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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1894-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1894
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- Deutsch
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221, 22, September 1894 Künftig erscheinende Bücher. 5791 Bei diesem Anlaß bringen wir auch; die Publikationen des ersten Jahrganges der „Literarischen Gesellschaft" in Erinnerung, mit welchen dieser Verein seine ersten großen Erfolge errungen hat; alle diese Werke stehen auf der Höhe und sind von der gesamten Kritik fast einmütig glänzend besprochen worden; es sind dies folgende vier Werke: Vor dem Gewitter. Roman von Seeth» von Sllttnee. Der Roman spielt in der Gegenwart, in Wien; der im Titel ausgedrückte Grundgedanke ist folgender: Unsere Zeit ist schwül; ein Lechzen nach Befreiung, eine bange Angst vor kommendem Schrecken geht durch die Welt. Auf allen Gebieten ein Drängen nach Andersgestaltung. Aber neben diesem Zucken und Leuchten in den Wolken und dem dadurch bei Sehenden, Wissenden und Em pfindenden erweckten Grauen eine genußgierige Sorglosigkeit oder gleichgiltige Erschlaffung bei den anderen. Diese fühlen nur, daß cs ein blumenreicher und heißer Sommertag ist und schlürfen dessen Wonne mit Leidenschaft, oder sie sind von der Schwüle ge drückt und bleiben mut- und thatcnlos liegen. Der Roman be handelt im Rahmen einer spannenden Geschichte aus dem Leben jene großen Fragen, welche derzeit die Welt bewegen, in der geist vollen und anziehenden Weise, welche von jeher die große Lcscrwclt für die Werke der Baronin Suttner gewonnen hat. Der hier vorliegende Band vereinigt die „Letzten Spaziergänge" des berühmten Wiener Satirikers und führt dessen wohlgetroffencs Bildnis nach dem meisterhaften Oelgemälde Prof. Leopold Müllcr's in einer trefflichen Heliogravüre von I. Blechinger den Lesern vor. Aber nicht nur Daniel Spitzer's äußere Erscheinung schmückt den Band, sondern dieser enthält außerdem noch eine geistvolle Charak teristik seines Lebens und seiner Schriften aus der Feder Max Kalbcck's, welche allein schon imstande ist, die Aufmerksamkeit der weitesten Leserkreise zu fesseln. Kalbeck weist dem Wiener Autor innerhalb der Litteratur Deutschlands den ihm gebührenden hohen Rang an und begründet dieses Urteil durch feinsinnige Vergleiche mit anderen deutschen Satirikern, vornehmlich aber mit dem Ver fasser des englischen „Juniusbriefe". Spitzer hat die Satire von dem falschen Begriffe des alten Strafgedichtes erlöst und dieselbe in eine höhere reinere Sphäre hinaufgerückt, was ihm zum bleibenden Verdienste ungerechnet werden muß. Spitzer beherrscht alle Ab- »nd Unterarten des Witzes. Keiner hat es wie Spitzer verstanden, seine Einfälle zur allgemeinen Geltung zu bringen; er sorgt nicht nur für den feinen Schliff seiner Edelsteine, sondern auch für deren geschmackvolle Fassung. --4^ Movellenöuch. «4« i. Dkl' grundlose Optimismus. Inhalt: 1. „Der Wandcrprediger" von Franz Karl. 2. „Visux jsu". Novelle von C. Karlweis. 3. „Der Steinhofbauer", von Waldemar Brugg. 4. „Der heilige Dräusus", Novelle von Emil Marriot. 5. „Ein Taugenichts", Erzählung von Franz Nissel. 6. „Mutter und Tochter", Novelle von Maria Solina. 7. „Die Möve", Erzählung von Irene Schellander. 