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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.01.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-01-19
- Erscheinungsdatum
- 19.01.1899
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- Deutsch
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I? 15, 19. Januar 1899. Nichtamtlicher Teil. 501 das Psalterium von 1457 hergestellt. Diese Typen wurden, wie man weiß, in der Offizin Gutenbergs gegossen, da sa Fust und Schoeffer zwischen dem 6. November 1455, wo Gutcnberg zu drucken aufhörtc, und dem 15. August 1457 (welches Datum im Colophon des Psalterinms angeführt wird) selbst unmöglich Zeit hatten, die Typen schneiden und gießen zu lassen, um ein so großes und so wohl ausgeführtes Werk wie das Psalterium zusammensetzen und Herstellen zu können. Es ist unmöglich, die Herstellung unserer Inkunabel den zweiten Pressen zuzuschreiben, die zu jener Zeit in Mainz in Thätigkeit waren; noch weniger aber ist sie ein Produkt aus der Presse von Heinrich Bechtermünze und Albert Pfister, die niemals zusammengeschmolzene Buchstaben von solcher Eigentümlichkeit wie die oben erwähnten in Anwendung ge bracht haben. Das Nisssls spsoials ist also ein unbekanntes Werk, aus Gutenbergs Offizin hervorgegangen, etwa um die Zeit des August 1457, niemals aber später. Um das Gegenteil zu behaupten, müßte man erst den Beweis dafür finden, daß die im Missale und Psalterium angewendeten Spezialtypen fort gegeben und nach vollendetem Druck von einem andern Typo graphen gekauft wurden, der sich ferner dieser Typen bedient hat. Ich wage noch weiter zu gehen. Ich glaube, daß man mit Gewißheit die Herstellung des Missale noch weiter zurück versetzen darf. Der Kanon, der gewöhnlich, mit größeren Typen gedruckt ist, ist in diesem Missale noch mit denselben kleinen Typen her gestellt wie der Rest des Werkes. Diese Eigentümlichkeit läßt sich nur dadurch erklären, daß unser Missale vor Existenz der fünf anderen Typengattungen, die sich bereits im Psal terium finden, und besonders vor Vorhandensein der Kanon type hergestellt wurde. Das Missale enthält überdies noch keinen Kalender, der sich bereits in allen späteren Ausgaben findet, was ein sprechen der Beweis für dessen früheren Ursprung sein muß. Endlich ist noch ganz besonders hervorzuheben, daß in dem Missale die Initialen noch von der Hand des Rubri kators eingeschrieben sind, während sie sich zur Herstellungs zeit des Psalteriums bereits gedruckt vorfinden. Wie könnte man annehmen, daß diese Jnitialtypen, wenn sie zur Her stellungszeit des Missale bereits in Metall gegossen existierten, beim Drucke desselben nicht verwendet wurden? Und selbst ganz abgesehen von der Ueberlegenheit des einen dieser Werke über das andere (hier beschriebene), ent halten die oben bereits angeführten Worte der Schluß bemerkung des Psalteriums (Fig. 2): »vsnustats oapitalium äsooratus, rubrieationibusgus suküeisnter clistinotug, .... absgus oalarni ulla sxaraolous sie ekügiatns« eine deutliche Anspielung auf die technischen Fortschritte, die die Typographie seit Herstellung eines vorhergegangenen Werkes gemacht hat, das wohl kein anderes sein dürfte als Herrn Ludwig Rosenthals Missale. Der Sinn dieser Worte läßt kaum einen Zweifel zu und weist klar auf ein vor 1457 aus derselben Offizin hervorgegangenes Buch hin, in dem die Initialen noch hand schriftlich eingesetzt sind. — Die Schlußfolgerung ergiebt sich von selbst. Kleine Mitteilungen. Leipzigs Postverkehr. — Wie Deutschland unter den Län dern Europas in Bezug auf die Zahl der Postsendungen die erste Stelle einnimmt, so ist dies (prozentual) mit Leipzig innerhalb Deutschlands der Fall. Im Jahre 1897 gingen in Leipzig (ein schließlich Vororte) 58 Millionen gewöhnliche Briessendungen (Briefe, Postkarten, Drucksachen und Warenproben) ein, während über 91 Millionen abgesandt wurden. An absoluter Zahl der Briefe wurde Leipzig nur von Berlin (mit 209 Millionen an gekommenen und 284 Millionen abgcsandten) und. Hamburg (mit 78 Millionen angekommenen und 115 Millionen abgesandten) EechsiindüitMaster Jahrgang. übertrvffen. Berechnet man indes die Zahl der Sendungen nach dem Verhältnis der Einwohnerzahl, so steht Leipzig allen anderen großen Orten Deutschlands voran, denn es entfallen auf den Kopf der Bevölkerung jährlich: in Leipzig 140 eingegangene und 220 abgesandte Briefe, in Frankfurt a. M. 134 und 216, Berlin 125 und 169, Hamburg 124 und 183, Köln (Rhein) 119 und 143, Dresden 