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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-01-24
- Erscheinungsdatum
- 24.01.1899
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- Deutsch
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630 Nichtamtlicher Teil. 19, 24. Januar 1899 Kleine Mitteilungen. Unrechtmäßige Photographier» des Fürsten Bismarck ans dem Totenbette. — In dem Prozesse der Photographen Wilcke und Priester zu Hamburg, die unberechtigter Weise den Fürsten Bismarck auf seinem Sterbebette photographiert und die Aufnahmen in den Handel zu bringen versucht hatten, ist nunmehr das Urteil des hanseatischen Oberlandesgerichts vom 21. November vorigen Jahres rechtskräftig geworden, da von seiten der ver urteilten Firma eine Revision nicht eingelegt worden war. Das Urteil lautete bekanntlich dahin, daß den genannten Photographen die Verbreitung und Verwendung der von ihnen aufgenommenen Photographieen des Fürsten Bismarck auf dem Sterbebette bei einer sechsmonatigen Gefängnisstrafe untersagt ist. Weiter wird zu dieser Sache in den Zeitungen mitgeteilt, daß die Hauptverhandlung gegen die Photographen Wilcke und Priester in Hamburg wegen Hausfriedensbruchs, begangen durch angeblich unerlaubtes Einsteiqen durch das geöffnete Fenster in das Sterbezimmer des Fürsten Pismarck, heute, am 24. Januar vor der Strafkammer des Altonaer Landgerichts stattfinden sollte. Als Zeuge sei u. a. auch der Oberpräsident Graf Wilhelm Bismarck aus Königsberg geladen worden. Bibliothekzeichen. Lx-Iidris. — Den deutschen Biblio philen, Staats-, Stadt- und Kunstschulbibliotheken sei ein gedie genes Werk empfohlen, das jüngst erschienen ist: L. G erst er, »Die schweizerischen Bibliothekzeichen»; 327 Seiten, 2686 Nummern, 1 koloriertes Titelblatt, 23 Textillustrationen, 3 Kupfer stich-Neudrucke von alten Platten und 30 Tafeln mit 80 vorzüg lichen Abbildungen alter und neuer schweizer Bibliothekzeichen (— Lx-Iidris); Preis: 25 V/!; zu beziehen vom Verfasser L. Gerster, Pfarrer in Kappelen, Kanton Bern, Schweiz. Das ebenso vortrefflich geschriebene, wie illustrativ reich alls gestattete Werk interessirt nicht nur den kleineren Kreis der Ux- Übris-Sammler, sondern auch den weiteren der Kunst- und Kultur historiker und sonstigen Kunstverständigen. Durch die überaus zahl reichen und mannigfaltigen Illustrationen, die vier Jahrhunderten entstammen, sind viele Muster aus den verschiedensten Stilen ge boten, und wir sehen in bunter Abwechslung allegorische, heral dische, landschaftliche rc. Blätter in den verschiedensten Techniken (Holzschnitt, Kupferstich, Steindruck, Zinkätzung rc.). Nach K. Burgers Publikation über die Lx-libris-Sammlung der Bibliothek des Börsenvereins der deutschen Buchhändler ist Gcrsters Buch das beste Lx-Ubris-Werk, das bis jetzt erschienen ist. Neupasing bei München. K. C. Graf zu Leiningen-Westerburg. Das buchhändlerische Antiquargeschäft vor Einfüh rung der Gewerbefreiheit. — Das Leipziger Tageblatt frischt folgende alte Erinnerung auf: Der Gewerbebetrieb der Antiquare, der jetzt dem der Buchhändler vollständig gleichgestellt ist, war vor Eintritt der Gewerbefrciheit in Leipzig ein streng begrenzter. Ein Antiquar durfte nämlich nach dem für ihn geltenden Regulativ vom Jahre 1853 nur mit solchen Preßerzeugnissen handeln, die entweder schon im Gebrauch gewesen oder nachweislich im Besitze von Personen waren, die nicht dem Buchhändlerstande angehörten, oder mit Büchern, die im Buchhandel nicht geführt wurden. Weiter waren die Antiquare nicht befugt, in Verlagsauktionen buchhänd lerische Artikel in Partieen anzukaufen, sondern es war ihnen nur der Ankauf von zwei Exemplaren (!) eines Werkes gestattet. Da gegen war ihnen unbenommen, ganze Bibliotheken und Makulatur vorräte zu erwerben. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestim mungen wurden nnt 2 bis 20 Thaler Geldstrafe, sowie im Wieder holungsfälle mit Entziehung der Betriebskonzession geahndet. Auch war Konfiskation der «zur Ungebühr seilgebotenen oder an gekauften Artikel» vorgesehen. Volksbibliotheken. — Zum erstenmal ist im preußischen Staatshaushaltsetat ein Beitrag »Zur Förderung von Volksbiblio theken» veranschlagt worden. Er ist aber nur als außerordentliche Bewilligung gedacht, wird also wohl im nächsten Jahre wieder aus dem Etat verschwinden. Die für diesen löblichen Zweck aus geworfenen 50000 finden sich im Etat des Unterrichtsministeriums beim Titel: Elementar-Unterrichtswesen. Die Begründung ist kurz in zwei Sätze zusammengefaßt: «Die Förderung der Volksbiblio theken ist eine wichtige soziale Aufgabe der Gegenwart. Die Be reitstellung eines einmaligen außerordentlichen Betrages von 50000 erscheint deshalb zweckmäßig». Die Vossische Zeitung bringt bei dieser Entdeckung in Erinnerung, daß schon vor hundert Jahren ein preußischer Minister die Einrich tung staatlicher