Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.01.1884
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- 1884-01-26
- Erscheinungsdatum
- 26.01.1884
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- Deutsch
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^ 22, 26. Januar. Sprechsaal. 423 Sprechsaal. Zur Gchilsensragc. Die Nr. 1 von Bolms Buchhändler-Zeitung bringt unter anderen lesenswerten Artikeln Gehilfen geh altes. Es sei auch an dieser Stelle besonders auf die Abhandlung hinge wiesen und diese der Beachtung des Buch handels empfohlen. In den letzten Jahren wurde mannigfach über die Gehilfenschaft geklagt, darunter gewiß auch von manchem „knappen Zahler". Traurig ist, in welchem Verhältnis; in manchen Fällen daS Salär zu den beanspruchten Leistungen steht. Da wird verlangt: gute Sortiments- und Sprachkenntnisse, Gewandtheit im Verkehr mit dem Publicum, durchaus exactes und sicheres Arbeiten rc. rc., und das Gehalt: 75 bis 80 Mark monatlich. Kürzlich brachte das Börsenblatt ein Ge such, das jeden Gehilfen schmerzlich berühren, den mittellosen aber mit Schrecken für die Zu kunft erfüllen muß. Es handelte sich um einen ersten Gehilfen, von welchem vorzügliche Kenntnisse, größte Gewissenhaftigkeit und Pünkt lichkeit rc. verlangt werden; für alles dieses erhält er dann Pr. Monat 80 Mark! Es klingt fast ironisch, wenn man dann noch liest: „es wollen sich nur ganz tüchtige Herren melden, welche bereits bessere Stellen mit Erfolg be kleideten". Ich wurde s. Z. von dem Besitzer eines größeren Sortiments als erster Gehilfe enga- girl. Da derselbe seit langer Zeit sehr leidend war und höchstens auf l.1/2 Stunden täglich das Geschäftslocal besuchte, so lag mir die ganze Lei tung des ziemlich umfangreichen Geschäftes ob. Für diesen Posten nun war ein Gehalt von 100 Mark bestimmt! Nach langen Verhand lungen gelang es mir endlich, 125 Mark zu erhalten; ausgeschlossen war jedoch jede Grati- fication, und dazu verwahrte sich der Chef ganz entschieden, in den nächsten zwei Jahren Ge haltserhöhung eintreten zu lassen. — So bezahlt man im Buchhandel einen Mann, dem man schüft in die Hand gibt. Wie anders befand sich da mein junger Freund, welcher in seiner ersten Stelle als Commis eines kaufmännischen Geschäftes 150 Mark bezog. Wie deprimirend solche Verhältnisse sind, muß Jeder fühlen. Es läßt sich nicht bestreiten, cs gibt viele höchst unbrauchbare Gehilfen; aber warum sorgen Nachwuchs? Da gibt es Geschäfte, welche sich mit 3-4 Lehrlingen durchschlagen. Der eine lernt natürlich noch weniger als der andere. sofort nach beendigter Lehre, dem Conbcacte entsprechend und wohl selten mit dem „Wunsche, sich weiter ausbilden zu können^, so geht er einem traurigen Schicksal entgegen. Besondere Anerkennung verdienen die grö ßeren Wiener Geschäfte, von denen mehrere keinen, einige nur einen einzigen Lehrling an- nchmen; ebenso darf von den meisten schweize rischen Handlungen gesagt werden, daß sie nur ganz unbedeutend zu der Lehrlingsüber- so viel, wie im Deutschen Reich eine Stadt. Eines Unfugs muß ich noch erwähnen, nämlich des leider häufigen Vorkommnisses, daß unverdiente Zeugnisse ausgestellt werden. Ich engagirte eine jüngere Kraft für Arbeiten, die man mindestens von einem „Ausgelernten" erwarten darf; das Zeugniß des Lehrprinzipals war vorzüglich und nament- Zöglings voll des Lobes; — aber bittere Ent täuschung ! — Nach vierwöchentlicher Thätigkeit, während welcher Zeit ich mir die größte Mühe gab, ihn brauchbar zu machen, mußte ich ihn entlassen, da seine empörende Gleichgültigkeit und so vorzüglich empfohlene junge Mann hatte während seiner ganzen dreijährigen Lehrzeit Journaladressen geschrieben, Packete gepackt war dann pünktlich am Schlüsse des dritten Jahres „weiter spedirt". Jawohl, im stolzen deutschen Buchhandel gibt es recht erbauliche Geschichten! 