourrsnt Bittsra- ture ol all Nations on Natural llistorz- and tbs exaot 8oisnos8. (Budlisded svsrz- kortniZBt.) Nouvsllss d'llist. Naturells. llivArapdis des Budlioations nou- vellss de tous les ?az-s sur l'llistoirs Naturells st lss 8eisnoss Bxuotss. (Baldiges tous Iss «guiime jours.) In der üeit vorn .-Vpril dis duni srsodiensn von: dadr^anA IX: 1887, Nummer 6 —12: ka.A. 93 —168 mit 1684 Lüobsrtitsln (BiblioAraplns der Nonats -Vpril dis duni). dadrZanK VIII: 1886. Beeister. 40 Bu§. Ldonnsmentspreis kür den dadr^ao^ 4 (4 sd., 5 kr.). ui Unsittliche Bilder (?). — Die Gcrstenberg 'sehe Buchhandlung Hildcsheim erhielt vor einiger Zeit solgendes amtliche Schreiben: Polizei-Direction. Tagebuch Nr. 8159. Hildcsheim, den 11. August 1887. In Ihrem Schaufenster ist eine Photographie ausgestellt, welche unter dem Titel »Badende Elfe« ein vollständig nacktes Mädchen darstellt, dem der umschlungene durchsichtige Schleier in keiner Weise als Bekleidung zu dienen vermag. Ich ersuche Sie, dies Bild ans Ihrem Schaufenster gesälligst zu entfernen. Die Polizei-Direktion. An Br. Gerland. Herren Gebrüder Gerstenberg Wohlgeboren hier. Es handelt sich hier um eine in der Kunstanstalt Fr. Bruck mann in München hcrgestelltc photographische Nachbildung einer Zeichnung von Paul Thumann, mit welcher der zeichnende Künstler dem dichterischen Gebilde Heinrich Heines malerisches Leben gegeben hat. Wir haben in Nr. 108 des vorigen Jahrgangs dieses Blattes eine durch alle Instanzen gegangene richterliche Entscheidung ans Köln ausführlich mitgeteilt, durch welche die Schaufenster - Ausstellung plastischer Bildwerke nach Canova, Thorwaldsen, Pradier und Dannccker, wie auch der klassischen Venus von Milos als grober Unfug (!) bezeichnet worden ist. Zu verwundern wäre nach diesem Vorgänge der Inhalt des Hildesheimer polizeilichen Schreibens nicht. Nur das möchte vielleicht Erstaunen erregen ^ der Kunsthändler steht mit unverkennbarer Beeinträchtigung seines Gewerbebetriebes unter Aussicht einer strengen Behörde; klassische Gebilde einer hohen und keuschen Kunst werden als sittengesährdend betrachtet und verurteilt; wo bleibt aber die Gleichheit des Maßes gegenüber der behördlichen Duldung, welcher sich beispielsweise seit neuerer Zeit die Cigarren händler in größeren Städten erfreuen, zn deren Gewerbebetrieb der Bilderverkaus nicht gehört und deren SchaufenjBr mit ihren interessan ten Chromobildchen vielfach die Üppigkeit in kaum erlaubter Weise predigen, wie jeder sich täglich überzeugen kann ? Auszeichnung. — Mit Bezug aus unsere Mitteilung in Nr. 199 d. Bl., betreffend die Prämiierung eines im Kohlhammer'schen Verlage in Stuttgart erschienenen Werkes über Geschichte der Bienenzucht auf der oberrheinischen Gewerbeausstellung in Frciburg i/B. teilt uns Herr Theodor Thomas in Leipzig mit, daß auf derselben Ausstellung auch vier Werke seines Verlages über Bienenzucht mit je einem Diplom erster Klasse ausgezeichnet worden sind. Einzelne dieser Werke ernteten auch aus anderen Ausstellungen, so 1886 in Ulm, 1887 in Wien, silberne Medaillen. Sedanfeier des Vereins jüngerer Buchhändler zu Köln a./Rhein. — Gleich vielen anderen Gesellschaften hatte auch der Verein jüngerer Buchhändler zu Köln a./Rh. zu Ehren des 17. Gedenktages der ruhmreichen Schlacht von Sedan, die Kollegen für den Abend des 2. September zu einer zwanglosen musikalisch-deklamatorischen Ver einigung geladen. Das Vereinslokal Lenz Erholung, war in einer des Tages entsprechenden Weise geschmückt, und in einer hübsch ange ordneten Gruppe lebender Pflanzen zeigte sich die mit einem Lorbeer kranze gekrönte Büste unseres Kaisers. Der Vorsitzende des Vereins, Herr Leonhard Heilborn, begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste aufs Herzlichste und führte sodann in schwungvoller Rede die Bedeutung des denkwürdigen Tages aus, der in ganz Deutschland und überall, wo Deutsche wohnen als ein nationaler Fest- u. Freuden- tag gefeiert werde. Die mit großem Beifall aufgenomme Rede schloß mit einem kräftigen Hoch aus Kaiser und Reich. Herr Hölscher gedachte sodann in warm empfundenen Worten auch derjenigen, denen es nicht vergönnt war, die Errungenschaften des Sieges, den sie mit erkämpfen halfen, zu genießen, die ihr Leben sür des Vaterlandes Schutz aus dem Felde der Ehre gelassen. Die Reihe der nun zwanglos folgenden Fest lieder und Vorträge eröffnete Herr Julius Runge mit dem stimmungs vollen Liede „Treu meinem Kaiser," welches derselbe mit seiner vor züglichen Baßstimme zur schönsten Geltung brachte. In reicher Ab wechslung lösten sich sodann Vorträge patriotischen, ernsten und heiteren Inhalts, sowie gemeinsame Gesänge ab. Auch der Witwen- und Waisen kasse des Verbandes wurde gedacht, indem eine vom Vertrauensmann des Kreises Rheinland-Westfalen, Herrn Max Strubel, eingeleitcte Samm lung binnen weniger Minuten 15 ^ ergab. In gehobenster Stimmung trennte sich die Versammlung in vorgerückter Stunde, und wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir die Erwartung aussprechen, daß jeder Teil nehmer an diesem würdigen Festakt desselben stets gern gedenken wird.
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