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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.02.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-02-08
- Erscheinungsdatum
- 08.02.1899
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- Deutsch
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32, S. Februar 1899. Nichtamtlicher Teil. 1061 Mit Recht sagt die Begründung, daß diese Vorschläge teils sachlich Au weit gehen, teils zu unbestimmt sind, und daher leicht die Wirkung haben können, andere berechtigte Lebensinteressen in bedenklicher Weise zurückzudrängen. Das Hauptgewicht wird freilich auch hier nicht auf die Gesetzesfassung, sondern auf den Takt des Richters zu legen sein. Zutreffende Definitionen sind hier so ungeheuer schwierig, daß es dabei in noch viel höherem Grade aus die Menschen ankommt, die das Gesetz anzuwenden haben, als auf den Gesetzeswortlaut, ähnlich etwa wie beim unlautern Wett bewerb.» Briefstempclmaschinen. — Der probeweise Gebrauch von Stempelmaschinen im Postbetrieb hat sich, wie die »Deutsche Verkehrs- Zeitung- schreibt, bewährt, weshalb beabsichtigt sein soll, außer im Berliner Briefpostamt auch bei einigen anderen großen Postämtern solche Maschinen probeweise aufzustellen. Von den beiden Maschinen, die in Berlin imVriefpostamt benutzt werden, besorgt die eine die Auf gabe-, die andere die Bestellstempelung. Unmittelbar nach Aufstellung der ersten Maschine, als die bedienenden llnterbeamten noch keine besondere Uebung erlangt hatten, wurden bereits 5000 Aufgabe stempel in der Stunde, d. h. 83 in der Minute erzielt. Bei einem späteren Versuche steigerte sich die Zahl auf 110 in der Minute. Dagegen lieferte einer der tüchtigsten Handstempler in den ersten 20 Minuten 1250, in 30 Minuten 1750, in 45 Minuten 2500 Stempelabdrücke. Bei Fortsetzung des Stempelns hätte der er müdete Handstempler auch nicht eine annähernd gleiche Anzahl Briefe in derselben Zeit bewältigen können, während der llnter- beamte wenig oder gar nicht ermüdet war. Die Vorteile der Steinpelmaschinen liegen einmal in der bedeutenden Beschleunigung des Stempelgeschäfts, die sich da besonders geltend machen muß, wo bei kurzen Schlußzeiten große Massen von Briefsendungen mit überstürzender Eile bewältigt werden müssen. Sodann ist von Erheblichkeit die Schonung des Unterbeamtenpersonals, da bei großen Postämtern die Handstempelnng, wenigstens zeitweise, un- gemein anstrengend ist und die Kräfte der Stempler ungewöhnlich stark in Anspruch nimmt. Und endlich sind die mit den Maschinen hergestellten Stempel von tadelloser Lesbarkeit, während die Hand stempel trotz andauernder Einwirkung der aufsichtsführenden Or gane leider nur zu oft undeutlich ausfallen. Deutsche Wortschlangen. — Man schreibt der Leipziger Zeitung im Anschluß an die auch hier vor einigen Tagen (Nr. 24) mitgeteilten Aeußerungen Rudolf Virchows: Die band- wurmartigen Wortbildungen, über die Professor Virchow klagt, haben auch schon ausländischen Studenten des Neuhochdeutschen zu heftigen Rekriminationen Veranlassung gegeben. Da ist es vor allem Mark Twain, der in dem lustigsten Kapitel seines lustigen Buches (^. Tramp abroaä) betitelt -Tbs L.rvlul dorman Languags- folgende ironische Tagebuchnotiz einfließen läßt: -Heidelberg, l. Juli. Gestern wuroe im hiesigen Krankenhaus einem Patienten, einem Norddeutschen aus der Umgegend von Hamburg, ein dreizehnsilbiges Wort glücklich amputiert. Da aber die Aerzte in der falschen Voraussetzung, daß sich im Körper des Kranken ein großes Rundgemälde befände, einen Unrechten Einschnitt gemacht hatten, so war der Tod des Operierten dennoch unvermeidlich, ein Vorfall, der die Stadt in tiefste Trauer ver setzt hat.» »Obige Notiz», so fährt der amerikanische Humorist in seiner schalkhaften Weise fort, »giebt mir Anlaß, einige Be merkungen über einen wichtigen und hochinteressanten Gegenstand, nämlich über die Länge der deutschen Wörter, einzuschalten. Einige derselben haben eine solche Ausdehnung, daß sie sich dem Auge deS Beobachters in perspektivischen Linien abheben. Solche Exemplare wie »Freundschaftsbezeugungen», »Dilettantenaufdring lichkeiten», -Stadtverordnetenversammlungen», das sind keine Worte mehr, das sind alphabetische Armeekorps. Und zwar finden sich diese etwa keineswegs selten; schlagt eine deutsche Zeitung auf, wann ihr wollt und wo ihr wollt, so könnt ihr sie majestätischen Schritts die Spalten entlang marschieren sehen, ja, mit etwas Phantasie hört ihr zugleich die begleitende