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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-01-21
- Erscheinungsdatum
- 21.01.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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17, 21. Januar 1899. Nichtamtlicher Teil. 559 denken, eine andere Kraft für die Verwaltung der Königlichen Biblio graphischen Sammlung und unserer eigenen Besitztümer zu suchen. Wir haben Herrn vr. Rudolf Kautzsch, bisher Privatdozent der Kunstgeschichte und Direktor des Provinzialmuseums in Halle a/S., im Einverständnis mit dem Königlichen Ministerium des Innern als Direktor des Buchgewerbemuseums angestellt und am 1. De zember in sein Amt eingeführt. »Wir setzen in ihn das volle Vertrauen, daß er den mannig faltigen und schwierigen Aufgaben, an die er heranzutreten hat, mrt Eifer, Sachkenntnis und Verständnis sich widmen und das Museum einer gedeihlichen Entwickelung zuführen wird. »Die Mittel, die zur Vermehrung und Unterhaltung unserer Sammlungen zur Verfügung standen, wurden zunächst verwandt, um die Sammlung moderner Plakate zu einer gewissen Abrundung zu bringen, herzurichten und unterzubringen. Die Sammlung kann mit cineni Bestände von etwa 1000 Stück schon für recht ansehnlich gelten. -Da wir die Anschaffung von Büchern als Musterleistungcn, so weit sie durch Kauf zu erfolgen hat, im allgemeinen auf das Gebiet der Königlichen Bibliographischen Sammlung beschränken müssen, so haben wir unsere Mittel insbesondere auf Einzelblätter und Blatt werke zu verwenden. Zum Ausbau der aus letzteren sich gestaltenden Vorbildersammlung wurden mehrere Werke neu angeschafft und deren Blätter mit älteren geeigneten auf gleichmäßige glatte Pappen ge zogen. Die Ordnung dieser mehrere Tausend Blätter wird eine der nächsten Ausgaben sein. Eine große Zahl einzelner Blätter und Accidenzen, die sich im Laufe der Jahre, wie es der Zufall brachte, angesammelt hatten, wurde systematisch geordnet und harren der Einreihung in die Bestände, die schon zum Gebrauch bereit liegen. -Mit besonderer Genugthuung gedenken wir alljährlich des An teils an der Vermehrung unserer Bestände, den wir dem deutschen und zum Teil auch dem ausländischen Verlagshandel für freiwillige Gaben zu danken haben. Auch in diesem Berichtsjahre hat es an verständnisvoller Förderung nicht gefehlt. Wir sprechen hierfür den herzlichsten Dank aus, der im einzelnen durch Abdruck der Geberliste als Anhang dieses Berichtes erfolgen wird. (s. nächste Nummer d. Bl. Red.) »Eine höchst willkommene Bereicherung verdankt unsere Bibliothek einer freien Sammlung, die zur Erwerbung eines kostbaren Werkes niederländischen Ursprunges unter mehreren Mitgliedern veranstaltet wurde. Wir danken auch hierfür aufs beste und empfehlen dieses Verfahren zur Nachahmung. -Den Veruielfältigungsanstaltcn, soweit sic nicht zugleich als Verlagshandlungen in Betracht kommen, sprechen wir den Wunsch aus, daß sie sich reger an der Vermehrung unserer Sammlungen beteiligen; gerade ihnen sollen diese in erster Linie wiederum dienst bar gemacht werden. »Für die Königliche Bibliographische Sammlung ist der im vor jährigen Bericht als bevorstehend gemeldete Ankauf zum Abschluß gekommen; eine Reihe von Bänden liegt auch heute wieder vor, über deren Erwerb der Museumsausschuß sich gutachtlich äußern wird. Das bei den neueren Ankäufen befolgte Bestreben, hervorragende buchgcwerbliche Erscheinungen der Gegenwart zu bevorzugen, hat der Sammlung schon eine ziemliche Reihe wertvoller Musterleistungen englischer und französischer Herkunft zugeführt, die zu anregender Betracytung in dem Museum zur Verfügung stehen. »Mit der Veranstaltung anregender und belehrender Vortrags abende haben wir im Juni wieder begonnen. Der Vortrag des Direktors der Bibliothek im Königlichen Kunstgewerbemuseum zu Berlin, Herrn 1>r. Peter Jessen, hat außerordentlichen Beifall ge funden. Wir haben diesen von uns hochgeschätzten Freund und Gönner unseres deutschen Buchgewerbemuseus zu einer weiteren Reihe von sechs Vorträgen für die Monate Januar und Februar d. I. ge wonnen. Wir gedenken damit lebhafte Anregung in die Buch- Werkstätten hincinzutragen. -Herr vr. Kautzsch, der mit unserem Einverständnis als Dozent für Kunstgeschichte in den Lehrverband der hiesigen Universität cingctreten ist, wird, sobald der Verein über eigene Räume zu ver fügen haben wird, mit dem lebendigen Worte an die Mitglieder des Vereins herantretcn, wie er bisher als selbständiger Forscher über die älteren Grundlagen unseres Buchwesens gehandelt hat. Die Zahl der Besucher des deutschen Buchgewerbcmuseums betrug 1898: Januar 1073 Februar 804 März 950 April 494 Mai 2128 Juni 2385 Juli 1058 August 980 September 1100 Oktober 3671 