2. Zum Nachdruck in Rußland. In Sachen deutscher Verleger von belle tristischen Werken gegen den Nachdrucker Dnutz in St. Petersburg fragt es sich, ob nicht das beste und nachdrücklichste Verfahren dasjenige wäre, welches zur Zeit des heiligen Römischen Reiches in ähnlichen Fällen als solches ge golten hat. Die betreffenden Verleger überlassen den russischen Sortimentsgeschäften eine reichliche Anzahl ihrer von Düntz nachgedruckten Werke zum Herstellungspreise, indem sie ihnen den Verkaufspreis festzustellcn selbst überlassen und nur die Bedingung, — welche von jeder soliden Handlung in diesem Falle gewiß aner kannt und angenommen werden dürfte, — auf erlegen, die abgesetzten Exemplare zu Ende jedes Quartals zu bezahlen. Auf diese Weise und mittelst dahingehen der öffentlicher Bekanntmachungen wird jedes dem in Rede stehenden ähnliche Unternehmen, wenn cs jemals zur Nachfolge reizen sollte, gründlich lahm gelegt; denn sowohl Düntz wie ein ihn; kongenialer Pirat wird sich hüten, „für die Katz" zu drucken. Den deutschen Ver legern entsteht allerdings zunächst ein Ausfall in ihren Einnahmen, vielleicht ein kleiner Schaden; beide aber sind nicht zu vergleichen mit dem Nachtheile, welchen sie .von den in System und Flor gebrachten Räubereien haben werden. Denn sicher wird das Unternehmen auch unter den Rußland bereisenden Fremden für seine Waare manchen Käufer und trotz gesetz licher Wachsamkeit auch Hehler finden. Das bedenkend, werden Viele gegen Einen das erste Handgemenge nicht scheuen dürfen; so bleiben sie leicht und auf die Dauer Sieger, während sie in vereinzeltem Vorgehen oder wider:ands- los unbedingt den Kürzeren ziehen müssen. 1)L8p0N6i»«1rr. s4297Z ki Lnr. ^InsUc. I. Teil. 80ÜI088MA, ckeutsobö Ha,nä6l88x>rs.c:b6. 2. ^utlaAS. LedlÖLSlllF, 6NAli8efi6 1?InQä6l8lrorr68pon- äsvL. ö rliu. ir. Itamkälilor. f4298.^ Die Herren Verleger wissenschaftlicher Werke, Philologie, Medicin, Mathematik, sowie Griechisch und Hebräisch rc., machen wir ganz besonders auf unsere Bnchdruckerei aufmerksam. Probe-Exemplare bei uns her- gestellter wissenschaftlicher Werke stehen zu Diensten. Preisberechnungen umgehend. Zehr billige Preise! Achtungsvoll Berliner Buchdruckerei-Artien-Gcscllsch., Setzerinncnschule des Lette-Vereins, in Berlin 8. 47, Ritterstr. 47. ;4L99.; Bücheranzeigen finden wirksamste Verbreitung durch die AttgruieilirZcitiing (früher in Augsburg erschienen), die vorzugsweise von dem gebildeten u. wohl habenden Publicum des In- und Auslandes gelesen wird. Jnsertionspreis 30 L. pro Zeile, mit 10^g Buchhändlerrabatt (bei Jahresumsatz von über 150 20^)- Außerdem veröffentlichen wir periodisch eine Uebersicht der neuen Erscheinungen als tsollcctib-Büchcr-Jnscrat (in Katalogform) im Reclamentheil. Preis pro 2spalt. Textzeile 1 ^ Verrechnung durch die I. G. Cotta'sche Buchhandlung in Stuttgart. Expedition der Allgem. Zeitung, München. f4300.^ Von 8oÜlÖ38iv§, äsutZeb« HLnä6l88praoÜ6. 1. Mg. Deutscher Duchh.-Gehilsenverband. s430lZ Zum Vertrauensmann des Kreises Rh ei Ir land-Westpha len ist Herr Jacob Fleißig, im H.: I. P. Bachem in Köln wiedergewählt worden. Leipzig, 23. Januar 1884. Der Vorstand: Otto Berthold, stellvertr. Vorsitzender. Keine Nova! s4302Z Ich bitte die Herren Verleger dringend, in ihren Versendungslisten vermerken zu wollen, daß ich keinerlei unverlangte Novasen dungen wünsche. Bei muthmaßlichem Absatz werde ich mir gestatten, stets zu verlangen. Braunschweig. Richard Sattler. Disponenda (4303.^ werden nicht gestattet, auch ausländi schen Handlungen nicht. Ernst Schmeitzner, Verlag in Chemnitz.
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