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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.02.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1899-02-08
- Erscheinungsdatum
- 08.02.1899
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- Deutsch
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32, 8. Februar 1899. Nichtamtlicher Teil. 1059 Adolf Bonz L Comp, in Stuttgart. 1077 Ganghofcr, Meerleuchtcn. 1 50 -H. F-. A. Brockhauö' in Leipzig. 1075 8latin ?g.8oba, i?susr u. 8olrvsrt im 8uäan. 9. >1 il. 9 Mb. 10 S. Fischer Verlag in Berlin. 1076 Ilirsebkolch «kanlins«. 2 Mb. 3 ./». Stephan Geibcl in Slltenburg. 1073 Funcke, der Weg zum Heil. 3. Aufl. 50 ->). A. Hartlebcn's Verlag in Wien. 1072 Goldberger, das neue, österreichische Patent-Recht. Geb. 4 blaskolro, ckis toebnwobs VorvvsrtbnnA von 1bisri8obsn Oackavorn. 6sb. 4 .//l; ^sb. 4 80 1078 IVistlisbaob, Üanäbaob clor lolopbouis. 6ob. 10 ./<!. 8töMrini>,zn', 1Vo8Sn u. Lrattrlu88SrnnAgn cko8 sloiet. 1?lniclum8. 2 Lclo. 6sb. 6 Mb. 8 W. Heinrich Verlag in Straslbnrg i C. 1077 1uri8ti8obo 7ioit8obritt tür cla8 lioiob8lancl IA8a88-botbrinAon. 24. labr^. 8 W. H. Kühl 'Verlag in Berlin. 1073 2oit8obrrkt clor 6o8oll8vbakt t. lircllrunclo. i!<i. 33. Hott 5. C. Piersons Verlag in Dresden. 1074 Lstbu^-Iluo, 61üolrirnvva1cl. 4 ..E; Mb. 5 ,L. IlsrrioA, Lomöclisn äo8 bsbon8. 2 50 Zob. 3 »F 50 Ora8borMr, sin uouo8 blovollonbuob. 2. ^nll. 3 Mb. 4 C. Tchasfnit in Düsseldorf. 1073 Hollor, am bsbsn88trom. 2. ^eutl. 2 ^ik-, Aob. 2 ^ 60 Alpin Schirmer, Verlag in Nanmbnrg. 1077 Dickens' sämtliche Romane, übers, v. Paul Heichen. 2. Tlufl Nichtamtli Dir neue Kunst und das Buchgewerbe. (Vgl. Börsenblatt Nr. 20, 28.) III. Die heutigen Aufgaben des Buchdrucks. Die Schrift. Die Verzierungen. > In seinem dritten Leipziger Vortrag, am Freitag den 3. Februar, führte Herr Or. Jessen etwa folgendes aus: Ich darf wohl hoffen, daß Sie mit dem Gedankenkreis, aus dem ich nuumehr die heutigen Aufgaben des Buchdruckes mit Ihnen durchgehen werde, vertraut geworden sind. Ganz besonders erforderlich für unsere Aufgabe ist zunächst eine eingehendere Be sprechung unserer Schriften und zumal unserer Verzierungen. Die Schriften der alten Meister wgren von gesunder kräftiger und schöner Wirkung. In den alten Druckwerken sind die Grund striche der Schriften kräftig, auch die Haarstriche sind nicht zu dünn, dadurch wird die Schriftfläche vor Flauheit bewahrt. Alle diese Vorzüge der alten Schriften sind verloren gegangen mit den tech nischen Fortschritten des 18. und mehr noch des 19. Jahrhunderts. Gerade hier zeigt es sich, daß die Technik der Kunst oft nicht zum Vorteil, sondern eher zum Nachteil gereichen kann. So ist es auch mit der Schrift gegangen; die technische Vollkommenheit der Schrift gießereien bestrebte sich, den Schriften eine möglichste Verfeinerung der Haarstriche bei Verstärkung der Grundstriche zu geben, so daß die Harmonie zwischen Grund- und Haarstrich verloren ging. Die Schriften bekamen ein ungefälliges, hartes, trockenes und unruhiges Aussehen. Des weiteren macht sich in den Schriftgießereien eine große Neigung zu Künsteleien im Charakter der Schrift durch An sitzen von Haken, Schnörkeln u. s. w. bemerkbar. Doch schon seit einer längeren Reihe von Jahren ist in Fach kreisen eine Reaktion gegen diese liebelstände eingetreten, ynd man sucht jetzt immer mehr wieder kräftigere, gesundere Schriften zu gestalten. Die Ziele dieser neuen, gegenwärtig herrschenden Rich tungen sind: 1. die Rücksichtnahme auf den Zweck, insofern als die Schrift von größter Lesbarkeit sein soll; 2. die Erstrebung einer kräftigeren dekorativen Wirkung. Beides erreicht man durch Vereinfachung der Form und breiteren Schnitt. Hier möchte ich nun einige Worte über den Schnitt der latei nischen Schrift, der Antiqua, sagen. Die Schriften der alten Meister der italienischen Schule hatten durchweg gleichmäßige kräftige und malerische Schnitte, und daher kommt es, daß die Schriften aus damaliger Zeit erheblich weicher und künstlerischer waren, als wir das zugeben wollen. Sie selbst werden den Eindruck haben, daß zu einem kräftigen Grundstrich auch ein entsprechend starker Haar strich gehört. Gegen diese Antiqua mit ihren überfeinen Haar strichen und den dicken Grundstrichen bildete die sogenannte Mediaeval einen erfreulichen Gegensatz. Jeder Fachmann weiß, was wir in dieser Mediaeval wieder gewonnen haben. Ich glaube, daß die mageren, dünnen Schriften immer mehr den kräftigen, energischen