Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.02.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-02-25
- Erscheinungsdatum
- 25.02.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18990225
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189902250
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18990225
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1899
- Monat1899-02
- Tag1899-02-25
- Monat1899-02
- Jahr1899
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 47, 25. Februar 1899. Sprechsaal. 1561 bestritten, im Briefe vom 3. Februar 1899, daß er bezahlter Be amter der Bezugsgenossenschaft gewesen sei, dagegen findet sich in dem vom I. Vorstand der Bezugsgenossenschaft, Herrn. Dege, aus gestellten und Unterzeichneten Rechnungsabschlüsse der Ausgabe posten: »Gehälter rc. für das Personal, 2 Vorstände, 2 Gehilfen, 2 Markthelfer: 6109 ^ 15 ^.» Was ist nun richtig? Karlsruhe, 20. Februar 1899. G. Pillmeyer. Nachträgliche Mitteilung an die Red. d. Bl. (Eingeg. 24/11.) Mein Eingesandt bezüglich der Bezugsgenossenschaft er gänze ich heute dahin, daß laut Meldung meines Geschäfts- nachfolgcrs in Osnabrück die Restnummern der Zeitschriften von Herrn Direktor Dege ausgeliefert worden sind. Karlsruhe i. B., 22. Februar 1899. G. Pillmeyer. Erwiderung. Herr Pillmeyer hat in dem vorstehenden Artikel über die Gründung und den Betrieb der Bezugs-Genossenschaft eine Kritik geübt, die sich kaum mit seiner minimalen Kenntnis der einschlä- igen Verhältnisse entschuldigen läßt. Da aber Herr Pillmeyer, er, beiläufig bemerkt, niemals eine unserer Versammlungen besucht, sich auch niemals über den Stand des Unternehmens orientiert hat, nunmehr, wo es ans Bezahlen geht, die Flucht in die Oeffent- lichkeit ergreift, mag er auch an dieser Stelle meine vorläufige Antwort entgegennehmen. Die Bezugs-Genossenschaft ist weder von mir inspiriert noch -gegründet- worden. Es waren bekanntlich die Herren O. Th. Scholl und Arth. Schönfeld in München, die in der -Freien Zeitung f. d. d. Buchhandel» für das Zustandekommen der Genossenschaft fortgesetzt eifrige Propaganda gemacht haben. Als dann die ge nannten Herren mich persönlich aufsuchten und unter Vorlegung der zahlreichen Beitrittserklärungen mich auffordertcn, die Leitung der Bezugs-Genossenschaft zu übernehmen, habe ich mich hierzu allerdings bereit finden lassen und die in der konsti tuierenden General-Versammlung Ostermesse 1897 auf mich ge fallene Wahl eines I. Vorstandes angenommen. Daß das Programm der Genossenschaft recht wohl durchführ bar gewesen wäre, wenn uns die maßgebenden Verlagsfirmen den Grossisten-Rabatt gewährt und sich die Mitglieder und Hospitanten durchweg als solvente Firmen bethätigt hätten, das steht auch heute noch außer Frage, Beides war bei der Gründung des Unternehmens als selbstverständlich ange nommen, und in beiden Punkten sind wir schmählich ge täuscht worden. Eine gedeihliche Entwicklung der Bezugs-Ge nossenschaft konnte ja auch weder den Verlegern, noch weniger den Kommissionären und Grossisten frommen. Finanziell auf solch schwachen Füßen stehend und von allen Seiten aufs heftigste be fehdet, war es wahrhaftig kein großes Kunststück, die Bezugs- Genossenschaft wieder zu Falle zu bringen. Um die Lieferungsvorteile der Grossisten zu erzielen, war ferner nicht bloß den Mitgliedern, sondern noch ca. 40 Hospitanten ein völlig spesenfreier Bezug der Journale und monatlicher Ausgleich zugesichert worden! Meine Befürchtungen, daß dies nicht werde durchführbar sein, wurden als grundlos und pessimistisch hingestellt; es hieß: -Wir brauchen nur die Liste unserer Mitglieder und Bezieher zu veröffentlichen! dann kommen uns die Verleger schon von selbst mit Vorzugsbedingungen, Monatskredit u. s. w. ent gegen.