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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1874
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1874-04-29
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1874
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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einen Verleger geben, der noch den von Hrn. Dominicas verheißenen Extragewinn erwartet. Breslau, 22. April 1874. Wilhelm Koebner. Epistel für Herrn Dominicus, die jetzige Lage des deutschen Sortimentsbuchhandels und den künftigen Gold-Agiogewinn der Herren Verleger betreffend. Als sich Schreiber dieser Zeilen durch die Schilderung des Hrn. Dominicus über die trostlose Lage des deutschen Sortiments handels veranlaßt fühlte, in Nr. 34 d. Bl. einige auf Thatsachen gegründete Gegenbeweise zu liefern, war er keineswegs gesonnen, nochmals in der Verthcidigung der pecuniären Verhältnisse des Sortimentshandels das Wort zu ergreifen, da ihm jede Polemik durchaus fcrnliegt. Doch wenn Jemand persönlich als Wortführer einer so hochgeachteten Corporation auftritt, so muß er sich wohl eine Entgegnung gefallen lassen. Ich sagte in meinem kurzen Auf sätze vom 11. Februar am Schlüsse: „Der Zweck dieser Zeilen war nur der: die wiederholten Wehklagen und traurigen Dar stellungen des Hrn. Dominicus, welcher sich als (ver meintlich er)Sachwalter des ganzen deutschen Sortiments handels gerirt, auf ihr richtiges Maß zurückzuführen u. s. w." Dieser Zweck ist ja erreicht, denn die bereits angeführten That sachen, namentlich die Erfahrungen von Städten wie Prag, Wien, Berlin rc. bewiesen, daß die anderen dortigen Handlungen, ob gleich Ueberträge nicht untersagt waren, meist ihre vollen größe ren Saldi ohne Abzug zur Ostermesse gezahlt haben. Was aber die tief gedachte, sehr gelehrte finanzielle Abhand lung des Hrn. Dominicus, oder, wie er früher sagte, seiner Kauf- leutc oder Bauquicrs, die sich in das Werthverhältniß von einer Unze Silber zuck. Sterling nach London verirrt, betrifft, so muß ich freilich bekennen, daß ich solche tiefe Agio-Studien nicht gemacht habe, auch cs nicht ermöglichen kann, um für den deutschen Ver leger die jetzt abermals versicherten SU (nach seiner Angabe bei 10,000 Thlru. Reingewinn: 439 Thlr. 12 Ngr.) als Extra- gcwinn hcrauszurcchncu! Ich war vielmehr bisher der unmaßgeb lichen Meinung, daß der Verleger künftig alle seine Verpflichtungen in ganz derselben Währung zu decken habe, die er als Zahlung em pfangen wird, d. h. in der Markwährung! Nun, Herr Dominicus beweist es anders und nach solcher energischen (selbstüberhebcnden) Darstellung muß es wohl richtig scin(?)! Da er aber selbst eines Reimes gedenkt, den ein College in der „Süddeutschen Buchhändler- Zeitung" zum Besten gab, so möchte ich denselben hier folgen lassen: „Es bleibt der Herr Dominicus Bei seinen, ausgcsprochncn Schluß: »Wenn Ihr in Reichsgcld Gold empfangt, Ihr süns Procent Gewinn erlangt!« Ich frag nun ganz bescheiden an: Was ich mir dafür kaufen kann? Und der Banquier spricht barsch heraus: »Was schreibt Ihr in die Welt hinaus? Wie Jhr's empfangt, so zahlt Jhr's auch; Die fünf Procent sind Höhenrauch!«" Diese Zeilen waren schon einige Zeit niedcrgcschriebcn, als ein neuer gelehrter Aufsatz des Hrn. Dominicus mit demselben Auf- wande von absprechenden Redensarten, denselben Folgerungen und — für den praktischen Buchhändler wohl „leeres Stroh dreschend" gegen Hrn. W. L. erschien, wodurch ich mich nun zur Veröffentlichung derselben veranlaßt sehe. Eine geeignete Erwide rung seitens des letzteren Herrn wird wohl hoffentlich nicht aus- bleiben!