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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-01-21
- Erscheinungsdatum
- 21.01.1899
- Sprache
- Deutsch
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560 Nichtamtlicher Teil. 17, 21. Januar 1899. Mit verschiedenen Museen schweben noch Unterhandlungen, die ebenfalls zu einem günstigen Resultate führen werden. Alle Museen, die bis jetzt die Ausstellung deutscher Holzschnitte übernommen haben, tragen die Kosten des Transportes, der Aufstellung, Wiederverpackung und Weitersendung, so daß dem Centralverein hierbei keine Kosten erwachsen. Die durch die Herstellung eines Kataloges entstandenen Kosten werden durch dessen Verkauf gedeckt werden. Die Ausstellnngskvmmission beschloß nach dem Heimgänge des Fürsten Bismarck die Ausführung einer Ausstellung von Bismarck- Litteratur und Bismarck - Bildern. Die Eröffnung erfolgte am 15. Oktober 1898 durch eine Vorbesichtigung in Gegenwart eines großen Kreises cingcladener Herren, unter denen sich Herr Ober bürgermeister Ur. Georgi, Mitglieder des Rates der Stadt Leipzig, höhere Offiziere, Vertreter der Universität und höheren Schulen, sowie Angehörige des Buchhandels und Buchgewerbes befanden. Die zahl reich beschickte Ausstellung, im ganzen waren 283 Bilder und 345 Werke mit 563 Bänden, beziehungsweise Broschüren ausgelegt, war für den Besuch täglich vom 16. bis 31. Oktober 1898 bei freiem Eintritt geöffnet. Verleger und Sammler hatten mit wenigen Aus nahmen in freundlicher Weise für die Veranstaltung Gegenstände überlassen, für welche liebenswürdige Unterstützung nochmals bestens gedankt sei. Ganz besonderer Dank aber gebührt den Herren Martin Bülz, i. Fa. Brunner'sche Buchhandlung in Chemnitz, I. I. Weber, S. Hirzel und Paul Messerschmidt in Leipzig, die je eine größere Anzahl seltener und interessanter Bismarckbilder zur Verfügung ge stellt hatten. Die Ausstellung fand allseitig großen Beifall, die Presse beschäftigte sich lebhaft damit, sogar die französischen Tages blätter brachten über die Eröffnung telegraphische Berichte und dann noch Einzelheiten über die Veranstaltung. Während der sechzehn tägigen Dauer war die Ausstellung von 3193 Personen besucht. Die Beratungen der Ausstellungskommission fanden in 5 Sitzungen statt; eine derselben wurde in Gemeinschaft mit dem gc- schäftsführendcn Ausschuß des Centralocreins abgehalten. Für die Arbeiten zur deutschen Buchgewerbe-Ausstellung in Paris 1900 ist die Ausstellungskommission durch weitere 6 Mitglieder, die Herren Heinrich Biagosch, Georg Giesecke, C. Friedr. Hübel, Arthur Meiner, Moritz Merfeld und Heinrich Wagner, verstärkt und führt als außerordentliche Kommission des Centralvereins für das gestimmte Buchgewerbe den Titel: «Die Kommission für die deutsche Buchgewerbe-Ausstellung in Paris 1900.« Die Kommission für die deutsche Buchgewerbe-Ausstellung in Paris 1900 hatte mit der Beratung der Bestimmungen, den Ver handlungen mit dem Reichskommissar und dem Werben von Aus stellern umfangreiche Arbeiten zu erledigen, die wenig in die Oeffent- lichkeit traten, aber viele Mühe und Arbeit verursachten. Im ganzen hielt die Kommission für die deutsche Buchgewerbe-Ausstellung in Paris 1900 neun Sitzungen ab, davon zwei in Gemeinschaft mit dem geschästsführenden Ausschuß des Centralvereins. Die bis jetzt vor liegenden 128 Anmeldungen lassen erwarten, daß das deutsche Buch gewerbe seinen alten Ruf wahren