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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.01.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1897-01-05
- Erscheinungsdatum
- 05.01.1897
- Sprache
- Deutsch
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M 3, 5. Januar 1897. Nichtamtlicher Teil. 85 ihrer jedenfalls sehr unbequemen verkringelten Lage am Ufer des Meeres, das man in der Ferne sieht, eingeschlafen. Wer aber kann diesseit des Kanals diesen Orangefarben haufen schön finden? Beide Blätter schlagen die englischen Seifenkönige A. L F. Pears mit ihrem »Ukristmus ^.uauul« aus dem Felde. Von dessen 36 Großfolioseiten sind 11 in Chromo typie und eine in Chromolithographie ausgeführt, alle aber sind gut gezeichnet, in harmonischen Farben gehalten und in anerkennenswerter Weise gedruckt., Die Textillustrationen bestehen fast ausschließlich aus Autotypieen, deren Zeichnung und Druck ebenfalls vorzüglich ist und einen vornehm künst lerischen Charakter trägt; das Gleiche gilt von zwei auto typischen Vollseitenbildcrn. Uebcrdics hat diese Seifenfirma den guten Geschmack gehabt,'den Zusammenhang des Textes nicht durch zwischengeschobene Jnseratseiten zu unterbrechen, sondern diese an den Anfang und das Ende des Hefts verlegt. Der Umschlag, auf der ersten Seite Olä kcUbsr Olu-istums, auf der letzten eine Straßenscene aus dem vorigen Jahrhundert, ist in Chromolithographie ausgeführt. Zu dem starken, gut ausgestatteten, auf prächtiges Papier- gedruckten Hefte geben die Herren Pears aber noch drei Kunstbeilagen, zwei im Formate von 42 : 62 om, eine von 68>/z : 88 em Papiergröße, und das alles für einen Schilling ! Ein Wunder nur, daß sie nicht auch noch ein Stück Seife zugeben. Das große Blatt ist eine Chromolithographie, ein Weihnachts-Diner aus der »guten alten Zeit« darstellend, bei dem eben der brennende Plumpudding aufgetragen wird; von den beiden andern spielt die dargestellte Scene des einen ebenfalls im vorigen Jahrhundert und zeigt die Abfahrt einer Reisegesellschaft aus London zur Weih nachtsfeier auf dem Lande; auf dem zweiten erblicken wir über eine Haide dahinsprcngeude Herren, Damen und Kinder, »die ganze Familien-Kavallerie«, wie die Unterschrift lautet. Die beiden Bilder kleineren Formats sind Chromotypieen zweiter Güte, und auch die große Chromolithographie darf man nicht vom künstlerischen Standpunkte aus beurteilen; aber wundern muß man sich trotz alledem, wie das Heft und die drei Blätter für einen Schilling gegeben werden können. Die Firma der Herausgeber wird ohne Zweifel einen guten Teil der Herstellungskosten auf ihr Jnseratenkonto übernommen haben. Die Nummer soll in 340 000 Exemplaren gedruckt sein, trotzdem sollen die Herausgeber für 7000 Pfund Sterling (140 000 Mark) Barbestellungen als unausführbar haben zurückweisen müssen. Es dürfte indes gestattet sein, hinter diese Reklamenachricht ein großes Fragezeichen zu setzen. »u s.ck/'s kiotorial« hat wieder eine hervorragende Weih nachtsnummer von 32 Seiten Text und Abbildungen und, ohne den Umschlag, 20 Seiten Anzeigen, die nur an den Anfang und das Ende des Großfoliohestes gestellt sind. Die Vorder seite des Umschlags trägt in feiner Chromolithographie die schlanke Gestalt eines hübschen Dämchens, das in koketter Weise das Eis versucht, auf dem es Schlittschuh laufen will; die Textseiten des Heftes sind durch gute Autotypieen und Zinkographicen illustriert; aber wie schon in der vorjährigen Nummer dieser Damen-Zeitschrift, deren Erzählungen Damen zu Verfassern haben, das Gruselige und Schauerliche vor- ivaltcte, so ist es auch in diesem Jahre der Fall: Mord und Totschlag wird in allen möglichen Gestalten geübt und im Bilde vorgeführt; auch die Geister fehlen nicht, und es ist wirklich erstaunlich, wie die hochgebildeten englischen Damen, die so vieles Unwesentliche sboelciog finden, was auf dem Kon tinent in den Augen keines vernünftigen Menschen Anstoß er regt, solche Schauersceneu niederschreiben und für ihren Weihnachtstisch danach verlangen mögen. Man könnte sich hier durch