« Daß dies eine große Illusion war, zeigte sich natürlich sofort und veranlaßte mich, unverzüglich eine außerordentliche General- Versammlung einzuberufen, in der ich die praktische Undurchführ barkeit des Unternehmens nochmals darlegte und um meine Ent hebung von dem I. Vorstandsposten ersuchte. Da hielt man mir aber vor, daß die Bezugsgenossenschaft, wenn sie schon nach sechs Wochen ihres Bestehens wieder zu Grabe getragen werde, auf lange Zeit hinaus nicht wieder aufleben könne, daß jedes neue Unternehmen anfangs mit Schwierigkeiten zu kämpfen habe, und daß auch die hier bestehenden allmählich beseitigt werden würden; die Leipziger Centrale solle schleunigst entlastet, in Berlin und in Stuttgart sollten Filialen errichtet werden rc. rc. Dies allseitige Zureden veranlaßte mich, zumal ja auch der Betrieb der Bezugs genossenschaft bereits im vollen Gange war, meine Demission zurückzuziehen und dem Unternehmen meine Dienste und mein Geld noch weiter zu widmen. Schade, daß Herr Pillmeyer nicht an meinem Platze gestanden hat! Ich habe Herrn U. unterm 3. d. M. brieflich klar zu machen gesucht, daß, wenn 5—6 respektable Firmen mir die Beträge für ihre Journal- bcstellungen pränumerando einsandten, ich dadurch noch nicht in der Lage war, die Kontinuation für 50 — 60 Bezieher einzulösen. Warum läßt Herr U. diesen ergänzenden Satz geflissentlich aus? Das war ja eine weitere große Schattenseite beim genossenschaft lichen Bezüge, daß man stets die gesamte Kontinuation pünkt lich einzulöscn hatte, gleichviel ob für prompte oder säumige Zahler! SechsmllstchzW» Jahrgang. Der Kommissionär ist in solchem Falle in einer viel günstige ren Position; er weist die Barpakete für säumige Kommittenten einfach zurück; bei einer genossenschaftlichen Bestellung geht das aber nicht. Es zeigt dies wiederum die sehr minimale Kenntnis der einschlägigen Verhältnisse, die Herr Pillmeyer bei der Kritik der Bczugsgenossenschaft bekundet. Ich will es ihm nicht als erschwerenden Umstand anrechnen. Aber er hätte als tüchtiger Sortimenter sich doch wohl sagen müssen, daß die Auflösung eines solchen Unternehmens nur ganz allmählich erfolgen kann. Manche Zeitschriften werden heftweise, quartaliter, halbjährlich oder per komplett berechnet; die Nachnahme der Be träge erfolgt viele Wochen vor oder nach dem Quartalwechsel. Ein plötzlicher Abschluß ließ sich unter diesen Umständen absolut nicht erwirken, das hätte einen fürchterlichen Wirrwar zur Folge gehabt. Ihre weiteren Ausführungen, geehrter Herr Pillmeyer, will ich nur ganz kurz berühren: Gewiß war mir bekannt, daß die Bezugs- Genossenschaft, als sic im September 1897 ihre Thätigkeit aufnahm, keine Barmittel besaß. Wer war denn aber der Gläubiger? Doch nur ich allein! Ich habe die nötigen Anschaffungen zu nächst verauslagt, die Barpakete eingelöst, Gehälter, Lokalspesen, Packmaterial, Porto, Drucksachen u. s. w. pünktlich bezahlt, weil ich wähnte, daß mir die Unterschriften der Mitglieder genügende Sicherheit bieten würden. Viele Mitglieder haben ja auch ihre unterschriftlichen