Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.01.1899
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- 1899-01-18
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- 18.01.1899
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14, 18. Januar 1899. Nichtamtlicher Teil. 469 k. k. Hvf- und Staatsdruckerei in Wien, die damit Groß artiges geleistet hat. Daß in einer Ausstellung neuerer Druckerzeugnisse das Plakat nicht fehlen würde, mar zu erwarten. Die Firma Grimme L Hempel in Leipzig ist mit ihren ausgezeichneten Arbeiten vertreten, zu denen für die Mehrzahl Wennerbery und Neuber die Zeichnungen lieferten. Die farbenfrischen, flott und geschickt gezeichneten Plakate zeigen, daß Grimme L Hempel auf der betretenen Bahn rastlos und rüstig Weiter arbeiten. Für die Fachwelt von ganz besonderem Interesse aber dürften die beiden Druckbogen sein, die auf einer König L Baner'schen variablen Rotativnsmaschine hergestellt wurden. Der eine Bogen ist von der Firma König L Bauer in Kloster Oberzell bei Würzburg herausgegeben und von der Firma Hempel L Co., G. m. b. H. in Berlin, gedruckt. Der zweiseitig bedruckte Bogen hat eine Breite von 100 em und eine Länge von 126 ew. Der andere, ebenfalls zweiseitig bedruckte Bogen in einer Breite von 103 om und einer Länge von 126 om ist in der Offizin von Oskar Brand stetter in Leipzig gedruckt. Das von der Firma König L Bauer herausgegebene zweiseitige Tableau wurde mit einer Geschwindigkeit von 4000 Exemplaren pro Stunde gedruckt, und mit der gleichen Geschwindigkeit wurde, wie wir hören, auch das Brandstetter'sche Tableau gedruckt. Die Druckseiten bestehen, um die Leistungsfähigkeit der variablen Rotations maschine zu zeigen, aus Holzschnitten, Autotppieen, Accidenzen aus den zartesten Schriften, Musiknotensatz, Rechnungen mit feinsten: Liniensatz u. s. w., also große tiefdunkle Flächen neben feinen Linien und offenen Flächen. Daß die Her stellung der Stereotypieplatten wie auch der Druck die größten Anforderungen gestellt haben, ist eine ebenso unumstößliche Thatsache wie die, daß beide Tableaux in ihrer Art bisher in Deutschland noch nicht dagewesene Musterleistungen sind, die allen an diesen Arbeiten beteiligten Personen, sowie den Erbauern der Maschine, der Firma König L Bauer in Kloster Oberzell, zur größten Ehre gereichen. Honorare französischer Schriftsteller.*) Arthur Schopenhauer sagt zwar: »Honorar und Verbot des Nachdrucks sind im Grunde der Verderb der Litteratur. Schreibeus- wertes schreibt nur, wer gauz allein der-Sache wegen schreibt», und man kann in Wahrheit annehmen, daß, wenn nicht die Aussicht auf Honorar zahllosen Schriftstellern die Feder in die Hand drückte, wohl die Hälfte aller heutzutage gedruckten Bücher und Zeitschriften als leicht entbehrlich ungeschrieben bliebe, damit kann aber doch nicht bestritten werden, daß auch die größten Geister der Welt- litteratur um Honorar schrieben und trotz des Honorars bedeutende Werke schufen. Ein Wandlung zum Besseren zeigt sich auch schon darin, daß das erniedrigende Buhlen um die Gönnerschaft der Mäcene, auf deren Kosten früher so viele Werke gedruckt wurden, bedeutend abgenommen hat. Ist es schon schlimm, wenn Börne meint, daß kein Geschenkgeber seine Gaben austeile, ohne dabei zu denken: »Knie nieder und bete mich an», so ist es doch noch schlimmer, wenn vermeintlich große Geister schnöden Mammons wegen vor den «Großen» aus den Knieen liegen und in Lobhudelei und An betung sich ergehen. Der kleinliche Zweck scheint ja glücklicherweise im Verschwinden, die Maßlosigkeit persönlicher Verehrung und Ver götterung aber giebt sich bei manchen Schriftstellern und Dichtern leider in anderer Weise noch genugsam kund. Die nachstehende Aufstellung ist unter Zugrundelegung des ge nannten ausführlichen und interessanten Ke Herrschen Artikels in den Preußischen Jahrbüchern bearbeitet, für den u. a. eine Ab handlung von Zola: »Das Geld in der Literatur», ein Gehälter- verzeichuis von Voltaire und eigene Nachforschungen den Stoff lieferten. Der Bearbeiter mußte sich zwar auf eine ganz verkürzte Wiedergabe des interessanten Stoffes beschränken, glaubt aber, das kleine Verdienst beanspruchen zu dürfen, diesen Stoff etwas übersichtlicher gestaltet und durch Beifügung der meisten Jahres zahlen eine genauere chronologische Ordnung und die Zusammen *) Auszug aus Tony Kellen: -Die Honorare französischer Schriftsteller» in den Preußischen Jahrbüchern 