Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.02.1899

48, 27. Februar 1899. Sprechsaal. 1595 Zugänge an die große Bücherei kommen , so sind die ersten Bände des Katalogs bereits veraltet und eine Neuausgabe beabsichtigt. Der dem Or. Garnett zum Ankauf von Büchern zur Verfügung gestellte Kredit ist geringer als der Panizzis, der über 10000 Pfund Sterling jährlich verfügte. Die in der Bücherei untergebrachten Bände übersteigen zwei Millionen. Die 300 Bände Verzeichnisse der im Lesezimmer aufbewahrten Bücher wurden wäh rend vr. Garnetts Verwaltung angefertigt. Deutscher Schulverein (Berlin). — Der Allgemeine deutsche Schulverein zur Erhaltung des Deutschtums im Auslande, an den infolge der Vorgänge in Oesterreich jetzt besonders große An forderungen gestellt werden, veranstaltet am 5. März im Saale Bechstein zu Berlin eine Vorlesung von Goethes llrfaust. Es ist dies die Fassung, die der junge Goethe noch vor der Weimarer Zeit (1775) schrieb. Die Gretchentragödie ist da viel konzentrierter gestaltet, mit direkterer Wirkung und oft in jugendfrischerer Sprache. Frau Niemann-Raabe hat es übernommen, das Gleichen zu sprechen. Karten zu 3, 2 und 1 sind bei Speyer L Peters, Unter den Linden 43, Borstell L Reimarus, Dorothecnstraße 75 und Potsdamerstraße 1235, und in der Trautweinschen Buchhandlung, Leipzigerstraße 8, zu haben. Vermächtnisse für die Wissenschaft. — Der vor kurzem in Boston verstorbene Kaufmann Edward Austin hat für wissen schaftliche Zwecke neben zahlreichen kleineren Stiftungen die nach folgenden Summen letzwillig vermacht: 500000 Dollars (rund zwei Millionen Mark) der Harvard-Universität in Cambridge (Massachusetts). Aus den Zinsen dieser Summe sollen würdige arme Studenten und Lehrer dieser Hochschule in angemessener Weise unterstützt werden. 400000 Dollars bestimmte Austin zur > Erweiterung des technologischen Instituts in Boston und endlich 1 je 30000 Dollars für das Radcliffe-College (eine Frauen-Univer- sität) und das Roanoke-College. Schiffbauschule. — Wie verlautet, hat das preußische Staatsministerium beschlossen, die Schiffbau-Abteilung der Tech nischen Hochschule zu Berlin-Charlottenburg aufzuheben und an die neu zu begründende Technische Hochschule in Danzig zu verlegen. Verein jüngerer Buchhändler -Hauff» in Bremen. Vortrag. — In der Versammlung des -Hauff» in Bremen am 7. d. M. hielt Herr E. Kelterborn einen längeren Vortrag über: -Die sozialwirtschaftliche Lage des Jungbuchhandels». Nachdem der Redner die jetzigen Verhältnisse des Gehilfenstandes beleuchtet hatte, ging er näher auf die Bestrebungen der -Allgemeinen Ver einigung Deutscher Buchhandlungs-Gehilfen» ein und empfahl, sich obiger Vereinigung anzuschließen. — Durch reichen Beifall wurden die interessanten Ausführungen des Redners belohnt. F. IZtA. Bußtag. — Wir machen nochmals darauf aufmerksam, daß auf Mittwoch den 1. März der diesjährige erste sächsische Bußtag fällt, was für den Verkehr mit Leipzig beachtet werden wolle. Personalnachrichten. Gestorben: am 24. Februar, dreiundfünfzig Jahre alt, nach langem Leiden, Herr Fritz Kramer, bevollmächtigter Geschäftsführer der Firma Alfred Coppenrath's Sortimentsbuchhandlung in Regensburg, der er seit beinahe elf Jahren seine bewährten Dienste gewidmet hat. S p r e ch s a a l. Rückeinlösung von Barpaketen. (Vgl. Börsenblatt Nr. 44.) Im Börsenblatt Nr. 44 giebt «8.» dem Sortimenter schuld, den Verkehr über Leipzig nicht zu kennen und dadurch häufig Spesen und Arbeit aufzuwenden bei der Rückeinlösung von Bar paketen. Ganz unrecht hat er darin nicht; aber ich möchte