Verpflichtungen respektiert; viele haben aber auch, als das Ende der Bezugs-Genossenschaft herannahte, durch Journal- Bezüge die gezahlten Beiträge wieder abzuarbeiten gesucht und mich infolgedessen genötigt, klagbar vorzugehen. Zu diesen Herren gehören nunmehr auch Sie; denn nachdem meine Drohung, Ihnen die Rest-Journale vorzuenthalten, nichts fruchtete, habe ich auch gegen Sie die Klage bereits eingeleitet. Wenn ich Ihnen infolge Ihrer brüsken Forderung, -ich sei lediglich ein bezahlter Beamter der Bezugs-Genossenschaft und infolgedessen nicht befugt, Ihre Journale zurückzuhalten-, unterm 3. d. M. antwortete, ich sei nur ein nicht bezahlter Direktor der Bezugs-Genossenschaft gewesen, so ist dies leider nur zu richtig; denn selbst wenn sämtliche Reste eingingen, woran natürlich gar nicht zu denken ist, würde auf das für den ersten Direktor bemessene Jahresgehalt von 1800 noch kein Pfennig entfallen. Daß eine Reihe Firmen, die der Bezugs-Genossenschaft ange hörten, meine Kommittenten geworden sind, beruhte teils auf persönlichen freundschaftlichen Beziehungen, teils auf be sonderen Vorteilen, die ich diesen Herren eingeräumt habe. Meine Absicht, der Genossenschaft die Schlußabrechnung vor zulegen, konnte ich leider noch nicht verwirklichen; denn trotz zwei maliger auffälliger Einladung zur General-Versammlung in unserm -offiziellen» Organ, der Freien Zeitung vom 14. und 30. Novem ber v. I., war auch nicht ein einziger Teilnehmer erschienen! Viel leicht wird zur Kantate-Messe noch eine General-Versammlung zustande kommen, wo ich gern Ihnen und etwaigen anderen Herren mit jeder gewünschten Auskunft und Belegen zu Diensten stehen werde. In wie vielfacher Weise ich nach Ihrer Meinung endlich noch mein Verhalten, Sie zur Erfüllung Ihrer Verbindlichkeiten zu ver anlassen, zu büßen haben werde, das warte ich getrost ab. Jeden falls hätten Sie aber besser gethan, sich erst genauestens über alles zu informieren, als im Börsenblatt Ihren hei der Bezugs-Genossen schaft erlittenen Verlust zu bejammern. Leipzig, den 23. Februar 1899. Hermann Dege. Ein neuer Kollege. (Vgl. Börsenblatt Nr. 26, 33, 34, 37, 38.) Antwort. Als Herr Streller seinen fcuilletonistischen Sprechsaalartikel über neue Kollegen und anderes schrieb, konnte er sich natürlich der günstigen Gelegenheit nicht begeben, auch mich einmal wieder gehörig anzufassen. Ich gehe absichtlich an solchen Anzapfungen vorüber, denn wir beide sind wohl unter zu verschiedenen Ver hältnissen im Buchhandel ausgewachsen, als daß wir uns noch im Alter zu gleichartigen Anschauungen zusammenfinden könnten. Auch niöchte eine Fortsetzung unserer früheren Kontroversen den Lesern des Börsenblattes langweilig sein. lieber die freundliche Begrüßung des Herrn Maier an gleicher Stelle kann ich nur dankend quittieren und muß es ablehnen, mit ihm dieselben Eulen nach Athen zu tragen. Nur seine Beschul digung, meine Bestrebungen gingen darauf hin, die Gcwerbefreiheit abzuschaffen, habe ich zu berichtigen. Das habe ich nirgends ge schrieben und nirgends gesagt, Herr Maier; — malen Sie mich nicht schwärzer als ich bin! Nur für das eine bin ich immer eingetrctcn, und in diesem Sinne sind viele Kollegen mit mir einig, daß unsere so starke und berühmte Organisation sich noch so verdichten möge, daß es nicht jedem beliebigen Menschen ermöglicht ist, durch sogenannte 210
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder