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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1870
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1870-09-19
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1870
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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215, 19. September. Nichtamtlicher Thcil. 2951 statt ein Jahr währte, und doch haben — Dank der Befolgung obigen Prinzips — die Verleger in Deutschland alljährlich prompt ihre Ostermeß-Saldi erhalten; der ununterbrochenen Einlösung der Baarpackcte gar nicht zu gedenken! Sic sehen, meine Herren, ich betrachte Ihre „Erklärung" vom Standpunkte der Erfahrung und auf Facta gestützt — nicht nur auf theoretische Speculation, und Sie müssen das einem Kollegen, der mit Ihnen Jahre lang den Fluch des Papiergeld-Agios getragen, und dem es trotzdem gelungen, seine europäischen Gläubiger immer prompt zu befriedigen, nicht übel nehmen! — Möge uns gemein schaftlich der Segen werden, unser Papiergeld recht bald ul pari mit Gold zu scheu! Vereinigte Staaten von Amerika, den 30. August 1870. Ein deutscher Sortimentsbuchhändler. Wie die Herren Gläser und Schaffer in Gotha sich über den Leipziger Sachvcrstündigen-Verein aussprechen. In dem Einrede- und Einlassungssatz in der Klagsache der Ver lagsbuchhandlung Jßleib & Rietzschel in Gera gegen die Buch handlung Carl Gläser und den Kartograph Eduard Schaffer heißt es unter 3. wörtlich: „Das Gutachten der dritten Section des Leipziger Sachver- ständigen-Vereins, welches die Klägerin der Klage beigelegt hat, ist gar nicht geeignet, eine Rolle zu spielen, oder einen Einfluß zu üben. „Denn davon abgesehen, daß das Gesetz für das Königreich Sachsen vom 22. Februar 1844 keinen Einfluß auf die Sache über haupt haben könnte, so zeigen die angegebenen Gründe, daß die guten Leute nicht viel von der Sache verstehen können, sondern es ist auch sehr die Frage, ob sic wirklich bei der Abgabe des Gutachtens thätig gewesen sind. „Der Eine hat nämlich, wie mir der Mitbeklagte Schäffer mit- getheilt, dem letzteren, der ihn darüber befragt hat: wie es möglich sei, beide Karten als ein und dieselbe zu bezeichnen, da beide doch nach verschiedenem Maßstabe bearbeitet und so viel Verschiedenheiten darböteu, daß jene Annahme sich nicht rechtfertigen lasse rc. rc., er widert: »Ja, davon verstehe ich nichts, Wenden Sie sich an den und den.« Dieser hat ihn aber wieder mit gleicher Antwort von Pontius zu Pilatus gewiesen. „Man bekommt einen eigentümlichen Begriff von dem Ge baren dieser dritten Section, welche über ihr Gutachten dadurch den Stab selbst bricht, daß sie zugestcht, die eine Karte sei eine Wieder holung in etwas kleinerem Maßstabe — also doch eine selbständige Arbeit! Und daß sich kleine Abweichungen in der Ausbiegung ein zelner Formen, der Führung der Gebirgszüge und Flüsse, der Lage einzelner Städte und in der Eintragung der Namen vorfänden. Das wäre also kein Original oder keine andere selbständige Arbeit? „Und das wollen Sachverständige sein? Behüte Einen der liebe Gott vor einer solchen Sachverständigen- Section." So sagt die Gläser'sche Buchhandlung in Gotha über eine von der sächsischen Regierung verpflichtete Commission, eine Firma, die dem deutschenBuchhaudel augehört und damit den so außerordentlich gut eingerichteten Institutionen des Leipziger Buchhändlervereius Hohn spricht. Der Kartograph E. Schäffer in Gotha sagt nun ferner in sei ner Einlassungs- und Erceptionsschrift