wird. Es kommt in Paris 1900 nicht auf eine dem Umfange nach große Ausstellung an, sondern darauf, daß die besten Firmen mit ihren besten Werken vertreten sind, ohne daß für die einzelne Firma eine räumlich große Ausstellung geboten ist. Das Jahr 1899 wird der Kommission für die deutsche Buch gewerbe-Ausstellung erst die Hauptarbeit bringen, deren Förderung im großen wie im kleinen das Streben der Kommission sein wird. Die Registrande der Ausstellungskommission und der Kommission für die deutsche Buchgewerbe-Ausstellung in Paris 1900 verzeichnen: 1) für das Ausstellungswesen des Centralvereins für das gesammte Buchgewerbe 238 Eingänge, 243 Ausgänge, 2) für die Pariser Ausstellung 404 „ 316 ,, im ganzen sonach 642 Eingänge, 559 Ausgänge. Hierauf fährt der Vorsitzende in seinem Berichte fort: -Außer den im Verwaltungsbereich der Ausstellungs-Kommission getroffenen Veranstaltungen wurden, davon getrennt, in üblicher Weise die Jahresausstellung für den deutschen Buchhandel und die Weihnachtsausstellung abgehalten. Elftere enthielt wieder eine abgeschlossene Sonderausftellung, diesmal eines einzelnen Künstlers, Mucha, der für Plakate und Illustrationen in kurzer Zeit in Paris sich einen Namen gemacht hat; dieses eigen geartete Talent wurde in den fast vollständigen Werken vorgeführt. »Ferner ist zu erwähnen die Ausstellung von 86 Adressen, die Sr. Majestät dem Könige von Sachsen bei seinem 25jährigen Regierungsjubiläum am 23. April 1898 aus allen Teilen des Landes und von auswärts zugcsandt und auf unser Gesuch von Sr. Majestät huldreichst zu einer lltägigen Ausstellung überlassen worden waren. In dem vom Börsenverein der deutschen Buchhändler zu diesem Zwecke uns überlassenen großen Saale des Buchhändlerhauses konnten diese Leistungen der Buchkunst in würdiger Weise einem großen Kreise zugänglich gemacht werden. -Der Mangel ausreichender eigener Ausstellungsräume trat uns dabei wieder recht deutlich ins Bewußtsein und ließ uns fühlen, wie not es thnt, daß diesem bald durch Eröffnung des Buchgcwerbehauses abgeholfen werde. -Am 23. April, dem hohen Festtage, der zu dieser Ausstellung den Anlaß gegeben hat, haben wir in feierlicher Weise den Grund stein zu unserem neuen Heim gelegt und damit eine schuldige Hul digung dem Könige dargebracht, unter dessen fürsorglichem Schutze unser Verein und seine Gewerbe zur Entfaltung gekommen sind. «Die lebhafte Anteilnahme, die bei dieser Feier aus den buch- gewerblichen Kreisen Leipzigs und darüber hinaus aus ganz Deutsch land sich kuudthat, hat in uns dankbaren Wicderhall gefunden und uns gestärkt in der Zuversicht auf ein gutes Gelingen unseres Vorhabens. »Der Börsenverein der deutschen Buchhändler stistete bei dieser Gelegenheit als erstes Schmuckstück des deutschen Buchgewerbehauses eine Marmvrüüste des verehrten Königs von Meister Seffners Hand; den Dank des Vereins konnte Ihr Vorsitzender dem Abgeordneten des Börsenvereins sogleich aussprechen. -Eines anderen Geschenkes, das uns die Stadt Leipzig gemacht hat, sei gleich an dieser Stelle gedacht. Der Rat der Stadt hat uns den Beschluß mitgeteilt, die auf das Buchgewerbehaus entfallenden Beiträge zur Straßcnaulage, die einen namhaften Betrag ausmachen würden, nicht zu erheben. Für diese, unserem Baukonto zu gute kommende Erleichterung und für das mit dem gedachten Beschluß bekundete außerordentliche Wohlwollen sei auch an dieser Stelle dem Rate der Stadt Leipzig