*) L., 24. April 1874. O. Misccllen. Zu dem Plan einer „Deutschen Revue". — Aus dem „Berliner Börscn-Courier" ist in viele deutsche Blätter eine Nach richt übergegangen, laut welcher in Berlin ein neues, großes litera risches Unternehmen, eine Revue im Style der „Uevus ckss cksux lllonckob" geplant würde (Börseubl. Nr. 8ü). Soweit, wie inan uns von unterrichteter Seite mittheilt, beruht die Nachricht auf Wahr heit, und es ist ferner wahr, wenn das genannte Berliner Blatt hinzusügt: „Die berufensten und berühmtesten literarischen Kräfte Deutschlands, die hervorragcndsten Männer der Wissenschaft haben sich bereit erklärt, dieser Zeitschrift ihre Feder zu leihen, um sie zu einem Brennpunkt des deutschen Geisteslebens zu gestalten." Allein einer Berichtigung bedarf es, wenn die citirte Notiz damit schließt, daß zur pecuniären Dotirung des Unternehmens ein Consortium reicher Mäcene einen Gründungsfonds von beiläufig 100,000 Thlru. subscribirt und mit dem buchhändlerischen Vertrieb die Vcrlags- firma der Gcbr. Paetel in Berlin betraut habe. Das Unternehmen, weit davon entfernt, eine „Gründung" zu sein, ist vielmehr rein aus der allgemein getheiltcn Erkenntniß, daß es der Gesammt- heit der deutschen Culturbestrebungen der Gegenwart an einem repräsentativen Organ fehle, und aus dem Wunsche hervorgegangen, ein solches Organ zu schaffen. Zu diesem Zwecke hat sich die Vcr- lagshandlung der Gcbr. Paetel mit einem Kreise literarischer und wissenschaftlicher Capacitüten in Verbindung gesetzt, und darf das bereits in den Stadien der Vorbereitung begriffene Unternehmen nicht nur als gesichert betrachtet, sondern auch einer Veröffentlichung über Plan, Umfang und Organisation desselben in nächster Zeit mit Bestimmtheit cntgegengesehen werden. Dingler's Polytechnisches Journal. — Mit Beginn des zweiten Quartals, so schreibt die Allg. Ztg., ist Hr. vr. Emil Dingler ans Gesundheitsrücksichten von der ferneren Herausgabe des „Poly technischen Journals" zurückgetreten. Diese im Jahre 1820 von dem Vater des seitherigen Herausgebers gegründete Zeitschrift rcdi- girtc Hr. vr. Emil Dingler seit dem Jahre 1831, also durch volle 44 Jahre, und seiner ausgezeichneten Leitung verdankt das „Poly technische Journal" den bedeutenden Ruf, welchen es nicht allein als die älteste, sondern auch als eine der gediegensten und weitestver- breiteten technischen Zeitschriften Deutschlands überall genießt. Als Nachfolger in der Redaetion wurde Hr. Docent Johann Zeman von Wien — früher am Prager Polytechnikum — nach Augsburg berufen, um gemeinschaftlich mit Hrn. vr. Ferd. Fischer in Hannover das „Polytechnische Journal" unter dem Titel „Dingler's Polytechnisches Journal" fortzusetzcn. Personalnachrichtcn. In der am 18. April abgchaltcnen Generalversammlung des „Vereins deutscher Buchhandlungsge Hilfen in Prag" fand die Neuwahl des Vorstandes statt, und wurden die Herren R. Pohl (bei H. Dominicus) zum Präsidenten, L. Weiß (ebendaselbst) zum Schriftführer, C. Lcixering (bei I. Hoffmann's Wwe.) zum Cassirer. und als Beisitzer die Herren M. Handel (bei H. Domi- ! nicus) und R. Seifert (bei S. Bensinger) gewählt. *) Die Redaction hält die Frage von dem Agiogewinn der Herren Verleger an der bevorstehenden Goldwährung nun für vollkommen hin reichend besprochen und würde also etwaige weitere Artikel darüber im Nichtamtlichen Theile des Börsenblattes nicht mehr zulassen können.
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