gegen unsere Klage: „Nach dem mir das Gutachten zugekommen war, reiste ich nach Leipzig und wurde dort von mehreren derjenigen Herren, die das selbe unterzeichnet hatten, mit den Worten abgespeist: daß sie dasselbe nicht verfaßt hätten, auch davon nichts verständen, ich möchte mich an einen andern mir namhaft gemach ten Herrn wenden." Es gehört gewiß eine ungeheure Dreistigkeit dazu, Männern, wie in der fraglichen Leipziger Sachverständigen-Section sitzen, Derartiges ins Gesicht zu schleudern, und kennzeichnet sicher die Charaktere der beiden oben angeführten Gothaer Herren. Wir sind seiner Zeit über die unwahren Angriffe des pp. Schäffer gegen unsernW.Jßleib hinweggegangen, halten uns aber für verpflichtet, obige Auslassungen zur Kenntniß des gesammtcn Buchhandels zu bringen. Noch mehr charakterisirt die uns persönlich bei seiner Anwesen heit hier gemachte Aeußerung des Hrn. Schäffer wegen einer Be gleichung des Streites: „Er wisse, daß er mit der Ausgabe seiner Karte Unrecht gethan habe, doch sei es nur darum geschehen, um unszuschädigen undRacheanunszu nehmen, weil wir ihn nicht engagirt oder ihm keine weitere Beschäftigung gegeben hätten". Weiteres hinzuzufügen halten wir für überflüssig, da sich Jeder mann Wohl nun selbst ein richtiges Urtheil über den Charakter des genannten pp. Schäffer bilden wird. Gera, den 7. September 1870. Jßleib L Rietzschel. Die Opfer des Krieges. VI.*) ^Joseph Christmann.; Zufolge amtlicher Verlustliste starb im jugendlichen Alter von 25 Jahren den Heldentod mit Gott für König und Vaterland in der Schlacht bei Wörth am 6. August d. I. mein innigst geliebter Sohn Joseph Christmann, Buchhandlungsgehilfc, z. Z. Vice- Feldwebel im 1. nassauischen Infanterie-Regiment Nr. 87, tiefbe trauert von mir und seinen, ihm herzlich anhangcnden Geschwistern. Düsseldorf, den 8. September 1870. Wittwc Pauline Christmann, geb. Linnartz. Miscellen. Im Börsenblatt Nr. 197, das mir erst heute hier zugekommen, finde ich eine der Dtsch. Allg. Ztg. entlehnte Anzeige, die Schließung meines Geschäftes in Paris betreffend, die ich nicht versäumen will zu berichtigen. Am 13. August wurde mir von der Polizei eröffnet, daß ich Paris und Frankreich binnen 24 Stunden zu verlassen habe. Dieser Ausweisungsordre leistete ich Folge und suchte mit meiner Familie hier eine Zuflucht. Meine Handlung wurde indeß nicht geschlossen. Mein Sohn Karl, der in Paris geboren, seiner Militär pflicht in Frankreich Genüge geleistet und dadurch das französische Bürgerrecht erworben, durfte mich nicht begleiten. Er ist in Paris geblieben und führt das Geschäft, soweit es die traurigen Verhält nisse zulassen, weiter fort. Da ich persönlich in keiner Weise zu dieser harten Maßregel Anlaß gegeben, habe ich das Vertrauen, nach her gestelltem Frieden nach Paris zurückkehren zu können und hoffe (im Alter von 56 Jahren) mit Gottes Beistand die eingetretene Stö rung bald zu beseitigen. Für die mir bewiesene Theilnahme sage ich meinen verehrten Geschäftsfreunden herzlichen Dank. Heyst sur-Mer (Belgien), den 13. Sept. 1870. Friedrich Klincksieck, Buchhändler des Institut äs krnnos. Pcrsonalnachrichten. Berichtigung. — Die neulich von uns der „Göttinger Zei tung" entnommene Mittheilung: der Buchhandlungsgehilfe E y habe aus dem französischen Feldzuge das eiserne Kreuz davon getragen, ist nicht begründet; derselbe ist zu dieser Auszeichnung nur mit vorge--- schlagen worden. *) V. S. Nr. 209. 424*
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