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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1874
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1874-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1874
- Sprache
- Deutsch
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Ausdruck geben, daß sie im gegenseitigen Interesse uns vecht lange als Corporationsgenossen erhalten bleiben mögen. Freiwillig ausgeschieden sind dagegen seit der vorjährigen Hauptversammlung die Herren: Gustav Bchrend, Carl Berg (als Vertreter der Firma Ernst Kuhn), James Fürstenberg (als früherer Vertreter der Firma Wolf Peiser's Verlag), Otto Goedsche, Eugen Goldstückcr (als früherer Vertreter der Firma F. A.Brockhaus), Alexander Hciack, Paul Gerhard Heincrsdvrfs, Erich Koschny (wegen Uebcrsiedelung nach Leipzig), Eduard Meyer, Rudolph Mcyerstein, Baron Eduard von Ochs, Oscar Roloff. Leider hatten wir im Laufe des Jahres den Tod von sechs Corporationsgenossen zu beklagen. Im Januar starb in jugendlichem Alter Franz Henschel. Genau vier Jahre vor seinem Tode hatte er ein Vcrlagsgcschäft begründet und sich mit der ihm eigenen Wärme und Lebhaftigkeit in seinen zahlreichen Unternehmungen vorzugsweise der freieren theologischen und philosophischen Richtung voll Eifer zugcwendct. Leider sollte ein immer mehr sich ausbildendes Leiden cs ihm nicht vergönnen, die Früchte seines regen Strebcns zu erleben, und so wurde er seinem mit Liebe und Hingebung gepflegten Wirkungskreise nur allzu frühzeitig entrissen. Ihm folgte im Februar Adolph Herbig. Vor 25 Jahren ward nach dem Tode seines Vaters ihm, als dem damals noch in sehr jugendlichem Alter stehenden ältesten Sohne die Pflicht aufcrlegt, das im Jahre 1821 begründete, sehr solid angelegte Geschäft des Vaters fortzuführcn. Es ist ihm vergönnt gewesen, den schon vom Vater in den ersten Anfängen hinterlassenen Schulbücher-Verlag in immer weiterer glücklicher Ausdehnung mit außergewöhnlich glänzendem Erfolge auszubaucu. In rich tiger Erkenntniß des hohen Werthes dieser Verlagsrichtung hat Herbig es mit der in unserem Berufskreise so selten vorkom menden Zurückhaltung verstanden, dieser einen Richtung treu zu bleiben, andere Fächer aber nur gelegentlich nebenher zu cultivircn. Der lebensfrohe heitere Sinn, den Herbig von Jugend auf sich zu bewahren gewußt, hatte in seinem gastlichen Hause allezeit zahlreiche Freunde um ihn versammelt. Diesem weitverzweigten Freundeskreise und seiner zahlreichen Familie wurde der treffliche Mann im besten Mannesalter nur allzu früh durch einen unerwarteten Tod entrissen, gerade in dem Augenblicke, wo allem Anscheine nach seine völlige Genesung von einem mehr monatlichen Leiden erwartet werden durfte. Wenige Tage später starb Oskar Wedekind, Mitbesitzer der im vorigen Jahre begründeten Verlagshandlung Wedekind L Schwieger. Nicht ein volles Jahr ist es ihm beschieden gewesen, sich seiner Thätigkeit zu erfreuen, als ein sehr frühzeitiger Tod ihn abries. Im Mai starb zu Weinheim an der Bergstraße der Professor vr. K. W. Krüger, der sein 1845 begründetes Vcrlagsgcschäft, zumeist aus dem Selbstverläge seiner dem Studium der griechischen Sprache dienenden Werke bestehend, nur comissions- weise von hier aus betreiben ließ. In demselben Monat wurde Carl Plahn durch einen jähen Unglücksfall im frühesten Mannesalter den Seinigeu ent rissen. Plahn hatte in Verbindung mit dem vr. Ebeling im Jahre 1869 die Verlagshandlung Ebeling L Plahn gegründet, dieses Societätsverhältniß aber wieder gelöst, und war eben im Begriffe, in