Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.01.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-01-13
- Erscheinungsdatum
- 13.01.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18990113
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189901132
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18990113
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1899
- Monat1899-01
- Tag1899-01-13
- Monat1899-01
- Jahr1899
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ich habe an die Presse nachstehendes Schreiben verschickt: ^2l75s Leipzig, den 10. Januar 1899 geehrte Redaktion! An die Redaktion der „Hamburger Nachrichten" habe ich gestern den unten abgedruckten Brief gerichtet, nachdem sie ge meinsame Sache mit den „Leipziger Neuesten Nachrichten" gemacht und einen sich auf diese stützenden Angriff auf mich gebracht hatte. Ich glaube, daß jeder billig Denkende aus meiner Zuschrift an die „Hamburger Nachrichten" den Eindruck gewinnen wird, daß ich auf sehr solidem Boden stehe, und ich hoffe, daß ich als ein der deutschen Presse wohl genügend bekannter Mann darauf rechnen darf, insofern Schutz bei ihr zu finden, als sie meinen Brief abdrucken und ihm dadurch allgemeine Verbreitung geben wird; er enthält alles was ich zu sagen nötig habe; im übrigen mag das Buch für sich selbst sprechen. Nur einen Punkt erwähne ich noch. Die „Hamburger Nachrichten" glauben mir einen Hieb damit zu versetzen, daß sie mitteilen, das Buch sei einer ganzen Reihe von Verlegern angeboten und von diesen abgelehnt worden. Kein andrer Verleger konnte den Verlag übernehmen aus dem einfachen Grunde, weil der erste Band schon mein Verlagswerk war. Ich habe aber die englischen Verleger ruhig kolportieren gehen lassen, tveil ich sie nur dadurch überzeugen konnte, daß sie mir, meinem Verlangen entsprechend, das Original herausgeben müßten, das sie mir verweigerten, wenn sie überhaupt einen Käufer finden wollten, statt nur das Uebersetzungsrecht. Was für eine Publikation heransgekommen wäre, wenn dieser Unfug geschehen wäre, sieht man aus den Proben der „Leipziger Neuesten Nachrichten".*) Meine Gründe für die Herausgabe des Buches waren die, daß es erstens selbstverständlich war, daß ich zu dem ersten Bande („Graf Bismarck und seine Leute") auch die Fortsetzung brachte, und zweitens weil ich nur dadurch den Angriffen auf den Verfasser, die bis zu einem gewissen Grade auch mich als den Verleger der Buschschen Bücher treffen mußten, mir Erfolg entgegen treten konnte. Mich deswegen zu „verteidigen" und zu „entschuldigen" habe ich absolut keine Ursache. Ihr hochachtungvoll ergebner I. Grunow i. F. Fr. Wilh. Grunow *) Ich führe nur eine an, die mir zufällig ausgefallen mar. Herr Lima» übersetzt aus dem englischen Original: Musch erzähles „Der König ^Friedrich II i habe einmal ein Gedicht kurz vor dem Beginn einer Schlacht verfaßt und, als er es später las, bemerkt: U's8t pa.8 trop mal axrd8 uns ds.tts.llls" fdas tt ist natürlich ein englischer Druckfehlers und sagt dann'.s „Die Pointe ist, abgesehen von der falschen Orthographie, natürlich unsinnig; sie muß lauten ä lg, völlig ä'uns dstsllls." Dies sind also Herrn Limans Worte; in der englischen Ausgabe steht aber groß und breit sktsr tds ballig! So arbeitet dieser Herr! An die „Hamburger Nachrichten" schrieb ich am 9. Januar: d>ehr geehrte Redaktion! Ich glaube von einein Blatte wie den Hamburger Nachrichten erwarten zu dürfen, daß es einen von ihm Angegriffnen zu Wort kommen läßt, und ersuche Sie um Abdruck nachstehender Bemerkungen: Es wäre wohl richtig gewesen, wenn man vor jedem Urteil das Erscheinen des Originals abgewartet hätte, nachdem der Verleger ausdrücklich darauf hingewiesen hatte, daß die englische Uebersetzung verstümmelt und fehlerhaft sei, um so mehr, da von wissenschaftlicher Seite (Zarnckes Litterarischen Centralblatt) schon die Angriffe auf das Buch zurückgewiesen worden waren. Sein Erscheinen wird den Beweis liefern, daß sämtliche Angriffe hinfällig sind. Das Original wird auf etwaige Jrrtümer hin, die bei einem zuverlässigen Arbeiter wie Busch sich schwerlich in großer Zahl finden werden, von sachverständiger Seite sorgfältig geprüft und mit der übrigen einschlagenden Memoiren-Litteratur verglichen. Ich sehe deshalb von einer Erwiderung aus alle Angriffe, auch die mich persönlich treffenden, ab und bemerke nur be richtigend, daß der Korrespondent der Leipziger Neuesten Nachrichten nicht mehrere hundert Fehler nachgewiesen hat, sondern nur vorgegeben hat, daß sie in dem Buche seien, von dem er nur die englische Uebersetzung kennt. Selbstverständlich wird es mir nicht einfallen, die mich betreffenden Stellen ans dem Buche wegzulassen. Im Gegenteil habe ich großes Interesse daran, daß das Vorkommnis und der Wortlaut der Aeußerungen in ihrem vollen Umfange bekannt werden, wonach man einen andern Eindruck als nach der Uebersetzung der Leipziger Neuesten Nachrichten erhält. Die Zurückweisung der Grenzboten, die ich dem Kanzler zu schicken pflegte, im Jahre 1893 hatte ihren sehr einfachen, für mich und die Grenzboten durchaus nicht beschämenden Grund darin, daß die Grenzboten in gewissen Fragen, den sozialen und agrarischen, damals Ueberzeugungen aussprachen, die dem Fürsten nicht paßten. Daß der Fürst eine verletzende Form wählte, um dies zu zeigen, ist schwerlich eine Blamage für mich. Einer Zustellung der Nummer, worin dieser Brief abgedruckt wird, darf ich entgegensehen. Hochachtungsvoll Gnmom
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder