Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.01.1899
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- 1899-01-27
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- 27.01.1899
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den Großwarenhausern beizukommen, beweisen gerade die Thesen der ersten beiden Referenten. Wir können nicht sagen, auf weichem Wege zu helfen ist; deshalb sind wir zu unserem Anträge und dem Ergebnis gekommen, daß unter den gegenwärtigen Verhältnissen dem Kleingewerbe nicht zu helfen ist. Ich will dem Kleingewerbe nicht die Ermahnungen geben, wie sie der erste Referent aussprach; aber wenn man nicht weiß, womit ihm zu helfen ist, so soll man ihm auch nicht unnütze Hoffnungen machen. (Sehr richtig!) Die Vorschläge des Referenten stärken und fördern nur die unruhige Bewegung im Lande und nützen den Leuten nichts.« Stadtverordneter Sombart (Magdeburg) sprach unter viel fachem Widerspruch. Aus einer Aufstellung zog er das Ergebnis, daß von 10 Millionen Menschen nur 3 Millionen als Besitzende, Leiter von Geschäften u. s. w. ein Interesse an der Aufrechterhal tung der gegenwärtigen Staatsform haben, den übrigen 7 Millionen aber sei es gleich. -Wo soll das hinführen? Halten wir die Augen offen! Wir gehen in den wirtschaftlichen Anarchismus! (Unruhe und Gelächter.) Für die großen Städte, die einen großen Fremden verkehr haben, mag immerhin hier und da ein Warenhaus bestehen; in kleineren Städten aber sind sie noch schädlicher. Die Errichtung von Warenhäusern muß von versagbarer Konzessionierung ab- hnngen! Gehen wir nicht auseinander ohne einen positiven Vor schlag.« Redner brachte darauf eine Anzahl Thesen in diesem Sinne ein. Schließlich wurde ein AntragAdickes (Frankfurt a,M.)u. Bender (Breslau) einstimmig angenommen. Cr lautet im wesentlichen: 1) Es kann nicht Aufgabe der Gesetzgebung sein, die fort schreitende Entwickelung der Kleinhandels-Großbetriebe, soweit sie dem Entwickelungsgange des gesamten Wirtschaftslebens ent spricht, durch gesetzgeberische Maßregeln zu bekämpfen. 2) Dagegen ist eine der wirtschaftlichen Bedeutung und der Leistungsfähigkeit der Handelsbetriebe entsprechende Umgestaltung der gewerblichen Steuern als eine Forderung der Billigkeit und der Gerechtigkeit zu bezeichnen. 3) Die Festsetzung der Einzelheiten einer solchen Besteuerung muß wegen der örtlichen Verhältnisse den Gemeinden überlassen bleiben. Dazu ist jedoch erforderlich, daß durch Staatsgesetz eine anderweite Grundlage der gewerblichen Besteuerung ge schaffen werde. 4) Außerdem ist es Sache des Staates, jeder steuerlichen Be vorzugung der Genossenschaften und der unmittelbaren und mittelbaren Förderung großkapitalistischer Kleinhandelsbetriebe auch in den Formen der Genossenschaften vorzubeugen. Vom Deutschen Reichstag. — In der 17. Sitzung des Deutschen Reichstags am 24. Januar verlangte bei der Beratung über die Bewilligung des Gehalts des Staatssekretärs des Innern vr.Graf von Posadowsky-Wehner der Abgeordnete Böcke l (Antisem.) die Gründung einer National-Biblivthek, die alle von großen deutschen Geistern geschaffenen Kulturschätze zu vereinigen haben würde. Man dürfe sich aber bei der Gründung eines Instituts, das in Deutschland noch völlig fehle, weder auf Pflichtexemplare, noch auf Schenkungen verlassen, sondern müsse größere Mittel zu Ankäufen auswenden. Diese Schuld müsse das deutsche Volk 28 Jahre nach der Gründung des Deutschen Reichs seinen geistigen Vorkämpfern endlich abtragen. Wieder ge st attung .des Postdebits in Oesterreich. — Das Amtsblatt zur Wiener Zeitung veröffentlicht folgendes Er kenntnis: -Das k. k. Ministerium des Innern hat unterm 20. Jänner 1899, Z. 125 M. I., der in Bremen erscheinenden Zeitschrift: -Weser-Zeitung« den Postdebit für die im Reichsrate ver tretenen Königreiche und Länder wieder gestattet.« Verband Deutscher Illustratoren, Berlin. — Der Ver band deutscher Illustratoren, eine Künstler-Vereinigung, die zur Zeit 186 Mitglieder zählt, versandte in diesen Tagen die nach folgende Mitteilung an diejenigen Verleger, die für das Jllu- strationsgebiet in Betracht kommen: Berlin, im Januar 1899. Sehr geehrter Herr! Der Verband Deutscher Illustratoren hat in Ausführung des im 1 seiner Satzungen festgesetzten Zweckes folgende Beschlüsse gefaßt und erlaubt sich, dieselben Ihnen wie allen anderen Herren Verlegern zur gefl. Kenntnisnahme mitzuteilen: 1) Für die tlebertragung des Rechts zur Nachbildung einer Illustration ist stets die schriftliche Form zu bevor zugen, und in dem schriftlichen Abkommen ist der Umfang des übertragenen Reproduttionsrechtes sowohl, als das dem Autor dafür zugesicherte Aeguivalent auf das Genaueste festzusetzen. 