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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.02.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-02-02
- Erscheinungsdatum
- 02.02.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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27, 2, Februar 1899. Nichtamtlicher Teil. 893 Gedanken um, ein Preisausschreiben zur Erlangung eines derartigen Leitfadens zu veranstalten. Der zu Ostern erscheinende 25. Bericht über die Jahre 1897 und 1898 wird Ihnen ausführliche Auskunft über die Lehr anstalt geben. Allen unseren Bestrebungen auf deren weitere Ausgestaltung stehen als Hauptschwierigkeit die ungenügenden, den: häufigen Wechsel unterworfenen Schulräume entgegen. Wie Sie wissen, sind wir durch die Mietverhältnisse ge zwungen, die Schulräume mit anderen zu teilen. Wir sind dadurch außer stände, Sammlungen anzulegen oder An schauungsmittel zu verwenden, und müssen überhaupt vieles unterlassen, wodurch der Unterricht wesentlich gefördert werden könnte. Aus dem Lehrerkollegium ist Herr Lehrer Göhl er als Schuldirektor nach Markneukirchen berufen worden; seinen Platz hat Herr Lehrer Seifert von der zweiten Bezirksschule ein genommen. Frau Sarah Hänel-Clauß, die Tochter des in der Geschichte des Leipziger Buchhandels unvergeßlichen George Friedrich Fleischer, hat der Schöpfung ihres Vaters, der »Oeffentlichen Buchhändler-Lehranstalt«, testamentarisch 50000 ^ zu einer George Friedrich Fleischer-Stiftung ver macht, deren Zinsen alljährlich zum Besten der Anstalt ver wendet werden sollen. Dieses Legat ist uns nunmehr durch den Rat der Stadt Dresden ausgezahlt worden, und wir haben es in 3 >/2o/niger Leipziger Stadtanleihe angelegt. Durch diese großherzige Stiftung wird uns unsere Pflicht, die Lehranstalt auf eine höhere Stufe zu heben, aufs neue nahegelegt. Möge die George Friedrich Fleischer-Stiftung den Ausgangspunkt neuer, ernstlicher Anstrengungen bilden, die Vervollkommnung unserer Schule zu betreiben, damit wir dem Sinne der edlen Stifterin gerecht werden, die gewiß nicht beabsichtigt hat, die Kosten der Lehranstalt, der Schöpfung ihres Vaters, herabzu setzen, sondern vielmehr deren weitere Entwickelung zu fördern. Nur so erfüllen wir auch den ersten Paragraphen unserer Satzungen, der als Zweck unseres Vereines die Förderung der Berufsbildung ausdrücklich bezeichnet. Gelingt es uns aber nicht, die Lokalfrage in glücklicher Weise endgültig zu regeln, so werden alle unsere Anstrengungen leicht vergeblich sein. Der Vorstand beabsichtigt daher, einen außerordentlichen Aus schuß von fünf Mitgliedern zu ernennen, mit dem Aufträge, die Lokalfrage zu erwägen und Mittel vorzuschlagen, wie dem vorhandenen Uebelstande begegnet werden kann. Die Sonderinteressen einzelner Gruppen unseres Vereins werden naturgemäß in den Sondervereinen behandelt und erledigt; um so eifriger müssen wir darauf bedacht sein, die der Gesamtheit unseres Vereines nützenden Anstalten, die Bestellanstalt und die Lehranstalt, zu pflegen. Verlag, Sortiment und Antiquariat, sowie der Kommissionsbuchhandel haben auch im vergangenen Jahre den Ruf Leipzigs als erster Stadt des Buchhandels zu erhalten sich gleichmäßig bestrebt. Eine Zeit lang hatte es einmal den Anschein gehabt, als ginge die Reichshauptstadl damit um, auch Hauptstadt des deutschen Buchhandels zu werden. Aber die in langjähriger Arbeit vorzüglich ausge bildete Technik der Leipziger Kommissionsgeschäfte hat sich zu widerstandsfähig erwiesen, als daß von einen: Erfolg die Rede hätte sein können. Wie fest gegründet das Leip ziger Kommissionsgeschäft dasteht, hat die kurze Lebensdauer der in: vorigen Jahre entstandenen Bezugsgenvssenschaft des Freien Buchhändler-Verbandes (G. m. b. H.) gelehrt. Das genossenschaftliche Prinzip scheint nicht zur Anwendung auf den Betrieb des Kommissionsbuchhandels geeignet zu sein. Wie leicht und exakt er arbeitet, hat er an einen: auffälligen Beispiel im vorigen Jahre gezeigt. Die