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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.02.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-02-10
- Erscheinungsdatum
- 10.02.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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34, 10. Februar 1899. Sprechfaul. — Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. 1133 Sprechsaal. Ein neuer Kollege. Eine Reminiscenz zu dem Sprechsaalartikelin Nr. 26 d. Bl. (Vgl. auch Börsenbl. Nr. 33.) Kollege Wehling in Pößneck Hut m^s in Nr. 26 dieses Blattes die Visitenkarte eines Kollegen präsentiert, die außerordentlich schmeichelhaft für den ganzen deutschen Buchhandel ist. Schon vor Jahren mar es ja jeoem leicht, von gewissen Kommissionären in Leipzig Waren zum Buchhändlerrabatt zu bekommen, und das deutsche Sortiment leidet schwer darunter, daß jeder Gevatter- Handwerker im deutschen Reiche auch mit Büchern handeln kann. Besonders fühlbar hat sich in letzter Zeit in einigen Orten die Konkurrenz der Warenhäuser gemacht. Die Entgegnung des Herrn -Otto Maier öffnet uns nun auch die Augen, wie leicht es jeder» Menschen ist, in Leipzig einen sogenannten Kommissionär, oder --Grossisten» zu finden, denn der betreffende Grossist erkundigt sich noch nicht einmal über Alter, Stand und Fähigkeiten desjenigen, dem er den deutschen Buchhandel zugängig macht durch Lieferung seinerseits, und es ist so weit gekommen, daß sechzehnjährige junge Leute Buchhändlergeschäftc betreiben können und sogar im Adreß buchs des deutschen Buchhandels Aufnahme finden. Ich habe in der angeregten Frage schon manche Kontroverse im Börsenblatt bestehen müssen, und ich möchte gerade jetzt auf folgenden Passus aus meiner im September 1897 erschienenen Broschüre --Die Reform des Buchhandels» (Preis 10 A aufmerksam machen. --Der Pseudobuchhandel ist in seinem derzeitigen Umfang nur möglich, weil jene Grosso- und Kommissionsgeschäfte zu Vuch- händlerpreisen an jeden liefern, dem es einfällt, aus dem Bücher verkauf ein Geschäft zu machen. Durch sie ist das Buch zu einer Ware geworden, die wie Grünzeug und Kartoffeln, Schweinefett und Magarine von jedem Beliebigen verhandelt werden kann, da weder der Einkauf nach der Verkauf irgendwelche Fach- und Sach kenntnis erfordert. Wen zur Zeit die Lust anwandelt, nebenbei auch einmal Buchhändler zu spielen, der braucht seinen Wunsch nur nach Leipzig an gewisse Adressen mitznteilen, und er wird ohne weiteres mit Verlagsartikeln versorgt, denn jene Herren denken für ihn und liefern ihm natürlich nur, was sich ohne Mühe abfetzen läßt. Nicht jeder kann mit Getreide, Wein, Cigarren oder Kaffee han deln, denn dazu ist Warenkenntnis erforderlich, wenn er sich nicht Verlusten aussetzen will; Buchhändler aber kann beutzutage jeder spielen, ohne das geringste Risiko zu laufen, da die Herren Grossisten bereitwilligst zurücknchmen, was ihm etwa auf Lager bleibt. Das aber ist das Verderben des berufsmäßigen Sortiments handels, denn wer soll unter diesen Umständen Lust verspüren, mit solider Schulbildung im Sortiment lange und schlecht bezahlte Lehr- und Wanderjahre durchzumachen und sich eine möglichst umfassende Litteraturkenntnis anzueignen, wenn das alles zum Büchervertrieb gar nicht nötig ist? Ob jemand seine Vorbildung im Gymnasium oder in der Volksschule, seine Ausbildung im Sor timent oder als Pferdehändler erhalten hat, ist ja heutzutage voll ständig gleichgiltig: er bestellt bei einem dieser Herren in Leipzig und wird damit ohne Umstände Buchhändler, dem dieselben Vor zugspreise zu gute kommen, wie dem regelrechten Sortimenter. Da kann es denn allerdings wenig befremden, wenn eine jener Grossohandlungen sich rühmt, ca. 2000 solcher Kunden zu haben — größtenteils doch Geschäfte ganz untergeordneter Art, von denen nur ein kleiner Bruchteil überhaupt im Adreßbuchs steht, Leute, die durchgängig vom Buchhandel keine Ahnung haben, denen es aber durch Vermittelung der Grossisten und Kommissionäre nichtsdesto weniger möglich ist, das Fett abzuschöpfen, indem sie nur Brot- arttkel führen und die Mühe des Vertriebs der Novitäten und wissenschaftlichen Werke dem Sortimenter