2) Sofern eine besondere Abmachung über den Umfang des an den Herrn Verleger (bez. Verlag) abzutretenden Re produktionsrechtes nicht erfolgt ist, gilt die Erlaubnis zur Reproduktion als nur für einmalige Benutzung (Zeitschrift, Auflage, Anzahl) erteilt. Indem wir Ihnen diese Beschlüsse ergebenst unterbreiten, er lauben wir uns, damit die Bitte zu verknüpfen, im gegenseitigen Interesse zur Erreichung und Förderung eines geregelten Ver kehrs gef. auch Ihrerseits bei Erwerbung von Reproduktions- rechten die schriftliche Form der Vereinbarung bevorzugen zn wollen. Mit vorzüglicher Hochachtung Der Vorstand. I. A. I. Bahr, Vorsitzender. Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. Bericht von Carl Hepmanns Verlag in Berlin über die Verlagsthätigkeit im Jahre 1898. Zweiter Nachtrag zu dem Katalog 1815—96. 8«. (20 S.) Neue Lehrbücher für Fortbildungsschulen, von Fr. Harries und W. Andermann, aus dem Verlage von Leopold Ost in Hannover. 8". (8 S.) '1ü. IVobllsbsn'e (Iwnäon IV.0.) montlrl^ ga^otts ok Lnglisü litsraturo, eontainivA a olassitisä Ilst ok publivations issuscl ckurinx; tlw montü ok Dsosrnbsr 1898. 8". (16 8.) Die Volksbibliotheken und die wissenschaftliche Centralbibliothek des Vereins -Bibliothek« in Wien. — Folgender Aufruf wurde, wie wir der Oesterreichisch-ungarischen Buchhändler-Correspondenz entnehmen, in den letzten Tagen in Wien versandt: -Der Verein -Bibliothek-, der unter dem Protektorate und unter der Kontrolle des hohen Senates der Universität Wien steht, ergänzt die Wirksamkeit des Volksbildungs-Vereines, indem er eine reichhaltige wissenschaftliche Central-Bibliothek schafft, die die wissenschaftlichen Werke, der Nachfrage entsprechend, den Volks bibliotheken täglich übermittelt. Der Verein wird bei diesen, Unternehmen vom Wiener Volksbildungs-Vereine, von der Nieder österreichischen Handels- und Gewerbekammer und von dem Juri disch-politischen Lesevereine unterstützt. -Der dadurch dem Vereine zugänglich gewordene Büchervorrat der genannten Körperschaften beläuft sich auf etwa 180000 Bände. Der Verein selbst hat durch Zeichnung im kleinen Kreise bisher rund 120000 Kronen aufgebracht. Seine Majestät der Kaiser hatte die Gnade, die Gemeinnützigkeit des Unternehmens anzuerkennen, indem er dem Vereine für die Centralbibliothek eine Spende zu kommen ließ. Ein Freund des Unternehmens, welcher dem Grund sätze »Wissen ist Macht» huldigt, wendete der Centralbibliothek für den Fall seines Todes einen großen Teil seines Vermögens zu. Die deutschen und österreichischen Verlagsbuchhandlungen förderten die Vereinssache durch reiche BUcherspenden. -Als der Verein sich zum erstenmale an die Oeffentlichkeit um Unterstützung wandte, hatte er die Hoffnung ausgesprochen, im Jubiläumsjahre sechs Bibliotheken dem Verkehr übergeben zu können, falls die Gemeinde Wien eine entsprechende Be,Hilfe gewähren würde. Die kommunale Subvention ist ausgeblieben, die sechs Bibliotheken wurden aber trotzdem eröffnet. -Freilich sind sie noch unzulänglich. Aber diesem Uebelstande kann abgeholfen werden, wenn werkthätige Freunde Unterstützung und Hilfe gewähren. Diese Hilfe muß und wird der Verein finden. Man beachte, daß wir in Bezug auf die Leistungen der volkstüm lichen Bibliotheken im Laufe der letzten Jahre alle Städte des Kontinentes, mit Ausnahme von Paris, weit überflügelt haben. Zu Ende der achtziger Jahre verliehen die Wiener Volksbiblio- lheken pro Jahr nur 100 000 Bände, während Berlin 300 000 Ent lehnungen erzielte. Jetzt ist Berlin auf 600 000 pro Jahr gestiegen, unsere Wiener Volksbibliotheken aber sind in diesem kurzen Zeit räume von 100 000 auf 1300 000 Entlehnungen pro Jahr vor geschritten. In Berlin werden die Volksbibliotheken durch die Stadt erhalten, bei uns wurde aber eine viel höhere Leistung fast ausschließlich durch Privatmittel erzielt. -Diese Thatsachen sprechen wohl für sich selbst; sie zeigen, wie groß das Lesebedürfnis ist, beweisen aber auch, daß unsere Organi sation gut ist. Ohne Rücksicht auf das politische Getriebe unserer Tage schaffen wir ein Wert, welches allen in gleichem Maße dient, indem es die Kultur und Gesittung des Volkes hebt. Dies Ziel kann aber unter den bestehenden Verhältnissen nnr erreicht werden, wenn die Freunde der Volksbildung und des kulturellen Fort schrittes thatkräftig Mitwirken. Wir können einen großen Teil der Betriebskosten durch die Beiträge decken, die die Leser unserer Bi bliotheken entrichten; die zur ersten Einrichtung und zun, Bücher kauf nötigen Summen müssen aber auf anderem Wege beschafft werden. Durch Subskription im kleineren Kreise haben wir, wie er wähnt, bisher etwa 120000 Kronen aufgebracht; falls die vermög- lichen Einwohner Wiens den gleichen Betrag zeichnen würden, wäre das segensreiche Unternehmen gesichert. Wir zählen darauf, daß
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