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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1890
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1890-11-10
- Erscheinungsdatum
- 10.11.1890
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- Deutsch
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261, 10. November 1890. Nichtamtlicher Teil. 6215 wendet worden; er sollte, des Inhalts und der inneren Aus stattung würdig, im Geschmacke der Zeit, also im echten Rokoko ausgeführt worden. Der hochbegabte Bildhauer Professor Otto Lessing, ein Sohn des bekannten Düsseldorfer Meisters und Neffe des Herrn Herausgebers, machte den Entwurf zu Vorder- und Hinterdeckel und Rücken. Es ist schwer, von der Korrektheit des Stiles und von der Anmut der Erfindung eine Beschreibung zu geben, der Zeichner hat jedenfalls die ihm gestellte Aufgabe in wahrhaft bewundernswerter Weise gelöst. Zierliche Schnörkel, anmutige Amorettengestalteu und allerhand sinnige Hmdeutungen auf den Inhalt des Lustspiels bilden ein reizvolles Ganzes, das in der Kunstwerkstätte von I. R. Herzog in Leipzig in ge wohnter Meisterschaft hergestellt wurde. Auf dem elfenbein farbigen Pergament bilden die teils in Gold, teils in zarter, rosa, grüner und brauner Farbe ausgeführten Figuren und Orna mente einen völlig dem Zeitgeschmack entsprechenden Einband, wie er 1767 wohl hätte ausgeführt werden können, wenn damals die Technik des Büchereinbandes so weit vorgeschritten gewesen wäre, wie sie es in unseren Tagen wirklich ist. Es gereicht Leipzig zum besonderen Ruhme, daß gerade seine kunstgewerblichen Werkstätten es sind, denen die Herstellung eines so gediegenen und kostbaren Prachtwerkes mit völliger Sicherheit glücklichen Gelingens anvertraut werden konnte. Bereits im Jahre 1881 wurde von demselben Herrn Heraus geber zum Andenken an den hundertjährigen Todestag Lcssings von Nathan dem Weisen eine Ausgabe in gleichem Format, gleicher vornehmer Ausstattung und ebenso kleiner Auflage ver anstaltet, kam aber ebenfalls nicht in den Handel, sondern wurde Bibliotheken, Lessingforschern und persönlichen Freunden des Heraus gebers zum Geschenk gemacht. In Bezug auf künstlerische Bei gaben und stilgerechte Behandlung des Einbandes könnte dieselbe sich jedoch nicht mit der vorliegenden Minna von Barnhelm messen. Da auch das Buchgewerbe-Museum in Leipzig ein Exem plar von dem Herrn Herausgeber geschenkt erhielt, so wird den die Messe besuchenden und sich für Herausgabe so vornehmer Prachtwerke interessierenden Herren Kollegen Gelegenheit zum Anschauen gegeben werden. Es bleibt zu wünschen, daß sich in Deutschland recht viele Männer finden mögen, die mit reichsten Mitteln die Herausgabe von Meisterwerken deutschen Geistes in ähnlicher Ausstattung er möglichen. die aber auch von einer ausschließlichen Verwendung für Privatzwecke absehen und somit ein nach außen dem Werte des Innern entsprechendes Werk zum Allgemeingut machen. C. Röstell. Vermischtes. Internationale Buch- und Papiergewerbe-Ausstellung. — Die bereits vor einigen Monaten angekündigte -Internationale Aus stellung der Buch- und Papiergewerbe und verwandten Zweige in der königlichen Agricultural Hall zu London ist nunmehr auf den Zeitraum vom 16. bis 30. März 189 l festgesetzt worden Nach dem vorliegenden Programm verfolgt diese Fachausstellung den rein kommerziellen Zweck. Fabrikanten, Grossisten, Händler und sonstige Fachkreise behufs Geschäfts aubahnung einander zu nähern. Diesem ausdrücklich hervorgehobenen Zweck entsprechend, ist alles sonst übliche Beiwerk, Unterhaltungen. Volks belustigungen, ausgedehnte Prämiierungen rc. ausgeschlossen und sind nur die m Programm angeführten Gegenstände zur Ausstellung zugelassen. ES sind dies Maschinen, Rohstoffe, Utensilien und Bedarfsartikel für Papierfabrikation, Buch- und Steindruckerei, Buchbinderei und verwandte Gewerbszweige, ferner alle Erzeugnisse der Buch- und Papiergewcrbe, Kunst- und Litteratur-Erzeugniffe und die zahlreichen -Stationer.