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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.02.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-02-07
- Erscheinungsdatum
- 07.02.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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1024 Nichtamtlicher Teil. — Sprcchsaal. 31, 7. Februar 1899. Strafrechts geführt haben. Diejenigen Bestimmungen zusammen- zufasscn, die nach oem Gesamtergebnisse der bisherigen Erörte rungen eine wirksame Hilfe gegen die obwaltenden Mißstände er warten lassen, ohne anderseits für Handel und Verkehr die Ge fahr unberechtigter Störungen und Behelligungen zu begründen: das ist der Zweck des vorliegenden Entwurfs. Im Sinne einer Ver ständigung zwischen den verbündeten Regierungen und dem Reichs tage hat der Entwurf sich den in der letzten Session des Reichs tags von der IX. Kommission gemachten Vorschlägen großenteils angeschlossen. Ablehnend verhält er sich gegen die von der Kom mission als Ergänzung des Strafgesetzbuchs beantragten K 174a und 8 327 a. Der H 174 a will dem auf unsittliche Zwecke gerich teten Mißbrauche der durch ein Arbeits- oder Dienstverhältnis be gründeten Abhängigkeit entgegentreten. Es kann aber nicht anerkannt werden, oaß gerade dieser Mißbrauch einen Umfang angenommen hätte, der zu einer besonderen strafgesetzlichen Re pression Anlaß giebt. In anderen Lebensverhältnisseu treten ähn liche Erscheinungen auf, ohne daß ein strafgesetzliches Einschreiten für erforderlich gehalten wird. Zudem würde eine derartige Be stimmung voraussichtlich die Quelle gehässiger Angebereien bilden, einen gefährlichen Anreiz zu Erpressungen erzeugen, und damit wäre der etwa von hier zu erwartende Nutzen mehr als ausgewogen Die von der Kommission zu K 184 des Strafgesetzbuches befür worteten Ergänzungen und Verschärfungen der Vorschriften über die Verbreitung unzüchtiger Schriften, Abbildungen und Darstellungen hat der Entwurf nur unter Einschränkungen be rücksichtigt. Die Vorschläge der Kommission gingen teils sachlich zu weit, teils sind sie so unbestimmt gefaßt, daß sie einer nach mehrfacher Richtung bedenklichen Auslegung des Strafgesetzes den Weg öffnen würden. So hoch der Schutz vor einer Verwilderung der Sitten durch litterarische und bildnerische Erzeugnisse auch an geschlagen werden muß, so kann hier doch von einer strasgesetz- lichen Repression nicht ein solcher Erfolg erhofft werden, um dafür andere berechtigte Lebensinteressen in bedenklicher Weise zurück- zudrängcn. Brentanos in New Uork. (Vgl. Börsenblatt Nr. 8.) — Zur Angelegenheit der Schwierigkeiten in der Buchhandlung Brentanos in New Uork sind wir in der Lage, das nachfolgende Schreiben mitteilen zu können, das ein Berliner Verleger in diesen Tagen empfangen hat: -New York, I. 24. 1809. -Herrn , Berlin. »Unsere Rechtsfreunde, die Herren Rose L Co., haben uns Ihre werthe Zuschrift vom 9. Januar 1899 zur eigenen Beant wortung übergeben. Wir geben Ihnen in dessen Folge bekannt, daß wir zur O.-M. 1899 so wie in früheren Jahren an der Leipziger O.-Messe abrechnen werden. Unsere Finanz-Transaktion bezog sich nur auf amerikanische Gläubiger, so daß der gesammte deutsche Buchhandel hierdurch gar nicht berührt wird. Wir ver sichern Sie, daß wir unseren Verpflichtungen dem deutschen Buchhandel gegenüber prompt Nachkommen werden. In Er wartung Ihrer Remittenden-Faktnr und Rechnungs-Auszug zeichnet hochachtend Brentanos.- Akkordvorschlag. — Der Buchhändler Herr Carl Roos, in Firma Wilhelm German's Sortiment, in Schwäbisch Hall ist in Zahlungsschwierigkeiten geraten und bittet in einem Sprech Fürst Bismarcks »Gedanken und Erinnerungen«. Die Redaktion d. Bl. empfing vom Verfasser mit dem Ver langen des Abdrucks den nachfolgenden offenen Brief aus der »Zukunft- Nr. 17 vom 21. Januar 1899. Sie schließt diesen Aus führungen im Einverständnis mit dem leitenden Chef der I. G. Cottaschen Buchhandlung Nachfolger, Herrn Geheimen Kommerzien rat Kröner, dessen Entgegnung an, die in der Beilage zur Allge meinen Zeitung Nr. 25 veröffentlicht worden ist. I. Offener Brief an Herrn Geheimen Kommerzienrat Kröner, Inhaber der I. G. Cottaschen Verlagsbuchhandlung Nachf. in Stuttgart. Seit den Tagen unserer klassischen Litteraturperiode hat der Name der I. G. Cottaschen Buchhandlung in ganz Deutschland einen guten Klang, denn jeder Deutsche mit geistigen Interessen verdankt auch dem Verleger von Schiller und Goethe eine Erwei terung, eine Vertiefung seines Innenlebens. An einen Verleger, der unter diesen: Namen ein llebermittler von geistigem Gut ist, Cirkular vom 31. Januar d. I. seine Gläubiger, in ein Arrange ment auf der Grundlage von 40"/„ willigen zu wollen. Die Aktiva betragen 11015 ./<! 