1899. Jan. S.80—119. H>it,wank. fügung der jeden Schriftsteller betreffenden Notizen ermöglicht zu haben. Aus der Uebersicht ergiebt sich von selbst, wie die Schrift steller zuerst von Herrschern und hohen Gönnern durch Verleihung von Aemtern und Gütern und erst später durch Theaterdirektionen Subskriptionen, Buchhändler u. s. w. »honoriert« wurden. Wir lassen in dem Verzeichnis in der Regel kurz aufeinander folgen: die Schriftsteller, die Werke, für die sich Gönner u. s. w. fanden, und das gewährte Honorar. Rabelais (1483—1553) (Garguntua u. P.), vom Kard. du Bellay die Pfarre zu Meudon. Saintgelars, Oct. de (1466—1502), f. 1 Ballade v. Karl VIII. das Bistum v. Angouleme. — Mellin de (1491—1558) f. Poesien v. Franz I. die Abtei v. Notre-Dame de Reclus. Amyot, I. (1513—93), iiebcrs. gr. Klassiker. Abtei Bellozane. Bellay, Joach. (1524—55), Dichter. Bist. v. Bordeaux (vorher st). Ronsard, P. de (1524—85), Dichter, v. Karl IX. Einkünfte mehrerer Stifte. Desportes, Phil. (1546—1606), Dichter. Reiche Abteipfründen. Malherbe, F. de (1555—1628), f. 1 Huldiggsoed. f. Heinrich III. 500 Ecus. 1600: Huldiggsgedichte f. Maria v. Medici, später f.Hein rich IV u. dessen Maitresscn. Gehalt als kgl. StallmeisterlOOOEcusrc., nach Heinrichs IV. Tode v. Maria v.M. 500 Ecus Pension u.mehr, unter Ludwig XIII. v. Richelieu, zum Vrssorisr äs Vranos ernannt. Hnrdy, Alex. (1570—1630), Dramatiker b. Theatre du Marais. Jedes Stück 2—3 Ecus u. kl. Tantieme. Gombauld, Jean Ogier de (1570—1666), Gedichte f. Heinrich IV- Gehalt v. Maria v. M. jährlich 1200 Ecus. Rsgnier, Mathurin (1573—1613), von Heinrich IV. seit'1604 Rente v. 2000 L. Maynard, F. (1582—1646), Dichter. Ohne Gönner. Voltaire lobt seine »vsrs üsursux pnrsmsnt sorits». Balzac, Jean Ls. de (1594—1654), Historiograph des Königs. Ge halt 2000 L., v. Kard. Mazarin Pension 500 Ecus. Saint-Amand, eia. Marc. Antoine de Gerard (1594—1661), poln Kammerherr. Ansehnliche Pension. Chapelain (1595—1674), Dichter u. Gelehrter, v. Ludwig XIV Gehalt 3000 L. Desmarets (1595—1676), v. Ludwig XIV. Geh. 1200 L. Voiture (1598—1648), Dichter, kgl. Kammerherr. Stelle in der Finanzverwaltung, später noch 1000 Rthlr. Pension (im ganzen j. 18000 L.). Ryer, P. du (1600—58), Dichter u. Hebers., v. s. Buchhändler Bilaine für Ciceros Reden 200 Ecus, Vorschuß auf Livius 1000 L. Cotin, Abba (1604—82), Dichter u. Redner, v. Ludwig XIV. Ge halt 1200 L. Douvrier, Litteraturkundiger, v. Ludwig XIV. Gehalt 3000 L. Mairet (1604—86), Dramatiker, f. ein Huldigungssonett a. Anna v. Oesterreich 1000 Louisd'or. Ogier, Theolog u. Litteraturkundiger, v. Ludwig XIV. Gehalt 2500 L. Corneille (1606—84), v. Ludwig XIV. Gehalt 2000 L., v. Kard. Richelieu 500 Ecus, als Mitglied der Akad. 1500 L., Einkünfte v. jedem neuen Schauspiel etwa 2000 L., für luc 'loisov ck'or v. Marq. de Sourdeac 2000 L., für lits st Lsrsnios in 21 Vor stellungen (durch Moliäre) 15000 L., f. die Widmung d. Trag. Cinna v. Präs, des Pari, zu Toulouse, M. de Montaurou, 1000 Pist. Starb arm (200 Louisdor v. Ludwig XIV.kamen zu spät). Scarron, Paul (1610—16), Satiriker, von lapllst cl'Lrmöms, hab süchtige Widmung an Ludwig XIV. Lafontaine (1621—95), -6onts8», »Vadlss« rc., vom Min. Foucquet jährlich 1000 L., wofür -nur ein Ged. jedes Viertelst» beansprucht wurde. Molitzre (1622—73), Komödiendichter, v. Ludwig XIV. Gehalt 1000 L., Zuschuß f. seine Schauspielertruppe j. 6000 L., Tartüffe verboten, aber mit 2000 L. vergütet. Boileau (1636—1711), Dichter der ^rt. post., v. Ludwig XIV. Ge halt 2000 L., außerdem Geh. als Akademiker. Eink. im ganzen etwa j. 12000 L. Racine (1639—99), v. Ludwig XIV. Gehalt (zunächst f. zwei Hul- digungsged.) 600—2000 L., als Historiograph 400 L., Eink. als Trssoricr, Gratifik. 1678—88 40000 L., für -Athalie» 500 L. — Als junger Mann v. Moliäre z. Geschenk 100 Louisdor. Valincourt (1653—1730), warnt vor der Ueberschwemmung mit unnützen Schriften und mahnt zur Ergreifung überlegenerer Be rufszweige, buhlte nicht um Gunst u. hatte schriftstellerisch pekuniär keinen Erfolg. Dacier, Mao. (1654—1720). Homerübers. Pension j. 500 Fr. Lesagc (1668—1747). Gil-Blas rc., v. Abbs de Lyonne Pens. 600 L., zog aus seinen dramat. Arbeiten keinen großen Gewinn. Marivaux (1688—1763), f. Lustspielaufführungeu j. 1500—2000 L., durch die Pompadour j. Pens. v. 3000 L. Romane u. Zeitschriften ohne Erfolg. Piron, Alexis (1689—1773), »Vrlsguiu Osuoalion» in 3 Tagen 64
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