Schnitten weichen müssen. Und da waren es unsere Nachbarn jenseits des Meeres, die Engländer, und dann die Amerikaner, die unter Anlehnung an die alten Meister, thatkräftig und bahnbrechend mit der Schaffung kräftiger, gesunder und künstlerischer Schriften vorgingen. So sehen Sie hier (Lichtbild) ein Probeblatt der ^.morioan 1?ouncisr Pppo 6c>., das eine köstliche, kräftige, wirkungsvolle Schrift zeigt. Sie alle wissen ja, daß auch bei uns jetzt eine Fülle von kräftigen und gesunden Schriften in Aufnahme gekommen ist. Die Ameri kaner versuchen sich in schmalen aber doch kräftig und weich ge cher Teil. zeichneten Schnitten unä haben schon manches Gute gebracht. In diesem Blatte hier l(Lichtbild) chaben Sie die Arbeit eines jungen deutschen Künstlers, ^Pankok in München. Es ist ein Musik programm zu einem'rheinischen Musikfeste, in dem Sie sehen, daß der Tonwert der Schrift einer halbfetten Mediaeval zu dem Bilde von frischer, kräftiger Wirkung ist. Eine ähnliche Schrift »Der Schatz der Armen» im Verlage einer Leipziger Firma (Eugen Die- derichs), ist von einem Manne (Melchior Lechter) der mit künst lerischem Auge und Empfinden eine einheitliche Wirkung der Schrift und des Bildes erzielt hat. Will man aber die Schrift als dekorativen Gegenstand betrachten, so müssen wir kräftigere, male rische Schnitte anwenden. Sie wissen, daß ebenfalls eine Leipziger Firma, die Schriftgießerei Scheiter L Giesecke, eine neue Schrift -die Romanische« geschaffen hat, die unseren deutschen Schrift gießereien die größte Ehre macht. Es ist ein Irrtum zu glauben, daß unsere Frakturschrift aus der gotijchen Zeit stamme. Das ist nicht der Fall; sondern unsere Frakturschrift ist eine Erfindung aus Dürers Kreis, der Zeit der deutschen Renaissance. Sie rührt von der Kanzleischrift her. Wenn Sie dieses aus den Zeiten Kaiser Maximilians stammende Blatt, (Lichtbild, Theuerdank) mit seiner zierlichen Schrift voll echt kalligraphischer Laune mit ihren Schnörkeln und Biegungen be trachten, so finden Sie den Charakter unserer Fraktur. Diese Kanzleischrift ist entstanden zu Beginn der Verfallzeit der Buch kunst. Es ist ein Fehler von uns Deutschen, daß wir zu sehr am Althergebrachten festhalten, obwohl es Besseres giebt. Im Anfänge der siebziger Jahre hat die kunstgewerbliche Bewegung im Buch druck mit Glück auf die Vorzeiten zurückgegriffen und die nie ganz vergessene Schwabacher Schrift wieder belebt. Dieser Schwabacher Schrift verdanken wir eine ganze Fülle von Anregungen. Auch in den Musterbüchern des vorigen Jahrhunderts finden wir sie, so z. B. in dem Schrifteumusterbuch der Firma Breitkopf L Härtel. Ganz besonders war es Otto Hupp in München, der die Schwabacher Schrrft wieder zu neuem Leben erweckt hat. Aber man ist neuerdings noch über die Schwabacher Schrift weiter zurückgegangen auf ältere gotische Schriften mit eckigen Formen. Diese Schriften eignen sich ganz vorzüglich für Accidenzen, sind aber nicht dazu angethau, als Werkschriften zu dienen. Diese aber, die Werk- oder Brotschriften, brauchen wir vor allem andern. Ich glaube, daß Sie da mit mir der Meinung sind, daß diese einen andern Charakter haben müssen. Erhärt Ratdolt in Venedig, von dein ich Ihnen hier ein Blatt mit Schriftproben zeige (Licht bild), bietet eine rundliche Type in verschiedenen Größen an. Sie sehen hier, wie uns diese Schrift dem Charakter der gotischen Rund schrift näher führt. William Morris, ein Künstler ersten Ranges und gründlicher Kenner alter Schriften und Drucke, hat die rundliche gotische Schrift künstlerisch ausgestaltet. Leider vergessen aber viele Schriftgießereien, daß eine gotische Rundschrift angewandt wurde. Aus dieser Rundschrift können wir zu der notwendigen Einfachheit kommen und eine Werkschrift, erzielen, die klar, deutlich und lesbar ist. An einer Schriftprobe von Bauer L Co., Stutt gart, sehen Sie, einen Schritt vorwärts, um diese Schrift zu einer wirklich brauchbaren zu gestalten. Heinrich Wallau, ein Mann von künstlerischem Empfinden und Buchdrucker, der bei Anton Springer Kunstgeschichte studiert hat, hat über diese Frage einen vorzüglichen Aufsatz »Aesthetik der Druckschrift« geschrieben, der in einer Fest schrift für Anton Springer, Studien zur Kunstgeschichte, Leipzig 1885, abgedruckt worden ist. In diesem Aufsatz hat Wallau schon im Jahre 1885 den Namen »Gotische Rundschrift» gebraucht. Es wird mir nicht möglich sein, alle Fragen in der kurzen Zeit 143"
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