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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.01.1899
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- 1899-01-28
- Erscheinungsdatum
- 28.01.1899
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762 Nichtamtlicher Teik 23, 28. Januar 1899 mit dem Gefühle des Stolzes und der Freude, nicht nur mit dem der Dankbarkeit gegenüber. Nachdem der Abgeordnete Or. Schädler (Centr.) sich gegen den Antrag ausgesprochen hatte, wurde dieser der Budgetkommission überwiesen. Jubiläum der Postkarte. — Der 26. Januar darf, wie die »Neue Freie Presse» erinnert, als der dreißigste Geburtstag der Postkarte angesehen werden, mit der bekanntlich Oesterreich den anderen Ländern vorangcgangen ist. Am 26. Januar 1869 fand der Gedanke, der zur Schaffung der »Correspondenz-Karte» ge führt hat, in einem Artikel Ausdruck, den Or. Cmanuel Hermann in der -Neuen Freien Presse» veröffentlichte. Er berechnete darin den Aufwand der einzelnen Person für den brieflichen Verkehr und kam zu dem Schluffe, daß 100 Millionen Briefe jährlich in Oesterreich nahezu 20 Millionen Gulden kosteten. Er erklärte, daß er ein Mittel gefunden zu haben glaube, wodurch ein Teil dieser Summe erspart werden könnte, ohne daß der Briefverkehr irgendwie dadurch beeinträchtigt würde. Hermann schlug vor, daß alle geschriebenen, durch Kopier maschinen oder Durchdrucken erzeugten Karten in dem Formate eines gewöhnlichen Briefcouverts offen mit einer Zwei-Kreuzer- marke durch die Post versendet werden dürften, wenn sie mit Einschluß der Adresse und der Unterschrift des Absenders nicht mehr als zwanzig Worte enthielten. Auf diese Weise würde eine Art Posttelegramme geschaffen, und man besäße bald, wie der Verfasser scherzhaft meinte, eine eigene Telcgramm-Briefsprache, die mit der Taciteischen kühn in die Schranken treten könnte. Or. Hermann schloß seinen Artikel mit dem Wunsche: -Möge man an maßgebender Stelle diesen gewiß nicht utopischen Vorschlag würdigen und in Oesterreich einmal den bevorzugten Nationen des Westens voranschreiten!» Die Erwartung Hermanns sollte sich ein halbes Jahr später erfüllen. Die Postverwaltung bemächtigte sich seiner Anregung und führte die -Korrespondenzkarte» nach einem halben Jahre ein. Wie der Erfinder hoffte, ist Oesterreich den anderen Staaten hier vorangeschritten, die sich die Korrespondenz karte erst später zu eigen machten. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. NiktsUnvASn dsr NnsilcsIisnlmndlnnA Lrsitlcopk L Harksl in OsipriA, Lrüsssl, Ocmdon, Hsv Oorlc. dir. 56. (dannar 1899.) 8°. 8. 1993—2040 mit UbbildnnZsn. Nsdioinisobsr OuAsr-XataloA clor Hirsoüvald'sobsn 8 voll- üandluvA in Lsrlin. I. ^natomis, LntviolcsInnASASsobiollks, UistoloAis, Uü^siolog-is, LaotsriolvAis, Nikroslcopis, XllAsmsins UatboloAis. Ar. 8". 96 8. 2798 kirn, und Lmknabmon von Tisitsobriktsn ollns dlnmmsrn. Ussobrsiboncks Uatnrvisssnsoüscktsn. II. n. III. Oüsil. LataloAS Nr. 1020 nncl 1021 von Liroüüokk L IViZanä in OsipriA. II. ll'üsil (Nr. 1020): dsoloZis, UinsraloAis, UaläontoloAis, LsrA- bau n. Nüttsnüunds. 8". 49 8. 1484 Nim. — III. Vüoil (dir. 1021): TiooloAis, ^ntlrropoloAis, MlrnoloAis, Orasüistorilc. 8°. 80 8. 