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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.12.1865
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1865-12-06
- Erscheinungsdatum
- 06.12.1865
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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2820 Nichtamtlicher Theil. 149, 6. December. wärlige Blüthe in seinen verschiedenen Zweigen das beredteste Zeugniß ablcgt für das Wirken des Jubilars, der heute in ge wohnter Frische im Kreise der Seinigen — Gattin, Kinder und Enkel — sein goldenes Fest feiern durfte. Gewiß ihm selbst so unerwartet, als erfreuend, flössen ihm von den verschiedensten Seiten Thcilnahme und Anerkennung zu. Voran ehrte ihn am heutigen Morgen die Huld Sr. Maj. des Königs durch die Ver leihung desFriedrichsordens, welchen ein die vielfachen Verdienste des Jubilars um die Entwicklung und Hebung des in unserer Stadt zu so hoher Bedeutung gelangten Buchhandels würdigen des Handschreiben des Hrn. Ministers des Innern begleitete. Von denselben Erwägungen geleitet, und zugleich mit dem leb haftesten Dankcsausdruck für die seltene und nie erkaltende Hin gebung an die Interessen ihres Berufes, überreichte im Laufe des Vormittags eine Deputation im Namen des ganzen Stutt garter Buchhandels „ihrem Eollegen Heinrich Erhard", wie die Inschrift lautet, einen prachtvollen silbernen Pokal, gefertigt nach einer Zeichnung unseres Meisters I. Schnorr. Der Sprecher, Hr. Earl Hoffmann, richtete herzlich-warme Worte und Wünsche an den unter so seltenem Verdienste geehrten Eollegen, und über gab ihm zugleich die Glückwünsche vom Vorstand des Börsen- vercins der deutschen Buchhändler, wie die des Süddeutschen Buchhändler-Vereins, deren Vorstandschaft, gleich der des Stutt garter Vereines, Herr Erhard zu öfteren Malen inne gehabt. Es dürfte hierbei besonders hervorgehoben werden, welch regen und eingreifenden Antheil der Genannte stets an den die allgemei nen und größeren Interessen des Buchhandels, der Presse, des Verkehrs rc. fördernden Fragen genommen und wie viele oft kost bare Zeit er ihnen aufopfernd gewidmet. Auch aus den Reihen auswärtiger Freunde und ehemaliger Zöglinge liefen zahlreiche Glückwünsche ein, beginnend mit den fernen Orten Moskau und Riga, welche die„Blitzpost" jetzt auch unter die nächftverbunde- nen stellt. Die jüngeren Mitarbeiter des eigenen buchhändleri schen Geschäftes, sowie der technische Vorstand der Buchdruckerei, letzterer in Begleitung zweierArbeils-Seniorcn brachten in dank barer Anhänglichkeit ihre Glückwünsche dem Prinzipale gleich falls dar. Auf die engere geschäftliche Thätigkeit des Jubilars, in der ungewöhnlichen Ausdehnung seines Verlags, der Gründung seiner alle technischen Fortschritte stets zuerst in sich aufnehmenden und sie oft mit hervorrufenden Buchdruckerei, des altbewährten Bücher-Sortiments rc. näher einzugehen, ist hier nicht der Ort, wenn auch die Früchte davon in den Händen Tausender, bei Ge lehrten und Laien, sich befinden: von den „kaffeebraunen" Reihen der Elassiker an, durch die Kammcrdebatten, Gesetzes-Eommen- tare und Schulbücher hindurch an die Tische der weiblichen Ver ehrerinnen Bulwer's, bis hinaus an die Wände der Bahnhöfe und in die Brieftaschen aller württembergischen „Eisenbahn fahrer" hinein. Daß dem letztgenannten Gebiete, unseren Eisen bahnen, und zwar vornehmlich ihrer Erbauung durch den Staat, von Beginn an die besonderste Theilnahme unseres alle Gebiete des öffentlichen und Gemeinwohles mit seinem Interesse beglei tenden Freundes gewidmet war, ist nicht minder bekannt. So möge denn dem raftlosenWirken des verdienten Bürgers, Patrio ten und Eollegen auch ferner noch bis zum Feierabend manche Frucht zur Reife zu bringen vergönnt sein! (Schw. Merkur.) Der Bazar. Aus Leipzig, 1. Dec. schreibt man dem Dresdner Jour nal: Wer in den letzten Tagen die Straßen unserer Stadt in