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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.02.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-02-02
- Erscheinungsdatum
- 02.02.1899
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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892 Nichtamtlicher Teil. 2. Februar 1899. Nichtamtlicher Teil. Verein der Buchhändler zu Leiprig. Geschäftsbericht über das Vereinsjahr 1898, der ordentlichen Hauptversammlung am 30. Januar 1899 erstattet vom Vorsteher Hermann Credner. Sehr geehrte Herren! Das abgelaufene Vereinsjahr war für Ihren Vorstand nach den verschiedensten Richtungen hin ein sehr arbeitsreiches. Abgesehen von zwei außerordentlichen Hauptversammlungen, hat Ihr Vorstand zahlreiche Sitzungen abgehalten; die Zahl der Ein- und Ausgänge war eine sehr beträchtliche. Das wichtigste Ereignis des abgelaufenen Jahres ist die in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 13. De zember v. I. erfolgte Annahme der neuen Satzungen. Wir haben sie dem Vorstande des Börsenvereins unterm 14. v. M. vorgelegt und am 16. d. M. dessen Genehmigung erhalten. Unmittelbar darauf sind sie beim Königlichen Amts gericht eingereicht worden, dessen Entscheid noch aussteht. Sofort nach dessen Empfang werden wir den Reindruck Herstellen und jedem Mitglieds ein Exemplar zugehen lassen. Möchten für unseren Verein die an diese Neugestaltung geknüpften Erwartungen sich erfüllen. Das kann allerdings nur durch lebhafte Beteiligung der Mitglieder an den Vereins angelegenheiten geschehen. Der Buchstabe ist tot, uur der unter uns herrschende Geist kann ihn lebendig machen. Es ist nicht zu bestreiten, daß sich bei dem langen Amtieren der Vorstandsmitglieder, wie es seither die Gepflogenheit war, stets unwillkürlich ein konservativer Zug iu der Ver waltung der Vereinsgeschäfte bemerkbar gemacht hat; ander ist aber auch die nur dadurch zu erwerbende reiche Ge schäftserfahrung den: Verein zu gute gekommen. Wenn von jetzt an niemand länger als sechs Jahre Mitglied des Vorstandes oder eines ordentlichen Ausschusses sein kann, so wird zwar rascher frisches Blut in den Vorstand kommen; auf die Dauer wird es aber voraussichtlich nicht möglich sein, die Geschäfte des Vereins in der bisherigen Weise zu führen. Vielmehr wird sich sicherlich über kurz oder lang die Einrichtung einer Geschäftsstelle nötig erweisen, in der die Geschäftserfahrung erhalten bleibt, die jetzt von den Vorstandsmitgliedern während längerer Amtsdnuer bewahrt und überliefert worden ist. Bei der Satzungsrevision im Jahre 1888 wurde voraus gesetzt, daß alle Mitglieder unseres Vereins gleichzeitig auch Mitglieder des Börsenvereins seien, wie dies durch die Eigen schaft unseres Vereins als Organ des Börsenvereins bedingt wird. Gelegentlich der jüngsten Satzungsänderung ist diese Voraussetzung aber erst vollständig durchgeführt worden. Alle unsere Mitglieder sind nunmehr auch Mitglieder des Börsen vereins. Die neuen Satzungen schreiben vor, daß die Auf nahme neuer Mitglieder im Börsenblatt bekannt zu machen ist. Dadurch ist dem Börscnvereinsvorstand Gelegenheit ge geben, zu überwachen, daß jedes neu aufgenommene Mitglied innerhalb dreier Monate nach Z 2, Ziffer 3 die Mitgliedschaft des Börsenvereins erwirbt. Wir dürfen auch erwarten, daß uns der Börsenvereinsvorstand benachrichtigt, wenn eines unserer Mitglieder aus dem Börsenverein austritt, damit wir als dann über dasselbe den Verlust der Mitgliedschaft unseres Vereins nach § 6, Ziffer 4 aussprechen. Auf den Leipziger Verein ist die Aufmerksamkeit des .auswärtigen Buchhandels stets in besonderem Maße