überlassen. Noch weniger aber kann es unter solchen Umständen befremden, wenn der Sor timenter sich schließlich gegen diesen Unfug zur Wehre setzt.» Der heutige Fall grebt hoffentlich den Provinzialvereinen er neute Anregung, ernstlich in Betracht zu ziehen, welche energischen Schritte zu thun sind, um das deutsche Sortiment vor Eindring lingen in unseren Beruf zu wahren, die allerorts geeignet sind, das gute Sortiment empfindlich zu schädigen. Dessau, 4. Februar 1899. Hermann Oesterwitz, König!. Hof- u. Verlagsbuchhändler. Nochmals Oberlehrer Lamprecht. (Vgl. Nr. 19, 25, 29 d. BI.) Den verschiedenen Herren Kollegen, die mit dem Oberlehrer Lamprecht, Ballenstedt, schlimme Erfahrungen gemacht haben, teile ich mit, daß dieser Herr auf meine Veranlassung heute hier festgenominen wurde. Er versuchte auch bei mir Nansen, --In Nacht und Eis» zu bekommen, aber ohne Erfolg. Auf meine Erkundigung bei einigen der hiesigen Herren Kollegen bestätigte sich »reine Ver mutung, daß ich es mit dem Schwindler, vor dem im Börsenblatt Nr. 19 gewarnt wurde, zu thun hatte, und es gelang mir, ihn vorläufig unschädlich zu machen. Hier gab er vor, in einem Privat-Jnstitut in Obercassel an gestellt zu sein. Kollegen, die gegen ihn Vorgehen wollen, wollen sich bei dem Königlichen Staatsanwalt hier melden. Bonn, 8. Februar 1899. Albert Falkenroth. Verlangzetteländernng. Wiederum habe ich die Fälschung eines Verlangzettels erlebt. Am 12. Januar berlangte ich vom Verleger: »bed. 1 Heft Vorlagen. Es handelt sich um Einführung.» Unterm 24. Januar erhielt ich das Heft direkt mit Kreuzband mit dem Bemerken --Bar-Faktur über Leipzig m. Rein.-Recht bis 1. 4. 99.« Sofort schrieb ich an meinen Kommissionär, er solle die Faktur nicht einlösen, da bedingungsweise verlangt. Heute trifft trotzdem die Faktur ein und siehe da, statt: bed. fest bar ist bei bar 1 — — fi lmt anderer Tinte ein Strich gemacht. Fällt diese Handlungsweise unter 8 267 u. ff. des Strafgesetz buchs »Urkundenfälschung»? Es handelt sich hierbei um 45 §) bar. 31. Januar 1899. 6. D. in B. A nzeigeßratt. e Lekanntmachungen Konkursverfahren. lieber das Vermögen der offenen Handels gesellschaft C.Ed. Müller's VerlagSbuchhdlg., Kohlhökerstraße 51 Hierselbst, ist der Kon kurs eröffnet. Verwalter: Rechtsanwalt Or. Merling Hierselbst. Offener Arrest mit Anzeigefrist bis zum 15. März 1899 ein schließlich. Anmeldefrist bis zum 15. März >899 einschließlich. Erste Glnubigerversamm- lnng 3. Mürz 1899, vormittags 11 Uhr, all gemeiner Prüfungstermin 7. April 1899, vormittags 11 Uhr, im Gerichtshause Hier selbst, I. Obergeschoß, Zimmer Nr. 69 (Ein gang Osterthorsstraße). Bremen, den 6. Februar 1899. Das Amtsgericht. Abteilung für Konkurs- und Nachlnßsachen. Der Gerichtsschreiber: Stede. Ltchsuudsechzigpcr Jahrgang. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. Verkaufsanträge. s7576s Meinen kleinen Musik-Verlag (Lieder und Chorsachen) will ich, als nicht in meine Verlagsrichtung passend, billig verkaufen. Zahlungbedingungen sehr günstig. Angebote erbeten. Dessau, Februar 1899. Rich. Kahle's Verlag (Inh.: Herrn. Oesterwitz.) s7407j Für österreichische Handlungen: Die Restauflagcn einiger antijcsuitischen Werke billigst zu verkaufen. Angebote unter 8. V. 7404 an die Geschäftsstelle des B.-V. s4718j ln sinsr mittlsrsn Ltackt clsr Drovinr AranckenbnrA ist eins seit übsr 50 fiabrsn bs- stsbsnäs, solicls /ine/r-, TOuisk-, IknsiLafiien- u. Ke/»-eibrvaren/ta-rcklrtNA, vsrbancksn mit Dsib- bibbotbsb uncl Dsssrirbsl, sokort verLan/sir. Dsr Drnsatr äss Istrien fiabrss betrag: 20500 Ak mit übsr 4000 Ak Rsingsvinn. — TVsrt clss ksstsn Dagsrs ancl Invsntars ea. 13000 Das Ossebäkt bat sins gute Iranck- sobakt und ist sins siobsrs LrotstsUs. Vsr- lrarrksprsis 16000 ösrlin 77. 35. Dlrviir Ltuuclo. s6274j LUrt L/«»,t«t/tuet'.skttttMto/t ,/e/t«k- kette«, <tttt«t/rkkteo» I'aso/te/t- /k-mtitt/), </«« s. -5k. bt-r eik« Dt S. Ai«/ vo» kt«j/k, i«k tttrk k'e/'kct</.st-et7tk u. ttkkert 1^vr » tkke»t (ekrun ZVOt- ) OikktA «lt l- xr'/e« /nke» e«settk</, er/«/t» e»t 7Vtt/t«t'«.s ttltktit- A. L. 027A l «kttl'e/t Me <fie8e/tkk/k8«k<rkke tk. L'.-l. 154
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