-Artikel, als Schreib-, Znchen und Mal-Utensilien, Lehrmittel, Spiel- und Musik waren, Galanterie, und Luxusgegenstände. Ein Zusammenhang dieser Fachausstellung mit der geplanten -Deutschen Ausstellung« in London besteht nicht. Da letztere jedoch erst nach Schluß der Fachausstellung, im April 1891, eröffnet werden soll, so ist den Ausstellern dieser Fachausstellung die Möglichkeit gegeben, ihre Waren rechtzeitig auch in die Deutsche Ausstellung überführen zu können. Die Mehrzahl der Haupteisenbahnrouten veranstalten Extrazüge, und um dem praktischen Zweck der Ausstellung gerecht zu werden, erhalten Eine Anzahl hervorragender Industrieller hat bereits ihre Be teiligung zugesagt. Für Deutschland und Oesterreich-Ungarn ist eine besondere Meldestelle bei Herrn G. Hedeler in Leipzig. Poststraße 3, errichtet, von welcher Programme und Anmeldungsformulare mit deutschem Text erhältlich sind. In Bezug auf die geplante Deutsche Ausstellung in London er fahren wir, daß der Schwiegersohn der Königin, Marquis of Lorne, dem Empfangskomitee derselben beigetreten ist. Musterschutz- und Patentgesetz. — Der Reichsanzeiger ver öffentlicht (in Nr. 268) den Entwurf cims »Gesetzes, betreffend den Schutz von Gebrauchsmustern«, sowie (in Nr. 269) den Entwurf eines »Gesetzes, betreffend die Abänderung des Patentgcsetzes«. Deutsches Arzneibuch. — Wie die »Apotheker-Ztg.» mitteilt, ist die preußische Einführungs-Verordnung zu der dritten Ausgabe des deut schen Arzneibuchs demnächst zu erwarten. Auch ein revidiertes Verzeichnis derjenigen Arzneimittel, welche in jeder Apotheke vorrätig gehalten Werden müssen,diesogenannte 3srio3 msäieawivum, soll in Kürze ausgegeben werden. Handelsvertragsverhandlungen zwischen Deutschland und Oesterreich. — Das Leipziger Tageblatt brachte vor kurzem die Mitteilung, daß das österreichische Handelsministerium mehrere Industrielle zur vertraulichen Besprechung über die bevorstehenden Vcrtragsverhand- lungen mit dem Deutschen Reiche eingeladcn habe. Nunmehr berichtet man dem genannten Blatte, daß die Mehrzahl der zu dieser Konferenz eingeladenen Industriellen der Textilbranche bereits in Wien eingetroffen sei und die ersten Besprechungen, zu denen auch Wiener Industrielle beige zogen wurden, unter Leitung des Hofrats Baron Kalchberg vor wenigen Tagen stattgefunden haben. Es besteht die Absicht, daß die Vertreter der Mehrzahl jener Industrie- und Agrikulturzweige, welche bei den be vorstehenden Vertragsve Handlungen gehört werden müssen, zu solchen vertraulichen Besprechungen mit dem österreichischen Handelsministerium eingeladen werden. Das letztere hat diesmal den sonst üblichen Weg, die Handelskammern um ihr Gutachten anzugehcn, nicht cingeschlagen, weil es in den vor einigen Jahren erstatteten Berichten der österreichischen Handelskammern über einen Handelsvertrag mit dem Deutschen Reiche geeignete- Material zu besitzen glaubt. Man hofft, auch aus dem direkten Meinungsaustausch mit den Vertretern der Industrie die speziellen Wünsche und Bedürfnisse der einzelnen Branchen kennen zu lernen und auf diese Weise die sichersten Anhaltspunkte für die Feststellung der Zollsätze auf verschiedene Artikel für die künftigen Verhandlungen zum Behufe des Ab schlusses eines neuen handelspolitischen Uebereinkommens mit dem Deutschen etwa eine Aenderung des Handelsvertrages mit Oesterreich-Ungarn den Interessen der deutschen Industrie entsprechen würde und in welcher Be ziehung eine Aenderung desselben der österreichisch-ungarischen Regierung gegenüber würde zugestanden werden können, ohne die deutschen Interessen zu schädigen. Zugleich sollen sich Handelskammern, Verbände rc. über die wirtschaftliche Bedeutung, welche die Pflege der Handelsbeziehungen und Kunsthandel in beträchtlichem Maße bei dieser Frage beteiligt ist. Die Zollpflichtigkeit der Kalender und Zeitschriften in Oesterreich ist eine höchst lästige Fessel des Verkehrs: fast noch störender aber sind die Bestimmungen, zuschließen, scheint sich jetzt die Gelegenheit zu bieten. Deutsches Buchgewerbe-Museum. — Neu ausgestellt sind zwei Werke aus dem Verlage von Paul Bette in Berlin. »Farbige Vor lagen zur Ausschmückung keramischer Gegenstände« und »Ver zierungen für Gefäße aus Porzellan und Metall«. Beide Werke enthalten eine Anzahl ganz vorzüglich in ein- und mehrfarbigem Lichtdruck reprodu-ierter Vorlagen japanischer Herkunft. Die Lichtdrucke sind in der bekannten Kunstanstalt von Albert Frisch in Berlin her gestellt worden. Ihnen schließt sich ein äußerst zeitgemäßes und in seiner künstlerischen wie technischen Ausführung vortrefflich gelungenes kleines Prachtwcrk von C. W. Allers an. Allers, der sich mit seinen Schlag auf Schlag ver öffentlichten Publikationen (Club Eintracht, Hamburger Bilder, Mikado, Hinter den Couliffen des Circus Renz, eine Hochzeitsreise u. s. w.) die Gunst und Liebe eines großen Publikums errungen hat, wird mit seiner soeben im Verlage von Friedrich Conrad in Leipzig erschienenen Mappe
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