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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.01.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-01-28
- Erscheinungsdatum
- 28.01.1899
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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23, 28. Januar 1899. Nichtamtlicher Teil. 761 nicht zn scheuen. Soweit die Keller nicht den wirtschaftlichen Erfordernissen des Hauses dienen, sollen sie als Niederlagen vermietet werden. An drei Stellen führen von der Straße aus direkte Treppen hinab; eine vierte führt zum Wirtschafts keller: ringsum geben breite Schächte reichliches Licht; auch vom Hvfraume aus ist den darunter liegenden Kellern genügende Beleuchtung gegeben. Die Höhe der Keller be trägt 3>/x w. Das im Straßenniveau liegende Untergeschoß, zugäng lich durch die Einfahrten an der Platostraße und am Ge richtsweg, sollte ursprünglich als Bestellanstalt für Buchhändler pakete verwendet werden. Die breite, glatte Durchfahrt ist für diesen Zweck besonders vorgesehen. Das Geschoß könnte auch an ein buchgewerbliches Geschäft vermietet oder in Zusammen hang mit dem nächsten Geschoß verwendet werden. Die Höhe des Untergeschosses beträgt 3 w, die in dem überdachten Hof raume nach Befinden gesteigert werden kann. Zum Erdgeschosse gelangen wir durch das Haupt portal; dort eintretend, befinden wir uns in einem stattlichen Vestibül, von dem aus der Blick auf den doppelten Hellen Treppenbau gerichtet ist. Die Ausstellung buchgewerblicher Maschinen nimmt dieses Geschoß ein. Dem Haupteingange entgegengesetzt befindet sich ein Zugang aus dem Garten des Buchhändlerhauses, der die unmittelbare Verbindung mit letzterem herstellt. Die Plätze für die hier auszustellenden Maschinen werden an die Maschinenfabriken vermietet werden und diesen Ge legenheit geben, sowohl den Leipziger Interessenten als auch den vielen, Leipzig besuchenden Angehörigen des Buchgewerbes ihre Erzeugnisse unmittelbar in Thättgkeit vorzuführen. Von dem nördlichen wie vom südlichen Eingänge her können wir die Treppe nach dem Zwischengeschoß hinauf steigen. Dieser Teil soll das Haus recht eigentlich als das Gildenhaus des gesamten deutschen Buchgewerbes kennzeichnen. Hier finden wir um den Hof gelagert die Amtsräume für die buchgewerblichen Vereine. Den Amtszimmern des Deut schen Buchgewerbe-Vereins schließt sich der Raum für die Buch binderinnung an. Dem Verein deutscher Buchdrucker, der Redaktton der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker«, dem Kreis Sachsen und der Leipziger Buchdruckerinuung sind Räume zugedacht, das zugehörige Sitzungszimmer wird zugleich der Buchdrucker-Berufsgenossenschaft dienen, deren Geschäftszimmer sich anschließen, worauf zwei Räume für die Anstalt für musikalisches Urheberrecht folgen. Einige andere Körperschaften haben ebenfalls die Belegung von Räumlichkeiten angemeldet. Zunächst den Vereinsräumen ist ein kleinerer, durch zwei Stock werke geführter Verhandlungssaal angegliedert, der etwa hun dert Personen Platz gewährt und besonders zu Vorträgen und Vereinsversammlungen zu verwenden wäre. Steigen wir auf der Haupttreppe noch um ein Stockwerk höher, so gelangen wir in das Hauptgeschoß. Die Räume können nach eintretendem Bedarf in verschiedene Abteilungen zerlegt werden. Hier werden besonders die modernen Er zeugnisse, Verlagsneuigkeiten, Musterblätter der Druckanstalten, Gießereien, Papierproben u. s. w. teils in vermietbaren Kojen oder kleineren Abschnitten, teils als Bestandteile der Jahres ausstellung ihren Platz finden. Der westliche und nördliche Flügel ist zur Aufnahme des Lese- und Zeichensaales sowie für die von der sächsischen Regierung gegebene historische (Klemmsche) Sammlung bestimmt. Im Obergeschosse befindet sich die Bibliothek, die Aufnahme für etwa 100 000 Bände gewähren kann, der übrige Teil des Nord- und Ostviertels wird je nach Bedarf eine weitere Abteilung der Ausstellungen oder etwa gewünschte Vereinsräume aufnehmen. Das Dach wird zur Aufbewahrung von Möbeln, alten Aktenbeständen u. dergl. reichlichen Raum bieten. Oben nur berührt haben wir die