2488 Nrn. Das Asitaltor dss Humanismus und clor Rskormation in Ossoüiolrts, Inttsratur, Vissonsobakt und Lunst. Lüolisr, ^utoZrapIwn, Oor- traits und alts Lalsndsr. ^.ntiguarisoüos VorLsiollniss dir. 304 von Uist L Oranolcs in OsipriA. 8". 107 8. 2775 Nrn. dosobioüts; MiooloAis. LataloA dss antiguar. LüolrsrlaAsrs von d. Ll. 8pastü's LuollllandlunA in Lsrlin. 8". 51 8. Zur bayerischen Steuerreform. — Die Handels- und Gewerbekammer für Oberbayern wird dem bayerischen Handels kammertag, der am 30. Januar in München beraten soll, folgende Resolution zur Annahme Vorschlägen, die dieAllgemeine Ztg. mitteilt: -1. Die bayerischen Handels- und Gewerbekammern können nach dem bisherigen Ergebnis der Beratungen im Ausschuß der Kammer der Abgeordneten von ihrem früher eingenommenen Standpunkt nicht abweichen, der dahin geht, daß der einzig richtige Weg für eine Steuerreform nur in der Einführung einer allge meinen progressiven Einkommensteuer zu finden ist. -2. Nachdem jedoch zur Zeit dieses Ziel nicht zu erreichen ist, so sollte wenigstens das neue Gewerbesteuergesetz die veralteten Bahnen der seitherigen mangelhaften Gesetzgebung verlassen und die Besteuerung nach dem Ertrag thunlichst allgemein — mit dem Prinzip der Selbstdcklaration — eingeführt werden. Die in dieser Beziehung vom Referenten Abgeordneten Wolfram in der Sitzung vom 10. November 1898 gestellten und gegen eine große Minorität abgelehnten Anträge, bczw. der von demselben vorgelegte Entwurf findet den vollsten Beifall der Handels- und Gewerbekammern, die fick) der Ansicht nicht verschließen können, daß auf dieser Grundlage ein entschieden besseres, brauchbareres und gerechteres Gesetz zu stande kommen würde als aus Grundlage der Regierungsvorlage und der seitherigen Beschlüsse.^ -3. Einverstanden mit dem Prinzip, das Kleingewerbe und die »linder ertragsfähigcn Betriebe zu entlasten, dagegen die ertrags fähigen stärker heranzuziehen, müssen sich die Handels- und Ge werbekammern entschieden gegen die vom Steuerausschuß sogar über den Regierungsvorschlag hinausgehenden hohen Tarifsätze ans sprechen, weil a) bei den bereits bestehenden großen Einnahme-Ueber- schiissen jeder legale Grund fehlt, Handel und Industrie so enorm zu helastcn, b) durch derartig hohe Belastung die Konkurrenzfähig keit gegenüber außer-baycrischen Betrieben außerordentlich erschwert, insbesondere aber die weitere Entwicklung der Industrie in Bayern ernstlich gefährdet würde. »4. Die Erleichterungen, die das Kleingewerbe nach den bis herigen Beschlüssen erfahren wird, stehen nicht im Verhältnis zu der den ertragsfähigeren Betrieben zugedachten exorbitanten Mehr belastung. In Rücksicht darauf, daß die erwähnten Erleichterungen für ganz Bayern sich nur auf annähernd 500 000 beziffern, fällt die Verzögerung, die die Vorlage eines neuen Gesetzes mit stati stischen Unterlagen verursachen würde, nicht in Betracht gegenüber dem Vorteil, ein den modernen Erfordernissen angepaßtes Steuer gesetz zu schaffen, das die Lasten in gerechter Weise verteilt. -5. Einer höheren Besteuerung der Warenhäuser — sog. Großbazare — kann im Prinzip zugestimmt werden, jedoch nicht auf Grundlage einer Umsatzsteuer. Wettstreit deutscher Männergesangve reine. — Zur Teilnahme an dem Wettstreit deutscher Männergesangvereine, der laut Bestimmung des Kaisers in Kassel am 26. und 27. Mai statt finden soll, haben sich bisher 18 Vereine angcmeldct, und