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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1883-09-19
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1883
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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Erscheint auker Sonntag« tügttch. — Bi« früh 9 Uhr ein- gehende Anzeigen kommen in der Biirsenilatt Beiträge für da» Börsenblatt sind an die Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum des Börseudereia« dir Deutschen Buchhändler. 218. Leipzig, Mittwoch den 19. September. 1883. Amtlicher Theil. Fiinster Bericht an die Historische Kommission des Börsen vereine der Deutschen Buchhändler. Ich sreue mich, meinen fünften Bericht mit der Mittheilung beginnen zu können, daß ich im Laufe des letzten Jahres ein bedeutendes Stück Arbeit bewältigt habe und daß ich, wenn meine Gesundheit sich nicht verschlechtert, bis zum Ende des lausenden Jahres den ersten Band meines Werkes beendigen zu können hoffe. Derselbe wird in etwa fünfzehn Kapiteln, mit der Er findung der Buchdruckerkunst beginnend, von Gutenberg zu deren Ausbreitung und dem ersten Handel mit gedruckten Büchern übergehe», einen Rückblick aus den Handel mit Handschriften Wersen, dann das buchhändlerische Geschäft, soweit dies an der Hand der in dieser Beziehung ziemlich mageren Quellen möglich ist, also Druck, Verlag, Preise und Vertrieb schildern, den Einfluß des Humanismus und der Reformation auf den Buchhandel näher aussühren, die Stellung der Reichsstände und Reichsrcgierung zu ihm actenmäßig belegen (Bücher-Polizei, Censur und Bücher-Commissarien), die Bedeutung und Stellung der Buchhändlcrmessen und der Meßkataloge Nachweisen, und schließlich das Aeußere des Buches, Papier, Herstellung, Illu strationen und Einband, sowie endlich auch die Stellung der Buchhändler zu den ihnen nahestehenden Gewerben und Geschäften berühren. Ich bedaure auch heute wiederholen zu müssen, daß es mir trotz eifrigen Forschens noch nicht gelungen ist, die bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts nur spärlich fließenden Quellen über die geschästliche Seite meines Themas wesentlich zu er weitern. Wohl finden sich in den zahlreichen Briefen und Schriften der Humanisten und Reformatoren werthvolle Tat sachen und Notizen, die sich gut verwerthen lassen; allein positive Nachweise für die innere Organisation, Creditverhältnisse und Usancen fehlen in dem ersten Jahrhundert fast gänzlich. Für spätere Perioden ist wieder so reichliches Material vorhanden, daß die Beschränkung manche Schwierigkeit verursacht. Als Er läuterung zu dem Text, soweit er sich aus die äußere Entwicklung des Buchhandels erstreckt, habe ich verschiedene graphische Tafeln angefertigt, deren Idee ich der Güte des Herrn Geh. Rath vr. Zarncke verdanke. Es wird durch sie aus den ersten Blick das Verständniß der einzelnen Strömungen und Epochen in der Geschichte des Buchhandels klar, so namentlich der Auf- und Niedergang der Publicationen, das Verhältniß der deutschen zur außerdeutschen, namentlich lateinisch geschriebenen Literatur, die Entwicklung des Verlagshandels in den einzelnen deutschen Land schaften. Künftigster Jahrgang Mehrere der obigen Capitel sind schon abgeschlossen; andere bedürfen noch der Feile und einzelner Nachträge oder Kürzungen. Das Capitel über den Nachdruck hat Herr Professor Lewis Hierselbst übernommen; wegen des das Aeußere des Buches betreffenden Capitels stehe ich noch mit einem hervorragenden Wiener Gelehrten in Unterhandlung, dessen Schriften auf diesem Gebiete verdienten großen Rus genießen. Ich werde mir erlauben, Ihnen nach Beendigung meines Sommeraufenthaltes, also im Herbst des laufenden Jahres, ein paar Capitel einzusenden, damit Sie aus ihnen meine Auf fassung der Aufgabe ersehen und einen kritischen Ueberblick über meine Darstellung gewinnen. In Wien bin ich noch nicht gewesen und werde erst am 2. Ostertagc, 26. März er. hingehen. Ich hoffe dort mit zwei Wochen fertig zu werden. Herr wirkl. Geh. Rath v. Arneth, der Chef des dortigen k. k. Staatsarchivs, hat mir auss zuvor kommendste gestattet, die Acten des Reichshosraths über dessen Correspondcnz mit den Bücher-Commissarien in Frankfurt a/M. einsehen zu dürfen. Es sind dort sechs sehr umfangreiche Fascikel über diesen Gegenstand vorhanden, die von 1557 bis 1800 reichen. Leider fehlen die Acten von 1653 bis 1668 gänzlich und damit die wichtigsten, den Versuch der Einführung einer Büchertaxe im Reich betreffenden Verhandlungen, welche Lücke nur zum Theil durch einzelne Acten im Dresdener Archive ergänzt wird. — Mit dem Besuche von Wien werden meine Nachforschungen in den größeren deutschen Archiven beendigt sein. Höchstens muß ich einmal nach Dresden gehen und Leipzig gründlich zu Rathe ziehen. Der natürliche Schluß des I. Bandes fällt in die zweite Hälfte, resp. gegen das Ende des 17. Jahrhunderts. In einer derartigen Entwicklungsgeschichte läßt sich selbstredend ein wichtiger maßgebender Abschnitt nicht nach Jahr und Tag festsetze», denn er vollzieht sich meist in allmählichen, kaum merkbaren Uebergängen. Im 17. Jahrhundert erlebte der deutsche Buchhandel seine bis dahin höchste Blüthe und seinen tiefsten Niedergang; jene un mittelbar vor dem dreißigjährigen Kriege, diesen mit dem im Gefolge des letzteren anftretenden politischen, wissenschaftlichen und wirthschaftlichen Elend. Es scheint mir deshalb auch das Beste, den ersten Band bis zu dem letzteren Zeitpunkte, also dem Ende des 17. Jahrhunderts fortzusühren, wo die lateinische Sprache vor der deutschen zurücktritt, wo Frankfurt seine inter nationale Bedeutung verliert und Leipzig in beschränkterem natio nalen Sinne die Ausgaben der Frankfurter Buchhändlermessen fortsnhrt. Der zweite Band wird dann mit dem ganz allmählichen Aufblühen des Geschäfts beginnen, welches zugleich das langsame Wiedererwachen des deutschen geistigen Lebens in sich wiederspiegelt. 575
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