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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-01-24
- Erscheinungsdatum
- 24.01.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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19, 24. Januar 1899. Nichtamtlicher Test. — Spuechsaal. 631 1. Abend. Donnerstag, 26. Januar 1899. Die Publizistik zur politischen Bewegung in den Jahren 1848/49. Herr Or. plril. Goerler. 2. Abend. Donnerstag, 9. Februar 1899. Das moderne Plakat am Ende des Jahrhunderts. Herr Otto Grautoff. 3. Abend. Donnerstag, 16. Februar 1899. Zwei jüngstver storbene deutsche Dichter (Theodor Fontane und Conrad Ferdinand Meyer). Herr Kunstschriftsteller Carl Meißner. 4. Abend. Donnerstag, 23. Februar 1899. Städte-Kuriosen: Weimar, Stratford-on-Avon, Rouen, Rothenburg o. T. Herr Arthur Moewig. Personalnachrichten. Gestorben: am 20. Januar in Hamburg Herr Franz Rosatzin, Direktor der dort bestehenden Aktiengesellschaft »Neue Börsenhalle-. Franz Rosatzin war ein geborener Oesterreicher und hinterläßt namentlich in Wien viele Freunde. Er wußte sich in Hamburg durch sein Talent und seine Arbeitstüchtigkeit in kurzer Zeit eine angesehene Stellung als Direktor eines großen Geschäftsunterneh- mens und als Chefredakteur des »Hamburger Correspondenten« zu begründen. Ein Herzschlag machte seinem thätigen Leben im 52. Jahre ein Ende. Sprech Massenvertrieb des Bürgerlichen Gesetzbuchs. (Vgl. Börsenblatt Nr. 15.) In Nr. 15 d. Bl. vom 19. Januar haben wir ein Cirkular von W. Hoffmann, Berlin IV., Kanonierstraße 26a I, mitgeteilt, womit den Zeitungen das Bürgerliche Gesetzbuch als Prämie em pfohlen wird. Aus derselben Fabrik (Berlin V., Kanonierstr. 26a, I) scheint das nachfolgende Cirkular zu stammen, das dieser Tage einem Sortimenter von seinem Kunoen, einem Privatmann, vor- gclegt wurde: ^Ibsrt Lollincllsr, Luoüüancllnn^, LsrlinIV. 8., Xanonisr8tr. 26a I. xsi-nsplMk-r I Lmt I». 5700. Berlin, Datum des Poststempels. Sehr geehrter Herr! Es wird Ihnen nicht unbekannt sein, daß mit dem ersten Januar 1900 das -Neue Bürgerliche Gesetzbuch» in Kraft tritt und dieses Gesetzbuch für jeden Bürger von großer Wichtigkeit ist, dasselbe umfaßt 464 Seiten und enthält sechs Abschnitte und zwar: 1. Allgemeiner Teil, 2. Recht der Schuldverhältnisse, 3. Sachenrecht, 4. Familienrecht, 5. Erbrecht, 6. Einführungs- gcsttz. In Anbetracht dessen, daß ein Gesetzbuch für den Kauf mann, Handwerker re. rc. ein thatsächlich unentbehrliches Nachschlagebuch ist, wird es Ihnen gewiß ein leichtes sein, in Ihrem Bekannten- und Kundenkreis eine große Anzahl abzusetzen. Wir liefern Ihnen das -Neue Bürgerliche Gesetzbuch schon von 10 Cxpl. an per Nachnahme oder vorherige Ein sendung des Betrages per Stück broschiert mit nur 30 Pfg., elegant in Calico gebunden mit nur 50 Pfg. netto. Der Verkaufspreis beträgt broschiert 60 Pfg., gebunden Mk. 1.—, also haben Sie einen Verdienst von 100" I Bei Abnahme größerer Posten lassen wir noch eine Ermäßigung je nach Vereinbarung eintreten. Wir raten Ihnen, auf alle Fälle einen Versuch zu machen, und Sie werden sicher einen hübschen Absatz erzielen, umsomehr, da dieses Buch kein Luxusgegenstand sondern ein unentbehrliches Nachschlagebuch für Jedermann ist. Ihren gefl. Auftrag erwartend, zeichnet hochachtungsvoll A. Schindler. Der 10^o-Rabatt Berlins und Leipzigs im auswärtigen Geschäft. (Vgl. Börsenblatt 1898 Nr. 299.) Mit großer Freude habe ich die auf Seite 9867 des Börsen blattes 1898 gedruckte Notiz über den Erfolg des Vorgehens der Herren Leipziger Verleger und Barsortimentcr gegen eine dortige große Sortimentshandlung, die wahrscheinlich einen höheren Rabatt als ortsüblich (d. h. wohl in diesem Falle 10"/o), gegeben resp. der Kundschaft offeriert hat. — Wie gesagt, die Mitteilung freut mich sehr; ich fürchte aber, daß der Nachsatz — der Erfolg werde dem ganzen deutschen Sor timent von großem Nutzen sein — leider nicht