Gutenberghalle. Die Gutenberghalle ist gedacht als ein Ehrendenkmal des Erfinders der Buchdruckerkunst und aller seiner großen Nach folger im Gesamtgebiete des Buchgewerbes. Zur Errichtung dieses Ehrendenkmals war beim 450jährigen Gutenberg jubiläum aufgerufen und der Gutenbergpfennig eingefordert worden. Die Sammlung dieses Beittages von Meistern und Gesellen mußte ungünstiger Zeitumstände halber vorzeitig abgebrochen werden. Ein zweiter, im Vorjahre unternommener Anlauf, eine Beisteuer zur künstlerischen Ausschmückung der Gutenberghalle zu erlangen, ist von vielen Seiten freundlich ausgenommen worden. Der Verein hat daraus ersehen, daß er der Sympathieen der Angehörigen der Buchgewerbe auch im idealen Sinne teilhaftig war, daß die pietätvolle Er innerung an den Erfinder der Buchdruckkunst gern gepflegt wird, und daß diejenigen, aus deren Arbeit wir gelernt haben und auf deren Leistung wir weiter bauen, unvergessen geblieben sind. Er ist dadurch ermutigt worden, weiter zu schaffen an der Arbeit des regen Lebens und der dankbaren Erinnerung, und hofft, in nicht zu ferner Zeit die glückliche Vollendung des Werkes zu sehen. Mit welcher Opferfreudigkeit sich das Leipziger Buch gewerbe dem Unternehmen zugewendet hat, beweist die Thatsache, daß siebenundzwanzig seiner Firmen binnen drei Tagen je 10 000 Mark für das Deutsche Buchgewerbehaus gezeichnet haben, und wie sie erkannten, daß der rechte Boden und die rechte Zeit für dieses, dem großen Ganzen dienende Werk vorhanden ist, so werden sich auch außerhalb Leipzigs Gönner und Freunde dieses buchgewerblich nationalen Unter nehmens finden, die ihm ihre Gunst schenken, ihm ihr Wohl wollen durch Uebernahme von Anteilscheinen Ausdruck geben, dankbar dafür, daß der Deutsche Buchgewerbe-Verein die Auf gabe übernommen hat, alle Zweige seines Gebietes in großen Gruppen in sich zu vereinen. Es ist in hohem Grade er freulich, zu sehen, wie mit der Hebung aller Buchgewerbe auch das Gefühl der Standesehre kräftiger und mächtiger emporwächst, einer Standesehre, die auch jetzt bereit ist, Opfer zu bringen. Volkmar Müller. Kleine Mitteilungen. Vom Reichstag. Das Goethedenkmal in Straßburg. — In der neunzehnten Sitzung des Deutschen Reichstags am 26. Januar stellte bei der zweiten Etatberatung des Reichsamts des Innern der Abgeordnete Prinz zu Schönaich-Carolath (natlib.) den Antrag, den Reichskanzler zu ersuchen, als Beihilfe zu den Kosten der Errichtung eines Goethe-Denkmals in Straßburg den Betrag von 50000 ^ in einen Ergänzungsetat für das Rech nungsjahr 1899 einzustellen. Abgeordneter Prinz zu Schönaich-Carolath führte zur Be gründung seines Antrages aus, daß das Denkmal den geistigen Zusammenhang, das geistige Band zwischen den Reichslanden und Deutschland, das auch unter der französischen Herrschaft niemals unterbrochen worden sei, auch äußerlich zur Erscheinung zu bringen bestimmt sei, und daß dieses Ziel ein so hohes sei, daß auch das Deutsche Reich seiner Würde nichts vergebe, wenn es mit seinen Mitteln zur Verwirklichung dieses Gedankens beitrage. Der preußische Staat leiste Beträchtliches zur Hebung von Kunst und Wissenschaft; auch das Deutsche Reich könne und müsse durch seine Beisteuer zeigen, daß Straßburg und die Bewohner des Reichslandes ihm besonders naheständen. Niemals habe Goethe eine solche Bedeutung für sein Volk gehabt, als heute; Goethe-Forschung und Goethe-Litteratur hätten ungeheure Fortschritte gemacht. In keinem Lande der Welt seien die Klassiker so lange mißachtet worden, wie bei uns; Deutsch land sei seinen größten Geistern wenigstens eine nachträgliche Ehrung schuldig. Abgeordneter Riff-Straßburg (fr.Vgg.fi Das Volk, das seine großen Männer ehre, ehre sich selbst. Würde die Absicht, dem jungen Goethe ein Denkmal zu setzen, wo er gelebt, studiert und die Lehren genossen habe, die für die künftige Entwickelung seines Genies maßgebend geworden seien, vom Reichstage durch Annahme des Antrages unterstützt, so könnte der Reichstag des innigen Dankes des Elsaß gewiß sein. Straßburg stehe dem Anträge auch EeLsunbleckckMer Habraana. It>4
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