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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.01.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-01-13
- Erscheinungsdatum
- 13.01.1899
- Sprache
- Deutsch
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318 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^10, 13. Januar 1899. Der Verstorbene hotte seit vielen Jahren seine Hauptthätigkeit der in- und ausländischen medizinischen, speziell chirurgischen Litte- ratur zugcmandt und sich besonders durch sehr wertvolle statistische Arbeiten (»Statistik der Knochenbrüche») sowie durch seine Mit arbeiterschaft au den hervorragendsten medizinischen und chirurgischen Sammelwerken einen Namen gemacht. Cr schrieb unter anderem: »Beiträge zur vergleichenden pathologischen Anatomie der Gelenk krankheiten- (Berlin 1853); -lieber einige durch Erkrankungen der Gelenkverbindungen verursachte Mißstaltungen des menschlichen Beckens- tdas. 1854); »lieber Cpstengeschwülste des Halses- (das. 1855); -lieber den Transport Schwerverwundeter und Kranker im Krieg« (das. 1859); »Handbuch der Lehre von den Knochenbriichen« (das. 1860—1865, 2 Teile); »Leitfaden für Operationsübungen am Kadaver- (das. 1862, 7. Auflage 1889) ; Abbildungen zur Krankenpflege im Felde- (das. 1868) ; -Zur Geschichte der inter nationalen und freiwilligen Krankenpflege im Krieg- (Leipzig 1873); -Die Kriegschirurgie der letzten 150 Jahre in Preußen» (das. 1875); -Die Gelenkresectionen nach Schußverletzungen- (das. 1879). Professor Gurlt war Mitredakteur von Langenbecks -Archiv für klinische Chi- i rurgie- und von 1867—1872 von Virchows und Hirsch" »Jahresbe richten über die Leistungen und Fortschritte in der gesammten Medizin- Jn den Jahren 1885—1888 redigierte er das -Biographische Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker- (Wien 1884—1888, 6 Bde.),auch redigierte er seit demJahre1867dieZcitschrift-Kriegerheil-, Organ der deutschen Vereine vom Rothen Krcnz. Als Mitbegründer der »Deutschen Gesellschaft für Chirurgie« war der Verstorbene deren ständiger General-Sekretär, gab ihre sämtlichen Berichte heraus und bearbeitete bis zuletzt ihre große Sammelforschung über die Narkose. Im vergangenen Jahre hatte er seine große Lebensarbeit, die kompendiöse -Geschichte der Chirurgie und ihrer Ausübung von den ältesten Zeiten bis zur Renaissance» (Berlin, Hirschwald), ein monu mentales Quellenwerk ersten Ranges, vollendet. Gestorben: am 10. Januar im sechsundsiebzigsten Lebensjahre nach langem Siechtum Herr August Gerlc ssn. in Kaiserslautern, bis vor kurzem Inhaber der dortigen Firma I. I. Tascher's Buchhandlung, deren Besitz und Leitung er vor wenigen Jahren seinem Sohne übertrug. Sprech Preisänderungen von Zeitschriften Bei Preisänderungen von Zeitschriften wäre es gut, dies auf den Nachnahmefakturen möglichst in die Augen springend hcrvor- zuheben. Mir liegen zwei Fakturen vor, wo nichts davon zu merkeu ist, daß eine Preisänderung des Jahrgangs eingetreten ist. Wie leicht kann dies übersehen werden, und wie unangenehm, wenn der Sorti menter dies erst später bemerkt, nachdem die Quittungen verschiedent lich zum alten Preis herausgeschrieben wurden! Auch könnte der betreffende Verleger durch einen Vermerk am Kopf der Faktur auf die Preisänderung aufmerksam machen. Ein Uebersehen wäre dann noch weniger leicht möglich. l?. R. Büchervertrieb durch Geistliche. Die nachfolgenden Ausführungen der »Christlichen Welt« 1698 Nr. 44 und 50 sind für Sortimenter und Verleger so wichtig, daß ich die Redaktion des Börsenblattes ersucht habe, sie abzudruckcn. Ein Kommentar ist wohl überflüssig. Göttingen. vr. W. Ruprecht. 1. »Unwürdige Reklame. Das Süddeutsche Verlagsinstitut in Stuttgart, die Verlagsbuchhandlung der vortrefflichen sogenannten Meisterbilderbibel, versendet »vertraulich» vermutlich au viele deutsche Pfarrer ein Schreiben, das die Verbreitung der Meister- bibcl dadurch fördern will, daß es den Adressaten eine »Gratis erwerbung der Meisterbilderbibel durch Empfehlung« in Aussicht stellt. »Wir liefern Ihnen» — so heißt es hier — »nach Empfang des beiliegenden, unterschriebenen Reverses sofort porto- und spesen frei in guter Verpackung ein tadelloses Exemplar der Meisterbilder bibel in zwei Originalprachtbänden mit Goldschnitt vollständig gratis zu Zwecken der Rezension sdas ist nur ein Euphemismus) und Empfehlung. »Als Gegenleistung erbitten wir nur die Verpflichtung gütiger Vermittelung von drei Bestellungen der Bibel, wozu wir Ihnen bis zum 1. Juni 1899, also über sieben Monate, bequem Zeit lassen. Sollte aber — was kaum anzunehmcn — auch ein kleineres oder selbst kein Resultat eintreten, so würden wir Ihnen das gelieferte Exemplar nicht nur ohne jeglichen Spesenansatz mit nur 50 Mk. berechnen, sondern Ihnen freistellen, von diesem Betrage noch 10 Mk. für verwandte Zeit und Mühe in Abzug zu bringen; indes bedarf es für Sie zweifellos nur geringer Mühe, die wenigen An schaffungen zu bewirken. Ob die Aufträge seitens der Besteller direkt oder durch Sie bei uns erfolgen, ist gleichgiltig, auch der Bezug in: Buchhandel gestattet; nur bitten wir Sie, uns nach Ab lauf des Termins oder bei vorheriger Erledigung schon früher die Resultate kurz zu berichten, um die vereinbarte Ordnung des Kon tos vornehmen zu können.