Leseanstalten erwogen hat. Es war der Nachfolger Wöllners und Vorgänger Wilhelm von Humboldts in der Leitung des preußischen Unterrichtswesens, der Minister Julius von Massow, der schon als Präsident der pommerschen Regierung im Jahre 1797 in einer umfangreichen Denkschrift: «Ideen zur Verbesserung des öffent lichen Schul- und Crziehungswesens». (Annalen des preuß. Schul- und Kirchenwesens Bd. 1; 1800) an Lesehallen für die weniger gebildete Bevölkerung gedacht hat. Er stimmte darin mit dem bekannten Vertreter des Rationalismus in theologischer und pädagogischer Hinsicht Heinrich Stephani, dem Urheber der Lautiermethode im ersten Leseunterricht, überein, der in seinem «Grundriß der Staats erziehungswissenschaft-, den er später auf Massows Veranlassung noch ausarbeitete, sich in dieser Richtung geäußert hatte. Massow betonte, daß der Staat für die Bildung seiner Bürger nach ihrem Austritt aus der Schule sorgen müsse, und dachte an Einrichtung der Lescanstaltcn. Allerdings bezweifelte er, ob der «gemeine Mann» nach hartem Tagewerk noch viel Zeit und Lust haben werde, über Büchern zu sitzen, und glaubte nicht daran, daß die Menschen da durch glücklicher werden würden. Der preußische Staat errichtete damals keine «Leseanstalten». Erst hundert Jahre nach Massow ist er andrer Ansicht geworden. Oeffentliche Bücherhalle in Hamburg. — Nachdem iveit über dreißig deutsche Städte mit der Gründung von öffentlichen Lese hallen vorangegangen sind, folgt nun auch Hamburg nach. Der sogenannten Patriotischen Gesellschaft, einem altberühmten, seit 1765 bestehenden gemeinnützigen Verein, sind von privater Seite etwa 24 000 und staatlicherscits ein Gebäude, der ehemalige Lombard an den Kohlhöfen, zu diesem Zweck zur Verfügung ge stellt; die Einrichtungsarbeiten, deren Leitung Herrn Dr. Nörren- berg-Kiel übertragen worden ist, haben bereits begonnen, zunächst im Patriotischen Gebäude, da das Haus an den Kohlhöfen erst hcrgerichtet wird. Die Eröffnung der Bücherhalle für das Publi kum ist zum Frühjahr in Aussicht genommen. Die Bücherhalle soll Litteratur aller Gattungen mit Ausnahme der wissenschaft lichen und technischen Fachlitteratur im engeren Sinne enthalten. Die Bücherhalle wird Ausleihebibliothek und Lesezimmer vereinigen. Internationale Vereinigung der Presse.— Das dieser Tage in Paris versammelt gewesene Central-Bureau der Ver einigung der Presse der gesamten Welt hat beschlossen, daß der diesjährige Kongreß der Preßvereine am 5. April in Rom stattfinden soll. Der Kongreß wird wahrscheinlich drei Tage dauern. Das Hauptprogramm enthält folgende Punkte: Schaffung einer Identitäts-Karte für die Mitglieder; Schaffung einer Art von Amtsblatt für Mitteilungen an die Mitglieder; eine ver gleichende Studie der Preßgesetzgebungen aller Länder; artistisches Eigentum in Bezug auf die Presse und die Rechte der Zeichner bei der Presse; Reduktion des Posttarifs für Zeitungen; Aus schreibung eines Preises für das beste Buch über Telegramm kürzungen; Schiedsgericht in internationalen Streitigkeiten zwischen Journalisten rc. Bazar-Aktien-Gesellschaft in Berlin. — In der Sitzung des Aufsichtsrats wurde die provisorische Gewinn-Berechnung für das 4. Quartal (Oktober bis Dezember 1898) vorgelegt. Obwohl die in Rücksicht auf die Konkurrenz notwendig gewordene reichere Ausstattung der im Verlage der Gesellschaft erscheinenden Mode zeitungen einen gesteigerten Kostenaufwand erforderte, ist dennoch der Ueberschuß der verflossenen 3 Quartale des laufenden Geschäfts jahres ein zufriedenstellender und die Dividende für das am 1. April ablaufende Geschäftsjahr auf circa 12 Prozent (im Vor jahre 12^/z Prozent) zu schätzen. Lehrmittel-Ausstellung. — Anläßlich der zu Pfingsten d. I. in Frankfurt a/Main tagenden Versammlung der Gewerbe-und Baugeroerkschul-Direktoren ' beabsichtigt die Deutsche Lehrmittel anstalt Franz Heinrich Klodt, dort, eine Sonder-Ausstellung aller derjenigen Lehr- und Anschauungsmittel, für die ein Interesse bei den Gewerbe- und Baugewerkschulen erwartet werden darf, zu veranstalten. Van Dyck-Feier. — In Antwerpen rüstet man sich zur festlichen Begehung des dreihundertsten Geburtstages Anthonis van Dycks, der dort am 22. März 1599 geboren wurde. Ein Glanz punkt des Festes wird die Ausstellung möglichst vieler Werke des Meisters sein. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Orieot.aliLeüs, bssoncksrs islamitisolrs Lunrck. Latalo^ 218 von La.rl IV. Lisrssmann in UsipaiA. 81 18 8. 227 Lrn. Verein »Uibsr» in Dresden. — Die freie Vereinigung Dresdener Buchhandlungsgehilfen «llibor» wird in den nächsten Wochen wieder vier Vortragsabende veranstalten und schon in den nächsten Tagen damit den Anfang machen. Die Vorträge beginnen je um 9 Uhr im Vereinslokal: Restaurant «Stadt Pilsen«, Weißcgasse Nr. 3, 1. Stock. Das Programm ist folgendes:
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