Militärmusik und be merkt ihr die flatternden Fahnen, die ihnen vorauswehen. Da sie dem harmlosesten Stoff einen kriegerischen Anstrich geben und darum mein Interesse in Anspruch nahmen, so habe ich sie, soweit ich ihrer habhaft werden konnte, meinem Museum einver leibt und bereits eine hübsche Anzahl davon zusammengebracht, wobei ich zur Vervollständigung meiner Sammlung etwaige Dupli kate mit anderen Sammlern austausche. In einem Raritätengeschäft habe ich bei einem kürzlich stattgehabten Zwangsverkauf folgende kostbare Exemplare ersteigert: -Generalstaatenverordnetenversamm- lung». »Altertumswissenschaften». «Kinderbewahrungsanstalten-. -Unnbhängigkeitserklärungen». -Wiederherstellungsbestrebungen-. -Waffenstillstandsunterhandlungen-. Solche Gebirgsketten von Vokabeln tragen in hohem Grad zum Reiz einer litterarischen Landschaft bei, mögen sie auch bei der Schwierigkeit, über sie hinüberzuklettcrn ooer unten hindurchzukrabbeln, das Reisen etwas gefährlich machen. Läßt man dann in seiner Not ein Rettungsscil zum Wörterbuch hinab, so ist man erst recht be trogen. In jedem Dictionnaire finden sich Wörter — die nicht da sind, und diese Art von Vokabeln gehören vorzugsweise dazu. Ohne Zweifel mit Recht! Denn nach dem bestehenden Recht sind das überhaupt keine Wörter mehr, es sind verbrecherische Vokabeln vereine, deren Begründer den Tod verdient hätten.» »In diesem schnurrigen Ton geht es noch einige Seiten weiter. Man muß übrigens Mark Twain entgegenhalten, daß die von ihm ausge wählten Wortgiganten noch lange nicht das landesübliche Rekruten maß überschreiten.- Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. Rrsislists kiir Lrisloräner u. 8ammslmappsn eigener patsntirter Lüsterne von Leiters Registrator-Oompagnis m. 1>. 8. in Berlin 8. 26, Tlisabstbulsr 5/6. gr. 8". 32 8. m. ^bbilägn. desobivbts unä illrs Hills visssnsobaltsn. Verrsiobniss Rr. 527 äss antiguar. Lüobsrlagsrs der Ottosobsn Luobbanälung in Leipzig. 8". 56 8. 1539 Rrn. Reue Trsobsinungen aal dem dsbists der Tbsologis unä Lbilo- sopbis der Vsrlagsbanälung Tsräinanä 8oböningb in Taäsrborn. ^.usgsgebsn äanuar 1899. 8". 16 8. Verlags-Katalog von Emil Strauß, Verlag in Bonn und Leipzig. 1873—98. gr. 8". 44 S. Gebunden. 2eitsobrikt lür Lüobsrkrsunäs. Llonatsbskts kür Libliopbilis unä verwandte Interessen, 8rsg. von Tsäor von Zabeltitz. 11. äabrg. 1898/99. 8ekt II (Tebruar 1899). Ll. Toi. 8. 457—496 mit Vbbiläungon. klebst: Leiblatt 8skt 11 (dssellsob. ä. Libliopbilsm kunäsobau äer Tresse; Von äsn ^.ulrtionen; Ratalogs etc.). Hl. Tol. 12 8. Verlag; von Vslbagsn L Rlasing in Lisls- lslä unä Leipzig. Inbalt: Tolitisobe Rarilratursn aus der 2sit äss ärsissigjäbrigsn Lrisgss. Von It. IVolban. — Die IVisner Rraobtausgaben Lebens vom Mulang unseres äabrbunäsrts. Von ^.nton Leblossar. — Oie Runst im öuobärueb. 8onäsrausstsllung im lrönigl. Runstgsrvsrbsmuseum zu Berlin. Von .lean Loubisr. Vom ^ntiguariatsmarbt. Von T. v. 2. — Obronilr. Tbs Library lournal. OlüoiaLorgan ok tbs American Library ^.sso- oiation, obistl^ äsvotsä to Library Toonom/ anä Bibliograph. Vol. 24. Ro. 1. (ianuar^, 1899.) 4". Rsv Vorb: Lublioation Oktios, 59 Luano 8trset. Oontsnts: Täitorials: Library Brogrsss in 1898. Brogrsss in tbs 8tatss. Tbs Rsoorä in IVasbington. Dublin Loouments Improvoments. Library Lublioations ol 1898. .lobn Russell Voung. Oontributions tovaräs a Bibliograph ok anoient Libraries. — T. 1. Toggart. Tbs 6are ol Rampblsts. — Obarlotte 8. Tove. Tbo ideal Librarian. — Ilelvil Lvivov. Report ol tbs Librarian ok Oongrsss. Report ol tbs 8upsrintenäsnt ol Loouments. Oalilornia Library Lonlersnas. Travslling Library Oonlersnos in VTisoonsin. -Tbs Otbsr 8iäs- — b. -Loaräsr». ^.Itsrations at tbs Loston Lublio Library. Report ol tbs L. b. 8. R. Oounoil. Lublio Libraries in Tranes. Travslling Libraries in Rsvv 8outb IVales. Department lor tbs Llinä at tbs Tree Library ok Bbila- äslpbia. ^merioan Library Lossooiation. 8tats Library Oommissions. 8tats Library ^ssooiations. Library 6lubs. Librarx 8obools anä Training; Olassos. R. V. 8tats Library 8obool. Rniversit^ ol Illinois 8tats Library 8obool. Library Toonoiuv anä llistory. dilts anä Lsgussts. Traotioal Rotes. Librarians. dataloging anä dlassiüoation. Bibliograk/. ^.nonz'ms anä Bssuäonzuns. Eine alte Schulgeographie. — Eine alte Schulgeographie, die für ihre Zeit, das vorige Jahrhundert, eine hervorragende Leistung gewesen ist, wird, wie wir dem Lpzgr. Tgbl. entnehmen, 144
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