doch darauf Hinweisen, daß auch die Verleger namentlich in Bezug auf über flüssige Arbeit nicht so ganz schuldlos sind. Ich meine hier be sonders abbestellte Fortsetzungen, von deren Abbestellung der Ver leger Notiz genommen hat, die aber — trotzdem es gewöhnlich heißt: -Abbestelltes wird sofort gegen bar zurückgenommen» — oft monatelang in Leipzig lagern, so daß man zuweilen genötigt ist, in Rechnung zurückzusenden, was aber nicht immer möglich ist. Ein anderer Nebelstand, unter dem ich gerade in letzter Zeit häufig zu leiden habe, ist die Ausführung wiederholter Bestel lungen, obgleich die erste Bestellung ausgeführt wurde. Nicht nur entstehen dadurch doppelte Spesen für den Sortimenter, sondern häufig hat es auch noch große Schwierigkeiten, den Verleger zur Rückeinlösung solcher Bärpakete zu bringen, während doch hier die Schuld ganz auf seiner Seite ist. A. F. N. A nzeigeLratt. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. s10424j p Nioräuroll llsollrs 1o5 mioll, Ilmsn ckis srxsllsns NittoilunA xu maollsn, äass iolr am IriosiASn Flatxo am 1. Narr unter äor Firma k.ioüg.i'ä 6IN6 öuvti-, Klml-Millglikii- li.MkibMöii- llaiMiiL srökknsn voräs. Io5 5itts, mir Züti^st Lonto srökknsn xu vollen unä voräs iolr moinsn Vsrpüiolltun^on ötsts pünlrtlioll unä Aö vissonllakt naolrlrommsn. 2ur ^.usvalll moinss Loäarks ditto iod mir 6irlrula.ro unä Frospslrto stots roolltxsiti^ xugsllsn xu lasssn. Vis Firma L. F. üoslrlor in I-srpxiA datto äis 6üts, moins Xommission xu üdsr- nsdmsn unä virä äisssllls stots in äor 1-aAS sein, /.adlungon kür mied loistsn xu lrönnsn. lloollaolltunKsvoll llraunsdorA, Ostpr., äsn 24. Follr. 1899. Liolrarä^LricllorvsIei. s10321j Tannwald, den 20. Februar 1899. Hiermit beehre ich mich ergebenst an zuzeigen, daß ich das Hierselbst bestehende, im Jahre 1884 als Filiale der Schöpferischen Buchhandlung in Reichenberq gegründete Geschäft, als Wuch-, Kunst-, Musilralien-, H^apier-, Schreivivaren- und Mustlr- Instrumentett-Kaudrung nach erlangter hochbehördlicher Konzession nunmehr unter der Firma Heinrich Stieglitz weiterführen werde. Seit 15 Jahren führe ich das Geschäft schon selbständig und bin daher mit den Verhältnissen desselben genau vertraut. Ich bitte die Herren Verleger, mir keine unverlangten Zusendungen zu machen, da ich meinen Bedarf nach den einlangenden Rundschreiben, um deren regelmäßige Ein sendung ich ersuche, selbst wählen werde. Im übrigen werde ich meinen Bedarf vor zugsweise bar beziehen. Meine Kommissionen besorgen für: Leipzig: Herr Paul Stiehl, Crusinsstr. 8; Wien: Herren Hassen berger L Glaß, I. Singerstraße 8. Hochachtungsvoll Heinrich Stieglitz. s10329j Drosäon, Fsllruar 1899. 8truvsstrasss 16. k. ?. klieräuroll llosllrs iolr uriolr, Ilruon äio NittoilunA xu maolrou, äass iolr am llissiAgn Flatxs nobsrr moirrow llsrsits ssit 1872 5o- stölrsuäsir kiarro-dssolrakts oiuo unter äor Firma I-loffMÄNN srriolrtst lrallo. 6onauo Lonntiris äor Flatxvorllältnisso, sovis umkanA- unä sintlussrsiollo llissi^s unä ausvartrAS IlsxisllunAon Zsstattsn mir, cloin Vorlage ckorssniZon Firinoir, äio mioll mit Ikontosrökknun^ xu untsrstütxsn AsnoiZt sind, oino Aanx llosonäsrs LsrüolrsiolltiAuvK unä VorvonäunA xu toll voräon xu lasson. Iolr srlaullo mir äalror äis öitts an 8is xu riolltsn, mir Lonto xu srökknsn, uroirro Firma auk Ilrro ^usliskorunAslists xu sstxsrr unä mir LatalvAS, IValllxsttol, l^ovitätsrr- listorr oto. sokort naolr Frsollsinon xuAsllou xu lasson. Frospslrts unä sonstix-s Vsrtriolls- nrittsl sinä mm stots aiiAonsllur. Noins Lonrmission llat User Hob. 214»