« -Der beigelegtc Revers ist eine Bestellung auf ein »Rezensions exemplar» der Mcisterbibel unter den in der Zuschrift angebotenen Bedingungen. »Ich stehe in keinem »Vertrauensverhältnis« zum Süddeutschen Verlagsinstitut. Daher darf das »Vertraulich», das dem mir zu- gegangenen Schreiben nufgedruckt war, mich nicht hindern, diese Art der Reklame an das Licht zu ziehen, dem sie durch das »Ver traulich« sich entziehen will. Rechtlich, auch nach den Satzungen des Buchhändler-Börsenvereins ist diese Vertriebsart nicht anzu greifen. Ob sie eine Buchhandlung ziert, will ich nicht fragen: die Ehre des Buchhandels ist Sache der Buchhändler. Dagegen aber muß protestiert werden, daß durch solche Vertriebsmanipulatiouen s a a l. der Bibel und dem Pfarrerstande geschadet wird. Denn man setzt die Pfarrer deni Vorwurfe aus, daß sie die Meisterbibel verbreiten um ihres Vorteils willen. -Den Lehrern hat das Ministerium jede Vermittelung von Bücherverkäufen, bei denen sie Vorteil haben, wie ich höre, ver boten. Mit Recht: es ehrt den Stand, wenn die Buchhändler wissen, Lehrer find durch kein Trinkgeld als Vertriebsagenten zu gewinnen. Die richtige Antwort auf das Schreiben des Süddeut schen Verlagsinstituts wäre, daß alle Kirchenregimenter den Geist lichen eine derartige »Gratiserwerbung durch Empfehlung« streng stens untersagten. Prof. v. Loofs.« 2. »Das Süddeutsche Verlagsinstitut in Stuttgart hat gegen den «Reichsboten« und die »Christliche Welt- -ein Wort zur Abwehr« ausgegcben und an die deutschen Pastoren verschickt. Offen gestanden, wir hielten es nicht für nötig, den Standpunkt, den wir in Nr. 44 in dem Artikel »Unwürdige Reklame« vertreten haben, gegenüber dieser Abwehr weiter zu verfechten. Aber aller hand Zuschriften zeigen uns, daß man eine Zurückweisung des Rechtfertigungsversuches des Süddeutschen Verlagsinstituts von uns erwartet. -So sei denn 1. darauf hingewiesen, daß die Verlagshandlung in ihrer Abwehr einen mindestens nicht korrekten Gebrauch von den Empfehlungen der Meisterbibel durch die evangelischen Kirchen regierungen macht. 'Diese Empfehlungen sind wahrhaftig nicht dazu bestimmt gewesen, den von dein Verlagsinstitute gewählten Geschäftsweg zu decken. Wir kennen Landeskirchen, in denen ein fach den Pfarrern verboten ist, Handel zu treiben, auch mit den besten und frömmsten Büchern. Wir halten das auch für recht und gut, finden nur, daß ein ausdrückliches Verbot nicht nötig zu sein brauchte. Vielleicht aber wäre es für die Konsistorien, deren Empfehlungen in der Abwehr Verwendung finden, angezeigt, gegen diesen offenbaren Mißbrauch zu protestieren. Es find me in München, Dresden, Königsberg, Danzig, Meiningen, Arolsen, Münster und Stuttgart. -2. wollen wir das rührende »Mitgefühl« des Süddeutschen Verlagsinstituts »für die nicht mit Glücksgütern gesegneten Pfarrer namens des deutschen Pfarrerstandes uns hiermit nachdrücklich ver beten haben. Daß viele von uns Pfarrern ihr Stück Lebenssorge haben, berechtigt die erfinderische Verlagshandlung noch nicht, ihre Geschäftsspekulation darauf zu gründen. -3. Das Süddeutsche Verlagsinstitut antwortet auf unsere Be schwerde über die neue Art Reklame in ihrer »Abwehr« mit der Frage: Ob die -Christliche Welt» und der »Reichsbote« es auch unter ihrer Würde halten, für ihre Bücherempfehlungen Gratis exemplare anzunehmen, oder ob sic nicht vielmehr eine ganze Gratis- üibliothek sammeln? Das ist eine leere Verdächtigung, die in Tausenden von Blättern zu versenden eine solide Firma sich be sinnen sollte. Die Besprechung von Büchern ist ein Richterami, das ernste Zeitungen, ernst nehmen. Ohne Rezensionsexemplare es auszuüben, ist unmöglich. Diese Rezensionsexemplare versendet die Redaktion an Mitarbeiter, denen sie ihr Vertrauen schenkt; sie bleiben deren Eigentum. Wo aber bleibt dann unsere Gratis bibliothek? Ich weiß nicht, ob es Redaktionen giebt, die in dieser Hinsicht Mißbräuche pflegen, unter denen die Verlagshandlungen leiden. Wie aber kommt das Süddeutsche Verlagsinstitut zu einer solchen Beschuldigung der »Christlichen Welt» und des »Reichsboten»? -Bei der »Christliche» Welt« steht die Sache noch merkwür diger. Wir haben niemals ein Rezensionsexemplar der Meister bibel empfangen! Die Anzeigen, die wir gebracht haben, stammen
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