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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1894
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- 1894-03-15
- Erscheinungsdatum
- 15.03.1894
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- Deutsch
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1634 Nichtamtlicher Teil. 61, 15. März 18S4. hat s. Z. Ahlwardt das Material zu dessen bekannten Rcichstagsreden zum Reichs-Jnvalidensonds gesichtet und er war derjenige, welcher der Kommission des Reichstages den Inhalt der bekannten -Akten- erläuterte. Dieses Aktenmaterial hat er später zu seiner Broschüre »Pharisäer und Heuchler- verarbeitet 2) Der Buchhändler Gustav Adolf Dewald, Verleger der eben genannten Broschüre; 3) der Schriftsteller Ludwig Schweinhagen genannt Schwennhagen Die im Jahre 1893 erschienene, von Plack verfaßte Broschüre trägt den Titel: -Pharisäer und Heuchler oder die Leuchten des deutschen Parlaments und die Stützen des Staates. Geschildert nach dem Ahl- wardt'schen Aktenmaterial und anderen Quellen, als Ergänzung seiner öffentlichen Anklagen im deutschen Reichstage unter wortgetreuem Abdruck von Akten und Belegen, von Rudolf Plack - Podgorski. Berlin, Verlag von Gustav Adolf Dewald, Georg Höppner's Buchhandlung, Krausen- straße 49.« Sie enthält die schwersten Anschuldigungen gegen den Finanzminister Miguel und eine Reihe von Parlamentariern und anderen Personen, und wurde am Tage des Erscheinens auf Beschluß des Amtsgerichts Berlin I aus Grund der AZ 185, 186 u. 187 St. G. B. beschlagnahmt. Der Verlag ist inzwischen an eine Wiener Firma über gegangen. Ein angeklagtes Bild.— Der Nationalzeitung wird aus Leipzig über eine Verhandlung vor dem Reichsgericht berichtet: Ein seltsamer -Angeklagter- erschien in diesen Tagen in einer Revisionsverhandlung vor dem Reichsgericht zu Leipzig: ein gemalter, flötenblasender Hirtenbub in schönem goldenen Rahmen, auf der linken Seite mit dem Autorzeichen -A. Feuerbach 52- versehen. Dieser unbewußte Missethäter hat zwar schon ein bewegtes Leben hinter sich; daß er aber von Gerichtswegen zum Eingezogenwerden verurteilt werden würde, hat er sich wahrscheinlich nicht träumen lassen. Die Geschichte dieses Bildes ist nach den Münchener Neuesten Nach richten folgende: Im Jahre 1872 malte der Maler und Professor an der Kunstschule zu Karlsruhe Ferdinand Keller das Bild -Kaiser Nero vor dembrennen- denRom-. Zu den Figuren, die er daraus anbrachte, gehörte auch ein flötcn- spielender Hirtenknabe, zu dem er eine besondere Skizze entwarf, die er in der rechten Ecke mit -F. K.- signierte. Um das Jahr 1880 kam das Bild auf unerklärliche Weise abhanden. Um das Jahr 1890 tauchte auf einmal in Karlsruhe der Hirtenknabe in ziemlich ramponiertem Zustande wieder auf. Da er die Signatur -A. Feuerbach 52- trug, so ließ ihn der damalige Besitzer durch de» Kunstmaler Dürr restaurieren, welcher das Bild für echt hielt. Schließlich kam das Bild nach ver schiedenen Irrfahrten in den Besitz des Rentiers und Bildersammlers Benttenniüller in Baden. Bereits hatte der badische Kultusminister auf ein Gutachten des Professors Lübke hin Kaufverhandlungen wegen des für 2500 angebotenen Bildes angeknüpst, als 1892 der Maler Bernhard Volz in München, wo das Bild ausgestellt war, in diesem die Studie seines früheren