außerordentlichen Anforderungen, die das Erscheinen von Fürst Bismarcks Gedanken und Erinnerungen an die Kommissionsgeschäfte KeMiinkIeckNasler Habraana, stellte, sind in wenigen Stunden erfüllt, die ungeheuren Paket massen anscheinend spielend bewältigt worden. In der »Buchhändlerischen Verkehrsordnung« vom 8. Mai 1898 ist in Bezug ans die Haftbarkeit der Sendungen (8 20) eine Ausführungsverordnung vorgesehen, die in Gemeinschaft mit dem Vorstande des Vereins Leipziger Kommissionäre von dem Börsenverein erlassen werden sollte. Die Verhandlungen mit dem Vorstand des Vereins Leipziger Kommissionäre haben zu einer Verständigung bis jetzt nicht geführt, so daß diese Angelegenheit noch der Lösung harrt. Von der Ober-Post-Direktion war bei uns durch Ver mittelung der Handelskammer, sowie direkt bei deyr Vereine der Leipziger Kommissionäre der Antrag gestellt worden, die Einliefernng der Postpakete so einzurichten, daß sie sich nicht mehr in dem gleichen Umfang wie bisher auf die letzten Abendstunden konzentriere, andernfalls würde die Post ge nötigt sein, von sich aus Maßregeln' zu ergreifen, um die dadurch hervorgerufenen Uebelstände zu beseitigen. Es wurde sogar in Aussicht gestellt, den Annahmeschluß auf 7 Uhr statt auf 8 Uhr festzusetzen. Trotz lebhaften Schriftwechsels und zahlreicher Beratungen ist noch keine abschließende Ordnung erzielt worden. Die so wichtige Angelegenheit, die namentlich in der zweiten Hälfte des Jahres wieder brennend werden wird, muß jedoch in irgend einer Weise geregelt werden, und wir werden uns von Vereinswegen damit' noch ernstlich zu beschäftigen haben. Die Zahl der Handlungen, die durch einen Kommissionär in Leipzig vertreten sind, betrug Ende v. I. 7532. . Zum ersten Male befindet sich darunter ein Kommittent in den deutschen Kolonien, in Swakopmund. Die vom Börsenverein am 16. Mai 1897 angenommene Restbuchhandelsordnung nötigt uns zu einer Abänderung unserer Verkaufsbestimmungen vom 28. Januar 1895. Die als »Verein Leipziger Sortiments- und Antiquariats-Buch händler« verbundenen Mitglieder unseres Vereins haben die neue Fassung der Verkaufsbestimmungen bereits gebilligt, die wir daher auch Ihnen zur Annahme empfehlen. Sie ist klarer und schärfer als die frühere, und schon dadurch ge eignet, Uebertretungen zu verhüten. Mit Genugthuung darf dabei darauf hingewiesen werden, daß die Verlegermitglieder und die Barsortimenter unseres Vereins stets bereit gewesen sind, etwaigen Verletzungen der Verkaufsbestimmungen gegen über mit aller Macht Gegenmaßregeln zur Anwendung zu bringen, denen der sofortige Erfolg zumeist beschieden war. Klagen aus dem Kreise der hiesigen Sortimenter über zu geringen Verdienst sind auch im abgelaufenen Jahre wieder laut geworden. DieseKlagen werden auch bei verhältnismäßig günsti gem Geschäftsgänge nicht verstummen, so lange ihre Grundur sache, die übermäßig angewachsene Konkurrenz, nicht aus der Welt geschafft ist. Die so oft betonte günstige Lage des Leipziger Sortiments wegen seiner geringeren Unkosten ist nur eine scheinbare. Den hier bestehenden zahlreichen Sortiments geschäften erwächst noch eine besondere Konkurrenz durch die Geschäfte, die vielfach seitens Angestellter nicht bloß des Buch handels, sondern auch der dem Buchhandel verwandten Ge schäftszweige nebenbei gemacht werden. Dieser Mißbrauch hat uns schon wiederholt beschäftigt, und des öfteren haben wir unsere Mitglieder ersucht, ihren Angestellten die selb ständige Vermittlung des Bücherbezuges zu untersagen. Stehen einer Besserung auch, wie die Erfahrung zeigt, große Schwierig keiten entgegen, so dürfen wir doch nicht aufhören, auf Maß regeln bedacht zu sein, deren Anwendung eine Gesundung dieser eigenartigen Verhältnisse, herbeiführen kann. Wir bringen zunächst die früher in dieser Richtung gefaßten Be schlüsse in Erinnerung. Auch der Verein der Kolportage buchhändler hat im vorigen Jahre seine Mitglieder anfge- 122
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