Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1899
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- 1899-01-31
- Erscheinungsdatum
- 31.01.1899
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- Deutsch
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25, 31. Januar 1899. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 833 Zeitschristennummern zu kaufen, so haben Verleger und Sortimenter an dem Bestände einer möglichst reichhaltigen und praktischen Zeitschriftenbibliographie das größte Interesse. Mit Recht darf der Herausgeber der Ansicht Ausdruck geben, daß es besser ist, sein Unternehmen vorderhand in be scheidenen Grenzen fortzusetzen, als die Weiterführung über haupt einzustellen: »Es hat sich schon aus manchem geringen Anfang mit der Zeit ein recht brauchbares Werk herausgebildet, möge dies auch unserer »»Bibliographie«- beschicden sein! Wer heute mehr von ihr verlangt oder erwartet, der mag dem Unternehmen seine pekuniäre Unter stützung geben oder durch unentgeltliche Mitarbeit diese oder jene Lücke ausfüllen — wir werden dann auch imstande sein, mehr zu bieten.» A. L. Jellinek. Kleine Mitteilungen. Portoverbrauch der Ansichtspostkarte. — Nach Angabe der österreichischen Postverwaltung wurden, wie die »Papierzeitung» berichtet, 1896 64 300 300 Zwcikreuzer-Marken ausgegeben, 1897 80701000 und 1898 in den ersten sechs Monaten bereits 45 941000. Diese sprunghafte Steigerung des Absatzes von Zweikreuzer-Marken wird lediglich der Ansichtskarteu-Versendung zugeschrieben. Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. praebt- und Lildsrvorlrs. Haust and XuvstAssobiobts. ^robitoütur, Xunstgsvsrbs. ^.us dom Haoblass dsr 6räüa 0'8uIIivan (6bar- lotts IVoltsr), dos Nalsrs 8. Loikus a. Xatalog dir. 10 von .laüob Oirvböoü's tlutiguar., Udaard Lovor in IVisn I. 8". 32 8. 746 kirn. Ubilologis and pittsraturAssoluLlrts. pagsr-XataloA Xr. 45 (r. 1. aas cl. Libliotbslr dss 's plulolog. prok. Pr. X. X. öargstxi) von N. Oottlisb's ^.ntigaariat in IVisn. Ar. 8". 16 8. Nöworial ds la librairis kran?aiss. liovas üsbdoraadairs dos livrss. Uomplöwsnt do la biblioArapbis kran^aiss. Rsousil do oatsloguss dos öditsars, avso tabiss. 6o annes. dir. 2—4, lanvisr 1899. 8". 8. 13—48. Vsrlag von U. ps 8oadisr in Paris. Literaturblatt für Armee und Marine. Monatliche Berichte über die Militär- und Marine-Literatur aller Culturstaaten. Mit kriegsgeschichtlichen und literarischen Aufsätzen. III. Jahrg. 1899, Nr. 1. (20. Januar.) 4". Sp. 1—15 nebst Anzeigen beilage. Verlag der Militär-Verlagsanstalt G. m. b. H. in Berlin. Jährlich franko 2.50 ord. stuartsrlz» last ok Xsv Looüs and Xsv Xditions publislisd b^ 8v-au 8onusnsoboin L 6o. piw., in üondon. Xr. 11/12, 1. lanaar/ 1899. 8". 16 8. 8tsnoArapbIsobss I-ittsratarblatt. pibliograpbisvb-Irritisobs No- natsboüaAg rar »Dsutsebsn stsnograplnsebsn psbrsrrsituvA» and ram -8tsnoArapbiscbsn Xibbotsn» (8^stsm: 8tolrs-8olirsp). 8rsA. von Lvald Volton, Osvtralbuobbavdluvg in Lsrlin V7.- IVilmsrsdork. 1899. dir. 1. 8". 4 8. Oatalogus ds periodigaos rovuos ot joai-naux on vonto a la li- brairis aneisnns II. Wsltsr in Paris. psx.-8". Logsn 1 (H — .Innuairo). IIr. 44001—44313. Gedächtnisfeier für Konrad Ferdinand Meyer.— Die Gedächtnisfeier für Konrad Ferdinand Meyer, die die -Wissen schaftliche Vereinigung» zu Berlin unter Leitung des Schriftstellers Philipp Spandow am 25. d. M. im großen Saale des Archi tektenhauses veranstaltete, war schön und würdig. Leider nur verdarb der überfüllte Saal manchem Teilnehmer den vollen Ge nuß des Abends. Die Gedächtnisrede auf den geschiedenen Dichter hielt Karl Emil Franzos, der dem Toten nicht nur litterarisch, sondern auch menschlich nahe gestanden hat. Aus Briefen und Aussprüchen des Dichters, aus eigenen Erinnerungen mit ihm ver lebter Tage, aus den Urteilen der Freunde und Zeitgenossen baute Franzos vor den Hörern ein Bild des großen Schweizers auf, der als Mensch groß, gütig, durch Besonderheit interessant wie als Dichter erfolgreich war. Im zweiten Teile des Abends kam der Dichter selbst zu Worte: der Kammersänger Eduard Feßler, so wie die Opernsängerin Klara Jaffs sangen eine Anzahl seiner Lieder, von denen besonders »Liederseelen» und -Die Lautenstimmer» (komponiert von