ehrerbietigster Dank ausgesprochen. -Im vorigen Jahre hatten wir Ihnen von Verhandlungen zu berichten, die wegen der nachbarlichen Verhältnisse zwischen uns und dem Börsenverein der deutschen Buchhändler schwebten. Sie hatten Ihrem Vorstande Vollmacht gegeben, sie zum Abschluß zu bringen. Dieser ist nun herbeigeführt worden und geht dahin, daß wir dem Börsenverein als Entschädigung für den Abbruch und Wiederaufbau der Gartenhalle und für Verlegung der Grubenanlage eine Pausch- summe von 6000 gezahlt haben, die etwa die Hälfte der wirk lichen Kosten betragen dürfte. Außerdem übernahmen wir alle sonstigen aus der Grundregulierung entstehenden Kosten und ge statten, daß der Börsenverein etwaige Flügelanbauten bis an die Grenze bezw. so weit an unser Haus heranführe, daß ein Lichteinfall von 4b" gewahrt bleibt. -Die Gefahr, daß durch solche Anbauten die Ansicht unseres Hauses leiden könnte, scheint nicht nahe zu liegen, wir konnten billiger Weise dieser Einschränkung des gewährten Fensterrechtes nicht widerstreben. -Nachdem so die Hindernisse einer Freilegung des Baugrundes beseitigt und dann die von der Baukommission in vielen eingehenden Beratungen festgestellten Pläne von der Baupolizei genehmigt worden waren, tonnte am 1. August mit der Ausschachtung des Baugrundes begonnen werden. Diese, ursprünglich in geringerem Umfang für die mäßigen Keller-Bedürfnisse des Hauses beabsichtigt, wurde durch den nachträglichen Beschluß einer vollständigen Kelleranlage über den ganzen Baugrund erstreckt. Die damit erforderliche Erhöhung der Bausumme um 100 000 ^ ist von der außerordentlichen General versammlung am 8. August genehmigt worden. Unter der Gunst der Witterung und dank dem energischen Vorwärtsdrängen unseres Herrn Architekten ist der Bau rasch emporgewachsen und fetzt soweit gediehen, daß mit Aufstellung des Dachgebälkes demnächst begonnen werden kann. Es ist bestimmte Aussicht vorhanden, das Haus am 1. Oktober dem Betrieb zu übergeben. Die vorliegenden Anschläge und Berechnungen lassen mit Gewißheit annehmen, daß die vor geschriebene Bausumme nicht überschritten werde, s -Des neu zu wählenden Verwaltungsausschusses Aufgabe wird es sein, die Crträgnisfähigkeit des Hauses zu sichern. -Das neue Haus lenkt unseren thätigen Betrieb in neue Bahnen; so brauchen wir auch für unser inneres Berwaltungswesen neue Formen und Regeln. Zu diesem Behufe haben wir den Entwurf von Satzungen Ihnen vorgelegt, die allenthalben die Sicherheit eines ordnungsmäßigen Geschäftsganges gewährleisten. Darüber wird beini vierten Punkt unserer heutigen Tagesordnung das Nähere zu verhandeln sein. -Wir stehen heute an einem wichtigen Wendepunkte der Geschichte unseres Vereins. Wir sind durchdrungen von dem Bewußtsein der unser harrenden großen Aufgaben, aber auch voll Vertrauen auf die Zukunft. Allseitige Mitwirkung unserer Mitglieder, besonders der zur ständigen Teilnahme an den Arbeiten in den Ausschüssen berufenen, verheißt uns die Erfüllung froher Hoffnungen. Zu dem Jahresbericht nimmt niemand das Wort. Nach Genehmigung des Jahresberichtes erteilt der Vorsitzende dem Schatzmeister, Herrn Heinrich Flinsch, das Wort zum Vor träge des Kassenberichtes über das Jahr 1898, der eine Gesamteinnahme von 35 786 ^ 36 eine Gesamtausgabe von 27 491 ^ 2 H und einen Kassenbestand von 8295 34 aufweist. Die Rechnung des Buchgewerbehauses wird ge-
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