Meisters Keller erkannte und es als -falschen Feuerbach» entlarvte. Gemäß Z 42 des Strafgesetzbuches wurde dem falschen Bilde nun ein Prozeß gemacht, vor dem Landgericht zu Karlsruhe mangels eines greifbaren Thäters das sogenannte -objektive Strafverfahren- eingeleitet und das Bild als Objekt einer Urkundenfälschung konfisziert. Gegen dieses Erkenntnis legte Beuttenmüller die Revision ein, da er ebenso ge täuscht worden sei wie bekannte Autoritäten, und gerade durch sein Aus stellen des Bildes die Fälschung entdeckt worden sei. Außerdem sei nicht klar, was eigentlich die Urkunde sein solle, das Bild, die Autorbezeichnung, oder beides zusammen. Auch sollte es nicht wegen des Signums, sondern wegen des Gutachtens Lübkes gekauft werden. Der Reichsanwalt beantragte gleichfalls Aushebung des Urteils. Durch die Manipulation sei das Bild noch kein Objekt strafbaren Inhalts geworden; ebensowenig könne man Beuttenmüller als Berüber eines objek tiven Betrugsversuchs ansehen. Der erste Strafsenat des Reichsgerichts hob das Urteil des Land gerichts aus und verwarf den Antrag der Staatsanwaltschaft auf Ein ziehung des Bildes. Die Tilgung des falschen Autornamens bleibt nun dem Besitzer des Bildes, Beuttenmüller, überlassen. Katholische Lehrerzeitung. — Nach einer dem Leipziger Tage blatt zugegangenen Mitteilung soll in diesem Monat in Berlin eine Ge sellschaft begründet werden, die die Gründung und Leitung einer neuen, in Verbindung mit einer katholischen Volkszeitung vom 1. Oktober ab in Berlin erscheinenden, ans dem Standpunkte des Centrums stehenden katholischen Lehrerzeitung übernimmt. Ein bezügliches Cirkular wurde von oberschlesischen Lehrern versandt. Deutscher Journalisten- und Schriststellertag in Ham burg 1894. — Wie seinerzeit hier mitgeteilt, wird der diesjährige deutsche Journalisten- und Schriststellertag in Hamburg zusammentreten. Der Journalisten- und Schriftsteller-Verein sür Hamburg-Altona hat die Vor bereitungen in die Hand genommen, und am 6 März hat sich eine Festvereinigung gebildet, an der hochstehende Persönlichkeiten beteiligt sind. Unter dem Ehren-Präsidium des Bürgermeisters Or. Vers mann, bei lebhafter Beteiligung des Senats und der gesetzgebenden Körperschaft, der Bürgerschaft, sowie der leitenden Persönlichkeiten auf allen Gebieten wird der Allgemeine Deutsche Journalisten- und Schriststellertag jede Förderung erfahren. Zum Vorsitzenden des Vorstandes wurde der Präsident der Bürgerschaft S. Hinrichscn gewählt. Der Zeitpunkt ist noch nicht fest- gestellt; in Aussicht genommen sind entweder die Tage Ende Juni und Anfang Juli oder Ende August und Anfang September. Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. XvavAsI. u. katbol. Ideologie u. a. Lotig.-XataloA blo. 198 von Xrost Oarledaelr in lleiäslbsrA. 8". 34 8. 982 Uro. Verselnecksos Vtzissensebakteo. Lotig.-Xat.aloA Ho. 123 roo IVilde Im ckaoobsobo L 6 o. io Lrsslav. 8". 47 8. X. X. Xosbler io XoipriA. ImASr-Vorreiellois Aebuvcksoer Lllebsr unä Atlanten. I. Närr 1894. (8ebulbüeber, Ltlaotoo, Xsdrwittel, Uusilcalieo, Reisedüebsr, UswirträAS 20 ImAsrrsrLsiobiiis II.) ül. 4". VI, 130 u. 70 8. 6eb. IValter Oraoe. Vsrreiebnis seiner viebtiAstso unä liüostlorisek bsr- vorrs.Aeockstsn IVerlre mit Illustrationen oavb ckeborativso Lot- vürkso, AoiednunAsu uock Osmälcksn. bl. 8". 