zu eigenartigen Reflexionen veranlaßt fühlen. Die Kunstbeilage zu Uuck/s Uiotorial ist, wie im Vorjahre, Vierundsechzigster Jahrgang. auch diesmal wieder die schönste und künstlerisch vollendetste, die mir von englischen Weihnachtsnummern zu Gesicht ge kommen ist. Sie ist auch wieder, gleich der vorjährigen der selben Zeitschrift, »mucks io 6srmuii^« und aus der Hofkunst anstalt von Otto Troitzsch in Berlin hervorgegangen, nach einem Gemälde von C. Kiesel, ist unterschrieben »-4m Lüstern 8ovg« und zeigt, im Formate von 60:85 em, eine auf Teppichen und Kissen unter blühendem Gesträuch hingelagerte, prächtig bekleidete imponierende Frauengestalt, die die Laute spielt. Das Heft kostet trotz dieser schönen und großen Beigabe in London auch nur einen Schilling, und doch könnte man meinen, daß allein der Druck des Kunstblattes sich höher stellen müßte. »lZluolc suck ^Vbits« ist ein Konkurrent der »Illustrutsck Louckon blsvs«, denen das Blatt nachgebildct ist. Seine Weih nachtsnummer ist 40 Folioseiten stark, doch kommt fast die Hälfte davon auf Inserate, die es, gleich seinem Prototyp, in der Mehrzahl zwischen die Textseiten gestellt hat, zum Teil aber auch halbseitig mit Text begleitet, — eins so unschön wie das andere. Seine Illustrationen sind, dem Titel des Blattes entsprechend, nur in Schwarz gedruckt und bieten, bis auf einen Doppelseitenholzschnitt (der Rattenfänger von Hameln mit dem Auszug der Kinder) und ein paar Zinkätzungen, sämtlich Autotypieen. Hervorragendes ist nicht darunter. Das Umschlagbild ist in Chromotypie ausgeführt und bringt eine eigen tümliche Komposition: einen Frauenkopf mit wild fliegendem Haar vor einem Zifferblatt, — eine merkwürdige Symboli- sierung des Fluges der ZeitI Rückseite: Seife! Der Gegenstand der Kunstbeilage ist auch sonderbar gewählt. In einer ärmlichen Dachkammer liegt ein junges, krankhaft aussehendes Mädchen schlafend im Bett, auf diesem aber hockt noch ein kleineres, und daneben auf einem Holzschemel, die thränenschweren Augen auf das Kind gerichtet, sitzt eine alte Frau: wem kann man wohl mit solch einer betrübenden Darstellung, die die Unterschrift »Notdsrlsss« — Mutterlos — trägt, eine Weihnachtsfreude machen wollen? Das Bild im Formate von 60:75 ew ist überdies kein chromotypisches Meisterwerk, und diese Weihnachtsnummer mit ihrer Beigabe steht sehr gegen die von 1895 zurück. Das Heft von »Nbs Hussv« darf sich auch als »Königin« unter den englischen Festtagspublikationen bezeichnen, so weit Umfang und Jnseratenmasse in Frage kommen. Bei einem Formate von 29: enthält das Heft, ohne die drei Umschlagseitcn, 74 Seiten Inserate und 56 Seiten Text, also im ganzen 133 Großfolioseiten, ein Segen,, der selbst einen Rothschild neidisch machen könnte. Von den Jnseratenseiten sind 48 dem Texte vorangestellt, die anderen folgen ihm; der Verdacht, daß sich auch im Text bezahlte, und zwar hoch bezahlte Reklamen vorfinden, dürfte, nebenbei bemerkt, kein unbegründeter sein. Die Illustrationen bestehen nur aus Autotypieen und Zinkätzungen; das Umschlagtitel bild allein ist eine Chromoxylographie, aber eine recht geringe. Beigegeben sind der »Hussa« zwei Beilagen. Die eine im Formate des Blattes hat als Kartonnagen-Lithographie keinen Anteil an der Kunst; die andere, 40:58 ora messend, ist besser und von ganz gefälligem Eindruck, ohne deshalb eine irgendwie hervorragende chromolithographische Leistung zu sein. »8t, ckaiass's Unckgst« muß bei seinem Preise von 6 Pence im Vorjahre seine Rechnung nicht gefunden haben, denn es erscheint diesmal als 48 Seiten starkes Schillingheft im Formate von 26:36*/z om; 18 dieser Seiten (ohne den Um schlag) entfallen jedoch auf Inserate, und eine Anzahl davon ist zwischen den Text gestellt, dem auch noch drei Halbseiten für Insertionen entnommen sind. Die Illustrationen sind in Autotypie und Zinkätzung hergestellt; nur eine Vollseite ist Holzschnitt und stammt von dem bedeutenden französischen Tylographen Baude; das betreffende Bild ist also jedenfalls 13
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