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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.12.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1897-12-29
- Erscheinungsdatum
- 29.12.1897
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
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Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 9727 302, 29: Dezember 1897. hat den Ministern des Innern und des Kultus zu folgender Ver fügung Anlah gegeben: »Aus Anlah eines Einzelsalles sehen wir uns bewogen, unsern Runderlah vom 8. Oktober 187b, wonach die öffent liche Aufführung von Theaterstücken, welche Gegenstände aus der biblischen Geschichte behandeln, grundsätzlich als unzulässig zu erachten ist, in Erinnerung zu bringen. Ausnahmen von dieser Regel können nur unter besonderen Umständen, wenn gegen den Inhalt des Stückes und die Art der Aufführung keine Bedenken obwalten, gestattet werden. Die Ausnahmen können aus ein bestimmtes Theater, auf eine bestimmte Gelegenheit oder in anderer Weise eingeschränkt werden und bedürfen unserer aus drücklichen Zustimmung, die in den dazu geeigneten Fällen mit gutachtlicher Acutzerung und unter Beifügung des Textes und einer Inhaltsangabe des Stückes einzuholen ist.» Zeitschrift-Jubiläum. — Wie die berühmte -Allgemeine Zeitung- so kann am kommenden 1. Januar noch ein anderes dem Buchhandel und der deutschen Leserwelt bestens bekanntes Blatt ein hundertjähriges Jubiläum feiern, es ist die im Verlage der Dürr'schen Buchhandlung in Leipzig erscheinende Allgemeine Mode »-Zeitung, deren erstes Heft am 1. Januar 1798 er schienen ist. Ihr damaliger Titel war: -Magazin des neuesten fran zösischen und englischen Geschmacks in Kleidungen-, der aber nach wenige» Jahren umgeändert wurde in: -Charis, ein Magazin für das Neueste in Kunst, Geschmack und Mode, Lebensgenuß und Lebens glück-. Die neue Zeitschrift fand trotz der damals sehr ungünstigen Zeitverhältnisse Anerkennung und Verbreitung, und ihr Verlag, das -Leipziger Jndustrie-Lomptoir-, sorgte für prompte Einhaltung des ziemlich reichhaltigen Programms. Der Jahrgang kostete 6 Thlr. Er brachte fünfzig Modekupfer, -sauber gestochen und mit Farben rlluminirt-, kleine Artikel belehrenden und unterhaltenden In halts, meist -dem Frauenzimmer- gewidmet, Pariser und Londoner Modeberichte, aber, den aufgeregten Zeiten entsprechend, auch Artikel über die Tagesereignisse und sogar solche politischen Inhalts. Vom 1. Oktober 1806 an trägt die Zeiiung den Titel, den sie bis zum heutigen Tage beibehalten hat: -All gemeine Moden-Zeitung». Vom Jahre 1839 an bis 1865 er schien sie in BaumgürtnerS Buchhandlung, von 1866 an im Ver- läge der Dürr'schen Buchhandlung, in dem sie sich noch heute be findet. Das alte gediegene Blatt, das sich stets in ruhigen Bahnen bewegt und seine Eigenart nicht aufgegeben hat, hat trotz des gewaltigen Vorsprungs, den andere, neuere Moden- und Unter- haltungsblätter ihm abgewonnen haben, immer noch viele Freunde und Freundinnen, die dieses echte Familienblatt mit Recht in Ehren halten. Ein beredtes Zeugnis hierfür ist die Thatsache, daß es auch in den meisten Journal-Lesezirkeln seinen Platz seit langen Jahrzehnten ehrenvoll behauptet. Personalnachrichten. Gestorben: am 1. Weihnachtsfeiertage im einundsiebzigsten Lebensjahre Herr Julius Hainauer in Breslau, Kgl. Preußischer und Grobherzoglich Sächsischer Kommissionsrat, Hosmusikalien- händler Sr. Majestät des Königs von Preußen, Inhaber und Leiter des seit 1851 unter der Firma seines Namens dort bestehenden hochangesehenen Geschäfts, das sowohl den Musikalienhandel, wie den Buch- und Kunsthandel umfaßt und als Verlag und Sortiment erfolgreich betreibt. Sprechsaal. Ein »Wiederverkänfer«. Da sich in der letzten Zeit die Versuche von Privaten mehren, unter Vorschützung des Wicderoerkäufer-Charaktcrs die Buchhändler rabattsätze von Verlegern zu erhalten, so möchten wir einen solchen Fall durch Veröffentlichung der folgenden Korrespondenz zur all- gemeinen Kenntnis bringen. Es ist wahrscheinlich, daß sich Herr W. Zimmermann, Lehrer an der Vorschule zu Bernburg a. S., auch an andere Verleger gewandt hat. Am 20. Dezember d. I. lief bei uns folgende Karte ein: -Bernburg, d. 19./12. 97. -?. 