109 und 132, Breslau 85 und 118, Chemnitz 83 und 98. Der tägliche Eingang an Briefen beläuft sich in Leipzig auf 159 000 Stück, der tägliche Abgang aus 249000 Stück. Im Jahre 1880 betrug die Zahl der eingegangenen Briefe für Leipzig nur 15 Millionen, sie stieg bis zum Jahre 1890 auf 36 Millionen oder rund 2,1 Millionen jährlich; von 1890 ab beläuft sich der jährliche Zuwachs auf über 3 Millionen Stück. Die Briefauflieferung ist seit 1890 von 56 auf 91 Millionen gestiegen, d. i. jährlich um etwa 5 Millionen Stück. An gewöhnlichen Paketen gingen über 3 Millionen Stück jährlich oder 8450 Stück täglich ein und 5stg Millionen jährlich oder 16000 Stück täglich ab. Auf jeden Einwohner Leipzigs ent fallen im Jahre durchschnittlich 7 eingegangene und 14 abgesandte Pakete (in Berlin 5 im Eingänge und 10 im Abgänge, Hamburg je 4P), so daß also auch bezüglich des Paketverkehrs im Verhältnis Leipzig die erste Stelle einnimmt. Im weiteren gingen in Leipzig ein: 300000 Wertsendungen (mit Ausschluß der Postanweisungen), 287000 Nachnahmen, 59000 Postaufträge; abgesandt wurden 321000 Wertsendungen und 18 Millionen Zeitungsnnmmern. Der Postanweisungsdienst führte einen jährlichen Geldumsatz von 290 Millionen Mark herbei, wovon 92 Millionen Mark auf eingezahlte und 198 Millionen Mark auf ausgezahlte Postanweisungen kommen. Täglich kommen über 500000 auf Postanweisungen zur Auszahlung und 250000 zur Einzahlung. An Porto und Telegraphen gebühren vereinahmten die Leipziger Postanstalten 9'/, Millionen Mark (die Gesamtsumme im Reich belief sich auf über 300Millionen), d. s. täglich 25836 An Telegrammen wurden 623000 aufgegebene und 658000 eingegangene bearbeitet. Im Durchschnitt gehen täglich 1803 Tele gramme beim Leipziger Telegraphenamte ein und 1707 werden aufgegeben. Besteuerung der großen Warenhäuser. — In der Thron rede zur Eröffnung des preußischen Landtags am 16. Januar ist die Ankündigung eines Gesetzentwurfs über die kommunale Be steuerung der großen Warenhäuser mit folgenden Worten erfolgt: --Die kommunale Besteuerung der in neuerer Zeit entstan denen großen Warenhäuser entspricht nicht ihrer Bedeutung und Stellung im gewerblichen Verkehr; sie bedarf einer besonderen Regelung, welche die gerechtere Heranziehung dieser Betriebe sichert und dadurch zugleich den kleineren Gewerbetreibenden für den Wettbewerb einen wirksameren Schutz gewährt. Ein bezüg licher Gesetzentwurf wird Ihnen voraussichtlich noch in dieser Tagung vorgelegt werden.» Die Handschriften der Pariser Nationalbibliothek. — lieber die eifrig betriebene Bekanntgabe des Handschriften-Besitzes der Nationalbibliothek in Paris berichtet man der Beilage zur Allgemeinen Zeitung folgendes: Oncout, Auvray, Couderc und de la Ronciere bearbeiteten gemeinsam die französischen Hand schriften. Das Werk (Oatalogus Asvsral äss manusorits krauyaü äs la Libliotüsgus nationals) wird seit 1895beiLeroux herausgegeben. Schon sieben Bände sind erschienen, mit zwei weiteren für dieses Jahr in Aussicht gestellten Bänden wird die Sammlung abgeschlossen sein. Dü nnt dem Jahr 1860 eingerichtete Abteilung der neuen Erwerbungen (klouvsllss aoguisitiovs) wird in drei weiteren bald erscheinenden Bänden bearbeitet werden. Neben den großen Hauptkatalogen laufen noch Verzeichnisse alter in die Nationalbibliothek überführter Hand schristensammlungen. Davon liegen schon die Sammlungen Mo reau, de Fontanieu und Dupuy in Einzelbcarbeitung vor, dem nächst werden die Bestände Baluze, Duchesne, Clairambault, Calbert und Anisson zugänglich gemacht. Endlich soll noch in diesem Jahre der vierte und letzte Band von Oncouts Invsvtairs 8owwairs äss manusvrits Arsos äs la Uibliotüsgus nationale ver öffentlicht werden. In den letzten Jahren wurden gegen 200 grie chische Handschriften erworben, womit die in der Nationalbibliothek aufbewahrten griechischen Handschriften die Zahl von 4700 Bänden erreichen. Deutscher Bund für Handel und Gewerbe. — Der --Verein selbständiger Leipziger Kaufleute und Fabrikanten zur Wahrung berechtigter Interessen» hat einstimmig beschlossen, dem --Deutschen Bunde für Handel und Gewerbe» beizutreten, dessen Gründung übrigens seiner Zeit erst von ihm augeregt und be trieben wurden war. Der Zweck des Bundes besteht vornehmlich im Zusammenschluß aller kaufmännischen und gewerblichen Ver einigungen Deutschlands, die das Unwesen in Handel und Ge werbe systematisch und prinzipiell bekämpfen und für die Hebnng 69
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