gerichtet. Von^unserem Vereine ist man gewohnt, daß er nicht für lokale Interessen allein, sondern für das allgemeine Wohl des Buchhandels arbeitet. Anderseits hängt Leipzigs Blüte aufs engste mit dem Wähle des Gesamtbuchhandels zusammen. Stets hat es daher unser Verein für seine Pflicht gehalten, nichts zu verabsäumen, was allen zum Nutzen gereicht. Da durch ist es ihm immer gelungen, Leipzigs führende Stellung zu bewahren, aus der wir auch künftig nicht verdrängt werden werden, wenn wir uns einen offenen Blick für die Bedürf nisse des Buchhandels erhalten. Wird diese Aufgabe auch von Jahr zu Jahr schwieriger, so birgt unser Verein doch so viele tüchtige Kräfte, daß wir vertrauensvoll der Zukunft entgegensehen dürfen. Den Anstalten unseres Vereins, der Bestellanstalt und der Lehranstalt, haben Vorstand und Ausschüsse auch im ab gelaufenen Jahre ununterbrochen ihre Aufmerksamkeit geschenkt und sowohl vorübergehende Mißstände, ehe sie sich einbürgerten, abgestellt, als auch nützliche Neuerungen eingefllhrt. Die Geschäftsordnung für die Bestellanstalt be darf infolge der neuen Satzungen einer Neubearbeitung, die baldigst vorgenommen werden muß. Durch Z 33 der Satzungen sind nunmehr die Verhältnisse der Teilnehmer an der Bestellanstalt klargelegt, was auch in der Geschäftsordnung entsprechenden Ausdruck zu finden hat. Für die Angestellten der Bestellanstalt haben wir eine Einrichtung getroffen, wonach die sechs ältesten Beamten bei der Leipziger Lebensversicherungsgesellschaft mit je 8000 ^ versichert sind. Von den Angestellten ist seit Ende vorigen Jahres der 74jährige Friedrich Wilhelm Anders nach 34jähriger Thätigkeit in unseren Diensten in den wohlver dienten Ruhestand getreten. Der Vorstand spricht ihm seine Anerkennung für treue Pflichterfüllung auch hier aus und wünscht ihm einen heiteren Lebensabend. Es ist ihm ein an gemessener Ruhegehalt gewährt worden. Edmund Hand ist in die frei gewordene Stelle aufgerückt. Der Verkehr in der Bestellanstalt hat auch im ver gangenen Jahre wesentlich zugenommen und eine erhebliche Vermehrung der Fächer bedingt. Unsere Angestellten haben den erhöhten Anforderungen entsprochen, ohne daß eine Ver mehrung der Hilfskräfte vorgenommen zu werden brauchte. Es werden von auswärtigen Firmen häufig an unsere Bestellanstalt mit der Post oder der Eisenbahn Sendungen direkt adressiert. Unsere Angestellten sind durch die Geschäfts ordnung verpflichtet, derartigen Sendungen die Annahme zu verweigern. Es dürfte sich eurpfehlen, daß die Herren Kommissionäre bei jeder sich bietenden Gelegenheit von neuen: darauf Hinweisen, daß nur Mitglieder unseres Vereins be rechtigt sind, Einliefcrungen bei der Bestellanstalt zu machen, und daß daher Auswärtige sich stets ihrer Vermittelung zu bedienen haben. In dem fortgesetzten Bestreben, den Besuch der »Oeff ent liehen Buchhändler-Lehranstalt« für die Schüler so nutzbringend als möglich zu gestalten, hat der Ausschuß ver schiedene Verbesserungen im Lehrplane eingeführt. Dazn ge hört die Aufnahme der Stenographie als obligatorisches Unterrichtsfach, ferner die Ausdehnung des Unterrichtes in der als Encyklopädie im Unterrichtsplan bezeichnten Wissenschafts kunde, die früher nur in der ersten Klasse gelehrt wurde, mit der jetzt jedoch schon in der zweiten Klasse begonnen wird. Die Schülerzahl ist z. Z. 128 Schüler in vier Klassen. Als ein Uebelstand ist das Fehlen eines Leitfadens für buchhändlerische Buchhaltung, auf einen zweijährigen Lehrgang berechnet, empfunden worden. Da alle daraus hinzielenden Bemühungen vergeblich waren, so geht der Ausschuß mit dem
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