November 19 (geschlossen) Dezember 1381 16013" lieber die Pflege des Ausstellungswesens hat die Aus stellungs-Kommission einen selbständigen Bericht vorgelegt. Diesen verliest Herr Kommerzienrat Jul. F. Meißner, wie folgt: Bericht über die Thätigkeit der Ausstellungskommission des Centralvereins für das gesamte Buchgewerbe während des Jahres 1898. Die Ausstellungskommission des Centralvereins für das gesammte Buchgewerbe trat in dem Jahre 1898 zum ersten Male in ihre eigent liche Thätigkeit. Als erste Ausstellung veranstaltete die Ausstellungskommission des Centralvereins in den Räumen des hiesigen Kunstgewerbemuseums eine I. Internationale Ausstellung illustrierter Postkarten, die in der Zeit vom 1. Mai bis 26. Juni 1898 stattfand. Die Beteiligung von seiten der Erzeuger und Verleger von Postkarten war eine äußerst zahlreiche, sie betrug 185 Firmen mit über 11000 Bildcr- postkarten. Auch eine Anzahl von Geschäften, die Postkarten-Albums Herstellen, nahm an der Ausstellung teil. Der Besuch während der Dauer der Ausstellung bezifferte sich auf über 12 000 Personen. Die von dem Kunstgewerbemuseum in liebenswürdigster Weise zur Ver fügung gestellten Regale und Schränke eigneten sich vorzüglich zum Ausstellen der Bilderpostkarten, so daß die ganze Ausstellung ein hübsches freundliches Aussehen bot. Der Direktion des Kunstgewerbe museums sagen wir für die gütige llebcrlassung des Raunies, des Mobiliars, sowie für die Stellung des Aufsichtspersonals unseren verbindlichsten Dank. Noch während der Dauer der Ausstellung illustrierter Postkarten im hiesigen Kunstgewerbemuseum hatte das Königliche Landes-Ge- werbemuseum in Stuttgart um Ueberlassung der Sammlung zu einer Ausstellung gebeten. Die Ausstellungskommission glaubte dieser Bitte Gewähr leisten zu sollen, damit auch in anderen Städten die Thätigkeit des Centralvereins für das gesammte Buchgewerbe vor geführt, sowie dessen Name und Wirken bekannter werde. Sie be willigte daher das Gesuch des Königlichen Landes-Gewerbemuseums in Stuttgart unter der Bedingung, daß der Centralverein für das gesammte Buchgewerbe als Veranstalter genannt werde, ferner daß die Transportkosten u. s. w. von dem Königlichen Landes-Gcwerbe- museum zu tragen seien. Die Bedingungen wurden angenommen, und in der Zeit vom 17. Juli bis 4. September 1898 waren die Bilderpostkarten in der König-Karls-Hallc in Stuttgart ausgestellt. Der Besuch war ein sehr zahlreicher, er betrug während der Dauer der Ausstellung 22 812 Personen. In den Monaten Mai und Juni 1898 fand in der hiesigen Königlichen Kunstakademie und Kunstgcwerbeschule eine Ausstellung deutscher Holzschnitte statt. An dieser Ausstellung hatte der Central verein für das gesammte Buchgewerbe zwar keinen thätigen Anteil, jedoch war aus den Einladungen der Vorstand des Centralvereins als einladende Person mitgenannt, um hierdurch den Beweis zu geben, daß der Centralverein sich die Förderung aller graphischen Künste und Gewerbe stets angelegen sein läßt. Nach Schluß der Holzschnitt-Ausstellung an hiesigem Orte sollte sie in andere Städte Deutschlands und Oesterreichs weitergeführt werden. Die Aus- stcllungskommission glaubte, in Uebercinstimmung mit dem gcschäfts- führcnden Ausschuß des Centralvereins, im Interesse des Vereins zu handeln, wenn sic die Sammlung deutscher Holzschnitte über nehme und in andere Städte weiterführe, um dadurch den Central- verein für das gesammte Buchgewerbe immer bekannter zu machen, sowie durch diese Veranstaltung dem Vereine neue Mitglieder zuzu- sühren. Die Sammlung wurde am 2. Juli 1898 von dem Komitee oer Ausstellung, den Herren Professor Rich. Berthvld und Tylograph Hugo Meyer, übernommen, eine Anzahl Blätter in Passe-Partouts eingelegt, die einzelnen Gegenstände mit Katalog-Nummern versehen und dann, in 22 Kisten verpackt, zuerst an das Königliche Landes- Gewerbemuscum in Stuttgart abgcsandt, woselbst die Ausstellung vom 14. September bis 30. Oktober 1898 zugüngig war und von 14 212 Personen besucht wurde. Von Stuttgart ging die Sammlung deutscher Holzschnitte nach Heidelberg, woselbst sie vom 6. bis 27. No vember 1898 in den Räumen des dortigen Kunstvereins ausgestellt war. Der Besuch betrug hier 550 Personen. Vom 4. bis 28. De zember 1898 waren die Holzschnitte in dem großherzoglichen Kunst gewerbemuseum in Karlsruhe aufgestellt und von 300 Personen be sucht. Die Ausstellung ist bereits vergeben für Januar 1899 an das K. K. Museum für Kunst und Industrie in Wien, für Februar 1899 an den Sächsischen Kunstverein in Dresden, für März und April 1899 an das Städelffche Kunstiustitut in Frank- 1»furt a/M., für Mai und Juni 1899 an das Kunstgewerbemuseum in Düsseldorf. 76'
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