Zumpe), sowie -Unruhige Nacht» (komponiert von Berger) und »Liebesflämmchen» (komponiert von Stange) gefielen. Maria Reisenhofer und Ferdinand Bonn aber brachten durch den Vortrag einiger der schönsten Balladen die Zuhörer tief in den Bann des Dichters. Deutscher Sprachverein. — Am 21. d. M. hat sich in London unter dem Vorsitze des Herrn Pr. Alois Weiß, Pro fessors an der königl. Kriegsschule zu Woolwich, ein »Zweigverein London» des »Allgemeinen Deutschen Sprachvereins» gebildet. Der Verein zählt bereits gegen hundert Mitglieder. Pers onalnachrichten. Abschiedsfeier. — Mit dem heutigen Tage scheidet ein alter Leipziger Kollege, Herr Carl Wilhelm Wagner, Prokurist im Hause L. A. Kittler in Leipzig, dem er seit 38 Jahren angehört, aus dem Buchhandel, um sich die wohlverdiente Ruhe des Alters zu gönnen. Herr Wagner ist seit langen Jahren Börsen-Aeltester bei den Wochen-Abrechnungen der Leipziger Buchhändler im B«ch- händlerhause, und die dort an jedem Sonnabend verkehrenden Kollegen haben ihn lieb gewonnen und sehen sein Scheiden mit Betrübnis. Am letzten Sonnabend erbat sich gegen Schluß der Abrechnung Herr Schmidt (i/H. G. E. Schulze) die Erlaubnis, einige Worte sprechen zu dürfen, und brachte in herzlicher An sprache an den überraschten Senior der Versammlung diesem das Bedauern seiner Kollegen über seinen Rücktritt vom Beruf und von der gemeinsamen Arbeit zum Ausdruck. Er knüpfte daran seine und der Versammelten aufrichtige Wünsche für das fernere Wohlergehen des verehrten Kollegen. Zugleich bat er ihn, als ein äußeres Zeichen der Verehrung einen Kelch annehmen zu wollen, den seine Freunde ihm gewidmet hätten, um sich bei ihm durch ein sichtbares Andenken in freundlicher Er innerung zu halten. — Der überraschte Gefeierte sprach mit herz lichen Worten seinen Dank aus und versicherte die Kollegen seines treuen Gedenkens, wie er auch hoffe, ferner noch manche heitere Stunde gesellig mit ihnen verleben zu dürfen. G e st o r b e n: am 26. Januar nach langem Leiden Herr Carl Just, ein langjähriger treuer Mitarbeiter in der G. Grote'schen Ver lagsbuchhandlung in Berlin. Sprechsaal. Zur »Warnung« des Herrn H. Schöningh (Münster). (Vergl. Börsenblatt Nr. 19.) Am 17. d. M. erschien während meiner durch Krankheit ver ursachten Abwesenheit ein Dienstmann in meinem Geschäfte und bot den dort anwesenden zwei Herren (einem derzeitigen und einem früheren Mitarbeiter) Nansens -In Nacht und Eis- (3 Bände 30^E) und Kraemers »Neunzehntes Jahrhundert- Band I (12 ^E) zum Ankauf an. Da der Mann keinen Preis zu fordern wußte, schickte ihn mein Gehilfe mit dem Bedeuten fort, er möge sich informieren, wie viel er zu fordern habe und wer der Verkäufer sei. Der Mann kam alsbald wieder, nannte einen im hiesigen Hotel Wieseler abgestiegenen Oberlehrer Ohly aus Hamm als seinen Auftraggeber und bemerkte betreffs des Preises, der Herr hätte die vorliegenden Werke doppelt zum Geschenk erhalten, wolle sich nun je eines Exemplares entledigen, wobei er die Be stimmung des Preises ganz uns überlassen müsse. Mein Mitarbeiter telephonierte nun in meine Wohnung, was HeibsmiXeckuMer Aabrriana. er zahlen solle, worauf ich trotz meines schlimmen Zustandes selbst erschien, die Bücher, die (und ganz besonders gilt dies vom Kraemer- schen) durchaus nicht -tadellos neu- waren, besichtigte und 12 dafür an den Dienstmann ausbezahlte. Am selben Tage erschien ein Angestellter der Firma Heinrich Schöningh — wieder in meiner Abwesenheit — bei mir und verlangte, den für die Werke, die noch am Verkaufstisch lagen, ge- ahlten Preis zu wissen. Mein Mitarbeiter erteilte ihm die Aus- unft, was er ebensowenig zu thun verpflichtet war, als der andere berechtigt, zu erfragen. Letzterer erwähnte, der Nansen sei von ihm an jemand gegen Kredit abgegeben worden, in welchem Falle es sich also nicht um die -Vertrauensseligkeit einiger unerfahrener Mitarbeiter« handelt, denn der Betreffende ist ein älterer Mann, der sich für das von seinem Chef erhaltene Kompliment bestens bedanken wird. Kurz darauf erschien ein Angestellter von Obertüschen's Buchhandlung, hier, und verlangte die Rückgabe des Kraemer'schen Buches, das irrtümlich bei mir abgegeben worden sei. Er 114
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