8. „Verachte nicht den Tod", eine Lübische Sage, erzählt von Julius von der Traun. Das „Novcllcilbuch" der „Literarischen Gesellschaft" soll seinem Plane nach eine Auswahl der besten Werke unserer einheimischen Erzähler, älterer wie jüngerer, bekannter und bisher unbekannter Autoren, in buüter Folge umfassen. Der vorliegende erste Band vereinigt in den Beiträgen seiner acht Autoren eine große Mannig faltigkeit von Talenten und poetischen Motiven. Es wechseln er greifende Stoffe aus dem Leben des Volkes, wie sie die prächtige Bauerngcschichte von Franz Riffel oder die kleine Dorfsccne von Waldemar Brugg darbietet, mit breiten Schilderungen aus der modernen Gesellschaft und dein Geistesleben unserer Zeit ab, wie sie namentlich die reizvolle Novelle von Karlweis und die tief in's heutige Leben greifende Erzählung, „Der heilige Dräusus" von E. Marriot enthalten. Letzte W iener Z p nne r g n n g e von Aaniet Splher. Mit einer Charakteristik seines Lebens und seiner Schriften von Max Kalbeck. (Dazu eine Heliogravüre: Spitzer's Porträt nach Leopold Müller Ein Buch der Betrachtung. Von Kicroni-mus Lorm. Ein neues Werk von Lorm muß das Interesse der ganzen ge bildeten Welt erregen. „Der grundlose Optimismus, ein Buch der Betrachtung von Hieronymus Lorm", bringt die moderne Streitfrage, ob Pessi mismus oder Optimismus der richtige Standpunkt für die Welt betrachtung sei, zu einer neuen Lösung. „Erfahrung" war die große Lehre, welche Immanuel Kant den Träumereien und Gedankendichtungcn der Metaphysik vernichtend gcgcnüberstellte. Eine auf Erfahrung begründete Lebensanschauung muß daher zunächst notwendig auf Kant's Begriff der Erfahrung oder auf seine Theorie des menschlichen Erkennens zurücksühren. Der Leser erhält daher vor allem eine Darstellung dieser Theorie und zwar in so populärer, gcmciuvcrständlichcr Form und Sprache, daß die Schwierigkeiten behoben sind, welche Kant's eigene Ausdrucksweise bisher einem allgemeinen Verständnis hemmend entgegensetzte. Aus dem Gesichtspunkte, welchen die Kant'sche Erkenntnis theorie liefert, schließt sich an ihre Darstellung eine Kritik der auf Kant gefolgten Metaphysikor, welche alsbald die von ihm gewonnenen Resultate zu Nichte zu machen suchten, um für ihre eigenen un fruchtbaren Theorieen Raum zu gewinnen. Ans diese Weise enthält der Leser im vorliegenden Buche eine allgemein cinlcuchtcude Geschichte der moderne» Philosophie bis zum heutigen Tage. Der „grundlose Optimismus" gestaltet sich im edelsten Sinne des Wortes zu einem Erbauungsbuch, welches seine unverrückbaren Grundlagen und folglich seine bleibenden Wirkungen weder aus religiösen Dogmen, noch aus philosophischen Systemen schöpft, sondern aus der Urkraft des menschlichen Herzens selbst, aus der Erfahrung, die jeder in sich selbst machen kann, wenn er dazu angeleitet wird. und ein Facsiinile seiner Handschrift.) Die Literarische Gesellschaft, als ein wahrer Bcrcin zur Pflege der Litteratur und als gcmcinniihigcs, nicht auf Gewinn berechnetes Unternehmen, darf auf die Unterstützung seitens des gesamten deutschen Buchhandels Anspruch erheben. Gerne und dankbar anerkennen wir die Förderung, welche der Buchhandel uns bis jetzt hat angedeihen lassen und die wir von ihm auch in Zukunft erhoffen, zumal wir seine Bemühungen durch höchst günstige Bedingungen erleichtern. Beznstsbedinstttnsten: Gebunden für Mitglieder 14 ganzjährig, 3 50 H vierteljährig je ein Band, bar mit 25o/§ und 11/10; für Mchtinitglieder pro Band 5 ^ mit 250/),, bar 250/^ und 11/10. Broschiert ganzjährig 12 nur fest oder bar mit 25»/g und 11/10; der einzelne Band 4 20 H mit 25°/g ü cond., 25°/g und 11/10 bar. Diese Bezugsbedingungen gelten sowohl für den ersten als auch für den zweiten neuen Jahrgang. Das Vereinsjahr beginnt mit Oktober, doch kann der Beitritt mit jedem Quartal erfolgen. Der Beitritt verpflichtet für ein ganzes Jahr. Die ganz außerordentlichen Preisermäßigungen, welche wir beim Bezüge eines ganzen Jahrganges gewähren, so daß ein Verdienst von inehr als 50"/» zu erzielen ist, werden den verehrlichen Buchhandel gewiß veranlassen, die Bestrebungen der Literarischen Gesellschaft zu fördern. Vcrtricbsmaterial stellen wir reichlich gratis zur Verfügung u. z. Beitrittserklärungen, Prospekte und Plakate und bitten wir uns Ihren Bedarf baldigst bekannt zu geben. Wien. Literarische Gesellschaft Geschästsleituug M. Breitenstein.
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