8. -Erbitte ergebenst Katalog über Photographieen mit Bezugsbedingungen für Wiederoerkäufer. -Ergebenst W. Zimmermann, Bernburg, Schloßstr. 17.- Da wir Herrn Zimmermann nicht kannten, so fragten wir unserem Geschäftsbrauch gemäß bei der Hofbuchbandlung M. Held in Bernburg a. S. an, wer der Herr Zimmermann wäre, was er für ein Geschäft betriebe, ob er den Buchhändlerrabatt beanspruchen könnte. Darauf erhielten wir am 22. d. M. die folgende Antwort: ^ -Für Ihre freundliche Benachrichtigung danke Ihnen ver bindlichst und teile Ihnen auf Ihre Anfrage mit, daß Herr Zimmermann, Schloßstraße 17, ein Lehrer der hiesigen Vorschule ist, dem Buch- und Musikalienhandel aber ganz fern steht. Viel leicht wäre eine energische Antwort von Ihnen dem Herrn sehr dienlich.- -Hochachtend Bernburg, 22. Dezember 1897. M. Held.» Aus eine Anfrage bei Herrn Zimmermann an demselben Tage, dem 21. d. M., ob er Buchhändler wäre und sich uns gegenüber als solcher ausweisen könnte, haben wir bis heute keine Antwort erhalten. München, 27. Dezember 1897. Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G. Gelegenheitskauf und Ramschkauf. Unterschied ist zwischen Gelegenheitskauf und Welcher Ramschkauf? Heißt Gelegenheitskauf: -der Anbieter hatte Gelegenheit, billig einzukausen-, oder heißt es: -er bietet dem Käufer Ge legenheit, bei ihm billiger als zu dem vom Verleger normierten Preise zu kaufen?» Wodurch wird ein Gelegenheitseinkauf ein Ramscheinkaus? 8. Antwort der Redaktion. — Das Wort -Gelegenheitskauf wird unseres Erachtens in beiden oben angeführten Bedeu- ^.--ll-chzizstrr Jrhrgs»-. tungen gebraucht. In Ankündigungen dürfte die letztere Bedeutung überwiegen, d. h. es soll damit meist gesagt werden: -Jemand (Geschäfts- oder Privatmann) bietet infolge besonderer Gelegen heit irgend eine Sache zu besonders billigem Preise an». Der Sprachgebrauch hastet aber beim Worte -Gclegenheitskauf- am ein zelnen Stück oder doch an einer zusammengehörigen Gruppe von einzelnen Stücken (Wohnungseinrichtung u. dgl.) oder wenigstens an einer beschränkten Anzahl von Stücken. In der ersten der beiden obigen Bedeutungen tritt noch der Umstand hinzu, daß der Ge- legenheitskaus nicht im gewöhnlichen Handelsverkehr erfolgt, sondern hiervon eine Ausnahme bildet, also vereinzell bleibt und meist die Beteiligung eines Privatbesitzers als des Verkäufers zur Voraus setzung hat. Daß sich hinter solchen Ankündigungen von angeblichen Privatbesitzern nicht selten ein regelrechter Geschäftsbetrieb ver steckt, ist uns bekannt; doch liegt in solchen Fällen ein Mißbrauch vor, der an der Bedeutung des Wortes nichts ändert. Die vorstehend angegebenen Merkmale eines -Gelegenheits kaufs- unterscheiden diesen vom -Ramscheinkaus«. Hierbei handelt es sich meist um größere Mengen und um einen Einkauf im regel rechten Handelsverkehr von Geschäft zu Geschäft. Wir bitten um weitere Aussprache. Daö Warenhaus A. Wertheim. (Vgl. Börsenblatt Nr. 276, 279, 282, 283, 285, 286, 287, 288, 289, 290, 292, 293, 295, 296, 297, 299.) XXXV. Erklärung. Durch ihre Replik in Nr. 288 des Börsenblattes will die Firma A. Wertheim-Berlin unsere im Sprechsaal der Nr. 283 abgedruckte Erklärung widerlegen, daß wir durch eine dritte Person aufgefor dert worden seien, ihr auch die Gaedertz'schen illustrierten Reuter- Bücher zu liefern. Wir bemerken dazu folgendes: Wenn Herr Professor Or. Gaedertz, als er im Wertheim'schen Warenhause die Reuler'schen Werke sah, mit dem ihm persönlich bekannten Angestellten der Bücherabteilung, sowie mit dem Leiter derselben, Rücksprache nahm, ob nicht auch seine illustrierten Reuter- Bücher dort vertrieben werden könnten, und dann ersucht wurde, die Anfrage an uns zu richten, ob wir liefern wollten, so war dies eine Aufforderung durch eine dritte Person. — Warum hat übrigens die Firma Wertheim, wenn sie die Gaedertzschen Bücher nur unter der Voraussetzung führen wollte, daß sie sie von uns direkt erhielte, dieselben Skrupel nicht auch hinsichtlich der Reuter- schcn Werke? Wegen dieser fragte sie keineswegs bei uns an, führt sie aber doch aus anderer, uns bisher unbekannter Bezugsquelle. Wismar, 27. Dezember 1897. Hinstorff'sche Hosbuchhandlung Verlagsconto. 1295
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