15, 19. Januar 1899. Nichtamtlicher Teil. 499 geführte Catholicon das erste Druck-Erzeugnis von Heinrich Bechtermünze, der sich später in Eltville etablierte*), sei. Es läßt sich also äußerst wenig über die Erzeugnisse Gutenbergs sagen, und schon seit geraumer Zeit fand sich kein Druck mehr, der mit einiger Berechtigung unter jene kostbaren Inkunabeln gereiht zu werden verdiente, von denen kaum die größten Bibliotheken der Welt ein Exemplar be sitzen. Es wird deshalb die Bibliographen in Erstaunen 7> setzen, und sie mögen vielleicht schwer davon zu überzeugen sein, daß sich jetzt noch ein authentischer Band gefunden hat, der mit Grund den frühesten Mainzer Pressen zugeschrieben werden muß und zweifellos sogar ein Vorläufer des Psal- teriums von 1457 ist. Und dennoch befindet sich der be kannte Münchener Antiquar Ludwig Rosenthal gegenwärtig im Besitze einer vollkommen unerwähnten Inkunabel die er mir vorgelegt hat und die nach meiner Ueberzeugung nach langer NS sstcklwlr rMk-Tmultatt rapimlm Lwät9 KudriratiomimlP lukkmenrer diümckis, Wnumonk arnkmla impmrnbi ar rarackertzandi- PaW ralamwlla Marone kr EigiamsFr ad rule diam Li mduüne Ä -lummamsDer Wem kuk Lue maxunnü^er Kerrü ^Hchkkec L OMtztzim, Anno dm CAi1leköE*lvlj.1nnWa Wüprois, o (Fig. 2.) Prüfung sich als ein frühes Produkt der Gutenberg'schen Presse ergeben hat. Ich werde nachstehend einige Gründe für ineine Annahme anführen und bitte jene, die daran zu zweifeln geneigt wären, sie ohne jegliche Parteinahme prüfen zu wollen, wie auch ich es that. P -4« Die Ludwig Rosenthal'sche Inkunabel ist in ihrem gegen wärtigen Zustand ein Missale von 176 Blättern (exkl. der nicht mehr existierenden Schlußblätter und der im Innern des Bandes fehlenden Blätter; (zwischen Blatt IV und VI, zwischen DXXIV und DXXVI, zwei zwischen OXDVII und 6U, zwischen ODXIX und ODXXI) ein Blatt ist nur überklebt. Die vollständige Kollation des Bandes ist folgende: Vorblätter. Blatt 1 (unbedruckt) fehlt; Blatt 2: Zoguitur roAittrum llujus libri ooutiusu8 in 88 oktioia 8ub8oripta In kk8to nativitati.8 Domini, In primo Agllioautu. Oktioium *) Diese Frage wird bestritten; F. W. C. Rath behauptet, Guten berg habe in Eltville gedruckt. (Die Druckerei zu Eltville im Rhcingau, Augsburg 1886 iu 8°.) Hessels (Uaailsm, tüo birtüplaos ok printiuZ, not Nont?., llonäon 1887 in 8". p. 22) stimmt damit nicht überein, und seiner Ansicht schließt sich August Bernard an. In surnino maus oktioium. VI puklioam llÜ88sm. . . . Diese vom 25. Dezember ausgehende Tabelle führt die Reihenfolge der für jedes katholische Hauptfest und jeden Heiligen insbesondere bestimmten Messen an. Zu bemerken ist, daß auf Blatt 2 des Offiziums des heiligen Ulrich von Augsburg (Do Sauoto Iläalrioo oktioium) besonders Erwähnung geschieht ohne Hinweis auf den Text, in dem dieses Offizium nicht vorkommt. Nach dem »Uroprium Zauotorum« folgt (BI. 3): 6anou mi886. Do lliuo po8t oauouom NU88S 8sountur oktioia 8uI>8Lripta per oräiusm iu kv8to 8auoto Da8olls oktioium in ko8to a806nsioni8 äsomijui oküoium iu ktz8to psutli6008ts8 oktioium Und so weiter bis zu den letzten Zeilen des Bl. 3": Do äoäioaoiouo oooloÄs oktioium Ooutra pottiloutiam oktioium Oommuuo 8auotorum iu vigilia apo8tolorum In ckio 8unoto apo8tolorum oktioium 68*