einen neuen Wirkungskreis einzutrcten, als ein plötz licher Tod ihn ereilte. Im August verlor unsere Corporation eines ihrer ältesten Mitglieder in Gustav Winckelmann, Mitbesitzer der Firma: Winckelmann L Söhne. Die Familie Winckelmann war im Jahre 1828 vom Rheine her nach Berlin übersiedelt und machte es sich zur Aufgabe, die damals in den ersten Anfängen vorliegende Kunst des Steindruckes geschäftlich nutzbar zu machen. Der Vater des jetzt Dahingeschiedenen gründete mit seinen Söhnen Georg und Gustav die jetzt noch bestehende Firma als Steindruckerei und Verlagsgeschäft und wußte dieselbe zu glücklichem Gedeihen zu bringen. Nach des Vaters Tode übernahmen die Brüder Georg und Gustav das Geschäft und gaben demselben namentlich durch ihren weitverbreiteten, rühmlichst bekannten Jugcndschriften- Verlag eine ansehnliche Ausdehnung. Seit 1859 führte der verstorbene Gustav Winckelmann nach dem Austritte seines älteren Bruders Georg das Geschäft allein fort und affociirte sich im Decembcr 1870 mit seinem Schwiegersohn Max Winckelmann. Wir haben in Gustav Winckelmann den Verlust eines eben so ehrenhaften, wie höchst intelligenten, hochachtbaren Collegcn zu beklagen. Von kleinen Anfängen hat er im Verein mit seinem ihn überlebenden Bruder Georg sein Geschäft durch Tüchtigkeit und Fleiß zu hoher Blüthe zu bringen gewußt und hat es verstanden, die verschiedenen Phasen, welche die Kunst des Steindruckes in dieser langen Zeit durchzumachcn gehabt hat, mit großem Geschick geschäftlich zu verwerthen. So hat er auch der neuesten Entwickelung dieser Kunst auf dem Gebiete des Farben druckes seine Aufmerksamkeit mit Glück zugewendet, und es sind unter seiner Leitung aus seinem Institute Prachtwerke hcrvor- gegangen, welche, zumeist für das Ausland bestimmt, mit zu de» gediegensten Arbeiten dieses Kunstzweiges zu zählen sind. Ein reich gesegnetes glückliches Geschäfts- und Familienleben hat den Verstorbenen bis zu seinem Ende umgeben. Die Corporation wird diesen unseren Heimgegangenen Colle ge« jeder Zeit ein ehrendes Andenken bewahren. Die Zahl unserer Mitglieder beträgt jetzt 212." Hieraus trug der Schatzmeister der Corporation, Herr Eduard Eggers, den Rechenschaftsbericht für 1873/74 vor, derselbe lautet: „Das Vermögen der Corporation bestand Ende Juni 1874 aus 6386 Thlr. 3 Sgr. 1 Pf., wovon 39 Thlr. 24 Sgr. 7 Pf. baar und 6346 Thlr. 8 Sgr. 6 Pf. in Effecten (Nominalwerth 7100 Thlr. mit einem Zinserträge von 282 Thlr. 22H Sgr.), welche sich im Depot beim Herrn Vorsteher befinden. Das allgemeine Corporations-Conto hatte eine Einnahme von 415 Thlr. 15 Sgr. gegen eine Ausgabe von 387 Thlr. 10 Sgr.; hatte mithin einen Ueberschuß von 28 Thlr. 5 Sgr. Die Bestell-Anstalt hatte eine Einnahme von 1175 Thlr. 25 Sgr. gegen eine Ausgabe von 80 Thlr. 6 Sgr. 8 Pf.; die Post-Anstalt eine Einnahme von 1995 Thlr. 22H Sgr. gegen eine Ausgabe von 1558 Thlr. 19 Sgr. 3 Pf.; die Pack-Anstalt eine Einnahme von 820 Thlr. 15 Sgr. gegen eine Ausgabe von 767 Thlr. 27 Sgr. 7 Pf. — Der Ertrag aller drei An stalten ergibt mithin die Summe von 1585 Thlr. 9 Sgr. und vertheilt sich folgendermaßen: Bestell-Anstalt 1095 Thlr. 18 Sgr. 4 Pf. Post-Anstalt 437 „ 3 „ 3 „ Pack-Anstalt 52 „ 17 „ 5 „ Summa 1585 Thlr. 9 Sgr. — Pst Die Kosten der vereinigten Anstalten dagegen betragen 1532 Thlr. 9 Sgr. 10 Pst, so daß sich ein Ueberschuß von 52 Thlr. 29 Sgr. 2 Pf. herausstellt. An Zinsen sind 261 Thlr. 25 Sgr. 6 Pf. eingegangen. Die Corporation zählte am 1 Juli 1874 221 Mitglieder,
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