12 (Lagerwert 6 500 Außenstände 4 315 12 H bar 200 V6); die Passiva betragen insgesamt 26 499 ^ 62 wovon 400 bevorrechtigte Forderungen sind (rückständige Salaire u. a.). Für das Warenlager habe sich ei» Käufer gefunden. Eine verwandtschaftlich nahestehende Gläubigerin wolle auf eine Darlehnsforderung von 10 000 verzichten unter der Bedingung, daß das Arrangement zustande komme. Die voll ständige Auszahlung würde im Falle des Ausgleichs zur dies jährigen Buchhändlermesse erfolgen. Zweifelhafte Firmen in Rußland. — Dem Vorstände des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller sind aus zu verlässiger Quelle Mitteilungen über zweifelhafte Firmen in Ruß land zugegangen. Interessenten erfahren bei genügender Legitimation Dienstags und Freitags zwischen 10 und 12 Uhr vormittags auf dem Bureau des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller (Krausenstraße 35) das Nähere. Deutscher Buchgewerbevercin. — Der Deutsche Buch gewerbeverein im Deutschen Buchhändlerhause zu Leipzig (Por tal III, I. Stock) hat in seinem kleinen Ausstellungssaale eine Aus stellung von merkantilen Drucksachen veranstaltet, die in dem be kannten Leipziger Druckhause C. G. Naumann angefertigt sind. Die Ausstellung bietet in erster Linie einen historischen Ueberblick über die in den letzten Jahrzehnten eingeschlagenen Richtungen. Leider konnte eine chronologische Reihenfolge nicht durchgefuhrt werden. Es dürfte aber wohl das erste Mal sein, daß eine so große Anzahl merkantiler Drucksachen von einer einzigen Firma zur Anschauung gebracht wird. Wir zweifeln nicht, daß die Fach welt dieser Veranstaltung großes Interesse zuwenden, der Laie aber über das große Gebiet des Accidenzdrucks staunen wird. Deutsches Buchgewerbehaus. — Der Bau des deutschen Buchgewerbehauses in Leipzig hat bei der seitherigen gelinden Witterung in diesem Winter so rasch gefördert werden können, daß man in den letzten Tagen bereits einen Teil des Dachgerüstes errichtet hat. Es erfolgte dies auf dem Teile des umfangreichen Gebäudes, der am Gerichtsweg, nach dem Eilenburger Bahnhofe u, gelegen ist. Jetzt haben Schnee und Frost die Weiterführung es Baues unterbrochen. Vorausgesetzt, daß die Pause sich nicht auf zu lange Zeit ausdehnt, steht zu erwarten, daß das deutsche Buchgewerbehaus im Herbst dieses Jahres seiner Bestimmung über geben werden kann. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Haniann, Ludwig, der Umgang m. Büchern u. die Selbstkultur, gr. 8». (XI, 329 S. m. Abbildgn., illustr. Titel, 13 s4 fnrb.j Taf. u. 1 Bl. Erklärgn.) Leipzig, L. Hamann. 4^/6; gcb. in Leinw. 5 in Ldr. 7 Xloäioinisollsr XnroiAsr kür clio pralltisollsn Xorutö Ostprouossns. llsrausAsx-sbsn von VViib. Looll in XöviAsborA i. Ur. Xr. 12. (lanuar 1899.) 8". 16 8. 336 Xru. Ills lanuarv Ilontbly Oart ok tllo XnAlisll OatsloAuo ok books kor 1899. Xe. 25 (1. Xsbr.). Ar. 8". 12 8. Uonclon, 46 Creat Uusosll 8trsst, linrao L 6o. saal. darf man gewiß die höchsten Anforderungen stellen. Wie oft klagt das Publikum, wenn ihm seine Unlust, Bücher zu kaufen, vor- geworfen wird, sie seien zu teuer, im Ausland wüßten die Verleger ihre Bücher billiger herzustellen. Darauf antworten die Verleger dann regelmäßig: Wenn das Publikum ein besserer Käufer wäre und nicht die Leihbibliotheken so viel benutzte, wäre es leicht, die Bücher billig abzugeben. Sie hatten jetzt, Herr Geheimrat, die Ehre, den Deutschen ein Vermächtnis ihres Einigers zu übermitteln, eines Mannes, der, auch als er außer Amt und Würden war, nie aufgehört hat, für sein Volk zu sorgen und zur rechten Zeit seine mahnende Stimme hören zu lassen. Als Fürst Bismarck seine Gedanken und Erinnerungen niederschrieb, wollte er gewiß nicht nur zu den Wohlhabenden reden, sondern zu jedem Deutschen, der sein Vaterland liebt. Haben Sie nun Ihre Aufgabe zur Ehre des deutschen Vcrlagsbuchhandels gelöst? Nein; sondern, nachdem Sie das Honorar von 200000 schon annähernd durch Verkauf des Nebersetzungsrechtes im Auslande verdient hatten, haben Sie das Vermächtnis des Altreichskanzlers mindestens um das Doppelte unnötig verteuert. Während Sie bei diesen amerikanischen Geschäfts-
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