zwar 1) der Hannoversche Männer-Gesangverein mit 232 Mitgliedern, 2) der Berliner Lehrer-Gesangverein (220 M.), 3) der Kölner Ge sangverein (210 M.), 4) der Essener Gesangverein -Concordia- (192 M.), 5) der Essener Männer-Gesangverein (190 M.), 6) der Karlsruher Männer-Gesangverein -Liederballe» (170 M.), 7) der Aachener Gesangverein -Concordia» (146 M.), 8) der Dortmunder Gesangverein »Polyhymnia» (143 M.), 9) der Potsdamer Männer- Gesangverein (142 M.), 10) der Mühlhauser Männer Gesangverein -Arion» (140 M.), 11) der Offenhacher Männer-Gesangverein (137 M.), 12) der Straßburger Männer-Gesangverein (131 M.), 13) der Mülheimer Männer-Gesangverein (128 M.), 14) der Magdeburger Lehrer-Gesangverein (127 M.), 15) der Dortmunder Gesangverein -Sanssouci» (121 M.), 16) der Erfurter Männer- Gesangverein (117 M.), 17) die Gothaer Liedertafel (115 M.), 18) der Bremer Lehrer-Gesangverein (113 M.), zusammen 2774 Mitglieder. Es wird eine Beteiligung von mindestens 6000 Be suchern erwartet. Verdunpreis. (Vgl. Nr. 13 d. Bl.) — Wie das Leipziger Tageblatt durch ein Privat-Telegramm erfährt, hat die k. Akademie der Wissenschaften zu Berlin den großen Verdunpreis dem Pro fessor der Theologie und Kirchcngeschichte vr. Albert Hauck an der Universität Leipzig, deren derzeitiger Usotor maAniüons er ist, zuerkannt. Seine wichtigsten Schriften sind: Tertullians Leben und Schriften (Erlangen 1877) — Die Entstehung des Christustypus in der abendländischen Kunst (Heidelberg 1880) — Viktoria Colonnn (Heidelberg 1882) — Die Bischofswahlen unter den Merowingern (Erlangen 1883) — Kirchcngeschichte Deutschlands Band 1—3 (Leipzig 1886—1893; I. Bd. 2. Aufl. 1898) — Er bearbeitete ferner die 4. Auflage von H. Schunds Lehrbuch der Dogmengeschichte (München 1887) und ist Mitherausgeber der in Leipzig (bei Hinrichs) erscheinenden Realencyklopädie für protestantische Theologie und Kirche. «Palm» Verein jüngerer Buchhändler in München.— Reges Leben herrscht im Münchener Buchhandlungs-Gehilfen-Vercin -Palm» das ganze Jahr. Der Martinsschmaus mit all den lu kullischen, musikalischen und oratorischen Gaben steht als ein wohl- gelungenes Fest noch in Erinnerung der zahlreichen, aus Prinzipalen und Gehilfen zusammengesetzten Teilnehmer. Auch das ani 6. Ja nuar inmitten eines zwar nicht zahlreichen aber anmutigen Damen flors nach gutem deutschen Brauche gefeierte Christfest wird noch lange unvergessen bleiben. Unter den Kerzen des Weihnachtsbaumes empfinden einheimische und fern vom Vaterhause lebende Kollegen jenen Hauch innigen Familienlcbens, der das Gemüt erwärmt, das Herz beglückt. Von diesen Gefühlen getragen, hatte sich ein geselliger Kreis, Männlein und Weiblein, ini Saale des Wittelsbacher Gartens zusammengefunden. Der Vorsitzende, Herr Jacobi, begrüßte in seiner schlichten, aber zum Herzen redenden Weise die Erschienenen, darauf folgte ein von Herrn Ostcrtag geleiteter gemischter Chorgesang -O sanotissima», dann ein Notturno für Violine, von Herrn Köhler jun. mit vollendeter Technik vorgetragen. Herr Max Rosenthal brachte mehrere Har moniumvorträge, das Largo von Händel und Paraphrasen über Weihnachtslieder, in meisterhafter Ausführung zu Gehör. Mit laut loser Stille folgten die Hörer den lieblichen Klängen, und als der
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