der sogenannten Buchhändlerlage durchwanderte, dem mußten die schwer beladenen Wagen auffallen, welche von Haus zu Haus fuhren, um sich in den hier nebeneinander befindlichen buchhänd lerischen Eommissionsgeschäften ihres Inhaltes entledigen zu lasten. Es waren dies große, für alle Gegenden Europas be stimmte Packete, welche die ersten Nummern des Jahrgangs 1866 der illustrirten Frauenzeitung „Der Bazar" enthielten, deren Druck in der hiesigen Teubner'schen Ofsicin besorgt wird. Die Mastenhastigkeil und der Umfang der Packete erregten meine Neu gierde, so daß ich mich zu näheren Erkundigungen bewogen fand, deren Resultate ein allgemeines Interesse in Anspruch nehmen dürfen, weshalb ich mir erlaube, folgende, auf authentischen Quellen beruhende Notizen hier mitzutheilen. Die Nummern 1 und 2 der deutschen Ausgabe des „Bazar" von 1866 sind in einer Auflage von 200,000 Exemplaren gedruckt worden, von welchen 130,00 für die seitherigen festen Abonnenten, der Rest aber zu Probenummern bestimmt ist. Da diese beiden Nummern mit ihren Beilagen und Supplementen 3*/-r Dogen stack sind, so mußten also 700,000 auf beiden Seiten bedruckte Bogen oder 1,400,000 Abdrücke lediglich für diese beiden Nummern von der Druckerei geliefert werden, wozu ihr nur eine Zeit von 12 Ar beitstagen bewilligt werden konnte. Es »bar deshalb nöthig, daß säminrliche Druckformen doppelt hergestellt rvurden, der Text »vurde zweimal gesetzt und die Abbildungen mußten auf galvani schem Wege verdoppelt werden. Nur in dieser Weise war cs möglich, den Druck der Auflage auf 14 Druckmaschinen in der vorgeschriebcnen Zeit zu vollenden. Theils vorher, theils gleich zeitig waren aber auch noch 1,100,000 Exemplare des Prospectus herzustellen, welche beim Beginn des neuen Jahrgangs überall gratis ausgegeben werden und dem Verleger des „Bazar", wie mir versichert »vurde, allein einen Kostenaufwand von über 10,000Thlr. verursachen. Es klingt in der That fast unglaublich, wenn man hört, welche Masten von Papier und Abdrücken dieses eine Unternehmen erfordert. So hat z. B. die Teubner'sche Ofsicin seit dem 10. Oktober dieses Jahres, also im Verlauf von 7 Wochen, für den „Bazar" 6438 Nies Papier in einem Ge wicht von 2146 Eentnern verdruckt, welche 3,219,400 gedruckte Bogen oder 6,438,800 Abdrücke ergeben haben. Es war dazu die fast ununterbrochene Thätigkeit von 10 Druckmaschinen er forderlich, da eine Maschine circa 8000 Abdrücke lieferte. Hätte die ganze Arbeit dieses kurzen Zeitraums von einer einzigen Ma schine besorgt werden müssen, so würde eine Zeit von beinahe drei Jahren erforderlich gewesen sein, um die Abdrücke zu liefern, welche jetzt in 50 Arbeitstagen mit theilweisec Benutzung der Nächte beschafft wurden. Jede Nummer des „Bazar" wird mir ganz neuen Lettern gedruckt, die nur einmal zu einer Nummer verwandt und dann wieder eingeschmolzen werden. Es sind dazu alljährlich circa 100 Centner neue Schrift nöthig, deren Her stellung von der Schriftgießerei der Teubner'schen Ofsicin besorgt wird. Aus diesen Daten läßt sich zur Genüge die hohe indu strielle Bedeutung,des „Bazar" erkennen. Von seiner Herstellung lebt eine große Anzahl von Menschen. Zeichner, Holzschneider, Schriftgießer, Schriftsetzer, Drucker, Maschinenpersonal, Falze rinnen rc., abgesehen von Denjenigen, welche bei der Fabrikation des Materials, des Papiers, der Druckerschwärze rc. ihren Unter halt finden. Die soeben ausgegebenen ersten Nummern des neuen Jahr gangs bekunden abermals, daß der Verleger fortwährend bemüht ist, das Blatt, soweit dies überhaupt noch möglich ist, immer »nehr zu vervollkommnen. Der ,,Bazar" erscheint gegenwärtig in 6 Sprachen: deutsch, französisch, englisch, spanisch, holländisch und polnisch (eine ita lienische Ausgabe wird vorbereitet) und soll sich die Gesammtauf- läge dieser Ausgaben auf ca. Million belaufen.
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