in Erfüllung gehe; — denn wir Buchhändler außerhalb Leipzigs und Berlins sind durch unser Wort verpflichtet, nicht mehr als 5"/^ bei Barzahlung zu geben; aber die Herren Berliner und Leipziger Sortimenter liefern hierher mit 10"/o franko. So sagte mir kürzlich eine Dame (meiner Kundschaft: -Es ist s a a l. sehr liebenswürdig von Ihnen, daß Sie mir die neue Lenbach- Mappe zeigen; aber Sie können cs mir nicht verübeln, wenn ich sie durch ineinen Berliner Buchhändler beziehe. Sehen Sie, ich habe die drei Mappen von Böcklin und die drei Mappen von Lenbach bezogen — das macht für mich eine Ersparnis von 60 Mark.» Uaota loguuntnr! Daß solche Erfahrungen für den Sortimenter sehr schmerzlich sind, wird niemand bestreiten können. Sollten sich nicht im deutschen Verlag genügend viel Firmen finden, die klar und bündig erklären, daß sie die 10" § auf den Platzvcrkehr in Berlin und Leipzig beschränkt sehen wollen, und bei nachgewiesener Uebertretung volle Sperrung ihres Verlages durchführen? Einigkeit macht stark. Welcher Sortimenter möchte dem klaren Willen von hundert großen Verlegern sich dauernd widersetzcn? D. 1. IV. Warnung. Ein Schwindler, der sich durch Paß rc. auf den Namen »Oberlehrer Lamprecht, Ballenstedt,» zu legitimieren be müht, operierte, dank der Vertrauensseligkeit einiger unerfahrener Mitarbeiter, mit Erfolg in hiesigen Buchhandlungen in der Weise, , daß er sich auf kurze Zeit behufs Ausarbeitung eines Vortrages und Vollendung einer Arbeit größere Werke auf einige Stunden ins Hotel senden ließ, um sie dann schleunigst an geeigneter Stelle zu veräußern. Bei mir entnahm er auf diese Weise -Nansen, in Nacht und Eis», 3 Bände geb. 30 Vch in Obertüschen's Buchhandlung (Jobel- mann) ein komplett broschiertes Exemplar des 19. Jahrhunderts 12 (Deutsches Verlagshaus Bong L Co.). Die beiden tadellos neuen Werke wurden wenige Stunden später per Dienstmann einem hiesigen Antiquar offeriert und zum Preise von 12 ^ von dem selben erworben, sodann aber polizeilich mit Beschlag belegt. Auf eine Anfrage in Ballenstedt schreibt mir soeben Herr Direktor Professor Wolterstorff, Vorstand des Wolterstorff'schen Instituts: »Der pp. Lamprecht ist von mir ganz plötzlich am 21. De zember entlassen worden. Ich habe daher keine Beziehungen mehr zu diesem Herrn. Der Herr ist nicht Oberlehrer, sondern seminaristisch gebildet; beide Prüfungen hat er bestanden. B., d. 20. 1. 99. (gez.) Prof. Wolterstorff.» Den Herren Kollegen zur Orientierung nachstehend das Signa lement des pp. Lambrecht: »Mittlere, gedrungene Figur, gesundes Aussehen, trägt rötlichen Vollbart, Kneifer und Jagdhut.« — Im Aufträge des Polizeikommissariats III Münster i/W. teile ich mit, daß die Sache Lamprecht bei der Staatsanwaltschaft an hängig gemacht ist. Ich bitte die Herren Kollegen, unter Hinweis auf diese Notiz bei Vorkommen die Festnahme des Lamprecht zu veranlassen. — Ich bemerke, daß der »College aus Eger«, der laut Mit teilungen der Presse Ende vorigen Jahres in Hagen, Dortmund rc. vorgesprochen hat, hier in Münster unter Vorlage eines mit großem Raffinement gefälschten Briefes des bekannten dirigierenden Arztes des Clemeushospitals Or. Sch mit Erfolg Buchhändler und Apotheker, ja die Spitzen der Behörden beschwindelt hat. Ich weigerte mich s. Z. ihm unter die Arme zu greifen, wohl aber ver sprach ich ihm — falls seine Papiere in Ordnung — Beschäftigung und bestellte ihn zum kommenden Morgen (es war Sonntags) ins Geschäft, worauf er eiligst aus Münster verschwunden ist. Gerade der Umstand, daß — wie ich aus Zeitungen ersah — der genannte Gauner dann eine ganze Reihe westfälischer und rheinischer Städte mit Erfolg genau nach demselben Rezept auch geblendet hat, veranlaßt mich zur Einschaltung dieser Warnung ins Börsenblatt. Vielleicht ist dies wirksamer als polizeiliche Be mühungen. Münster i/W., 21. Januar 1899. ^Heinrich Schöningh. 86*
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