4 8. ckaru 1 Leit 15 8. Berlin, IV. kl. Xübl. Vsrsobioäsos tiVisssnsebattsn. Lntig.-XataloA blo. 55 von I, nuis cks Llsulsnsore io Brüssol, 21 ra« cks 6dsns. Ar. 8". 24 8 618 blro. VerlnAslratalog von Lloritr korlss io Wien. 1869—1894. Ar. 8". XVI, 76 8. Leiters Neckirio u. IMtuirvisssnsotmIt. (Bibliotbeoa wLAioa et pneu- umtioa VI.) Lvtig.-Xata.IoA Ho. 54 von Xraor Tsubosr's Lotiguariat io Bonn. 8". 156 8. blo. 1996—2555. Ossolnobte mit Hilkswisseosobaktev. Lotig.-XataloA Xo. 15 voo Lckolk WoiAsl in XsipriA. 8". 67 8sitso. 1264 dlro. Versobieäers IV isseosed alten. Lotig.-Xata.IoA IVo. 16 voo Lckolt' VVsiAsl io XeipriA. 8°. 50 8. 1127 Uro. Post. — Die Postanstalten können Sendungen, die nicht den Be stimmungen der Postordnung gemäß verpackt und verschlossen sind, dem Einlieferer zur Herstellung der vorschriftsmäßigen Beschaffenheit zurück geben. Verlangt der Einlieserer trotz der mangelhaften Beschaffenheit die Beförderung, so erfolgt diese, wenn aus den Mängeln ein Nachteil für andere Postgüter oder eine Störung der Ordnung des Postdienstes rc. nicht zu befürchten ist, der Aufgeber auch auf Ersatz und Entschädigung verzichtet und dies in der Aufschrift durch die Worte -Auf meine Gefahr- ausdrückt und unterschreibt. Nur Paketsendungen, deren Auf schriften nicht hinreichend befestigt sind, dürfen unter keinen Umständen angenommen werden, auch wenn die Absender erklären, daß sie die Beförderung auf eigene Gefahr geschehen lassen wollen. Die Unterschrift unter den Worten -Aus meine Gefahr- kann übrigens durch Druck oder Stempelabdruck ersetzt werden. (Leipziger Ztg.) Post. — Der Reichsanzeiger bringt folgende Bekanntmachung. Die portugiesische Postverwaltung wird den zeitweilig eingestellten Post anweisungsverkehr nach dem Auslande vom 15. März ab wieder auf nehmen. Im Zusammenhänge hiermit werden von demselben Zeitpunkte ab auch Postaufträge zur Geldeinziehung nach Portugal wieder zu gelassen. Berlin IV., den 7. März 1894. Reichs-Postamt, I. Ab theilung. Sachse. Post. — Der neue württemdergische Posttarif, der außerhalb Württembergs gelobt wird, während im Lande selbst die Meinungen sehr geteilt sind, wird demnächst in der württembergischen Abgeordnetenkammer zur Sprache kommen. 39 Abgeordnete auS allen Parteien, darunter die Reichsiagsabgeordneten Bantleon (nat.-lib.) und Payer (Dem.), haben dem Staatsminister von Mittnacht eine Anfrage übergeben, ob nicht unter Berücksichtigung der in allen Oberamtsbezirken hervorgetretenen Wünsche um Aenderung der erwähnten Verfügung eine Wiederher stellung der frü Heren Posttaxen in Aussicht genommen werden könne. Post-Zeitungswesen. — Direktor Sachse im Reichspostamt hat sich in einer Audienz, die er in Vertretung des Staatssekretärs von Stephan dein Verlegerder -Allgemeinen Fleischer-Zeitung-, Herrn Zuelzer, gewährte, über die Stellung der Reichspost zur Presse in be merkenswerter Weise geäußert. Er teilte u. a. mit, daß in der nächsten Retchstagssession der neue Postzeitungstarts vorgelegt werden solle, der namentlich sür die billigen Zeitungen manche Ueberraschung bringen dürfte. Bezüglich des Wunsches, auch denjenigen Zeitungen, die wöchentlich weniger als dreimal erscheinen, das Recht einzuräumen, nach dem ersten Quartals - Monat zwei- bezw. einmonatige Abonnements entgegenzu-
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